Schadstoffe nach Sanierung

Diskutiere Schadstoffe nach Sanierung im Baubiologie Forum im Bereich Rund um den Bau; Liebe Forum, wir überlegen derzeit eine Immobilie aus dem Jahre 1967 zu kaufen. Wir würden das Haus komplett sanieren sowie das Dach ausbauen....

  1. SebF12

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    Liebe Forum,

    wir überlegen derzeit eine Immobilie aus dem Jahre 1967 zu kaufen. Wir würden das Haus komplett sanieren sowie das Dach ausbauen. Wir hatten mit den Nachbarn gesprochen. Die hatten ihr Haus vor mehreren Jahren auch saniert und in dem Zusammenhang auch Asbest entfernt. Wir haben nun ein wenig Sorge, dass neben Asbest auch noch weitere Schadstoffe im Haus verbaut sein könnten. Wir waren heute mit einem Architekten im Haus, der meinte, dass vermutlich der IKEA Schrank mehr Schadstoffe absondert als das Bauwerkt. Glücklicherweise kann man ja den IKEA Schrank leicht austauschen, was man bei einer Fassade oder ähnliches nicht kann. An wen würde man sich idealerweise für eine Einschätzung wenden und wie würde so etwas ablaufen?

    Komplexe Messungen etc. werden leider nicht möglich sein, weil der Makler, das Haus demnächst ins Internet stellen möchte, und es dann vermutlich (aufgrund der 1A-Lage) sehr schnell verkauft werden wird.

    Meine Frage geht auch dahin: Angenommen wir kaufen jetzt das Haus und machen dann eine Schadstoffprüfung danach, kann man diese Schadstoffe dann in der Regel beseitigen? Meine Sorge ist, dass vllt. etwas in den Wänden sein könnte, und die bekommt man ja leider nicht mehr los...

    VG, Seb
     
  2. #2 Fred Astair, 20.07.2021
    Fred Astair

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    Aber ohne komplexe Messungen werdet Ihr es nicht herausbekommen.
    Man kann jeden Schadstoff beseitigen. Fragt sich nur, was es kostet und was danach vom Haus noch übrig ist.
     
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  3. Alex88

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    Massiv- oder Holzbauweise?
     
  4. SebF12

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    Es ist Massivbauweise. Decken sind auch Stahlbeton. Das Dach würden wir vermutlich komplett erneuern und ausbauen. Alle Böden und Fenster inkl. Fensterbänke würden ebenfalls erneuert. Die Treppe ins 1.OG würden wir auch durch eine neue Treppe ersetzen (ist Holz). Wir rechnen mit Kosten von ca. 300.000 EUR für die Sanierung. Hat uns auch ein Architekt gesagt, der mit uns da war. Der meinte auch, dass er sich eher Gedanken machen würde über das IKEA Billy Regal was man da reinstellt... ;-)

    Ich frage mich halt ein wenig, wie andere Menschen ein Haus aus den 50er-80er Jahren kaufen. Es gibt da ja einige auf dem Markt -- teilweise in Top-Lagen und diese Häuser werden in der Regel sehr schnell verkauf, wenn der Preis anständig ist. Macht man denn normalerweise eine baubiologische Untersuchung bei solchen Häusern?

    Für uns wäre das Bezahlen einer Untersuchung auch kein Problem; aber ich bezweifele, dass der Makler so lange warten wird bzw. das erlaubt.
     
  5. Alex88

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    wenn eh so gut wie alles erneuert wird, kannst du die Messung auch nach dem Kauf machen lassen.
    Bei evtl. belasteten Materialien müssen entsprechende Vorkehrungen getroffen werden, bevor diese demontiert werden.
     
  6. #6 Sanierer82, 20.07.2021
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    Aussage meines Dachdeckers: Es ist billiger die Faserzementplatten, mit denen Gauben, Schornstein, etc. verkleidet sind, direkt als asbesthaltig zu entsorgen, statt dies untersuchen zu lassen und als nicht astbsthaltig zu entsorgen.

