Aktuelle Malerarbeiten – eure Einschätzung

Diskutiere Aktuelle Malerarbeiten – eure Einschätzung im Sanierung konkret Forum im Bereich Altbau; Hallo zusammen, wir sind mit unserer Sanierung fast fertig (Haus von 1994) und hatten nun die Maler einige Zeit im Haus. Die angebotene Leistung...

  1. #1 chrischank, 18.12.2023
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    Hallo zusammen,
    wir sind mit unserer Sanierung fast fertig (Haus von 1994) und hatten nun die Maler einige Zeit im Haus. Die angebotene Leistung war:
    - Wandflächen ganzflächig mit einer Dispersionsspachtelmasse spachteln und nach ausreichender Trocknung maschinell schleifen.
    - Decken- und Wandflächen mit einer waschbeständigen Dispersionsfarbe im Farbton weiß nach DIN 13300 beschichten.

    Ich habe einige Wände/Dachschrägen erneuert und mit Rigips verkleidet, hier kam noch ein
    - GK-Decke neu, Q1 und Q2 gespachtelt dazu

    Nun bin ich kein Maler, kein Gutachter und kein besonders penibler Mensch. Aber wir sind mit den Leistungen allumfassend wenig zufrieden. Wir haben im Obergeschoss drei Räume selbst gemalt und ich habe das Gefühl, unsere Eigenleistung ist ein wenig besser oder gleichwertig zu den (nicht sehr günstigen) Malerarbeiten. Nur ist das Spachteln darunter ja noch wichtiger.

    Auch die Treppe in den Keller sollte glatt an die Stufen angeschlossen werden und dann nur Silikon versiegelt werden: ich frage mich nur, wie viel Silikon dann da rein soll. Bei den Ecken zu den Fliesen oder an der Treppenhalterung hieß es immer "da komm ich nicht gut hin, besser gehts nicht". Doch, oder?

    Wir suchen Ende der Woche das Gespräch mit der Firma, ich hätte aber gerne einmal eine Einschätzung von euch Experten, wie ihr das seht.

    Ich hänge euch mal einige Fotos an, wenn ihr Fragen habt: gerne her damit!

    Ganz lieben Dank!
     

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  2. #2 Gast 85175, 18.12.2023
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    So wie Du das beschreibst ist das ein weit verbreiteter "Fehler", da wird das Tun an sich beschrieben, aber das Endergebnis nicht, bzw. nur indirekt, man muss dann immer nachsehen ob es irgendwelche Fachregeln gibt, anhand derer man vom beschriebenen Tun zum mutmaßlichen Endergebnis kommt...

    Bei diesen ganzen Oberflächen kann man pauschal sagen, wenn nichts anders vereinbart ist, dann gilt erst einmal die Oberflächenqualität Q2 als vereinbart ("Standardverspachtelung"). Das ist gut genug für eine Rauhfasertapete, viel mehr aber nicht. Wenn glatte "Nur gestrichene" Oberflächen gewünscht sind, braucht man mindestens "Q3", wenn das dann noch wirkllich sehr gut sein soll, eher "Q4". Das auf den Bildern ist in der Fläche wohl min. Q2, aber die paar von dir forografierten Stellen sine es halt nicht...
    Dann gehört da eine "Dünnschichtfarbe" als Anstrich mit dazu, die auch noch mit mittel- oder kurzflooriger Walze aufgebracht wird dazu. Mit der DIN 13300 alleine kann man da wenig anfangen, das ist zu ungenau...

    Jetzt scheint es bei dir die Konstellation zu geben, in der Spachtelung und Anstrich von einer Firma gemacht wurden (?), was in der Situation in der das Kind schon in den Brunnen gefallen ist eher gut ist.

    So, und jetzt wird blöde. Es fragt sich was die Firma schuldet... Zuerst einmal schulden die was vereinbart wurde, also wohl Q2 und dann noch "irgendein Anstrich". was wohl bis auf die paar Stellen (die nachgarbeitet werden müssen) auch geliefert wurde... Gerade an den Wänden, an denen wohl keine Qualitätsstuife vereinbart war, geht aber noch ein Türchen auf. Die Handwerker kommen sich oft schlau dabei vor wenn sie das nicht erschöpfend beschreiben, das ist es aber nicht. Es gibt den §650 k, Abs. 2, BGB und da steht, wenn die Vereinbarung unscharf ist, dann gilt das was aufgrund der Begleitumstände anzunehmen ist. Also wenn das alles sehr wertig gemacht wird, dann müssen auch diese "unscharfen" Details wertig gemacht sein. Darauf könntest dich evtl. erst einmal berufen, aber ohne die Baustelle genau zu kennen, würde ich damit nicht wirklich in den Krieg ziehen...

