Sanierung sinnvoll kombinieren mit BEG EM oder BAFA

Diskutiere Sanierung sinnvoll kombinieren mit BEG EM oder BAFA im Sanierungskonzept & Kostenschätzung Forum im Bereich Altbau; Hallo Zusammen Wenn man bei einem Objekt (aktuelle Werte siehe weiter unten) eine "überschaubare Sanierung" durchführen möchte, welche...

  1. #1 tysonie, 23.03.2025
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    Hallo Zusammen

    Wenn man bei einem Objekt (aktuelle Werte siehe weiter unten) eine "überschaubare Sanierung" durchführen möchte, welche Förderungen (und vor allem welche Kreditsummen und / oder Fördersummen) kann man dafür je Position über BEG EM / BAFA anwenden und welche sinnvoll kombinieren? Die Übersicht und die Informationen der KFW haben uns etwas "verunsichert", da teilweise die selben Fördermöglichkeiten für unterschiedliche Maßnahmen genannt werden.

    Die gewünschten Maßnahmen wären wie folgt (evtl. auch in Stufen, z.B. über einen iSfP - falls sinnvoll):

    upload_2025-3-23_13-19-1.png


    Nachfolgend die aktuellen Werte ("U-Wert in W/m2K"), wobei ich denke das die Dachfläche falsch berechnet wurde - wenn ich rein die Länge+Breite der beiden Dachflächen multipliziere, komme ich auf rund 205m² anstatt der 100,08m².

    Gebäudetyp: freistehendes Einfamilienhaus
    Baujahr: 1990
    Wohneinheiten: 1
    Beheiztes Volumen Ve: 654 m³ (Das beheizte Volumen wurde gemäß GEG unter Verwendung von Außenmaßen ermittelt.)
    Nutzfläche AN nach GEG: 209 m²
    Die Bezugsfläche AN in m² wird aus dem Volumen des Gebäudes mit einem Faktor von 0,32
    ermittelt. Dadurch unterscheidet sich die Bezugsfläche im Allgemeinen von der tatsächlichen
    Wohnfläche.

    upload_2025-3-23_13-7-44.png

    Vielen lieben Dank schon vorab.
     
  2. #2 Werki0815, 27.03.2025
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    Moin, wir haben einen ähnlichen Plan mit unserem EFH, sind aber schon mitten un der Umsetzung, daher hier mal unsere bisherigen Erfahrungen. Grundflächen sind aehnlich.

    Unser Haus ist allerdings von 1932 und wird aktuell kernsaniert. Wir lassen die Außenfassade (Klinker) stehen und bringen "nur" eine Kerndämmung ein.

    Wir machen, falls möglich, alles über BEG EM (BAFA Portal).
    KFW-Anforderungen kamen für uns nicht in Frage. Selbst die Anforderung für die minimale Quote erfordert einen groben Eingriff in den Grundriss (falls Innendämmung) oder Dach und Fassade (falls WVDS). Die notwendigen Dämmstärken sind für „schönen“ Bestand meiner Meinung nach vollkommen überzogen.

    Im einzelnen unsere Punkte:

    1. iSfP – War auf jeden Fall sinnvoll für die BEG EM Förderung. Das Dokument selbst ist ein buntes Werbeprospekt ohne viel technischer Tiefe. Wichtig ist, dass Du damit eine ID bekommst, die für das BAFA Portal notwendig ist.

    2. Heizung: WP + FbH: Förderung (35%) mit KfW458 – Beraterkosten und Kosten für Elektriker nicht vergessen. Angesetzte Kosten kommen mir etwas hoch vor. Ist bei uns ähnlich hoch, aber bei uns ist das inkl. der kompletten Verrohung für FbH (EG) und Radiatoren (OG) sowie Warmwasser + Zirkulation. Zus. 20% aus dem Geschwindigkeitsbonus waren bei uns nicht moeglich. Erklaerung siehe unten.

