Zwischensparrendämmung zusätzlich zu Geschossdeckendämmung

Diskutiere Zwischensparrendämmung zusätzlich zu Geschossdeckendämmung im Dach Forum im Bereich Neubau; Hallo zusammen, in unserem EFH (Neubau) kommen wir über eine gedämmte Einschubtreppe in ein relativ großes Kaltdach. Auf der 24cm...

  1. #1 HausUndSo, 16.11.2023
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    Hallo zusammen,

    in unserem EFH (Neubau) kommen wir über eine gedämmte Einschubtreppe in ein relativ großes Kaltdach.
    Auf der 24cm Beton-Geschossdecke zum Kaltdach liegt eine Dampfbremse und darauf begehbare PIR-Dämmung. Die Dampfbremse ist sicherlich bei Stützen, Kabeldurchführungen usw. nicht komplett dicht, aber so wie ich verstanden habe, soll diese die Dämmung nur von der Baufeuchte schützen (als Zusatz auf dem Beton eben vorteilhaft). Auf der PIR-Dämmung habe ich dann noch OSB-Platten verlegt.

    Nun überlegen wir uns das Kaltdach etwas weitreichender zu nutzen (Modelleisenbahn, höherwertige Staufläche).
    Leider ist es hier im Sommer seehr heiß und im Winter ziemlich frisch. Belüftungsmöglichkeiten wie ein Fenster fehlen leider. Wir haben uns überlegt eine zusätzliche Zwischensparrendämmung aufzubringen und hoffen so, es im Sommer/Winter erträglich zu machen und damit besser nutzen zu können.

    Meine Fragen:
    Hat hier schon jemand einmal auf einer bereits vorhandenen (Beton)Geschossdeckendämmung nachträglich eine Zwischensparrendämmung aufgebracht?
    Wenn ja, mit welchen Erfahrungen? Reicht das, um die Temperatur im Sommer merklich zu senken, sodass man sich dann da auch gut aufhalten kann?
     
  2. #2 Fridolin77, 16.11.2023
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    Dämmen und heizen und lüften oder eben nicht dämmen und nicht heizen und lüften.

    Die OSB-Platten kannst du ja schonmal anschauen und gucken ob sie schon von unten schimmeln.


    Etwas detaillierter:

    Dein „Kaltdach“ funktioniert weil es von unten eindringende Luftfeuchtigkeit nach außen Ablüften kann. (Undichtigkeiten Dampfbremse, Treppe, Öffnung der Treppe…) und die Hohe Temperatur im Sommer. Wenn du das jetzt dämmst und luftdicht einpackst und noch dazu nicht beheizt, dann baust du dir eine schöne, dunkle Schimmelhöhle.
     
  3. #3 HausUndSo, 17.11.2023
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    Danke für deine Antwort schon mal.

    Die OSB-Platten weisen keinen Schimmel auf. Wieso sollte das passieren? Ich verstehe, dass OSB abdichtend wirkt, aber wir haben in diesem Fall eine 22cm dicke Betondecke die bereits abdichtend wirkt. Was soll hier an Feuchtigkeit von unten an die OSB-Platten kommen? Es wird auch PIR+OSB fertig angeboten (bspw. PIR DHW von Ba...), wie funktioniert das dann?
    Zumindest hatte mich mein Dachdecker eher dazu ermutigt das zu tun (schwimmend mit geleimter Nut/Feder)..

    Nun zu der Dämmung.
    Ich dachte eher, dass die Geschossdeckendämmung die meiste Wärme abschirmt und daher der Teil oberhalb der Geschossdeckendämmung wohl eher Richtung Außentemperatur gehen wird (dann stellt sich natürlich die Frage, ob das Sinn macht - daher auch meine Fragen unten). Ist da dann wirklich mit einem erhöhten Schimmelrisiko zu rechnen? Einzig das Öffnen der Einschubtreppe wäre ohne Belüftungsmaßnahmen auf Dauer sicherlich problematisch, da dadurch wiederum Feuchtigkeit und eine Temperaturdifferenz im Teil oberhalb der Geschossdeckendämmung gelangt.
    Liege ich falsch? Daher insbesondere meine Fragen:
    Hat hier schon jemand einmal auf einer bereits vorhandenen (Beton)Geschossdeckendämmung nachträglich eine Zwischensparrendämmung aufgebracht?
    Wenn ja, mit welchen Erfahrungen? Reicht das, um die Temperatur im Sommer merklich zu senken, sodass man sich dann da auch gut aufhalten kann?
     
