Kuriose Feuchtigkeit in Wänden und Böden

Diskutiere Kuriose Feuchtigkeit in Wänden und Böden im Mauerwerk Forum im Bereich Neubau; Hallo Bauexperten. Sorry viel Text. Weiß nicht was wichtig ist. Wir haben ein Haus 1920er Bauhjahr, rechteckige Form ohne Keller. Wir wohnen...

  1. #1 irgendeintyp, 21.08.2022
    irgendeintyp

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    Hallo Bauexperten.

    Sorry viel Text. Weiß nicht was wichtig ist.

    Wir haben ein Haus 1920er Bauhjahr, rechteckige Form ohne Keller. Wir wohnen seit Ende 2019 drin. Zentral ist ein vier zugiger Schornstein, der nur noch zum Kochen betrieben wird. Kein Edelstahlrohr. Drei der vier Schächte ungenutzt. Schornsteinüberdach ist vorhanden und Vorbesitzer hatte ein Blech reingelegt, der nur die eine betriebene Kammer frei lässt. Vermutlich als Schutz vor Regnen. Ich habe es entfernt. Eine Kammer, Flurseite, wurde etwa ein zwei Meter hoch mit Schutt befüllt. Es gibt zwei Reinigungsklappen, über die man zu jeweils zwei Kammer Zugang hat. Eine wurde übertapeziert (SZ) und die Andere darübergeputzt (WZ) mit irgendeinem Gipszeug. Schornstein konnte also, wer weiß wieviel Jahre, nicht mehr richtig lüften. Schornstein befindet sich genau im Zentrum von vier Räumen. Eine Reinigungsklappe ist für Schalfzimmer und Küche und die Andere für Wohnzimmer und Flur.

    Wir haben nasse Wände und Böden. Fliesen am Boden sind fest und nicht hohl. Putz bröckelt ab und Tapete ist feucht. Schornstein ist unten am Boden sogar spürbar mit Hand feucht. Gerät (Brennstuhl Feuchtigkeitsmesser mit Dornen) sagt 33%. Mehr kann das Gerät nicht anzeigen. Je weiter die Wände von dem Schornstein entfernt sind (8 - 10m zur Außenwand mit Tür dazwischen), desto trockener sind sie auch. In der Regel bei 18 - 25% bis zu einer Höhe von 50cm, danach weiter abnehmend. Obere Etage ist trocken. Auch die Decken. Außenwände bei 20% im Schnitt. 50cm vom Boden am Schornstein hoch, sagt das Gerät 20%. Der Prüfmensch hat mit seinem Gerät (eine Kugel am Ende, die er auf die Wand gelegt hat) in der Regel zwischen 100 - 140 gemessen. Nach oben hin abnehmend. 80 sei wohl normal. Auch er hat den Schornstein als feuchteste Stelle ausgemacht.

    Zimmerfeuchtigkeit in der Regel bei 55 - 60%. Im Winter bei 35 - 40%. Kein Schimmel, riecht aber leicht muffig. Hat es allerdings schon immer. Bei langanhaltendem oder starken Regen, riecht es auch mal stärker muffig. Feuchtigkeit klettert dann auf 75%, sinkt aber auch innerhalb von einem halben Tag auf 65% und darunter.

    Außenwände (50cm dick) müssten doppelt gemauert sein. Leider noch keinen erreicht, der mir das bestätigen kann. Dämmung Glaswolle ist soweit trocken (stichpunktartig geprüft). Darauf ist eine Plastikfassade. Fassade unbeschädigt. Der Sockel wurden irgendwann mal mit Fliesen "verschönert". Die sind fest und nicht hohl. Irgendwann danach wurde Styrodur o.Ä. drauf geklebt und darauf so ein Klebesockel. Diesen habe ich letztes Jahr entfernt, da der Klebesockel schon abstand und das Styrodur darunter nicht mehr fest. Wasser, welches hinter der Plastikfasse herunterlief, konnte also hinter dem Klebesockel an das Fundament laufen. Aktuell sind nur noch die Fliesen zu sehen. Die Entlüftungs-/Entwässerungsöffnungen an der Fassade waren teilweise mit Silikon zugeschmiert.

    Das Fundament ist vermutlich auf Sand und Steinen. Irgendwann hat mal einer Estrich darauf gegossen. In den Fluren und der Küche sind noch Steinplatten darunter. Das ist wohl alter Waschbeton. Was darunter ist weiß niemand genau.

    Nachbarhaus und unsere war am Anfang mal ein Haus. Das wurde nach Jahren halbiert. Zwischen beiden Häusern befindet sich ein etwa 70cm breiter Gang, der mit Estrich oder Ähnlichem versiegelt wurde. Hat Gefälle und Wasser läuft ab. Dort ist kein Plastikfassade, sondern nur Putz. Putz fällt ab. Ziegel dahinter, keine Dämmung. Am Nachbarhaus ist Plastikfassade. Die sieht in Ordnung aus.

