Revisionsschacht und Anschluss an bestehende Tonrohre – Erfahrungen gesucht

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  1. Pulpox

    Pulpox

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    Moin zusammen,

    ich stehe gerade vor der Sanierung der Abwasserleitungen in meinem Altbau. Das Gebäude ist nicht unterkellert, daher muss die Sammelleitung unter der Bodenplatte erneuert werden. Diese soll – in Abstimmung mit meinem Sanitärinstallateur – mit KG2000-Rohren ausgeführt werden.

    Mein Installateur hat mir außerdem empfohlen, an der Grundstücksgrenze einen Revisionsschacht zu setzen. Das erscheint grundsätzlich sinnvoll. Allerdings ist es so, dass ab der Außenwand des Hauses die alten Leitungen noch aus Tonrohr bestehen. Ich habe an einigen Stellen probeweise freigegraben – der Zustand der Tonrohre sieht überraschend gut aus, keine sichtbaren Schäden oder Undichtigkeiten.

    Ich möchte ungern den halben Hof aufreißen, nur um genau herauszufinden, wo der Übergabepunkt zum öffentlichen Kanalnetz liegt. Daher meine Überlegung: Macht es Sinn, den Revisionsschacht direkt am Haus zu installieren, also dort, wo ich die Leitung bereits freigelegt habe?

    Der Nachteil: Ich müsste etwa ein Meter des bestehenden Tonrohrs entfernen, um genug Platz für den Schacht zu haben. Am liebsten würde ich das Tonrohr direkt an der Muffe trennen, um sauber ansetzen zu können. Leider habe ich dazu kaum Informationen gefunden.

    Meine Fragen an euch:

    1. Hat jemand Erfahrung damit, ein Tonrohr direkt an der Muffe zu trennen?

    2. Wie leicht lässt sich die Verfüllmasse in der Muffe entfernen? Ist das eher bröselig oder fest?

    3. Gibt es spezielle Werkzeuge oder Tricks, die ihr empfehlen könnt?

    4. Und ganz grundsätzlich: Haltet ihr es für vertretbar, den Revisionsschacht direkt am Haus zu setzen, wenn die weiteren Leitungen noch in Ordnung erscheinen?
    Ich freue mich über jede Erfahrung oder Einschätzung – gerade von denen, die sowas schon mal gemacht haben. Danke im Voraus!

    Viele Grüße
     
  2. VollNormal

    VollNormal

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    Dafür musst du auch nichts aufreißen sondern in eure Abwassersatzung kucken - daraus sollte hervorgehen, wo der Übergang ist. Bei uns ist die Hausanschlussleitung bis zum Sammler privat, andernorts wechselt das Eigentum und die Verantwortung an der Grundstücksgrenze.

    Jeder Kanalbaubetrieb sollte das kennen und können. Das ist aber auch kein Hexenwerk, da die Rohre regelmäßig ineinander gesteckt sind und sich (mehr oder weniger) einfach auseinander ziehen lassen.

    Vor dem Aufkommen von brauchbaren Kunststoffdichtungen wurde oftmals in die Muffe ein Teerstrick eingeschlagen. Das ist genau das, wonach es klingt: eine Teer (oder Bitumen) getränkte Schnur, die zwischen Spitzende des einen und Muffe des nächsten Rohrs eingebaut wurde.

    Durch vorsichtiges Erwärmen lassen sich sowohl Teer als auch Bitumen erweichen.

    Grundsätzlich empfehle ich, einen Übergabeschacht an die Grundstücksgrenze zu setzen. Ob am Haus noch ein Revisionsschacht erforderlich ist, sollte dein Entwässerungsplaner bereits festgestellt haben.

    Und um auch noch eine Frage zu beantworten, die du vergessen hast zu stellen:
    Es gibt von den einschlägigen Herstellern für so ziemlich jeden denkbaren Anwendungsfall Lösungen, um verschiedene Rohrmaterialien zu verbinden. Auch hier sollte deine Entwässerungsplanerin für deine spezielle Situation ein adäquates Produkt benennen können.
     
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  3. Pulpox

    Pulpox

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    Danke für deine ausführliche Rückmeldung!

    Was den Anschluss an das öffentliche Abwassernetz betrifft, habe ich bereits beim Bauamt nachgefragt. Laut deren Aussage liegen ihnen dazu allerdings keine Informationen vor. Interessanterweise wussten sie ziemlich genau, dass ich einen Sickerschacht für Regenwasser habe und auch, wo dieser sich befindet – jedoch nicht, wo meine Abwasserleitung ins öffentliche Netz verläuft.

    Den Tipp mit der Abwassersatzung nehme ich gerne mit – vielleicht komme ich über diesen Weg doch noch an die nötigen Informationen.
     
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