Fußbodenheizung - Variante A oder B

Diskutiere Fußbodenheizung - Variante A oder B im Heizung 2 Forum im Bereich Haustechnik; Hallo! Ich bin neu hier im Forum angemeldet, habe jedoch in den letzten Tagen hier und auch auf anderen Seiten im Netz versucht mir meine...

  1. #1 Umbaupapst, 11.07.2013
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    Hallo!

    Ich bin neu hier im Forum angemeldet, habe jedoch in den letzten Tagen hier und auch auf anderen Seiten im Netz versucht mir
    meine Fragen zu beantworten. Allerdings bin jetzt an einem Punkt an dem ich nicht weiter komme.

    Es geht um folgendes:

    Beispiel:

    Der Raum soll im Beispiel bei Variante A und B auf die selbe Temperatur X geheizt werden. Der zu heizendende Raum liegt ca. 25 m von der Heizung entfernt.
    Die Leitungen sind sehr gut isoliert.

    Fußbodenheizung A:
    Vorlauftemperatur von 40°C
    Verlegeabstand 15 cm

    Fußbodenheizung B:
    Vorlauftemperatur von 35 °C
    Verlegeabstand 10 cm

    Meiner inzwischen angelesenen Meinung nach (die jedoch völlig falsch sein kann) ist es so:

    A ) Hier habe ich eine geringe Pumpenleistung, dafür aber einen höheren Wärmeverlust beim Transport. Da hohe Wassertemperaturen mehr an Energie verlieren als niedrigere

    B ) Hier muss die Pumpe mehr fördern, dafür ist der Wärmeverlust geringer auf dem Transportweg, da die Wassertemperatur geringer ist.


    Fragen:

    1. Welche Variante A oder B ist auf Dauer günstiger im Unterhalt was die laufenden Kosten betrifft?
    Oder frißt hier das Mehr an benötigter Pumpenleistung den geringeren Wärmeverlust beim Transport auf, so daß beide Systeme gleich viel kosten?
    2. Sehe ich es richtig, daß ich bei Beispiel B flexibler bin was die Heizungsanlage anbelangt, da ich die niedrigere Vorlauftemperatur auch durch
    z.B. eine Wärmepumpe erreichen kann? So wäre ich für die Zukunft evtl. flexibler. Man weiß ja nicht was noch kommt…
    3. Ist es nicht völlig egal ob ich jetzt A oder B nehme, weil die Heizung den Energiebedarf sowieso erbringen muss, egal ob sie jetzt im Beispiel A kurz
    aber dafür heftig aufheizt dafür aber im Beispiel B längere Zeit heizen muss?



    Meine Quelle und auch der Ursprung meiner Fragen ist unter anderem dieser Text:

    Es kommt in erster Linie auf die Heizlast des Raumes an, den Sie heizen wollen. Die Heizlast ist die Energiemenge, die Sie benötigen, um einen Raum
    auf die gewünschte Temperatur zu erwärmen. Wenn Sie zum Beispiel bei minus 10 °C Außentemperatur 2.000 W benötigen, damit der Raum 20 °C hat,
    dann muss diese Energie dem Raum zugeführt werden. Es ist dabei egal, ob diese Menge über eine Fußbodenheizung in den Raum gelangt oder über
    eine herkömmliche Heizung.
    Die Vorlauftemperatur ist dabei von untergeordneter Bedeutung. Sie können sich das ungefähr so vorstellen: Wenn Sie die Temperatur in einem Raum
    mit einem Bottich, der 100 Liter Wasser von 60 °C enthält, um 2 °C erhöhen können, dann werden Sie die Temperatur nur um 1 °C erhöhen können,
    wenn das Wasser im Bottich nur 30 °C hat. Sie müssen also einen Bottich mit 200 Litern nehmen, wenn Sie die Temperatur um 2 °C erhöhen wollen.
    Sie sehen, Sie brauchen nicht weniger Energie, wenn Sie mit kälterem Wasser heizen.
    ....
    In der Praxis müssen Sie berücksichtigen, dass die Energieabgabe des Wassers umso schneller geht, je höher die Temperaturdifferenz ist. Wenn die Vorlauftemperatur hoch ist,
    wird weniger Wasser durch die Heizungsanlage gepumpt werden müssen, die Räume heizen schneller auf, aber es kommt auch zu größeren Wärmeverlusten beim Transport des
    Wassers von der Heizungsanlage zum Raum. Ist die Vorlauftemperatur niedrig, muss mehr Wasser befördert werden, also die Pumpe länger laufen. Die einzige Ersparnis, die Sie
    durch die niedrige Vorlauftemperatur erwarten können, ist die durch den geringeren Wärmeverlust in der Zu- und Ableitung.
    ....
    Wie bereits dargelegt, bedeutet eine niedrige Vorlauftemperatur
    bei der Fußbodenheizung nicht zwangsläufig, dass die Heizung sparsamer ist.
    ....