    § 650k BGB - Inhalt des Vertrags - dejure.org

    Und für alle die darüberstolpern bevor es zu spät ist. Wenn man wirklich "hochwertige" Oberflächen haben will, dann sollte das auch im Vertrag auftauchen. Es ist nicht ganz so einfach und laiengängig möglich das technisch sauber zu beschreiben, aber wenn irgendwelche entsprechenden "laienhaften" Formulierungen wie zB. "alle Oberflechen sind hochwertig auszuführen" irgendwo stehen, dann hilft das im Streitfall schon sehr (Garantie ist es keine, aber es hilft)... Formal betrachtet hat man damit die "mittlere Art und Güte" die das Bauunternehmen immer schuldet etwas ausgehebelt, also die Meßlatte etwas höher gelegt...
     
  3. #3 chrischank, 18.12.2023
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    Hey, danke dir für deine ausführliche Beschreibung!
    Und ich verstehe sehr gut, was du meinst - man ist ja als Laie immer hinterher schlau, wenn man vorher mündlich halt über "glatte Wände" spricht. Da ja nach dem Gipskarton über Q1 und Q2 gesprochen wurde, und dann ja nochmal flächig drüber gespachtelt wurde (wie im kompletten Haus), kann man ja dann eher von Q3 (oder Q2+ :D) ausgehen. Zumal ja darauf nur gestrichen werden sollte und wurde.

    Das ist auch mein Gefühl: einige Flächen sind wirklich gut und schön glatt, aber viele (vor allem Ecken) sind wirklich "schlimm".

    Und ja, die Firma hat Spachteln und Anstrich gemacht (außer in 3 Zimmern von uns). In den Krieg ziehen wollen wir auf keinen Fall, zumal das auch eine Freundin von uns ist. (Macht es ja meist immer komplizierter, i know). Aber da streckenweise wirklich gute Wände dabei sind, wundern uns eher die anderen Stellen. Anbei noch einmal Fotos von glatten Wänden, das passt super für uns.

    Sind denn aus deiner Sicht stellen in den kleinsten Ecken oder hinter den Treppenstufen nicht wirklich machbar? Aus meiner Sicht schon, aber aufwendiger. Aber möglich, dass das glatt aussieht. Aber so etwas die Zahnkellenstellen an der Treppe, das können wir einfach nichts akzeptieren. Ich weiß nur nicht, wie genau kann man denn an die Stufen ranarbeiten, dass das wirklich sauber aussieht? Und sind die Übergänge von Kalksandstein-Wand und neuer Ripgipsdecke nur mit Rissen hinzubekommen, also die Sollbruchstelle? Oder kann man das auch sauberer lösen, wenn man wollte?

    Zumindest wissen wir an so vielen Stellen beim nächsten Mal, worauf wir zu achten haben! :)
     

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  4. #4 Gast 85175, 18.12.2023
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    DAs ist recht problemlos machbar, nur es dauert halt ein paar Minuten länger an jeder Stelle...

    Wenn man sich die Sockelfliesen erspart, dann muss man da halt bei zwei Gewerken etwas sorgfältiger arbeiten. Da müssen die Fliesen sauber und mit einigermaßen kleiner + gerade Randfuge sitzen und den Rest macht dann der Maler mit einer kleinen Acrylfuge...

    Wenn man eine echte Sollbruchstelle haben will, dann muss da mindestens ein "Klebenand" oder sowas an die Wand, bevor man die Decke spachtelt, das ist dann eine einfache "Sollbruchstelle", man spricht hier von der "kontrollierten Rissführung", also wenn es reisst, dann überwiegend "gerade" und nicht im "Zickzack". Dann gibt es da noch einiege Eskalationsstufen, man kann ein Papierstreifen in die Ecken einspachteln, man kann ein dünnes Schaumstoffband (Sog. Stuckband) einlegen und die Fuge mit Acryl überarbeiten, man kann an den decken durchgängig Schattenfugen einbauen, usw... Je nach der Situation im Geldbeutel kann man da schon viel tun, wenn man das will. Das blose "Starre" Anspachteln ohne irgendwas, ist mE heutzutage nicht mehr "fachgerecht"...
     
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  5. #5 chrischank, 18.12.2023
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    Danke dir, das bringt mir für das Gespräch mit denen schon eine Menge. Auch wenn jetzt schon der zweite Anstrich überwiegend drauf ist, müssen sie da einfach nochmal ran.

    Bei der Kellertreppe sollte eigentlich eine Silikonfuge in Bodenfarbe ran, wie zwischen Tritt- und Setzstufen auch. Da wurde mir nur geraten, dass das „Anstrichfähig“ sein sollte. Aber eine weiße Kante ist uns zu schmutzanfällig an der Stelle. Sockelleisten kommen vielleicht später mal.

    Ja, die Übergänge beim Rigips sind unschön. Ich hatte vorher gefragt, brauche ich da ein Trennfix oder sowas, das wurde verneint. Nun wurde dort nur angespachtelt, mit Acryl ausgespritzt und drübergemalt. Und alles reißt unschön nun.

    Ich werde berichten, wenn wir gesprochen haben. Für unser ganzes Haus (110 qm) plus Kellerabgang und ein Gästezimmer haben wir gut 11.500 Euro investiert. Ich denke, dafür kann schon etwas verlangen, oder?

    Danke dir!
     

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