    3. Dämmung Dach: Haben wir aus BEG EM rausgenommen. Der Wert von 0,14 ist jenseits von gut und Boese. Wir kommen jetzt mit 20cm Zwischensparren-Dämmung (Steico) auf knapp unter 0,24. Wir hätten hier bei Zwischensparrendämmung massiv aufdoppeln müssen (Innenraum Verkleinerung) oder bei der geplanten Neueindeckung eine Aufsparrendämmung einbauen müssen, die das Dach nach oben geschoben hätte. Das verursacht zus. Mehrkosten bei der Angleichung vom Dach an die Giebelwände etc. und sähe zudem nicht mehr gut aus. „Haus mit Hut“. Wir haben mit dem Energieberater und Baubüro nachgerechnet und dann entschieden, dass es das nicht Wert ist. Bei Dir scheint das Dach schon gedämmt zu sein bei dem U-Wert. Dann kann es funktionieren. Allerdings ist es mein Verständnis, dass im rechn. Nachweis der Gebäude-Dämmung nicht direkt mit dem Nennwert der Materialien gerechnet werden darf, sondern mit einem Abschlag. D.h. es könnten nochmal ein cm dazu kommen. 16cm für 0,14 ist sportlich.

    4. Haustür, Kellertür, Fenster: Das war für uns am leichtesten und bringt den größten Foerderhub bei BEG EM. Man gibt einfach den U-Wert für Förderung vor. Wir hatten Holz-Gitterfenster, da war es etwas aufwendiger. Aber bei normalen Fenstern eigentlich ein No-Brainer.

    5. Außenwand: Wie gesagt, da wir die Fassade erhalten wollen, kommt nur Kern-Dämmung in Frage. 10cm Luftschicht vorhanden. Aber weit entfernt von den geforderten Werten. Allerdings ist Kern-Dämmung auch nicht so teuer, dass die 20% was bringen. Bei WVDS sehe ich das ähnlich wie bei den Fenstern.

    6. Förderungen: Bei BEG EM sind das 15% pro Maßnahmenpaket + 5% wenn iSfP vorliegt. Zudem erhöht sich mit iSfP die Summer der foerderfähigen Ausgaben (nicht die Förderung!) 30kEUR auf 60kEUR pro Jahr. Der Wert ist bei größeren Maßnahmen schnell erreicht. Wir haben daher Druck gemacht, und z.B. die Fenster schon letztes Jahr getauscht. Wenn Ihr ueber die Jahresgrenze kommt, macht es Sinn zu splitten. Es zählt meiner Meinung nach der Zeitpunkt der Realisierung.

    Die Maßnahmen sind auf der BAFA Seite gut beschrieben.


    Bei uns gab es noch etwas Hick-Hack mit der Beauftragung. Stichwort Leistungs-Vertrag mit aufschiebender Bedingung. Darauf musst Du bestehen, da das im Portal abgefragt wird. Handwerker machen das nicht automatisch, da ja Zusatzaufwand am Schreibtisch. „Igitt“!



    Noch eine Erfahrung zur Heizungsförderung nach KFW. Da wir eine Kernsanierung machen und das Haus daher unbewohnbar ist, mussten wir umziehen. KFW fordert aber für den Geschwindigkeitsbonus dieselbe Meldeadresse wie das Vorhaben. Pech gehabt.



    Erstmal viel Glück bei Eurem Vorhaben. Obere Infos sind nur Halbwissen. Ich musste mir das ganze auch alles anlernen und aus Fehlern (abgelehnte Förderanträge) lernen. Keine Ahnung, ob mein Weg jetzt der Weisheit letzter Schuss ist. Wir sind aber zufrieden und es geht langsam in die Endphase.

    Genug geschrieben. Fahre jetzt wieder auf meine Baustelle und schau mal, ob der Elektriker so arbeitet, wie ich plane.
     
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  3. #3 Fasanenhof, 27.03.2025
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    Ich merke mal an:
    100.000 EUR für 100m² Dachfläche ist völlig neben der Spur.

    Ich habe für 100m² Dachfläche (Satteldach) plus 40m² Anbaufläche (Flachdach) 2023 insgesamt 56.000 EUR bezahlt. Das war Abbau, Asbestentsorgung der Firstprofile, Gerüstbau, Zwischensparrendämmung, Aufdopplung und Aufsparrendämmung sowie zwei Dachfenster und Schornsteinverkleidung all Inclusive. Davon habe ich dann die Förderung bekommen.
     
  4. #4 tysonie, 27.03.2025
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    Vielen lieben Dank für den ausführlichen Bericht - das ist wirklich sehr hilfreich!
     
  5. #5 tysonie, 27.03.2025
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    Wie oben beschrieben scheint das ein Fehler zu sein, die dachfläche misst eigentlich um die 200qm
     
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