    Wobei das auch auf die Mengen ankommt. Bei einer großen Scheune mit Welleternit sieht gewiss wieder anders aus.


    Ein Schadstoff-Klassiker ist auch alte Glaswolle.


    Sonstiges doch meistens eher kleine Mengen in Bodenbelägen, etc.
     
  7. SebF12

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    Es geht ja auch nicht "nur" um Asbest in Schornsteinen etc. sondern auch z.B. in Spachtelmasse etc (http://www.baubiologie-odenwald.de/pdf/Info_Asbest_in_Spachtelmassen.pdf). Zudem gibt es ja auch noch andere kritsiche Stoffe wie Formaldehyde, Holzschutzmittel, PCB, etc...

    Allerdings, wer weiß, was die in neuen Häusern derzeit verbauen.
     
  8. #8 Gast82596, 20.07.2021
    Gast82596

    Gast82596 Gast

    Ist den der Hauseigentümer verstorben, weil du dir solche Sorgen machst? Man kann sich das Leben auch selber schwer machen.
     
  9. SebF12

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    Ja, mit 94 Jahren ;-)
     
  10. #10 Sanierer82, 20.07.2021
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    Mit Ü70 machen die wenigsten noch irgendwas. Eher nur Notreparaturen. Alles was irgendwo ausdünsten kann, ist in den letzten Jahrzehnten ausgerüstet. Der Rest wird doch eh nur frei, wenn man gerade irgendwas abreißt, bohrt, Schlitze stemmt, etc.. Wenn erstmal der ganz Staub weg und die (wohngesunde) Farbe auf der Wand ist, kommt wieder das IKEA-Regal...
     
  11. ub99

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    Wir haben von 03/2019 bis 02/2020 ein Reihenmittelhaus BJ 1966 kernsaniert.

    Belastungen: Asbestplatten (die hätte man solange nicht beschädigt vermutlich so ausbauen können), und dabei aber auch vermutlich asbesthaltiger Kleber. Daher haben wir einen Schadstoffsanierer beauftragt.
    Asbest war auf Gussasphaltestrich der dann eben auch komplett abgeschliffen werden musste.

    Weitere Belastung war unter Parkett mit PAK belastetem Teerkleber. Das war übel - aber auch nur weil wir das Parkett und auch den Estrich im EG und OG rausgeschmissen haben (weil wir auf NT Heizung mit FBH gegangen sind).

    Ansonsten war das Haus ok, gerade Wände und Co sind ja nur Beton und/oder Ziegel. Fliesenkleberprobe hatten wir noch auf Asbest prüfen lassen, war aber unbelastet.

    Kosten Asbestbeseitigung: 8k€

    Sanierung inkl. FBH und Elektro kamen wir auf 200k€ bei dem RMH (ohne Aussenanlagen, ohne Dach, ohne Heizungstausch).

    Das mal so als Erfahrungsbericht.
     
  12. ub99

    ub99

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    Interessant, bei uns auch gleiches Alter, er war 53 Jahre im Haus und Erstbesitzer.
     
  13. SebF12

    SebF12

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    Prima! Vielen Dank für den Erfahrungsbericht. Heute haben wir nochmal mit Architekt gesprochen. Er meinte er würde das Haus nie und nimmer kaufen für den Preis (gut er ist auch Architekt und hat andere Vorstellungen als Normalsterbliche). Er würde empfehlen, die Sanierungskosten nochmal bewerten zu lassen von einem Handwerker, der mehrere Gewerke machen kann (mal schauen ob ich sojemanden finde). Die Kosten mit 250.000 EUR sind vermutlich deutlich deutlich zu gering angesetzt (vom Makler), wenn wir defacto nahezu alles neu machen wollen ink. Dachausbau mit 2 großen Gauben.
     
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