Heizung-Rohrnetz Dimensionierung

Diskutiere Heizung-Rohrnetz Dimensionierung im Sanitär Forum im Bereich Haustechnik; Hallo zusammen, ich habe ein paar Fragen bzgl Heizung, für die ich irgendwie keine richtige Antwort finden kann. Hintergrund: Ich saniere mein...

  1. #1 Lorex76, 24.06.2024
    Lorex76

    Lorex76

    Dabei seit:
    16.09.2023
    Beiträge:
    35
    Zustimmungen:
    4
    Hallo zusammen,

    ich habe ein paar Fragen bzgl Heizung, für die ich irgendwie keine richtige Antwort finden kann.

    Hintergrund: Ich saniere mein Haus (doppelhaushelfte), und möchte das Rohrnetz teilweise erneuern, da ich einige Heizkörper umstellen muss. Alle Rohre laufen unter die Kellerdecke und dann senkrecht bis zum Raum wo die Heizkörper eingebaut sind.
    Ich plane Aluverbundrohre zu verwenden, die ich dann mit den bestehenden Stahlrohre verbinden muss.
    Die Heizung ist eine alte Öl Heizung von 1997 und, laut Spezifikation, hat einen Nennwärmeleistung von 15-22kW und Vorlauftemperatur 90°C.

    Mein Plan ist das Haus zu dämmen und die Heizung höchsten bis zum 70°C zu betreiben; ich möchte die neue Heizkörper etwas überdimensionieren, damit in Zukunft eventuell auch eine Wärmepumpe oder eine modernere Heizung mit niedriger Vorlauf temp. verwenden sein kann.
    Jetzt die Punkte die mir nicht klar sind:
    1) Rohrnetzdimensionierung: Ich lese, dass die Stömungsgeschwindigkeit in den Rohren zwischen 0,3 und 1,5m/s sein sollte und der Druckverlust pro meter 50-100 Pa/m. Allerdings, wenn ich die Tabelle von Aluverbundrohre ansehen, für eine Strömungsgeschwindigkeit von 0,3 m/s ist der Druckverlust schon 190 Pa/m (bei 16mm Rohr), und beim 1 m/s sind wir schon auf 1500 Pa/m. Wenn ich nach Druckverlust berechne, haben wir mit 50 Pa/m eine Geschwindigkeit von 0,16 m/s was zu langsam sein sollte oder? Also wie entscheidet man? weniger Druckverlust aber viel zu schnell oder langsam aber riesen Druckverlust?

    2) Die Spreizung: Wie entscheide ich mit welcher Spreizung ich das Rohrnetz kalkulieren soll? Ich habe das Haus nie benutzt, ich habe keine Info bzgl verbrauch. Soll ich 70/60 oder 70/55? oder 70/50? Je nachdem ändert sich einiges in der Berechnung.Das ist mir wirklich nicht klar.

    Ich wäre dankbar wenn jemand ein bisschen Licht im Dunkel machen könnte.

    Danke
     
  2. #2 Fred Astair, 24.06.2024
    Fred Astair

    Fred Astair

    Dabei seit:
    02.07.2016
    Beiträge:
    12.006
    Zustimmungen:
    5.995
    Beruf:
    Tänzer
    Ort:
    San Bernardino
    Und erst die Fittinge!
    Schau Dir mal an, wieviel Druckverlust jeder Winkel etc. verursacht. MSV nur von der Rolle ohne T-Abzweige, Winkel usw.
    Es gibt kein zu langsam.
    Wenn Du mal auf WP unsteigen willst, rechne mit 50/35 oder weniger.
     
