Wassereinbruch durch defekte Hohlkehle

Diskutiere Wassereinbruch durch defekte Hohlkehle im Abdichtungen im Kellerbereich Forum im Bereich Neubau; Guten Tag, wir hatten vor etwa 14 Tagen Wassereinbrüche im gesamten Kellerbereich. Zwischenzeitlich waren 2 Sachverständige/Firmen hier, sahen...

  1. #1 Hausbesitzer1, 15.02.2018
    Zuletzt bearbeitet: 15.02.2018
    Hausbesitzer1

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    Guten Tag,

    wir hatten vor etwa 14 Tagen Wassereinbrüche im gesamten Kellerbereich. Zwischenzeitlich waren 2 Sachverständige/Firmen hier, sahen sich den Schaden an und diagnostizierten beide eine defekte Hohlkehle.

    Der erste erklärte uns sein Abdichtungssystem wie folgt: Um der Ursache auf den Grund zu gehen, müssten die Kelleraußenwände komplett von innen im Abstand von 20 Zentimetern fingerdick bis zur Hohlkehle durchbohrt werden. Es werden Packer gesetzt und anschließend ein Mittel (Bezeichnung leider entfallen, das beste überhaupt, soll einem Druck von 100 Bar standhalten + wird u. A. im Staudammbau eingesetzt) injiziert, welches die Hohlkehle sicher abdichtet. Diese Leistungen sollen pro Meter 1000 Euro kosten, wären in unserem Fall + Mwst. locker 50.000 Euro. 10 Jahre Gewährleistung...

    Der zweite würde alle 10 Zentimeter Bohrungen ins Mauerwerk vornehmen und Intrasit BLK ins Mauerwerk verpressen. Zusätzlich würde er den Boden nahe der Wand aufstemmen und die Naht neu abdichten, den Putz ringsherum in einer Höhe von 50 Zentimetern runternehmen, Schlämmen und neu verputzen. Das soll uns knappe 25.000 Euro kosten. 5 Jahre Gewährleistung....

    Für uns wäre am logischten, die Hohlkehle abzudichten, damit erst gar kein Wasser mehr ins Mauerwerk dringen kann. Denn nur das Mauerwerk abdichten würde ja bedeuten, dass drückendes Grundwasser wieder an die Bausubstanz gelangt.

    Wir sind momentan ratlos, was wir machen sollen..... zumal die Kosten schlaflose Nächte bereiten und jeder der beiden Anbieter von seiner Methode überzeugt ist. Gibt es hier jemanden, der ganz klar (aus Erfahrung) sagen kann, was wirklich Sicherheit und Schutz bietet? Wir können es uns nicht leisten, mal eben ein Vermögen in den Sand zu setzen.......

    Vielen Dank..... LG
     
  2. #2 Andybaut, 15.02.2018
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    Hallo,

    du solltest hier vielleicht ein bischen mehr über das vorhandene Bauwerk schreiben. Welche Materialien, wie sieht der Garten davor aus.
    Bilder sind auch hilfreich.

    Bei den Beträgen die hier aufgerufen sind würde ich ganz spontan erst mal daran denken von außen an die Sache ranzugehen.

    Dann frage ich mich noch wie die eine defekte Hohlkehle von innen entdecken.
    Gibt´s da überhaupt außen eine Hohlkehle?
    Wie alt ist das Haus und so weiter und so fort.
     
  3. #3 Hausbesitzer1, 15.02.2018
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    Das Haus ist ein Fertighaus, Baujahr 1978. Außen aufbuddeln ist bei uns nicht möglich wegen Anbau etc......
     
  4. #4 Manufact, 15.02.2018
    Zuletzt bearbeitet: 15.02.2018
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    Wo wohnst Du?

    50.000 Euro für Injektion ist ein Wucherpreis (bei ca. 40 lfdm wären wir um den kleinsten Dacia weit darunter), der Abstand der Packer ist zudem zu groß.
    Wird PU oder Acrylat verwendet?
    Welchen Druck will sie nehmen?
    Wie kontrolliert die Fa. den Erfolg?

