Mischwassersystem & Rückstauabsicherung

Diskutiere Mischwassersystem & Rückstauabsicherung im Tiefbau Forum im Bereich Neubau; Hallo, worin besteht der Unterschied zwischen einer Rückstauabsicherung für fäkalienhaltiges Wasser und Regenwasser? Ich bin im Netz noch...

  1. #1 fragenfueralle, 30.07.2014
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    Hallo,

    worin besteht der Unterschied zwischen einer Rückstauabsicherung für fäkalienhaltiges Wasser und Regenwasser?
    Ich bin im Netz noch nicht richtig fündig geworden, vermute aber, dass die mechanischen Beanspruchungen durch fäkalienhaltiges Abwasser (Feststoffe o.ä.) der Grund sind. Da wir ein Mischwassersystem haben, kommt sicherlich nur die hochwertigere Lösung in Frage.

    Die Rückstauebene liegt über 2m oberhalb des Hausanschlusses (Haus BJ 1954).
     
  2. #2 Manfred Abt, 30.07.2014
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    mal etwas vereinfacht:
    • bei Rückstauverschlüssen für fäkalienhaltiges Abwasser ist im Normalfall ohne Rückstau der volle Abflussquerschnitt frei, bei Klappensystemen liegt die Klappenscheibe außerhalb des Abflussquerschnittes
    • bei Rückstauverschlüssen für fäkalienfreies Abwasser ist es auch zulässig, dass das Verschlussorgan im Abflussquerschnitt hängt und vom abfließenden Wasser aufgedrückt wird.
     
  3. #3 fragenfueralle, 31.07.2014
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    Danke.
     
  4. Taipan

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    Noch ein kleiner Tipp: die Regenwassergrundleitung und die Abwasserleitung (aus dem Haus) dürfen bei den meisten Entsorgungsbetrieben erst im Übergabeschacht zusammengeführt werden. Sind die Rohre der Regenwasserleitung bis über Straßenniveau dicht, entfällt dafür die Rückstausicherung.
     
  5. #5 fragenfueralle, 01.08.2014
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    Danke f.d. Tipp.

    Leider ist das vor rd. 60 Jahren nicht berücksichtigt worden (falls es erforderlich gewesen wäre). Das Haus hat ein Satteldach und steht mit First, Traufen u. Hängerinnen parallel zur Straße (parallel zum Verlauf des AW-Kanals).
    Das AW-Fallrohr befindet sich im "hinteren" Teil des Hauses. Das "hintere" Regen-Fallrohr mündete bisher denn auch unterirdisch in die auch im hinteren Teil des Hauses beginnende AW-Leitung. AW und hinteres Regenwasser wurden gemeinsam in einem Rohr unter dem Keller geführt.
    Inzwischen haben wir das "hintere" Fallrohr vom AW-Rohr getrennt und lassen das Regenwasser von der hinteren Hälfte des Daches in den Garten versickern. Das Regenwasser aus der vorderen Hälfte des Daches mündet unterirdisch erst nach dem im Keller liegenden Rev.-Schacht. Im Rev.-Schacht bietet sich nun die Möglichkeit, eine Rückstauabsicherung einzubauen. Dies könnte erforderlich sein, da die zwei im Keller am Kanal angeschlossenen Abläufe nur mit einem Verschluss für fäkalienfreies Abwasser lt. Beschreibung geeignet sind (Bez. "Ballstau 110" oder "3"). Beide Verschlüsse sind aber noch hinter dem AW-Fallrohr angeschlossen, kamen also nicht mit fäk.-haltigem Wasser in Berührung. Bei einem Rückstau könnte es aber anders aussehen.

    Deshalb meine Frage zu #1.
     
  6. #6 Manfred Abt, 01.08.2014
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    ich empfinde ja den Begriff fäkaliengeeignet eher als ungünstig, die Norm macht aber nun mal diese Unterscheidung.

    Letztendlich entscheidend für die Funktionsfähigkeit sind störende Feststoffe, das müssen nicht unbedingt menschliche Ausscheidungen sein.

    Den Keller meiner Eltern hab ich z.B. leergepumpt, weil die Hälfte einer alten Wäscheklammer in der Rückstauklappe des Bodeneinlaufs der Waschküche lag.
     
  7. #7 fragenfueralle, 01.08.2014
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    Da hilft wirklich keine Klappe mehr.
     
  8. Julius

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    Mach mal ne Skizze der Verrohrung.
    Nicht daß da wieder mal Abwässer aus den oberen Etagen mit über den Rückstauverschluß geführt werden sollen!
     
  9. #9 fragenfueralle, 06.08.2014
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    Anbei eine Skizze zum AW-Rohrleitungsverlauf.
    Abwässer aus dem Haus werden nicht über den Rückstauverschluss geleitet.
    Das hintere Regenwasser wird in den Garten entwässert, dass vordere in den AW-Kanal.
    Bei starken Platzregen (wie kürzlich) läuft der Straßenkanal regelmäßig voll und es kommt zum Rückstau; der Rückstauverschluss (Kugel) spricht an.
     
  10. #10 fragenfueralle, 06.08.2014
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    Skizze hier. Erster Versuch war gescheitert. AW2.jpg
     
  11. #11 Manfred Abt, 06.08.2014
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    • sieht doch schon ganz gut aus
    • Durchlauf durch Revisionsschacht ist innendruckdicht?
    • Für die beiden Bodenabläufe reichen formal die eingebauten RSV
    • Bei Versagen des RSV steht die Suppe natürlich im Keller
    • zusätzlicher fäkaliengeeigneter RSV im Revisionsschacht wäre nicht DIN-gerecht, da bei geschlossenem RSV das SW aus den oberen Etagen sich vor dem RSV ansammelt und ggf. austritt
    • wenns nicht um Versicherungsfragen geht ist hier alles eine Frage der Risikoabwägung
     
  12. #12 fragenfueralle, 06.08.2014
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    Ich vermute, dass die Revisionsöffnung im Rohr nicht innendruckdicht ist. Allerdings ist mir die Definition hierzu nicht bekannt.
    Es handelt sich noch um ein Gussrohr unter dem Kellerboden. Die Rev.-Öffnung ist ein eckiger Revisionsflansch, der mittels Stahlplatte und Spannverschluss dichtungslos verschlossen werden kann. Bei dem letzten Starkregen lief der Straßenkanal binne 5 Minuten voll. Den Spannverschluss musste ich kräftig nachziehen, damit die metallische Abdichtung dicht genug war, um nur noch "tröpfchenweise" Wasser durchsickern zu lassen. Die Dichtflächen müsste ich mal reinigen.

    Zu dem Hinweis RSV im Rev.-Schacht nicht DIN-gerecht: ich meine kürzlich gelesen zu haben, dass dies nur dann zulässig sei, wenn sichergestellt ist, dass im Falle des verschlossenen fäkaliengeeigneten RSV auf die abwasserführenden Installationen im Haus verzichtet werden kann. Könnte das stimmen? Der gen. Verzicht ist kein Problem, da Einfamilienhaus.
     
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