Hohlschichtdämmung

Diskutiere Hohlschichtdämmung im Sanierung konkret Forum im Bereich Altbau; Hallo, über die Suche bin ich nicht so richtig fündig geworden. Es geht um eine Hohlschichtdämmung eines Flachdachbungalows in Nordseenähe...

  1. korkie

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    Hallo,
    über die Suche bin ich nicht so richtig fündig geworden.

    Es geht um eine Hohlschichtdämmung eines Flachdachbungalows in Nordseenähe (Luftfeuchtigkeit). Das Haus ist Baujahr 1968 und die Außen- und Innenwand besteht aus Kalksandstein (2 DF?). Die Hohlschicht wurde mit ca. 8cm gemessen. Die Außenwand ist verputzt, der auf der Wetterseite immer wieder einreißt und abspringt. Die Innenwand dieser Wetterseiten (Nord/Nordwest) fühlt sich kalt an und eine leichte Neigung zum Schimmel ist vorhanden. Dies kann durch richtiges Lüften und Heizen grundsätzlich im Griff gehalten werden. Die Heizkosten sind nicht übermäßig hoch im Vergleich zu den umliegenden, auch neueren Häusern.

    Aufgrund des Flachdaches gibt es keinen Dachüberstand, so dass eine (zusätzliche) Außendämmung (Aufsatz auf die vorhandene Mauer) kaum möglich ist. Zudem soll sich der Kostenaufwand in Grenzen halten, da das Haus in ca. 10-15 Jahren, nach dem Ableben der jetzigen Bewohner verkauft werden soll.

    Der defekte Außenputz soll großzügig abgeklopt und durch neuen Putz ersetzt werden.


    Vielleicht gibt es auf die jetzigen Fragen einige Antworten oder zusätzliche Informationen:

    1. Ist aufgrund des Maueraufbau's (2x Kalksandstein + 8cm Hohlschicht) eine Hohlschichtdämmung sinnvoll? Ggf. auch nur an den Wetterseiten?

    2. Falls 1. grundsätzlich mit "Ja" beantwortet wird, wurden uns zwei verschiedene Dämmaterialien vorgestellt:
    a) von Blowfill "kleine Kügelchen" aus Polystyrol- Partikelschaum- Granulat
    und
    b) von Knauf Insulation Supafil Cavity Wall.

    Beide haben einen Wert von 0,035 W/(m·K).

    Umbauten, neue Fenster etc, falls dies bei der Beurteilung eine Rolle spielt, sind nicht vorgesehen.

    Wenn überhaupt, welche der zwei genannten "Einblasmethoden" wäre unter den genannten Bedingungen die vorteilhaftere?


    Danke für Informationen!


    VG
     
  2. Neutal

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    Generell muß die Luftschicht vor dem Einblasen kontrolliert werden. Dazu wird mit dem Endoskop ein Blick in die Hohlschicht geworfen. Schichtdicke kontrolliert, Zustand oder vorhandensein der Maueranker sowie Schuttansammlungen.
    Wichtig ist, das nur wirklich zugelassene Dämmstoffe verbaut werden und das sich der Betrieb auch damit auskennt. Leider kenne ich einige die den Zustand nicht ausreichend bewerten können.
    Wenn sich die Möglichkeit bietet würde ich auch einen Dämmstoff mit einer WLG von 033 nehmen. Ein eher unerheblicher Aufpreis.
    Die Innenseite der Aussenwände wird spürbar wärmer. Einblasdämmung ist kein Patentrezept gegen Schimmel. Hier spielt auch das Lüftungs- und Heizverhalten der Bewohner eine große Rolle.
    Die Einblasmethode ändert sich erst bei Einsatz von unterschiedlichen Materialien.
    Hohlschicht im Mauerwerk:
    Polysterol Partikelschaum WLG 033- 040
    XPS Granulat WLG 040
    Perlite WLG 040
    Stein-oder Mineralwolle WLG 040
    Mineralisches Granulat WLG 022-040

    Von Schäumen würde ich eher abraten. Die haben Ihre tücken und waren schon mehrfach ohne zulassung.
     
  3. korkie

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    Bitte nennen Sie nicht direkt die Produkte. Ist hier nicht erlaubt.
    Faserige Dämmstoffe bei so hoher Feuchte werden nicht funktionieren, bzw auf Dauer probleme bereiten. Also Keine Steinwolle und auch keine Mineralwolle.
    Der hohen Feuchte sollte man einmal nachgehen. Ist nicht normal. Solange wie schon richtige Wassertropfen zu sehen sind, sollte Ihnen auch kein gewissenhafter Fachbetrieb hier Dämmung einblasen.
     
