Finanzierung Bestandsimmobilie

Diskutiere Finanzierung Bestandsimmobilie im Baufinanzierung Forum im Bereich Rund um den Bau; Hallo, wir schauen uns derzeit nach Bestandsimmobilien um und haben auch etwas gefunden, das uns zusagt. Die Bausubstanz ist soweit in Ordnung,...

  1. mala

    mala

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    Hallo,

    wir schauen uns derzeit nach Bestandsimmobilien um und haben auch etwas gefunden, das uns zusagt. Die Bausubstanz ist soweit in Ordnung, es sind jedoch noch folgende Arbeiten durchzuführen:

    • Dachinnendämmung und erneute Verkleidung der Dachsparren, um die Räume wieder zu nutzen
    • Badsanierung
    • Fenster, Haustür, 2 Balkontüren und Dachfenster austauschen
    • Elektroinstallationen erneuern / erweitern
    Bis auf die Fenster-/Türinstallationen kann der Rest alles in Eigenleistung vorgenommen werden.

    Kosten soll die Immobilie 180.000 Euro (eventuell ist noch ein geringer Nachlass möglich).

    An Nebenkosten wären noch ca. 15.500 Euro fällig.

    Die Gesamterwerbskosten wären also bei rund 200.000 Euro anzusetzen.


    Was die Sanierungskosten angeht bin ich derzeit noch nicht ganz auf dem Laufenden, da ich mich hier noch informiere. Es würden jedoch zunächst noch 30.000 Euro Barmittel zur Verfügung stehen.


    Mit der Bank habe ich bis jetzt im Vorabgespräch eine Finanzierung über 175.000 Euro geklärt. 50.000 Euro Eigenkapital würden hinzu kommen.


    Da ich es gerne sicher habe, habe ich mir ein Angebot für ein Zinszahlungsdarlehen mit Ablösung durch einen Bausparvertrag berechnen lassen.

    Es würden die ersten 10 Jahre nur Zinszahlungen erfolgen und nebenbei ein Bausparvertrag angespart werden, welcher dann nach 10 Jahren fällig wäre und das Darlehen ablösen würde.

    Der effektive Zins für die 10 Jahre Darlehen würde bei 3,71% liegen. Für den Bausparvertrag bei 4,05%.

    Die Laufzeit wäre bis 2037. In diesem Jahr würde ich ein Alter von 60 Jahren erreichen.


    Zu unserem Einkommen: Ich verdiene netto rund 2.200 Euro, meine bessere Hälfte ca. 1.600 Euro netto.


    Zur Finanzierung bin ich bislang immer nur von meinem Gehalt ausgegangen. Hiervon könnten rund 900-1.000 Euro als monatliche Tilgungsrate dienen.

    Das Gehalt meiner Frau sehen wir als Zubrot bzw. als Möglichkeit, den Bausparvertrag mit Sonderzahlungen aufzustocken und so ggf. die Raten am Ende zu drücken. Zudem möchte sie noch ein, zwei Kinder, so dass es mir sicherer erscheint, zur Finanzierung nur ein Gehalt heranzuziehen. Arbeiten möchte sie jedoch auch wenn wir Kinder haben.

    Da ich mich in Sachen Baufinanzierung wenig auskenne, meine Fragen:

    Meint Ihr, dass zunächst 230.000 Euro ausreichen? Oder spricht hier einiges dafür, dass ich bzw. wir uns mit dieser Sache übernehmen?

    Sind 30.000 Euro für die o.g. Sanierungsarbeiten zu niedrig angesetzt?

    Kann man den Austausch der Fenster (die teilweise nur einfach verglast sind) durch ein KfW-Programm finanzieren? Wie würde das dann in das Ganze mit einfließen?
    Müsste dann die Darlehenssumme erhöht werden, damit es mit einfließen kann?

    Ursprünglich war mal ein Neubau angedacht, was wir jedoch aufgrund der damit einhergenden Finanzierungssumme (mind. 300.000 Euro) als nicht durchführbar angesehen haben.

    Wenn noch Infos fehlen gebe ich sie Euch gerne...
     
  2. #2 Livestrong, 20.11.2011
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    Lass dich ordentlich beraten und nutze die KFW Programme. Das Geld kannst du natürlich von der normalen Summe abziehen. Und nicht nur Zinsen zahlen tilgen. Bausparer ? Nein tilgen.
     