  3. #3 Tikonteroga, 24.06.2024
    Tikonteroga

    Tikonteroga

    Dabei seit:
    18.06.2016
    Beiträge:
    1.071
    Zustimmungen:
    236
    Ort:
    Baden-Württemberg
    Mein grobes Verständnis:

    Wenn man eine raumweise Heizlast berechnet hätte und die Heizung eine Heizkennlinie hat, dann könnte man z. B. die Heizkörper so bemessen, dass die Wärmeleistung des Heizkörpers bei z. B. 75/65/20 °C der Heizlast des Raums bei Norm-Außentemperatur entspricht (z. B: -10 °C).

    Man müsste die Heizkurve dann so einstellen, dass man bei der Norm-Außentemperatur die 75 °C erreicht

    Dann kenne ich folgende Formel:

    Q = V * 1,16 * (T_V - T_R)

    Q : Wärmeleistung in W
    T_V : Vorlauftemperatur in °C
    T_R : Rücklauftemperatur in °C
    V : Volumenstrom in l/h

    Wenn man die Wärmeleistung des Heizkörpers bei 75/65/20 °C nach der Heizlast bemessen hat, kann man den erforderlichen Volumenstrom berechnen:

    Soweit ich weiß ist es bei einer Öl-Heizung im Altbau besser die Spreizung eher höher zu setzen, damit die Heizung nicht so oft taktet und das Wasser in den Heizkörpern und Rohleitungen als Puffer dient.

    Folgendes Dokument finde ich sehr hilfreich fürs Verständnis: Planungsunterlage für den Fachmann Logatrend
     
  4. #4 Lorex76, 24.06.2024
    Lorex76

    Lorex76

    Dabei seit:
    16.09.2023
    Beiträge:
    35
    Zustimmungen:
    4
    Danke zuerst für die schnelle Antwort.

    Ich hatte so verstanden,dass wenn zu langsam ist (weniger als 0,2m/s), gibt es das problem dass die Luft nicht raus kommt, wenn man den Kreis entlüften will.
    Für die WP habe ich überegt mehr 55-45 oder 55-40.

    Die Verluste bei den Fittings ist klar; das muss ich berücksichtigen.
     
  5. #5 Tikonteroga, 24.06.2024
    Tikonteroga

    Tikonteroga

    Dabei seit:
    18.06.2016
    Beiträge:
    1.071
    Zustimmungen:
    236
    Ort:
    Baden-Württemberg
    Ich hätte jetzt erst mal Zweifel, ob es so gut ist, eine Ölheizung wie eine Wärmepumpe zu betreiben. Nach meinem Verständnis betreibt man ja eine Wärmepumpe eher mit niedriger Vorlauftemperatur und niedriger Spreizung und eine Öl-Heizung eher mit höheren Vorlauftemperaturen und höher Spreizung. Ich könnte mir vorstellen, dass wenn du die Heizkurve der Ölheizung so einstellst, dass bei Norm-Außentemperatur der VL auf 55 °C erhitzt wird, dass die Ölheizung auch aufgrund ihrer möglichen Überdimensionierung, sehr oft anspringt und nur kurz läuft. Besser wäre sie läuft seltener an und läuft dafür länger.

    Aber vielleicht kann man die Heizkörper ja so dimensionieren, dass man das Heizsystem zuerst für die Öl-Heizung (höhere Spreizung, niedrigerer Volumenstrom) und später für die Wärmepumpe (kleinere Spreizung, höherer Volumenstrom) jeweils mit gleicher Wärmeleistung konfigurieren kann.
     
  6. #6 Lorex76, 24.06.2024
    Lorex76

    Lorex76

    Dabei seit:
    16.09.2023
    Beiträge:
    35
    Zustimmungen:
    4
    Danke für deine Nachricht; ich habe den Heizlast nach DIN 12831 berechnet (nur die Zusatz Aufheizleistung belibt für mich ein Rätsel) und für jeden Raum einen Heizlast definiert; dann mit max 70°C temp die heizkörper ausgesucht (mit geschätze RL Temp 55) die min. diese Leistung haben. Das ist aber eine Vermutung, weil VL temp kann ich definieren, aber ob die RL temp wird 55 oder 50 oder 45, weiss ich nicht.

