Wärmepumpe 3 MFH

Diskutiere Wärmepumpe 3 MFH im Heizung 1 Forum im Bereich Haustechnik; Hallo Experten, das Thema Heizung brennt mir etwas unter den Nägeln und ich brauche dringend Hilfe. Im Dschungel der ganzen Möglichkeiten bin ich...

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    Hallo Experten,

    das Thema Heizung brennt mir etwas unter den Nägeln und ich brauche dringend Hilfe. Im Dschungel der ganzen Möglichkeiten bin ich leider verloren und ich würde mir gerne ein paar Ratschläge von euch wünschen. Ich habe auch bereits 2 Heizungsbauer da gehabt, die auch unterschiedliche Sachen erzählt haben.

    Zu meiner Situation:

    - Ich bewohne ein 3 MFH mit insgesamt 330qm (bzw. vermiete eine der drei Wohnungen)
    - Aktuell habe ich eine ~30KW Ölheizung BJ 1993 (mit 13T Liter-Erdtank)
    - Es gibt derzeit FuBo aber auch Heizkörper (die ich gar nicht benötige)
    - Der Energiebedarf liegt bei ca. 5000 Liter Öl p.a. (also 50000 KWh?!)
    - Das Haus ist baujahrtypisch gedämmt (Fassade / Fenster)

    Es wurde mir zu Pellets, Hybrid-Heizung (Soltarthermie), PV u.v.m schon geraten. Da mich das alles etwas überforderte und der Zeitdruck dank Robert zunahm, habe ich erstmal einen Austausch des Ölbrenners beauftragt, der aber noch nicht durchgeführt wurde. Damit wollte ich mir Zeit erkaufen und Optionen offen halten.

    Allerdings komme ich jetzt doch etwas ins Straucheln... sollte ich gleich in richtung WP gehen? Und wenn ja welche? Welche Voraussetzungen bräuchte ich noch? Oder reicht die aktuelle Dämmung bereits? Mein primäres Ziel ist es, wirtschaftlich eine vernünftige Lösung für die nächsten Jahre hinzubekommen. Die Kosten einer Ölheizung sind überschaubar und einigermaßen gut planbar. Wenn ich jedoch erstmal die Fassade, Dach + Fenster machen müsste, bin ich ja locker 150k los.

    Was würdet ihr mir empfehlen bzw. gibt es Erfahrungen von ähnlichen Situationen?

    Danke!
     
  2. #2 Deliverer, 17.06.2023
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    Das Wichtigste: Kein Stress. Wenn Du den Öler nochmal abbestellen kannst, mach das.

    Und dann sauber planen.

    Am Ende hast Du eine (in deinem Fall eher zwei) Wärmepumpe(n). Sonst nichts.

    Dass Du dein Haus vollkommen ungeachtet der Heiztechnologie immer auf einen energetisch und baulich guten Zustand bringen musst, versteht sich von selbst und hat mit dem Robert rein gar nichts zu tun.
     
    Fabian Weber und Fred Astair gefällt das.
  3. #3 Gast 85175, 17.06.2023
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    Jein, die Heizkörper brauchst bei der hohen Sytemtemperatur der Ölheizung nicht, wenn du eine einigermaßen Effiziente WP haben willst, dann kann es schon sein, dass die Kombination FBH+HK doch besser ist. Bei BJ 1993 ist die FBH alleine oft nicht ganz WP-tauglich, ich würde die Heizkörper vorerst mal noch nicht ganz abschreiben

    Die gibt's mittlerweile Millionenfach.

    Ich würde dir raten einen erfahrenen Energieberater zu suchen der einen Sanierungsfahrplan macht. Das ist schwieriger als es klingt, die Dichte an sendungsbewussten Irrläufern und desinteressierten Akkordberatern ist leider zunehmend hoch...
     