    Ich weiß allerdings nicht ob der Text korrekt ist- logisch klingt er jedoch für mich.

    Recht herzlichen Dank im Voraus!

    Gruß,
    Umbaupapst ;-)
     
  2. #2 ralf9000, 11.07.2013
    ralf9000

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    Wenn Du Wärmequellen einsetzt, bei denen je niedriger die Vorlauftemperatur, je höher der Wirkungsgrad ist, dann führt es Dich optimalerweise zu der Lösung B. Wärmequellen bei denen das der Fall ist, sind z.B. Wärmepumpen und Solarthermie (Heizungsunterstüzung). Es müssen aber auch die sonstigen Randbedingungen stimmen, der Heizungsinstallateur oder -planer muss hier wirklich kompetent sein, das Ganze auch unter Wirtschaftlichkeitsaspekten betrachten und Du kannst wirklich Energie und Geld sparen.
     
  3. #3 Umbaupapst, 11.07.2013
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    Hallo Ralf,

    danke für Deine Antwort!

    Vielleicht noch anders ausgedrückt: Hätte Variante B außer den höheren Materialkosten irgendwelche Nachteile aus eurer Sicht?

    Gruß,
    Umbaupapst ;-)
     
  4. Jan81

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    Wie hoch ist der Preisunterschied zwischen A und B? Weil ist doch mit mehr Aufwand und man braucht mehr Material.

    Nur wenn man in Zukuft doch irgendwann eine Wärmepumpe einsetzen will, dann wäre 35 Grad besser.

    Der einzige Nachteil ist schon wie du geschrieben ahst, dass die Pumpe mehr arbeiten muss.
     
  5. #5 Umbaupapst, 11.07.2013
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    Derzeit ist eine Ölheizung ohne Brennwerttechnologie eingesetzt. Wärempumpen etc. sind noch Zukunftsmusik.
    Deshalb stellt sich mir die Frage, ob ich die etwas höheren Investitionskosten für das Material jetzt in Kauf nehme
    um "auf Nummer Sicher" zu gehen und Vorteile nutzen zu können (welche genau?)- oder ob es schlichtweg
    Blödsinn wäre unter Gesichtspunkten der Amortisation.

    Gruß,
    Umbaupapst ;-)
     
  6. #6 Umbaupapst, 11.07.2013
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    Mal aus der Hüfte geschossen (Angebot folgt noch) sind es wohl um 500,- Euro, vielleicht 800,- Euro.
     
  7. #7 ralf9000, 11.07.2013
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    Das ganze kann man mit dem Wärmebedarf Deines Hauses exakt rechnen. Der Wärmeerzeuger geht ebenfalls ein und die Kosten der verschiedenen Lösungen. Dann muss der Planende das wirtschaftliche und/oder energetische Optimum finden, je nachdem was man will. Erst wenn man alles zu den Randbedingungen weiß kann man den Knoten lösen. Ohne eine Planung in Auftrag zu geben, einen Planer zu haben, der weiß was er tut und nicht nur Programme ohne Sinn und Verstand füttert geht es nicht.

    PS: Den höheren Pumpenwiderstand bei engerem Verlegeabstand kann man auch durch größere Rohrdimension kompensieren. Wieder ein Parameter mehr der hier einfließt ...
     
