Vom Architekten hinters Licht geführt?

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  1. #1 picotto, 05.03.2009
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    Hallo,

    ich versuche mich mal kurz zu halten bzgl. unserer Geschichte mit unserem Architekten. Ich habe zwar wenig Hoffnung, dass wir aus der Sache schadlos rauskommen, aber ich versuch es trotzdem mal und hoffe auf eure Meinungen:

    Wir bekommen vom Kollegen einen Architekten empfohlen, welcher mit einer günstigen Baufirma zusammenarbeitet. Ich schreibe dem Architekten also eine Mail und lasse mir grobe Zeichnungen für ein 150qm Haus machen. Der Architekt soll 3000 EUR für Bauantragsunterlagen, Statik und Wärmeberechnung bekommen. Er macht deutlich, dass er nicht zu der o.a. Baufirma gehört, sondern ein freier Architekt ist und uns die ausführende Firma nicht vorschreibt.

    Wir treffen uns einmal persönlich und der Architekt teilt mit, dass wir mit seiner Arbeit für 3000 EUR anfangen können zu bauen.

    Irgendwann sind wir mit der Zeichnung zufrieden und ich schreibe per Mail, dass wir uns für eine Zusammenarbeit mit ihm entschieden haben. Er macht schnell die Grundrisse und den Schnitt für die Kreditanfrage fertig. Wir entscheiden uns dann gegen die Zeichnungen, da mehrere Meinungen der Zeichnung eine glatte 6 geben. Wir wollen die Zusammenarbeit beenden, der Architekt droht aber mit 500 EUR die er für die bisherige Arbeit haben will. Um die 500 EUR nicht aus dem Fenster zu werfen einigen wir uns darauf, dass der Architekt den Grundriss überarbeitet.

    Die Überarbeitung läuft so, dass ich ständig per Mail Korrekturen mit einem Grafikprogramm durchführe, der Architekt diese dann lediglich in eine Zeichnung umsetzt. Beratung oder Ideen seinerseits kommen nicht. Auch wird nicht auf die Sonneneinstrahlung eingegangen, dieses fällt uns erst spät auf, so dass wir den Architekten auf diesen Missstand hinweisen. Die Korrekturen nehme wieder nur ich vor.

    Irgendwann passt der Grundriss und es kann losgehen. Wir bekommen irgendwann alle Bauantragsformulare, Statik und Wärmeberechnung. Zu diesem Zeitpunkt wurde sich nicht einmal mit dem Grundstück beschäftigt (weder hinsichtlich Statik, noch bzgl. Ausrichtung des Hauses).
    Der Architekt erwähnt, dass es sich bei den Zeichnungen nicht um Ausführungsplanung im klassischen Sinne handelt, er aber seit 10 Jahren nie Probleme mit Baufirmen gehabt habe, und alle nach den Zeichnung bauen konnten.

    Nun kommt die Baufirma dazu und schlägt die Hände überm Kopf zusammen. Einige Maße sind schlicht falsch, zudem fehlend entliche. Außerdem liegt nur der Maßstab 1:100 vor. Auf Nachfrage werden die Werte vom Architekten korrigiert und der Maßstab 1:75 nachgeliefert. Hier korrigiert der Architekt gerundete Maße handschriftlich. Die Baufirma fragt micht, ob ich die Änderungen vorgenommen habe, da sie damit nämlich immer noch nichts anfangen können. Der Architekt versteht den Wirbel nicht und sagt die Baufirma sei Schuld.

    Dann stellt sich heraus, dass unser Grundstück ein Gefälle hat und der Boden ausgehoben werden muss. Laut Bodengutachter muss der Architekt oder Statiker einen Schnitt erstellen und feststellen, wieviel Boden entnommen und wieviel aufgeschüttet werden muss. Weder Architekt, noch der beauftragte Statiker vom Architekten erklären sich dazu bereit.

    Gestern meldet sich die Baufirma und teilt mit, dass sie mit den vorliegenden Plänen nicht bauen können. Der Architekt habe am Telefon gesagt, dass eine Ausführungsplanung nicht teil des Vertrags gewesen sei. Einen Vertrag haben wir jedoch nie unterschrieben, es beruht alles nur auf Email Kontakt und der Aussage, dass wir uns für den Architekten entschieden haben.

    Tja, und nun muss die Baufirma die Zeichnung übernehmen und eine Ausführungsplanung machen, was zusätzliche Kosten verursacht. Hätten wir die Planung gleich komplett mit der Baufirma gemacht, hätte dies uns alles zusammen 2800 EUR gekostet. So werden wir locker insgesamt 5000 zahlen.

    Was haltet ihr von der Arbeit des Architekten? Sind wir einfach zu blauäugig gewesen, oder wurden wir hier hinters Licht geführt?
     
  2. #2 Shai Hulud, 05.03.2009
    Shai Hulud

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    Hallo Picotto,

    das Thema scheint identisch mit deinem letzten zu sein: Architekt macht unvollständige Arbeit

    Am einfachsten wäre es wohl, wenn wir dort weitermachen mit der Diskussion der neusten Ereignisse. Dann können wir hier zumachen.
     
  3. Julius

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    Wer erst bei Baubeginn"merkt", daß das Grundstück eine Neigung besitzt, dem ist wohl nicht mehr zu helfen...
     
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