  4. #4 Tikonteroga, 18.06.2023
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    Hallo,
    1. Handelt es sich bei der Ölheizung um einen Brennwert- oder Niedertemperaturkessel? Aufgrund des Baujahrs vermute ich, dass es sich um einen solchen handelt. Dann würde kein Betriebsverbot bestehen und aus gesetzlichen Gründen gäbe es nach meinem Verständnis keinen akuten Handlungsbedarf.
    2. Wie schätzt du denn den Zustand der bestehenden Heizung ein? Wurde Sie regelmäßig gewartet, entrußt, ...? Was sagt der Schornsteinfeger?
    3. Lass dich von der Politik bzw. allgemein der öffentlichen Meinung nicht aus der Ruhe bringen, damit du keine überstürzten und möglicherweise falschen Entscheidungen triffst.
    Grüße
     
  5. #5 Fabian Weber, 18.06.2023
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    Ich wette, dass baulich gar nichts gemacht werden muss.

    WP rein und gut ist
     
  6. #6 Deliverer, 18.06.2023
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    Jop. Bei dem Alter würde ich auch nur was machen, wenn es eh dran ist.

    Wenn neue Fenster, dann ordentliche. Wenn PV, dann vorher noch 15 cm auf die Sparren. Wenn Putz neu, dann gleich mit WDVS. Usw.
     
  7. ayreon

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    Da hast du vollkommen recht. Allerdings bin ich halt auch etwas unter Zeitdruck und daher wollte ich mir erstmal mit der neuen Ölheizung Zeit verschaffen...

    Wie meinst du das mit der FBH? Ich weiß, dass das material der FBH-Heizung in den 90ern noch ein anderes war und daher verschlammt das Wasser mit der Zeit. Meinst du das oder wieso ist eine FBH aus den 90ern nicht WP-kompatibel?

    Ja... ein Königreich für einen kompetenten Energieberater :-( Hast du tipps wie ich einen finde?

    1. Da muss ich mich schon als Laie outen :-( Es ist eine Viessmann Vitola Bifarrell, also vermutlich ein Niedertemperaturkessel. So wie ich Google verstehe, habe ich somit gar keine Austauschpflicht nach 30 Jahren und kann ihn beliebig lange weiterlaufen lassen (bin in Baden Württemberg)
    2. Die Heizung wird jedes Jahr gewartet und der Monteur sagt, der Zustand ist noch Top!
    3. Leicher gesagt als getan
     
  8. #8 Deliverer, 18.06.2023
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    Warum genau? Hab ich das überlesen?

    Ich kann mich nicht erinnern, irgendwas zum Thema FBH geschrieben zu haben. Für gewöhnlich kann man spülen, neu befüllen und auch eine FBH aus den 90ern weiternutzen.

    Und einen guten Energieberater kenne ich leider auch nicht. Meiner war so schlecht, der hat sogar vergessen die Rechnung zu schreiben. :-)

    Tendenziell solltest Du dir Ingenieursbüros suchen, die dich beraten. Und keine ehemaligen Schornsteinfeger.
     
  9. #9 Tikonteroga, 18.06.2023
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    Aktuell lautet die Gesetzeslage wie folgt:

    Behalte das Gesetz (GEG) aber im Auge. Es wird ja aktuell eine Verschärfung eingeführt, die dann ab 2024 rechtskräftig wird. Vorraussichtlich wird es wie folgt verschärft:

    Du solltest dich in BW auch mit dem EWärmeG BW vertraut machen. Der Heizungstausch ist in BW durch das EWärmeG BW mit Auflagen verbunden. Eine Öl-Heizung würde diese Auflagen nicht vollstens erfüllen. Du hättest dann noch zusätzliche Maßnahmen durchführen müssen.
     