  3. #3 Nutzer des BEFs, 21.11.2011
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    30.000 Euro erscheinen mir wenig.

    Für Fenster und Haustür können schon 20.000 und mehr draufgehen. Wenn du etwa die Maße hast kannst du bei einem Online-Fensterbauer mal Richtpreise rausbekommen. Wenn ihr neue Fenster bekommt rechnet auch mit einer Fassadensanierung.

    Was ist unter Badsanierung zu verstehen? Nur neue Keramik oder komplett bis zu neuen Rohren?

    So ganz pauschal würde ich bei einem Altbau 10 Euro * Alter des Hauses in Jahren * m2-Zahl der Wohnfläche rechnen um es auf Vordermann zu bekommen.
     
  4. R.B.

    R.B.

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    Das ist die denkbar schlechteste Variante. Du zahlst jeden Monat Zinsen für Geld das Du an sich gar nicht bräuchtest, während Dein Eigenkapital auf einem Konto vermodert, mit einer Guthabenverzinsung die nicht einmal die Inflation deckt.

    Ein Bausparvertrag ist OK für jemanden der für die Zukunft sparen möchte. Deswegen heißt es auch Bausparvertrag. Steht der Kauf/Bau bereits vor der Tür, dann kannst Du das Thema BSV abhaken. Darüber kannst Du wieder nachdenken, wenn Du später einmal Geld für Modernisierungsarbeiten ansparen möchtest.

    Du solltest Dir auf jeden Fall auch eine Variante mit einem "normalen" Annuitätendarlehen rechnen lassen, evtl. ergänzt um Förderprogramme. Ob und welche Förderprogramme man einsetzen kann, das ergibt sich aus der Planung für den Umbau.

    Beim Vergleich der Varianten aber immer die Gesamtkosten im Blick behalten und nicht von der monatlichen Rate täuschen lassen.

    Nur mal als Beispiel.
    Die 175T€ kriegst Du aktuell zu etwa 950,- €/Monat. Darin enthalten sind 3% anf. Tilgung und in ca. 20 Jahren ist das Haus bezahlt. Falls es Dir auf Zinssicherheit ankommt, dann eine Laufzeit von 15 oder 20 Jahren (Volltilger) vereinbaren.

    Bevor Du aber in diese Finanzierungsdetails gehst, solltest Du die zu erwartenden Umbaukosten genauer ermitteln. Ob 30T€ ausreichen kann ich aus der Ferne nicht abschätzen, aber wenn ich mir so Deine "Liste" anschaue, dann sagt mein Bauchgefühl "Vorsicht!".

    Wie alt ist das Gebäude?

    Gruß
    Ralf
     
  5. #5 baufibemu, 21.11.2011
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    Hallo,

    laß Dich bloß nicht auf den Zinssatz ein. Der ist für ein Darlehen mit 10 Jahren Zinsbindung ja wohl ein Witz. Die Maßnahmen, die Du beschreibts sind größenteils wertsteigernd. Aber selbst wenn nicht, ist der Zins eine Frechheit.
    Und dann noch gekoppelt mit einem Bausparer, der der Bank zusätzliche Provisionseinnahmen bringt.

    Beste Grüße
     
  6. #6 githero, 21.11.2011
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    Zunächst einmal zu den 30.000:
    ich denke das ist viel zu niedrig angesetzt und auch die Faustformel von @nuter des BEFs gibt meiner Meinung nach einen zu geringen Wert raus.
    Wenn Ihr Elektro erneuert, müsst ihr neu Verputzen und somit mindestens die Wandbeläge erneuern. Was ist eigentlich mit den Bodenbelägen?
    Auch wenn ihr oder wer auch immer viel in Eigenleistung erledigt: rechne eher mal mit ~50T EUR, die ihr investieren müsst.

    Zur Finanzierung: die Variante mit Bausparer ist die Denkbar ungünstigste. Lieber eine langfristige Finanzierung wählen und zum Beginn der Laufzeit eine hohe Tilgung, die dann bei Familienzuwachs ggf. reduziert werden kann. Ob Ihr aber mit 1000 EUR Zins+Tilgung bei dem Finanzierungsbedarf hinkommt?
    Außerdem würde die Einkommenssituation kritisch betrachten. Sollte wirklich 1 Gehalt komplett Wegfallen, wird es mit dem Kapitaldienst schwierig. Nur von Deinem Gehalt wirst Du die Finanzierung nicht alleine bewältigen können.
     