  8. #8 Umbaupapst, 11.07.2013
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    Ich muss mit Rohren 17x2 arbeiten, da der Estrich nur 35mm Rohrüberdeckung haben wird. Es wird ein haus saniert, Baujahr Mitte der 80er, Dämmung optimal, bis auf die Fenster. Die haben für damalige Verhältnisse
    eine gute Doppelverglasung. Die Planung war zunächst auf Heizkörper ausgelegt, die auch installiert wurden. Da der Estrich raus musste (viele Mauern standen im Weg und es waren nur noch Estrichinseln über die bei meinen Platten in 60x60cm Probleme bereitet hätten) baue ich jetzt eine FBH ein um die Fliesen behaglich warm zu bekommen. Spitzen sollen mit den Heizkörpern abgefangen werden können.
    Das Thema den VA von den geplanten 15cm auf 10cm zu reduzieren ist erst vor wenigen Tagen aufgekommen. Notwendig ist es nicht laut Heizungsbauer.
    Deshalb die Frage nach den Vorteilen. Zum aktuellen System und evtl einem Brennwertkessel passt das. Es wären ca. 40°C im Vorlauf gewesen bei 15cm VA.
     
  9. #9 Umbaupapst, 11.07.2013
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    Hinzufügen möchte ich noch, dass die Heizkörper schon alleine in der Lage wären den bedarf zu decken. Vom zunächst geplanten leichten Temperieren der Fliesen gehen die Überlegungen dahingehend
    die ganze Wohnung über die FBH laufen lassen zu können. Also zweigleisig, sowie nur Heizkörper und evtl. nur die FBH.
     
  10. R.B.

    R.B.

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    Auch mal daran denken, dass max. Oberflächentemperaturen nicht überschritten werden dürfen.

    Ich würde Heizflächen immer auf möglichst niedrige Heizwassertemperatur optimieren, denn man weiß nie was in der Zukunft kommt. Möchte ich beispielsweise Solar nutzen, dann erreiche ich bei 35°C höhere nutzbare Erträge als bei 40°C. Bei einer Wärmepumpe als Wärmeerzeuger macht sich das sowieso bemerkbar.
    Einen Öler lässt das ziemlich kalt.

    Die Kombination 35 bei 10cm VA und 40 bei 15cm VA ist für mich noch nicht schlüssig, aber irgendwer wird ja Heizlast und spez. Heizleistung ermittelt haben (wie auch immer).

    Ach ja, es erschließt sich mir auch nicht, wie der Rohrdurchmesser (ob 16mm oder 17mm) einen entscheidenden Einfluss auf die Estrichüberdeckung haben könnte.

    Gruß
    Ralf
     
  11. #11 Umbaupapst, 12.07.2013
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    Hallo Ralf,

    danke für Deine Antwort!

    Ich muss, um die Vorlauftemperatur senken zu können mit dem VA von 10cm, nur 4 Heizkreise + einen 4-fach Verteiler zusätzlich kaufen. Soviel kam gerade bei der kurzen Begehung heraus.
    Also sind die zusätzlichen Investitionskosten sehr niedrig, so dass ich mich für diese "zukunftssicherere" Variante entschieden habe. So kann ich, wie Du ja auch schon schreibst, mal auf andere
    Wärmequellen zurückgreifen, wie Solar, Erdwärme, etc. Die Weichen stelle ich lieber jetzt, denn der Boden soll erst mal drin bleiben...

    Ist alles auch soweit durchgekaut und nicht auf blauen Dunst entschieden worden. Die Sache mit dem Rohrdurchmesser hatte ich genannt wegen des Estrichs, unwissend, was für Rohrdurchmesser
    es überhaupt noch gibt. Natürlich fällt da ein mm nicht ins Gewicht. Die Oberflächentemperatur wird bei max. 26 Grad liegen.

    Da ich dann zwei Systeme habe mit denen ich nach belieben heizen kann und somit absolut flexibel bin, sehe ich auch keine größeren Probleme.
    Warm wird es in jedem Fall, wie effektiv alles ist und wie sparsam sehe ich wenn alles fertig ist.

    Gruß,
    Umbaupapst
     
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Fußbodenheizung - Variante A oder B

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