  4. #4 nordanney, 17.11.2023
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    So ist es, daher wird die Dämmung im Winter nutzlos sein. Und im Sommer wird es sich (verzögert) auch auf Außentemperatur aufheizen. Wie bei jedem Dachgeschoss. Aber natürlich wird es deutlich besser als ohne Dämmung. Nimm ne Holzfaserdämmung.
    Problem wird - wie jetzt auch schon - die Hitze/Wärme, die einmal eingedrungen, nicht über Nacht rausgelüftet werden kann.

    P.S. "sodass man sich gut aufhalten kann" ist relativ und natürlich auch von der Dicke der Dämmung abhängig.
     
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  5. #5 HausUndSo, 17.11.2023
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    Ok, das sehe ich auch so. Man könnte nun im Winter denke ich noch relativ gut mit einem Heizgerät ad-hoc arbeiten. Wenn ringsum gedämmt ist, wird das wohl ganz gut funktionieren. Teurer und schwieriger wäre es im Sommer evtl. noch mit einem Klimagerät. Aber selbst wenn der Sommer wegfallen würde und man Frühjahr, Herbst und Winter nutzen könnte, wäre es dann eine Option für uns.

    Dennoch: Hat das so jemand schon gemacht? Also auf einer bereits vorhandenen (Beton)Geschossdeckendämmung nachträglich eine Zwischensparrendämmung aufgebracht?

    Bin nur noch nicht ganz sicher mit dem Schimmelrisiko.. Wie ist das zu sehen, wenn ab und an mal ein Heizgerät genutzt wird...?
     
  6. #6 simon84, 17.11.2023
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    Das Schimmelrisiko begrenzt sich dann vermutlich auf die Tage an denen kein Heizgerät benutzt wird
     
  7. #7 HausUndSo, 22.11.2023
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    Ist das so? Ich dachte eher: Wenn das Heizgerät nicht an ist, nähert sich gedämmtes Kaltdach der Außentemperatur an - hier würde nicht wirklich was kondensieren hätte ich gedacht (weniger Schimmelrisiko). Wenn das Heizgerät an ist, geht die Temperatur des gedämmten Kaltdachs von der Außentemperatur auseinander - hier dürfte es bei vorhandener Feuchtigkeit (auch wenn niedrig) zur Kondensation führen (Schimmelrisiko).
    Oder verstehe ich das falsch?

    Sieht so, als hätte das (wohl aus kostengründen) noch nie jemand gemacht oder hat hier im Forum schon jemand auf einer bereits vorhandenen (Beton)Geschossdeckendämmung nachträglich eine Zwischensparrendämmung aufgebracht?
     
  8. #8 HausUndSo, 25.11.2023
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    Scheint so als hätte das hier noch keiner gemacht nach einer bereits vorhandenen Geschossdeckendämmung...

    Ich halte mal für mich fest:
    Ohne Heizung/Klimaanlage nähert sich das nachträglich gedämmte Kaltdach der Außentemperatur an. Klingt erst mal nicht sinnvoll, allerdings denke ich, dass man so eingepackt die Temperatur mit einem kleinen Heizgerät / Klimagerät recht schnell angenehm kriegen könnte. Das wäre dann auch gar nicht mal so übel, weil man das Gerät dann eben nur vor/bei Nutzung mal anschmeißt. Die übrige Zeit ist man dann eher ähnlich dem Außentemperaturniveau (+/- paar Grad), was dann aber wiederum zu keinem Schimmel-/Kondensationsproblemen führen sollte.
    Passt das so aus eurer Sicht?
     
  9. ctra

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    Hast Du das Vorhaben schon umgesetzt oder weitere Argumente dafür/dagegen gefunden?
    Ich habr nämlich etwas ähnliches geplant: Habe ein KfW70-Haus aus 2010 mit gedämmter Geschossdecke (hier aber kein Beton!) mit Dampfsperre.
    Den Spitzboden nutzen wir nur als Lagerfäche, aber insbesondere im Sommer wird es hier richtig heiß (dunkle Dachziegel!) so dass ein betreten im Sommer einem Saunebesuch gleicht. Für die gelagerten Gegenstände ist die Temperaturfluktuation von > 50 Grad sicherlich auch nicht förderlich.