    Nebengelass (Heizung, Brauchwasserspeicher, Brunnen für Garten) hat Keller (ca 2m hoch) von etwa 10qm. Der unterste Ziegel unter dem alten Schornstein (zentral im Nebengelass) hat 10%. Der unterste Ziegel an der Außenwand 20%. Zum Vergleich: Unterster Ziegel im Haus in der Küche, etwa 8m vom Haus-Schornstein entfernt hat 25%. (Gemessen nach 12h langem Regen und 24h danach)

    Große Frage: Wo kommt die Feuchtigkeit unter dem Schornstein her?

    Das weiß ich bisher:
    • Wasserführende Zuleitungen sind dicht. Kupfer. Kalt- und Warmwasser wurde von einer Firma mit Prüfgas geprüft.
    • Wasserführende Ableitungen sind dicht. Normale Plastikrohre. Prüfung erfolgte auf Sicht mit Kamera. Leider hat er keine Prüfung mit Ballon/Blase gemacht.
    • Heizungen sind in Ordnung, da Aufputz und Ausdehnungsgefäß konstant
    • In den Schornstein kann es zwar bei starkem Seitenregen reinregnen, allerdings ist der Restdreck im Schornstein auf Wohnzimmerseite trocken. Hat gestaubt. Auf Küchenseite ist er etwas feucht. Hat nicht gestaubt.
    • Vermutung: Der Sockel hat keine Vertikalsperre und die Horizontale wird hinüber sein. Wenn es denn eine gab. Noppenbahn keine sichtbar.
    • Zwei Regenrinnen leiten das Wasser etwa 3m vom Haus entfernt auf die Wiese. Gibt kein Abwasserkanal oder Drainage.
    • Eine Regenrinne verschwand im Boden. Habe ich jetzt auch auf die Wiese umgeleitet.
    • Der Boden hier ist eher Sandhaltig. Im Nebengelass ist ein Loch im Boden (vermutlich alter Brunnen). Sand ist trocken. Mein Feuchtigkeitsmesser sagt 18 - 20% (glaube nicht, dass der das überhaupt messen kann)
    • Nachbarhaus ist wohl trocken. Kein Putz fällt ab und es riecht nicht muffig.
    • Eine Regenrinne des Nachbarhauses verschwindet im Boden, 70cm von unserer Hausecke entfernt
    • Eine Regenrinne des Nachbarhauses leitet das Wasser etwa 2m von unserer Hausecke entfernt in deren Wiese
    • Tagebau ist in der Nähe, die das Grundwasser abpumpen
    • In der Küche gibt es in der Ecke ein Loch im Boden, aus dem Kröten gekrochen kommen, seit der Putz dort abgefallen ist. Das Loch ist etwa 4m Vom Schornstein entfernt.
    Ich habe mich bereits mit der Firma Trosatec hier bei uns in der Nähe in Verbindung gesetzt. Dem Chef habe ich am Telefon ziemlich genau das geschildert, was ich auch oben beschrieben habe. Von der Firma war bisher keiner da. Deshalb nicht, weil erst vor kurzem eine Leckortung durchgeführt wurde und der Chef sagte, viel mehr können die da auch nicht machen. Wo das Wasser her kommt, muss ich selbst herausfinden oder viel Geld in die Hand nehmen. Den Schornstein hat er als kritisch erachtet, da er wer weiß wie lange schon als Befeuchtungsanlage fungierte. Er sagte, da der keine Luft ziehen konnte und da auch noch feuchte Kochluft eingeleitet wurde, hat der sich wie ein Schwamm vollgesaugt. Normalerweise entlüften Schornsteine eher.

    Folgende Optionen hat er mir eröffnet, bevor ich jemanden komme lasse:
    • Die Reinigungsklappen des Schornsteins öffnen, sauber machen und ein paar Wochen durchziehen lassen. Dazu kann ich Lüfter aufstellen, die in die klappen pusten. Sauber gemacht habe ich und auch Lüfter aufgestellt. Seit gestern. Die vierte Kammer bekomme ich nicht frei, da auf dieser Seite keine Öffnung ist und der Schutt feststeckt. Der ist aber nicht spürbar nass.
    • Schornstein zurückbauen, bis auf das Fundament und schauen, wie es darunter aussieht. Eventuell sogar Fundament aufmachen.
    • Fundament außen freilegen und Beschaffenheit prüfen. Evtl. Noppenbahn und Drainage einziehen. Allerdings muss das vorher jemand prüfen, denn es könnte Kontraproduktiv sein.
    Der Chef sagte mir auch, dass diese Feuchtigkeit auch schon seit Jahren sein könnte, durch evtl vergangene Starkregen, Baufehler etc. Das Haus hat sich gesättigt und hält nun den Pegel. Das muss nicht mal was mit dem Schornstein zu tun haben, der halt durch die falsche Stilllegung nur besonders feucht wurde. Wir sollen prüfen, ob die Feuchtigkeit weiter hoch kriecht.

    Ich weiß es ist viel Text. Danke fürs lesen. Hat jemand schon mal so ein Szenario erlebt? Oder gibt es weiteres, was ich prüfen kann?
     
  2. #2 simon84, 21.08.2022
    simon84

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  3. #3 Fred Astair, 21.08.2022
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    Also schon mal kein Gasometer.
    Bohrer bei Obi ausverkauft?

    Von unten?

    Ja Tausende.
     
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