    Danke auch für dein Link
     
  7. #7 Lorex76, 24.06.2024
    Lorex76

    Lorex76

    Dabei seit:
    16.09.2023
    Beiträge:
    35
    Zustimmungen:
    4
    Meine Idee war, bis ich die alte Öl Heizung habe, sie als "normale" Heizung zu betreiben, das heisst, VL=70°C; ich würde aber schon die HK so kaufen, dass danach auch mit einer WP und 55/45 temp genug heizen würden
     
    Tikonteroga und Fred Astair gefällt das.
  8. #8 nordanney, 24.06.2024
    nordanney

    nordanney

    Dabei seit:
    15.09.2021
    Beiträge:
    4.787
    Zustimmungen:
    2.615
    Beruf:
    Finanzierer/Investor/Bau- und Sanierungslaie
    Ort:
    Niederrhein
    Was möchtest Du denn zukünftig noch energetisch machen? WP mit 55/45 bedeutet eigentlich unsanierter Altbau aus den 60ern. Energetisch auf heutiger Basis saniert, aber noch ohne Außendämmung ist eher 35/30
     
  9. #9 Lorex76, 24.06.2024
    Lorex76

    Lorex76

    Dabei seit:
    16.09.2023
    Beiträge:
    35
    Zustimmungen:
    4
    Ich plane eine Außendämmung, OG Dämmung und eventuell Kellerdecke Dämmung (das Haus ist BJ 1958 mit Bimsteine gebaut). Aber mit 55/45 glaube ich würde ich nicht schaffen das Haus ohne Dämmung zu erwärmen. Ich glaube MIT Dämmung sollte es klappen. Aber 35/30 sehe ich zu wenig, mit normalen HK.
    Oder bin ich zu vorsichtig?
     
  10. Oehmi

    Oehmi

    Dabei seit:
    23.02.2023
    Beiträge:
    1.082
    Zustimmungen:
    492
    Beruf:
    Diplom-Kümmerer
    Ort:
    Niedersachsen
    Nein du hast nur einfach nicht die Erfahrung oder die Ausbildung, das zu beurteilen.
    Das Beste wird sein, du holst dir jemanden, der sich mit Altbausanierung auskennt und dich erstmal ordentlich berät.

    Kellerdecke nicht evtl. sondern unbedingt!
    Fehlen eigentlich nur noch Fenster und Haustür und du hast deine ganze Gebäudehülle energetisch saniert!
    Was kommt denn nach der geplanten Sanierung bei deiner Heizlastberechnung raus?
    Wenn du irgendwann auf WP umstellen willst, solltest du mit der Vorlauftemperatur so weit wie möglich runtergehen. Dafür steigt dann der Volumenstrom. Also lieber größere Rohrquerschnitte legen und große Heizkörper einbauen.
     
    Fred Astair gefällt das.
  11. #11 nordanney, 24.06.2024
    nordanney

    nordanney

    Dabei seit:
    15.09.2021
    Beiträge:
    4.787
    Zustimmungen:
    2.615
    Beruf:
    Finanzierer/Investor/Bau- und Sanierungslaie
    Ort:
    Niederrhein
    Ja, bist viel zu vorsichtig. Beim ungedämmten 60er Altbau mit neuen Fenstern, KG-Decke und oberste Geschossdecke fahre ich genau diese Werte (Haus ist auch Bims). Und Du hast auch noch einen direkten Hausnachbarn, war zusätzlich hilft.
    Bei den HK bin ich allerdings auf die maximale Größe bei 33er HK gegangen. Natürlich mit dem Energieberater an meiner Seite.
     