    Deswegeb hatte ich auch überlegt eine nachträgliche Zwischensparrendämmung einzubringen um wenigstens Temperaturen größer Außentemperatur im Sommer zu vermeiden. Aber auch hier besteht dann natürlich das Risiko, die Luftzirkulation im Kaltdach zu behindern. Ist hier (sowohl im Nutzungsszenario des Thread-Erstellers als auch in meinem) evtl der Einsatz einer feuchtevariablen Dampfbremse (statt Dampfsperre) oder gar der Verzicht auf eine Dampfbremse an der nachträglichen Zwischensparrendämmung sinnvoll?
     
  10. #10 HausUndSo, 09.02.2024
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    Hi @ctra ,
    ich habe das Projekt noch nicht umgesetzt (momentan haben andere Projekte mit Priorität überholt). Ich bin aber immer noch gleicher Meinung:

    Ich denke, auch mit Zwischensparrendämmung steigt die Temperatur und das im Sommer ohne Lüftung wahrscheinlich auch über die Außentemperatur (im Winter eher nicht unter die AT). Im Sommer würde dann nur ein Klimagerät helfen - welches relativ schnell für ein kühles Klima sorgt und in meinen Augen durch die Dämmung auch eine Zeit lang hält. Ich hätte halt gesagt, durch die Dämmung bleibt kühl eingebrachte Luft länger kühl (Sommer) und warm eingebrachte Luft länger warm (Winter).

    Ist nun natürlich die Frage, ob der Aufwand den Mehrwert rechtfertigt.

    Und bzgl. des Schimmelrisikos sehe ich es auch immer noch so: "Wenn das Heizgerät an ist, geht die Temperatur des gedämmten Kaltdachs von der Außentemperatur auseinander - hier dürfte es bei vorhandener Feuchtigkeit (auch wenn niedrig) zur Kondensation führen (Schimmelrisiko)."

    So viel zu meiner Sicht..
     
  11. #11 Andreas Teich, 09.02.2024
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    Die vorhandene Dämmung auf dem Boden wirkt sich nicht auf den darüberliegenden Davhraum aus.
    Der Boden ist weitestgehend dampfdicht, bis auf Treppe und evt Öffnungen.

    Wenns eine diffusionsoffene Unterspannbahn gibt kann auch kein Kondensat und Schimmel entstehen.
    Als Hitzeschutz sind Dämmungen mit hohem C-Wert am besten, also Zellulose, Holzfaserdämmplatten etc.

    Zur Belüftung und Belichtung entweder Dachfenster einbauen
    oder in einen Giebel einen Zuluftventilator und den anderen einen Abluftventilator installieren- ggf temperaturgesteuert.
     
  12. #12 HausUndSo, 09.02.2024
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    Dann müsste man in diesem Fall wohl gerade auf Diffussionsoffenheit achten. Wie wäre der Aufbau?

    Boden - ist bis auf Treppe dampfdicht (Beton). Darauf liegt eine Dampfbremsfolie (eigentlich nur zum Schutze vor Baufeuchte gedacht), die teils Aussparrungen haben dürfte (Pfosten, Kabeldurchführungen, Löcher). Darauf liegt dann die Geschossdeckendämmung (Bauder PiR).

    Zwischensparren Aufbau von innen nach außen: optional Gipskartonplatten > diffussionsoffene Klimamembran/Dampfbremsfolie (auch um Glaswolle/Steinwolle am Fleck zu halten) > Glaswolle/Steinwolle > diffussionsoffene Unterspannbahn (ist schon vorhanden).

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  13. #13 Andreas Teich, 09.02.2024
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    Nach außen diffusionsoffen- innenseitig bei üblichen Wohnräumen ca 5-fach höherer Sd-Wert.
    Der Dachboden ist aber diffusionstechnisch gesehen schon weitestgehend vom Wohnraum getrennt, sodass hier nur wenig Feuchtigkeit anfallen dürfte.
     
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