Hilfe // Erdungsband

Das ist reichlich verwirrend formuliert.

Wenn die Bodenplatte aus WU-Beton besteht, war schon nach abgelöster DIN 18014:2007-09 auch ohne zusätzliche Perimeterdämmung der Kellerwände ein Ringerder auszuführen.


Falls an dieser Erdungsanlage eine Elektrofachkraft beteiligt war, hatte sie von der DIN 18014 keinen blassen Schimmer. Wo 5 cm Betondeckung eingehalten werden genügt Stahl feuerverzinkt oder blank und NIRO (V4A) ist dann überflüssiger Luxus und selbstverständlich auch kein Ersatz für einen erdfühlig zu verlegenden Ringerder.

• Wo ein Ringerder gefordert ist, muss in bewehrten Bodenplatten noch ein Potenzialausgleichsleiter wie ein Fundamenterder verlegt werden
• Fundamenterder wie auch Funktionspotenzialausgleichsleiter sind unter den Außenwänden zu verlegen und nicht irgendwo innen.
• Aus den Bildern ist nicht zu entnehmen, dass das innen falsch verlegte Bandeisen wenigstens alle zwei Meter mit der Bewehrung verschraubt wurde

Wie das im Detail auzuführen ist, kann in den Folien im gepinnten Thread zur DIN 18014 und in umfangreicher Sekundärliteratur nachgelesen werden.

Leider nur eine Erdungsanlage mehr, die nach dem vorherrschenden Motto "Das haben wir schon immer so gemacht" von völliger Norm-Inkompetenz dominiert wird.

 

Definitionsgemäß befindet sich ein Ringerder im Erdreich außerhalb des Betons.

Der in der Mitte verlegte Bandstahl ist weit von dem entfernt, was nach DIN 18014 unter 5.7.2 Kombinierte Potenzialausgleichsanlage (CBN), (englisch: common bonding networt) gefordert ist. Dessen Ausführung entspricht noch nicht einmal dem längst abgelösten DIN 18014-Vorgänger, den VDEW-Richtlinien für das Einbetten von Fundamenterder in Gebäudefundamente.

Hier sind ein Fachanwalt und Gutachter fällig, welche die Schuldanteile zwischen dem ausschreibenden Architekten und dem Rohbauunternehmen und den Minderungsanspruch bewerten müssen. Kosten bitte bei einer für Erdungsanlagen messtechnisch ausgerüsteten konzessionierten Elektrofachkraft einholen. Da ein Ringerder ohnehin fällig war, ist er außerhalb von Pauschalpreisvereinbarungen auch zu vergüten.

Die Verursacher werden wie üblich versuchen möglichst billig mit einem NIRO-Tiefenerder davon zu kommen. Die CBN kann man nur durch Abbruch normkonform nachbessern und ein zur Schadensbegrenzung nachträglich um das Gebäude verlegter Ringerder kann auch nur an der Haupterdungsschiene mit dem Bandeisen verbunden werden.

Wo die Baubeteiligten 9 Jahre nach Inkrafttreten der DIN 18014:2007-09 weiter normfern im gewohnten Trott werkeln, kann man leider nur begrenzt Schadensminimierung betreiben. Eine normkonforme CBN kann man abschreiben, aber wenn die Baugrube noch nicht verfüllt wurde ist - jedenfalls ohne Blitzschutzsystem - noch ein Ringerder mit normkonformer Maschenweite von 20 m x 20 m (mit Blitzschutzsystem 10 m x 10 m) ohne die geforderten Mehrfachverbindungen je 20 m Gebäudeumfang machbar.

 

Es wäre äußerst ungewöhnlich, wenn sich ein hilfesuchender Bauherr nach einem so krass nomwidrigen Fundamenterder-Murks derart sang- und klanglos verabschiedet.

Wer mag sich wohl hinter @BlaBlA verstecken?