  5. korkie

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    Danke für den Hinweis. Meinen Beitrag oben kann ich leider nicht mehr ändern. Ggf. muss ein Moderator tätig werden.



    Die wahrscheinlichste Möglichkeit ist, dass der Putz bzw. die Farbschicht zu beschädigt sind und dadurch die Kalksandsteine viel Wasser aufnehmen bzw. dort Feuchtigkeit eindringt.

    Wie erwähnt, soll der beschädigte Putz auf jeden Fall großflächig entfernt werden um danach neu anzuputzen.
     
  6. korkie

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    Hallo,

    wie wird hier von den Experten eine Hohlschichtdämmung grundsätzlich beurteilt?

    Die Mehrzahl der mir bekannten Handwerker lehnen es ab, andere sind wiederum dafür. Die Anbieter sind - logischerweise - davon überzeugt.


    Ebenso ergeht es bei der Frage, welches Material für die Dämmung eingesetzt werden sollte (bei gleichem W/(m·K):

    a) "Perlintekügelchen"

    b) "Mineralwolle"



    Im oben genannten konkreten Fall tendiere ich eher zu a).
     
  7. Neutal

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    Auch wenn ich zu den Anbietern gehöre, rate ich in Einzelfällen auch von der Maßnahme ab.
    Perlite hat eine relativ schlechte WLG und wird eher bei Hohlschichten ab 10 cm eingesetzt, ist aber abgesehen von der natürlichen Strahlung recht okologisch.
    Produkte aus Blähglas haben eine deutlich bessere WLG, zerfallen aber wenn sie über längere Zeit im Wasser stehen.
    MiWo empfehle ich niemanden seit ich gesehen habe wie Feucht die Dämmung bleiben kann.
    Preis/Leistung ist zur Zeit bei den kleinen Kügelchen aus polysterol am besten. Die Kügelchen nehmen auch bei längerem Kontakt zu Wasser keine Feuchtigkeit auf und lassen die Wände relativ schnell wieder abtrocknen.
     
  8. korkie

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    Danke für diese Informationen!
     
  9. Neutal

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    Noch einen Satz zu den zweiflern. Einblasdämmung ist auch heute noch für viele absolut unbekannt oder man hat sich noch nicht damit auseinandergesetzt. Sehr viele die sich dieses Verfahren angesehen haben sind schon kurze Zeit später auf entsprechenden Schulungen zu finden und investieren in diese Technik.
     
  10. #10 Suedtexas, 01.03.2015
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    Klar sollte sein, das Feuchtigkeit und Dämmung eh die Feinde einer jeden Bausubstanz sein dürften.

    Im oben geschilderten Fall war der Ausgangszustand eine alte Putzschicht mit wohl eindringedrungener hohen Feuchtigkeit. Es sollte daher in dem Fall der Außenputz erneuert bzw. ausgebessert werden.

    Was ist aber, wenn die Fassade neu geputzt, die Hohlschicht ausgeschäumt/gedämmt wird, und nach ein paar Jahren doch wieder "unbemerkt" Feuchtigkeit in den nun gedämmte Schicht zieht?

    Wie "sicher" ist man bei Klinkermauerwerk, trockene Wände zu haben oder zu behalten. Gibt es Faustregeln, oder inzwischen "Langzeit"-Erfahrungen über die Zwischenraum/-Einblasdämm-Stoffe und die Langzeitwirkung?

    Kann man auch Feuchte-Messwertaufnehmer in die Isolierung rund um das Haus integrieren, oder macht das kein Sinn, weil es scheinbar kaum jemand macht?
     
  11. Neutal

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    Warum Dämmung der Feind einer jeden Bausubstanz ist, das müssen sie mir nochmal erklären.
    Eine einmal instandgestzte Fassade entbindet den Eigentümer nicht von der Pflicht auf Schadensfreiheit zu achten. Die meisten der zugelassenen Kerndämmstoffe sind gegen Feuchtigkeit immun. Es gibt natürlich Dämmsysteme, die man sich aufgrund des Preises schönredet und den gesunden Menschenverstand einfach mal ausschaltet.
    Wer sich mit dem Thema Dämmung einmal auseinandergesetzt hat, der weiß das dämmung oft durchfeuchtet und auch wieder trocknet. Das Maß der eingetragenen Feuchte kann im Vorfeld ermittelt werden und somit kann man alles vernünftig planen
     
  12. #12 Inkognito, 01.03.2015
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    Inkognito Gast

    Entweder ich verstehe den Satz falsch oder Sie erzählen da was falsches.
     
  13. #13 Suedtexas, 01.03.2015
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    Nun der Satz oben ist sachlich falsch, stimmt.
     
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