Mangel an der Balkonbrüstung

Liebes Forum,

ich muss mich leider mit meinem Halbwissen an euch wenden. Ich habe eine Neubauwohnung gekauft. Dabei habe ich festgestellt, dass die Balkonbrüstung (aus Glas) schief verbaut wurde. Es liegt eine auch vom Bauträger festgestellt Schieflage von 11mm vor.

Der Bauträger hat den Mangel abgelehnt. Folgende Begründung wurde angebracht:
a) Winkelabweichung nach DIN 18202 Abschnitt 5, Ziffer 5.3:
Die Kantenlänge des Loggia-Geländers in Höhe von 80cm entspricht dem Nennmaß von > 0,5 ≤ 1m. Das Toleranzmaß sei somit auf ± 6mm anzusetzen. Dies bedeutet eine Winkelabweichung entlang der Bezugslinie, die zu je 6mm horizontal, am oberen und unteren Bezugspunkt beidseitig ausschlagen kann. Damit sei eine Maßtoleranz von insgesamt 12mm anzusetzen.

b) Das Loggiageländer besteht hauptsächlich aus einem 2-scheibigen Verbundsicherheitsglas im Folienverbund, mit einer Gesamtdicke von 17,5mm. Hieraus ergäbe sich ein zulässiges Toleranzmaß von ± 1mm, die entlang der Glasscheibe, zu je 1mm horizontal, an der oberen und unteren Glaskante, beidseitig ausschlagen kann.
Damit sei eine Maßtoleranz von insgesamt 2mm gegeben .

c) Winkelabweichung Glassline Tragprofil (stahl feuerverzinkt) nach DIN 18202 Tabelle 2:
Das Tragprofil der Glasscheibe ist 16,2cm hoch. Damit liegt ein Nennmaß von 0,5m vor, woraus sich ein Toleranzmaß von 3mm ergibt.

Ich stelle mir folgende Frage:
Die Abweichung ergibt sich ja in der Vertikalen. Die Glasdicke und das Profil ist doch gar nicht von Relevanz für die Feststellung des Mangels. Zudem frage ich mich, ob die Angaben nach DIN 18202, absolut, also +6 und -6 aufzuaddieren sind.

Es wäre zu ergänzen, dass der TÜV bei der Abnahme des Neubaus diesen Mangel (ohne Kenntis über die Abweichung) in einer anderen Wohnung als Mangel angezeigt hat. Zudem wurde vom Bauträger bei einem anderen Eigentümer der DIN18202 für nicht anwendbar erklärt.

Ich würde mich über eine Rückmeldung freuen.

 

Hallo,

sorry für die späte Rückmeldung. Anbei noch Fotos.