Kalksandstein Ausblühungen - Ursachen? Maßnahmen?

Diskutiere Kalksandstein Ausblühungen - Ursachen? Maßnahmen? im Sanierung konkret Forum im Bereich Altbau; Hallo liebe Forengemeinde, wir sind gerade an der Kernsanierung unseres kürzlich erworbenen Hauses (BJ 1974). Dabei bin ich auf ein...

  1. RoccoH

    RoccoH

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    Hallo liebe Forengemeinde,

    wir sind gerade an der Kernsanierung unseres kürzlich erworbenen Hauses (BJ 1974). Dabei bin ich auf ein "bauphysikalisches" Problem gestoßen, auf welches ich mir Rat erhoffe.

    Es geht um die Mauersteine unterhalb der Fenster zur Terrasse, nachdem ich dem Boden vom schwimmenden Estrich samt Dämmung befreit habe.
    Diese zeigen pulverförmigen und puderartigen Belag, der sich ständig erneuert. Ich nehme an es handelt sich um die sogenannte Ausblühung von mineralischen Gestein (ist ja Kalksandstein).
    Baulich sieht es so aus, also ob der Baukörper vom Keller mit der Stahlbeton-Geschossdecke abgeschlossen ist und die KSV nur noch "pro forma" da liegen, um eine Art Abgrenzung sowie Höhe für den Estrich zu liefern und das die Fenster aufliegen. Von innen verputzt waren die nicht. Man erkennt auf den Bildern auch unter den Steinen eine schwarze Bahn. Ich nehme an, die Kelleraußenabdichtung ist dann wie Faltpapier einfach nur an der Kante Geschossdecke umgeschlagen und danach die KSV drauf gesetzt.
    Von außen (der Terrasse) schließt unmittelbar eine Betonschicht (als Träger für die Terrasse) an. Wahrscheinlich nicht ohne thermische und auch nicht ohne "hydroskopische" (sagt man das so?) Trennung.

    Ursachen?
    Die Demineralisierung bzw. Ausblühung kommt ja aller Wahrscheinlichkeit nach von Feuchtigkeitskontakt? Aber woher genau?
    Die darunterliegenden Wände im Keller zeigen keine Feuchtigkeit und keine Ausblühungen. Die Wände sind sogar tapeziert. Als Gegenprobe habe ich an mehreren Stellen den Putz abgestemmt. Keine zumindest wahrnehmbare Feuchtigkeit.
    Das hätte mich auch gewundert, wenn die gesamte Hausseite, welche durch eine 5 Meter tiefe Betonabdeckung geschützt ist, im Keller nass werden sollte. Grundwasser ist in dem Gebiet übrigens weiter unter der Kehlersohle.
    Interessant ist übrigens auch, dass in den angrenzenden Nebenräumen des Wohnzimmers trotz Kontakt zur Betonterrasse keine Ausblühungen entstehen. Und die Wände des Wohnzimmers links und rechts selbst haben auch keine aufsteigende Feuchtigkeit.
    Also habe ich mal die Terrasse versucht aufzustemmen. Die Fließen sind zweilagig und waren trocken. Darunter war allerdings eine Schicht aus einer Art Kies-Sand-Mörtel Gemisch, bevor der Betonboden anfängt. Und der war richtig feucht!!
    Der Betonboden selbst im Vergleich dazu aber wieder total trocken.
    Also würde ich mit ganz viel Phantasie vermuten, dass Regenwasser durch die Fliesenfugen aufgenommen wird (oder sogar an den Randbereichen der Terrassengrenze im Garten) und die Feuchtigkeit über dieses komische Kies-Sand-Gemisch voll aufgesogen und zum Mauerwerk geleitet wird. Die Betonplatte nehme ich an ist davon unbeeindruckt. Das Gemisch scheint also wie ein Zellstoffpapier zwischen zwei dichten und trockenen Schichten zu fungieren.
    Vermute ich da richtig? Habt Ihr andere Erklärungen, Tipps bzw. Denkanstöße? Bietet es sich an zur Anamnese bzw. zum Ausschluss etwas anderes zu untersuchen?

    Lösungen?
    Die Ausblühungen kommen ja erst seitdem die Steine freigelegt sind. Spielt der Kontakt zur Luft da eigentlich auch eine Rolle? Was wäre also, wenn ich vor die Steine noch eine schmale Betonschalung gieße? Das wäre ohnehin notwendig, da die alten Alurahmen in der schmalen Breite den heutigen Fensterrahmen (z.B. Holz oder Plaste) nicht mehr entsprechen. Ich bräuchte also mehr "Auflagefläche" für die Fensterrahmen.
    Oder muss ich im schlimmsten Fall den Terrassenbetonboden vom Mauerwerk trennen? Da müsste nur leider eine Fachfirma kommen, um den Einschnitt vorzunehmen.

    Vielen Dank im Voraus.
     

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  2. #2 petra345, 10.07.2017
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    Der Beton vor der Tür muß entfernt werden und ein "Schacht" mit mindestens 15 besser 30 cm Tiefe und eine Breite von ca. > 20 cm mit Wasserablauf und Gitter eingebaut werden. Dann kann das Spritzwasser an der Hauswand unter dem Rost verschwinden und dort abgeleitet werden.

    Der vorhandene Rost muß über die ganze Festerbreite reichen.

    Jetzt läuft es offensichtlich gegen die Steine oder darunter und durchnässt die Steine.
     
  3. RoccoH

    RoccoH

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    Vielen Dank.
    Das klingt eine plausible Maßnahme. Aber auch ernst und schon gar nicht in Eigenregie.
    Warum habe ich so eine Art Abfluss aber noch nie bei anderen Terrassen gesehen? Gibt es denn keine Möglichkeiten die Abschlüsse ordentlich dicht zu machen?

    Im Übrigen vielleicht noch als Ergänzung. Ein Dachüberstand von > 20cm ist gegeben. Die ersten Fließen bekommen bei Regen kein Spritzwasser ab. Der Betonboden bzw. die Fließen weisen zudem eine kleine Neigung auf, die stehendes Wasser zurückhält.
    Der Abfluss direkt würde damit ja eigentlich keine Wirkung erzielen? Außer das nun die Betonschicht endlich vom Mauerwerk entkoppelt ist, oder?

    Grüße
     
  4. #4 Manufact, 10.07.2017
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    Vor Installation des Ablaufs sollte aber die gesamte "Fenster-Front" plus links und rechts jeweils 50 cm und v.a UNTEN minimum 50cm (vertikal) abgedichtet werden.

    (=Bodenfeuchtigkeit muss ebenfalls beachtet werden)
     
Thema: Kalksandstein Ausblühungen - Ursachen? Maßnahmen?
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