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    Ich dachte, meine Heizung kann ich nur 30 Jahre betreiben - das war ein Fehler meinerseits. Allerdings darf man ja ab 2024 keine neuen Ölheizungen mehr einbauen - daher dachte ich, ich müsste dieses Jahr noch eine installieren. Damit hätte ich erstmal für die nächsten Jahre ruhe. Im Worst Case geht nächstes Jahr meine Heizung kaputt und dann bin ich gezwungen auf eine WP umzusteigen.

    Aus finanzieller Sicht ist für mich das ganze irgendwie nicht so wirklich greifbar. Derzeit benötige ich 4000-5000L Öl. Einfachheithalber lasse ich den Faktor Vermietung weg, da das ja nicht ich zahle. 5000L Öl nach Milchmädchenrechnung ca. 5000 EUR im Jahr. In den letzten Jahrzehnten immer deutlich weniger. Ich gehe davon aus, dass sich der Ölpreis noch weiter nach unten korrigiert, auf der anderen Seite nimmt die CO2-Steuer zu. Wenn ich eine neue Ölheizung einbaue, dann gibt es wohl noch Einsparpotenzial von ca. 10-20% (effizienter + weniger Strom).

    Eine WP benötigt statt Öl eben Strom. Wenn ich das richtig durchblicke, dann habe ich einen Wärmebedarf von ca. 40000-50000 kWh p.a.. Bei einem Jahresarbeitszahl der WP von 1:3,5 wären wir dann bei ca. 11500-14500 kWh Strom. Bei einem Strompreis von 0,35 Cent sind das ebenfalls um die 5000 EUR.

    Hab ich irgendwo einen Denkfehler?

    Natürlich ist energetisches Sanieren (Fenster, Fassade, ...) sinnig - was jedoch unabhängig von der Wärmefrage ist (oder?). Ob WP oder Öl, wenn das Haus weniger Energiebedarf hat, dann ist das ja immer gut.

    Sorry fürs hin und herspringen. Das Thema ist echt ein wenig nervig :-D
     
  11. #11 Fabian Weber, 18.06.2023
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    Das sehe alles deutlich pessimistischer. Weder wir die neue Heizung soviel sparen, dafür werden die CO2-Preise rapide steigen.

    Außerdem verbraucht auch die Ölheizung Strom, der meistens vergessen wird.

    Eine Wärmepumpe braucht auch keine Wartung und auch keinen Schornsteinfeger, also auch Kosten, die Du noch abziehen musst.
     
  12. #12 WilderSueden, 19.06.2023
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    Das Thema Wartung sehen die Hersteller aber anders ;)
     
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  13. #13 Hercule, 19.06.2023
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    Würde ich auch machen. Nutzen so lange noch geht. Und ggf auch Ersatzteile horten.
    Die kürzliche Energiekrise hat uns gezeigt, wie massiv der Strompreis und Pelletspreis schwanken kann.
    Der Ölpreis dagegen blieb deutlich stabiler.
    Falls Geld vorhanden ist würde ich das lieber in eine gute thermische Isolierung investieren. Das wird auch den Ölverbrauch deutlich reduzieren womit man temporär wieder krisensicherer ist. Und später ist auch die Auslegung der WP einfacher.
     
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  14. #14 Gast 85175, 19.06.2023
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    Weil da oft die Verlegeabstände zu groß waren, das wurde auf die Hochtemperatur von Kesseln (Verbrennern) ausgelegt und ist mit WP oft nicht ganz glücklich. Zusätzliche Heizkörper können da im Grenzfall Gold wert sein.
     
  15. #15 Deliverer, 19.06.2023
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    Also mein Strompreis war jetzt vier Jahre lang bei 30 cent und ist seit diesem Jahr bei 29. Und davon kann ich noch die Hälfte selbst machen. Was wirklich auf zumeist hohem Niveau schwankt (und nur schwer selbst herzustellen ist), ist der Ölpreis. Wenn man dann noch die EU-Pläne für die CO2-Besteuerung anschaut, kann man so einen Ratschlag mMn. nur geben, wenn man viele Shell-Aktien hat.
     
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