    Auch die 25.000 Euro erscheinen mir etwas zu viel (Intrasit BLK ist ein übliches Silan/Siloxan-Injektionsmittel, welches hydrophobierend wirkt, jedoch Druckwasser durchläßt)

    Du kannst mir gerne die Angebote per PN senden, dann kann ich Dir die Techniken, die Produkte etc erklären und DIr einen realistischen Preis geben.

    Welches Mauerwerk?

    Hat es eine Betonbodenplatte?

    Ist eine Dämmschicht auf dem Boden vorhanden?

    Gibt es einen aussenliegenden Kellerabgang?

    Wie hoch ist die Feuchtigkeit gestiegen?

    Ist die horizontale Sperre nach der ersten Steinreihe OK?

    Wieviele laufende Meter hat der Keller aussen?
     
  5. #5 Hausbesitzer1, 15.02.2018
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    Moin,
    danke für die Antwort. Unser Haus steht am Nordostseekanal in Schleswig-Holstein.

    Das Angebot füge ich als Anlage bei.

    Die Kellerwand besteht aus Kalksandstein auf einer Betonplatte. Es gibt keine Isolierung unter dem Estrich. Die Feuchtigkeit ist 30-40 cm hochgezogen. Die Horizontalsperre besteht wohl aus Dachpappe, die wahrscheinlich nicht überall noch dicht ist. Der Umfang des Kellers beträgt knapp 40m.

    Wir gehen davon aus, dass die Hohlkehle an einigen Stellen defekt ist. Das Wasser drückt von außen durch die Hohlkehle unter den Estrich, zieht in die Wände, die auf der Platte stehen und drückt durch den Estrich,am Rand und in der Mitte an einigen Stellen. Das meiste am Rand. Der Estrich ist durchfeuchtet, so dass die Bodenfarbe sich ablöst.

    Freue mich über eine Antwort... Grüße aus dem hohen Norden
     

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  6. #6 Hausbesitzer1, 15.02.2018
    Zuletzt bearbeitet: 15.02.2018
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    Es gibt einen Kellerausgang...... Das eine Angebot liegt uns nicht in schriftlicher Form vor, wurde nur mündlich geäußert. Uns ist leider entfallen, welches Mittel da eingebracht werden soll. Auf jeden Fall was ganz Tolles, das Nonplusultra überhaupt lt. Aussage. Ist angeblich wahnsinnig teuer das Material, welches auch z. B. beim Bau von Staudämmen verwendet wird. Wir meinen, er sagte etwas von 1 bar Druck bei Injektion. Sollte nach der Abdichtung im Laufe der Zeit noch Wasser durchdringen, so wird nachgebessert werden...... das kommt durchaus vor lt. Aussage.

    Der Zweite mit dem schriftlichen Angebot redete von 13-25 bar, wenn wir das alles richtig verstanden haben??
     
  7. #7 petra345, 15.02.2018
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    Der Fehler ist nicht eine defekte Hohlkehle sondern die Abdichtung über der Hohlkehle.
    Das war damals vermutlich ein Bitumenanstrich. Ich habe einen derartigen dreimal bis zur Bodenplatte aufgetragen und als das Grundwasser über die Bodenplatte angestiegen war, gab es an drei Stellen und nach etlichen Tagen Durchfeuchtungen in der Wand. Außerdem habe ich im Mörtel der Hohlkehle ein Dichtungsmittel eingegeben.

    Seither sorge ich dafür, daß das Wasser nicht mehr so hoch steigt und habe einen trockenen Keller.

    Aber es gibt bei KS die Möglichkeit, die Steine zu verkieseln und sie damit wasserdicht zu machen.
    Ausprobiert habe ich es nicht und es geht besonders gut bei KS-Vollsteinen. Weniger gut soll es bei KS mit den üblichen Löchern gehen. Da geht zu viel Material in den Löchern verloren.

    Ob es dieses Mittel heute noch gibt???
    Damals war es die Firma Deitermann, inzwischen ist sie von Weber übernommen worden.

