Lohnt es sich dieses Eiche-Stäbchen-Parkett zu recyceln?

Diskutiere Lohnt es sich dieses Eiche-Stäbchen-Parkett zu recyceln? im Sanierung konkret Forum im Bereich Altbau; Hallo, ich bin neu hier im Forum. Hallo an Alle. Es geht um ein Gebäude aus dem Jahr ca. 1980 (DDR). Das Objekt wurde von der Bauakademie geplant...

  1. #1 Newbie08, 17.09.2023
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    Hallo,

    ich bin neu hier im Forum. Hallo an Alle.
    Es geht um ein Gebäude aus dem Jahr ca. 1980 (DDR). Das Objekt wurde von der Bauakademie geplant und umgesetzt. Ohne die näheren Hintergründe zu nennen... bei diesem Bauvorhaben wurden auch Baustoffe aus der damaligen BRD verbaut. Es handelt sich um einen hochwertigen Standard.

    Die Entrümplungsarbeiten sind fast abgeschlossen. Im Herbst sollen die Abbrucharbeiten und die Schadstoffsanierung starten.
    Nun gibt es die Frage, ob wir ein altes Eicheparkett für eine spätere Neuverlegung recyceln und wiederverwerten können. (ca. 200m²) Es gibt bei dem Parkett einen schwarzen Kleber. Die Themen PAK, Asbest usw. sind im Umlauf.
    Macht es Sinn und ist es überhaupt möglich das Parkett von Schadstoffen zu befreien? Folgende Fragepunkte haben wir uns zunächst aufgestellt:

    1. Ist dieser Kleber schadstoffbelastet?
    2. Wenn ja, ist nur die Klebeschicht belastet oder auch das ganze ca. 15mm starke Eicheparkettstäbchen?
    3. Könnte man diese Schicht so entfernen, dass die Stäbchen schadstofffrei sind (evtl Abrichte, Hobel)?
    4. Handelt es sich um ein Kontaktgift oder um eine Schadstoffbelastung der Luft?

    Falls jemand näheres weiß, wäre das wirklich super.
    Viele Grüße
    Newbie08
     

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  2. #2 VollNormal, 17.09.2023
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    1. Analyse gibt Erkenntnis. Die beiden Hauptverdächtigen hast du genannt
    2. Hier gilt das gleiche wie bei 1, Asbest kann m.E. ausgeschlossen werden
    3. In Abhängigkeit von 2: ja, ob das wirtschaftlich ist, sei mal dahingestellt
    4. PAK kann über die Haut und die Atemwege aufgenommen werden

    Ich empfehle dringend, die möglichen Schadstoffe fachgutachterlich ermitteln und ein Sanierungskonzept erstellen zu lassen.
     
  3. #3 McHanni, 18.09.2023
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    Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) wie z.B. Benzo(a)pyren oder Naphthalin in älterem Parkettkleber
    Dabei handelt es sich um krebserregende Verbindungen, die in älteren teerpechhaltigen (meist schwarzen) Parkettklebern vorkommen können. Hier liegen sie zunächst fest gebunden vor, gelangen aber durch mechanische Beanspruchung des Bodenbelags über offene Parkettfugen in den Hausstaub. Hohe Belastungen des Teerklebers mit Naphthalin - dem leichtestflüchtigsten der 16 PAK nach EPA - führen zusätzlich zu Geruchsbelästigungen und zu Überschreitungen der Richtwertes I (Vorsorgewert) für Naphthalin und naphthalin-ähnlich Verbindungen des Ausschuss für Innenraumrichwerte (vormals Ad-hoc-Arbeitsgruppe) des Umweltbundsamtes. Deshalb sollte die Belastung eines älteren Parkettklebers mit Naphthalin bekannt sein. Die Analyse allein auf die Leitkomponente Benzo(a)pyren (BaP) ist für die Abschätzung einer gesundheitlichen Gefährdung nicht ausreichend.












    Bitumen oder Teer?
    Bei schwarzem Parkettkleber kann es sich sowohl um Bitumen- wie auch um Teerpechkleber handeln. Als Bitumen wird der Rückstand nach Abdestillieren von Leicht- Mittel und Schwerölen aus Erdöl in Raffinerien bezeichnet. Teer dagegen stellt den Rückstand nach trockener Destillation z.B. von Stein- und Braunkohleteer dar. Der Anteil an PAK in Bitumen beträgt herstellungsbedingt nur ca. 60 mg/kg in Summe, während Teer üblicherweise bis zu 60 000 mg/kg PAK in Summe enthalten kann.





    Asbest in älterem Parkettkleber
    Darüber hinaus kann älterer Bodenkleber zusätzlich oder ausschließlich asbesthaltig sein. Dies gilt es besonders im Rahmen von Sanierungsarbeiten zu beachten, da bei Abbruch- und Schleifarbeiten Asbest freigesetzt werden kann.





    Polychlorierte Biphenyle (PCB) in älteren Parkettböden und -klebern
    Sowohl älterer Parkettkleber, aber auch die Fugenmasse zwischen den Parkettstäben kann zudem auch Polychlorierte Biphenyle (PCB) enthalten. PCB können zu erhöhten Belastungen der Raumluft beitragen.

    Vielleicht hilft das bei der Entscheidung
     
  4. #4 Gast 85175, 18.09.2023
    Gast 85175

    Gast 85175 Gast

    Das da ist ganz unabhängig von irgendwelchen Schadstoffen nur noch Sondermüll. Das ist minderwertiges Parkett, die Vollhölzer sind nicht maßhaltig, verzogen, zT wohl sogar aus dem Splintholz geschnitten, das ist mE niemals mit ordentlichem Arbeitsergebnis zu "recyceln", dass sich das "lohnt" glaube ich dreimal nicht. Wer ein zeitintensives Hobby draus machen will kann das ja gerne tun, aber solche Hobbys "lohnen" sich halt meist nur rhetorisch, geh in der Zeit irgendwo bedienen oder Pizza ausfahren, da verdienst mit Mindestlohn deutlich besser... Ein nagelneues minderwertiges Vollholz-Parkett bekommst wohl aus Osteuropa für 20€/m²...
     
  5. #5 McHanni, 18.09.2023
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    Mmmhh ein 20 mm starker Massivparkett in Fischgrät verlegt verlegt wo der Parkett im Handel der qm je nach Sortierung ca. 80,00€ aufwärts kostet ohne Arbeitsleistung als minderwertig zu bezeichnen und sie mit minderwertigen 3 Schichtparkett aus Osteuropa zu vergleichen zeugt wirklich von Ahnung
     
  6. #6 matmsnr, 05.01.2025
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    Hallo Newbie08,
    hast Du das Parkett beproben lassen? Wenn ja, welches Ergbnis hatte die Untersuchung?
    Hintergrund: Ich habe auch son Prakett und muss entscheiden was ich damit mache.
    Schönen Gruß
    matmsnr
     
  7. #7 VollNormal, 06.01.2025
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    Und das entscheidest du auf Grundlage der Untersuchungsergebnisse eines anderen Objektes?
    :not_w1:

    Lass dein Material beproben und entscheide dann, wenn du die Ergebnisse von deinem Objekt hast.
     
  8. #8 matmsnr, 06.01.2025
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    Ich denke, ich kann eigenständig entscheiden was ich mache. Ein Teil meiner Entscheidungsgrundlage kann aus meiner Sicht natürlich auch die Erfahrung anderer sein.
     
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