Wasser über der Dampfsperre

Hallo,

bei unserem Neubau sammelt sich immer wieder Wasser über der Dampfsperre. Dazu muss man sagen, dass dass Dach noch nicht vollständig fertiggestellt ist. Es handelt sich um ein Pultdach mit 5° Neigung und folgender Konstruktion (von unten nach oben):

Ausgeführt vom Zimmermann:
1. 2,4 cm Holzspund (sichtbare Schalung)
2. Dampfsperre
3. 14 cm Minneralwolle WLG 035
4. 3 cm Luftschicht (theoretisch)
5. 2,5 cm Lattung (vorgesehen war OSB-Platte)
6. Dachpappe (nur temporär?)

hinzukommen müssen noch folgende Schichten (Dachdecker):

7. 14 cm Styropor WLG 040
8. Trennlage
9. Titanzinkblech

Die Dampfsperre wurde in Form einer Wanne ausgeführt, sprich sowohl an der First als auch an der Traufe wurde sie bis unter die Lattung hochgeschlagen und dort befestigt. Nun sammelt sich immer wieder Wasser auf der Dampfsperre an der Traufe. Zunächst, bevor die Fenster eingebaut wurden, relativ viel, jetzt deutlich weniger. Durch die Dachpappe kommt es eher nicht, weil wir keinen Zusammenhang mit Regenfällen feststellen konnten. Der Dachdecker meint, dass es sich am ehesten um Kondenswasser handelt und dass nach Abschluss der restlichen Arbeiten das Problem behoben sein müsste. Stimmen die Experten im Forum damit überein?
Oder sollte an der Traufe die Dampfsperre nach unten umgeschlagen und eine Abflussmöglichkeit geschaffen werden?

Grüße

Sebastian Major


Sicht von der Traufe

 

Das wäre noch das geringste Problem. Die Pappe ist nur genagelt worden, sie sollte ja nicht als oberste Schicht drauf (wenn sie überhaupt drauf sollte). Eigentlich hätte der Rest auch gleich drauf gemusst, aber...

Kann sich das Kondensat auch innerhalb der Dämmung bilden? Aufgefallen ist es uns ca. 3 Wochen nachdem der erste Dachteil angebracht wurde (es war Anfang Mai!). Zu diesem Zeitpunkt waren noch keine Fenster drin, so dass die Feuchtigkeit drin sicherlich nicht höher war als draußen und die Temperaturen auf dem Dach (schwarze Pappe) deutlich höher als im Haus. Danach waren die beobachteten Mengen deutlich weniger. Ob es je ganz weg war, weiß ich nicht. Viel dürfte es aber nicht sein. Gegenwärtig sind an der Traufe vielleicht insg. wenige ml. Aber überprüfen muss man es sicherlich. Die wichtigste Frage für mich ist, ob nach dem die obere Dämmung und Abdichtung angebracht werden das Problem nicht mehr auftreten wird, oder ob man für alle Fälle einen Abflussmöglichkeit nach Draußen schaffen muss?

Die Detailplanung der Dämmung wurde von einer Architektin erstellt, die EnEv-Nachweise erstellt, als Energieberaterin tätig ist und sich auf Fragestellungen wie Gebäudedämmung spezialisiert hat. Ich würde erwarten, dass es richtig geplant wurde. So wie die Dämmung aber eingebracht wurde, glaube ich nicht dass es noch eine Luftschicht zwischen der MiWo und den Brettern besteht.

Grüße, Sebastian Major

 

Vielen Dank, aber

wie soll nach der Ausbesserung der Dämmung die Dampfsperre an der Traufe ausgeführt werden? Soll sie nach unten umgeschlagen werden und als Abschluss ein (Lüftungs-)Gitter eingebaut werden, oder soll sie in der Form einer Wanne verbleiben, in der Hoffnung, dass nach dem Anbringen der oberen Dämmung sich kein Kondenswasser mehr bilden wird? Ein Architekt sagt so, der andere so...

Grüße, Sebastian Major