    Es bleibt dabei die Frage, ob der Mörtel dann eine Schwachstelle ist oder ob er sich auch verkieseln läßt.
    Das wird man nur in Versuchen klären können. Ich bin nicht optimistisch.

    Eine andere Möglichkeit wäre eine tiefliegende Drainage oder auch eine Betonschürze aus wirklich sorgfältig eingebautem WU-Beton innen vor der Außenwand. Das sieht natürlich bescheiden aus und erfordert den Rückbau eines Estrichstreifens aber es muß nicht aufgegraben werden wenn es nicht geht.

    Mit den sich ausdehnenden Kunststoffinjektionen habe ich keine guten Erfahrungen gemacht. Zwei Firmen haben sich in einem mir bekannten Fall bemüht. Sie habe auch nachverpresst. Aber sie haben den Wasserstrom nur etwas bremsen können. Es ist eine Arbeit die blind ohne Kontrollmöglichkeit ausgeführt wird.
    Meine Horizontalsperre besteht aus drei Ebenen. Unter der ersten Steinreihe, über der ersten Steinreihe und unter der Kellerdecke. Altern tut diese pappe eigentlich nicht. Sie wurde wohl damals schon schlampig eingebaut.

    .
     
  8. #8 Manufact, 16.02.2018
    Zuletzt bearbeitet: 16.02.2018
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    Falsch.
    Der Fehler ist eine defekte Hohlkehle UND die Abdichtung über der Hohlkehle.

    Verkieselungen werden heute eigentlich nicht mehr gemacht, es werden Silan/Siloxan-Injektionen vorgenommen, die die inneren Hohlräume der Kapillaren auskleiden und somit hydrophobieren.
    Dabei wird GERADE auf die bessere Ausbreitung im "offeneren" Fugenbereich gesetzt.

    Solch ein Mittel wird im oben genannten Angebot auch eingesetzt.
    Das Angebot ist aber nicht WTA-konform.

    Da diese Injektionsmittel aber gegen aufstauendes Sickerwasser (wenn unten an der Wand das Wasser ausrinnt) nicht dicht sind, wird innen zusätzlich eine Abdichtung (mit HK) bis ca 0,5 m ÜBER der Hori angebracht (= Gesamthöhe Abdichtung ca. 0,8 m).

    Das Angebot ist deutlich überteuert, es fehlt die innere Hohlkehle, die Entfernung des Estrichs muss mindestens 20 cm sein um entsprechenden Arbeitsraum zur Verfügung zu haben, der Dichtputz direkt auf das Mauerwerk fehlt und der Sanierputz ist vollkommen unnötig.
    Die Metallpacker sind bei dem Injektionsdruck zu teuer, außerdem können diese nicht entfernt werden, sondern nur der "obere Kopf" abgeschlagen oder abgedreht werden.

    Zum zweiten - mündlich geäußerten Angebot:
    Leider gibt es keine Wundermittel.
    Die zweite Firma bietet wahrscheinlich kein hydrophobierendes Injektionsmittel an, sonder ein kapillarverstopfendes.
    Dort gibt es entweder PU-Harze (die z.b. wir verwenden) oder Acrylatgele.
    Diese Stoffe dichten zuverlässig DRUCKDICHT Spalte ab (= hier die gerissene HK), sind jedoch großflächig NICHT in der Lage in die Kapillaren einzudringen.
    Auch dort muss - zur Kontrolle der Verpresssung der Estrich an der Innenseite entfernt werden.

    Nochmals das Angebot an den TE:
    Nimm mit mir Kontakt über die PN-Funktion auf.
     
    Hausbesitzer1 und Lexmaul gefällt das.
  9. #9 Lexmaul, 16.02.2018
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    Toll, dass Du hier immer so professionell unterstützst!!!
     
  10. #10 Hausbesitzer1, 16.02.2018
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    Guten Morgen,

    da wir hier ganz neu sind in diesem Forum, weiß ich nicht genau, wie es mit der PN funktioniert..... kann mir das bitte mal jemand erklären? Das Angebot würde ich gerne annehmen.... besten Dank!
     
Thema: Wassereinbruch durch defekte Hohlkehle
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