  12. #12 Lorex76, 24.06.2024
    Lorex76

    Lorex76

    Dabei seit:
    16.09.2023
    Beiträge:
    35
    Zustimmungen:
    4
    Nach meiner Berechnung komme ich, nach der Sanierung, auf 45-50 W/m2 (außer Bad/WC, deutlich mehr) ohne zusatz Aufheizleistung. Mit zusatz Aufheizleistung komme ich auf 85-90W/m2. Aber wie gesagt, ich weiss nicht genau wie am besten das berechnen.

    Daher würde ich schätzen 80-85 W/m2 wäre akzeptabel

    Und ich habe doch im plan die Fenster zu wechseln, bin gerade dabei.Habe vergessen zu schreiben.
     
  13. #13 Lorex76, 24.06.2024
    Lorex76

    Lorex76

    Dabei seit:
    16.09.2023
    Beiträge:
    35
    Zustimmungen:
    4
    Ich werde im EG röhrenradiatoren haben;da ich wenig Wand habe, muss ich vertikale HK verwenden. Und in OG behalte ich die alte HK. Also ich glaube nicht 35/30 reicht für mich, aber wer weiss, vielleicht vertue ich mich.
     
  14. #14 nordanney, 24.06.2024
    nordanney

    nordanney

    Dabei seit:
    15.09.2021
    Beiträge:
    4.787
    Zustimmungen:
    2.615
    Beruf:
    Finanzierer/Investor/Bau- und Sanierungslaie
    Ort:
    Niederrhein
    Wenn Du schon Kohle raushauen möchtest für Sanierung, dann mach eine Vollbremsung bei einem so kleinen Posten wie Heizkörpern, die Du auch noch selbst wechseln könntest. Erst groß energetisch sanieren und dann trotzdem wg/der Heizkörper Energie vergeuden ist irgendwie schizophren.
     
  15. #15 Tikonteroga, 24.06.2024
    Tikonteroga

    Tikonteroga

    Dabei seit:
    18.06.2016
    Beiträge:
    1.071
    Zustimmungen:
    236
    Ort:
    Baden-Württemberg
    Hast du die Heizlast nach DIN 12831 selbst berechnet oder berechnen lassen?
     
  16. #16 Lorex76, 25.06.2024
    Zuletzt bearbeitet: 25.06.2024
    Lorex76

    Lorex76

    Dabei seit:
    16.09.2023
    Beiträge:
    35
    Zustimmungen:
    4
    Ich habe selbst gemacht; ein Excel file herstellt und alle Werte eingegeben
     
Thema:

Heizung-Rohrnetz Dimensionierung

Die Seite wird geladen...

Heizung-Rohrnetz Dimensionierung - Ähnliche Themen

  1. Heizung Länge, Ventile

    Heizung Länge, Ventile: Hallo Zusammen, ich will meine Heizkörper austauschen, jedoch sind diese sehr knapp bemessen. auf der einen Seite ragt das Ventil in die Wand....
  2. Asbest hinter Heizung?

    Asbest hinter Heizung?: Hallo zusammen, hinter meiner Heizung befindet sich Styropor. Darüber habe ich aber das (siehe Foto) entdeckt und versuche heraus zu finden...
  3. Bauabnahme Heizung defekt

    Bauabnahme Heizung defekt: Hallo, Heute war die Bauabnahme unseres Neubaus geplant. Heute morgen ist aufgefallen dass die Heizung (Wärmepumpe) vor 10 Tagen ausgefallen ist....
  4. Heizung zum Tapezieren abmontieren

    Heizung zum Tapezieren abmontieren: Hallo , Ich wollte gerne einen Heizkörper abmontieren um dahinter zu tapezieren bzw. eine Reflexfolie anzubringen. Kann ich das ohne das komplette...
  5. Portal für Ersatzteile alter Heizungen

    Portal für Ersatzteile alter Heizungen: Hallo, im spiele mit dem Gedanken mir für meine Junkers Gastherme, Baujahr 1980, Ersatzteile auf Vorrat zu kaufen. Es ist zwar zuletzt vor 10...