  7. mala

    mala

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    Vielen Dank für die zahlreichen Antworten!

    Da ich gerade wenig Zeit habe, leider nur eine kurze Antwort von meiner Seite:

    Ein normales Annuitätendarlehen wurde mir wie folgt berechnet:
    Darlehenssumme: 175.000,-
    Zinsbindung: 10 Jahre
    Effektivzins: 3,45% (nach Zinsbindung mit 6% weiter berechnet)

    Wäre eine Rate von 915,- Euro / Monat.



    Das Haus ist 1954 gebaut und 1971 erweitert worden. Es wurde durch den bisherigen Eigentümer immer wieder gepflegt. Die Bausubstanz an sich ist ordentlich.

    Was Türen/Fenster angeht: Bei einem vergleichbaren Ausbau im Verwandtenkreis (waren sogar einige Fenster mehr) wurden hierfür ca. 10.000 Euro benötigt. 20.000 Euro erscheint mir recht viel. Das müssen nicht zwingend 3-fach-verglaste Highend-Fenster mit Extras sein.

    Was das Bad angeht:
    Neue Wanne, neue Dusche, neues Becken, neues Klo. Für dieses Material haben wir Anschaffungskosten von ca. 1.000 - 1.500,- ermittelt. Je nach Wunsch und Ausfertigung . Bei den 1.500 Euro wären sogar eine Wanne eingerechnet, die wir für uns schon als "Luxus" bezeichnen. Dazu teilweise noch Fliesen. So, dass wir auf ca. 3.000,- Euro für das Bad kommen. Klar, kann man da mehr reinstecken, da hat eben jeder seine eigenen Ansprüche. Wir sind da recht "bodenbehaftet". Das muss nicht zwingend von Villeroy & Boch sein.

    Für Elektrik, Wände verputzen, tapezieren usw. sind ebenfalls nur Materialkosten notwendig.

    Weitere Infos kann ich leider erst heute Abend geben.
     
  8. R.B.

    R.B.

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    Na ja, wenn das so eine DIY Bastelaktion werden soll, dann lohnt es nicht über Preise zu diskutieren.

    Was das Baujahr betrifft, da würde ich versuchen die Hütte schnellstmöglich schuldenfrei zu bekommen, denn die wird nicht jünger, und eine Wertsteigerung kannst Du auch abhaken. Erst Recht wenn sie irgendwie billig "modernisiert" wurde.

    Gruß
    Ralf
     
  9. OlliL

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    Ach.... und wenn Ihr das Bad neu macht, lasst ihr die 60 Jahre alten Rohre drin? Wollt Ihr dann irgendwann nochmal loslegen? Gibt bestimmt auch noch andere Dinge die mitzumachen waeren (oder halt nicht)
     
  10. #10 BitteDanke, 21.11.2011
    BitteDanke

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    Wieso nimmst du nicht ein Annuitaetendarlehen mit 20 oder 30 Jahren Laufzeit, wenn du Zinssicherheit willst?
     
  11. Piet

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    Ich hoffe, Du hast das Haus mit einem Experten begutachtet. Einiges was Du schreibst kling selbst für einen Laien wie mich recht laienhaft. Dass es in dem Haus noch einfachverglaste Fenster gibt (das hat man in den 80er Jahren doch als erstes gemacht), spricht für mich eher dafür dass an dem Haus in den letzten Jahrzehnten nicht viel gemacht wurde. Manchmal ist das besser, als wenn alles verbastelt wurde. Das könnte dann aber auch bedeuten: Neue Elektrik, neue Wasser- uns Abwasserrohre, neue Heizung (auch Heinzkörper/Leitungen), neue Fenster, evtl neues Dach, Dämmung.... Ihr werdet viel aufreißen müssen, deshalb auch neue Bodenbeläge, neue Tapeten, Küche...
    Ich würde dann eher mit 100.000 Euro rechnen, zumindest wenn Ihr 10-20 Jahre Ruhe haben wollt.
     
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