Angemessens Honorar?

Was ist denn daran so ungewöhnlich, dass man sich unter Freunden hilft? Ich kenne das so, dass jeder seinen Freunden bei den Dingen hilft, die er besser beherrscht als der Freund. Natürlich beruht das auf Gegenseitigkeit, auch wenn es wertmäßig nicht immer auf 1:1 hinausläuft.
Problematisch wird es, wenn der Freund die Arbeitsmenge nicht leisten kann oder will, sich unter Druck gesetzt fühlt oder die gegenseitigen Erwartungen nicht zusammenpassen. Aber da sollte die Kommunikation unter Freunden doch hinreichend offen sein.

ubans Begriff Hobby ist vllt. etwas unglücklich, aber wieso sollte jemandem sein Beruf nicht so viel Spass machen, dass er Freude daran hat, mit seinen Kenntnissen seinen Freunden weiterzuhelfen? Ich jedenfalls finde es sehr befriedigend, wenn ich mit den Dingen, die mir sowieso Spass machen auch noch meinen Freunden weiterhelfen kann und diese mir vllt. dann auch wieder bei etwas helfen.

Und angemessen für Freundschaftsdienste ist in meinen Augen der Ersatz von Auslagen und Aufwendungen, der Freund soll ja keinen finanziellen Nachteil durch die Hilfeleistung haben, sowie ein Dankeschön obendrauf in eigenem Ermessen.

Ich jedenfalls bin froh, in meinem Freundeskreis Ärzte, Juristen, Statiker und Handwerker zu haben, die mir gelegentlich mit Rat und Tat zur Seite stehen, ohne dafür gleich eine Rechnung zu schreiben, und dass deren Haftpflichtversicherung solche privaten Gefälligkeitsleistungen mit abdecken.

 

@rosmarin:

Wenn ich mal kurz mls zitieren dürfte:

Da hört der Freundschaftsdienst lange vorher auf...

 

soweit ok
und dann das

Super
Das ist Abzocke und das machen die Versicherungen nicht mehr mit. Für so eine unverschämte Einstellung riskieren diejenigen auch noch ihre Erwerbstätigkeit.
Bei jedem Schaden ist inzwischen Vertrag, Schlusssrechnung mit abzuliefern. Warum wohl? Wieder ein Versicherer hat dieses Jahr die Bausparte dicht gemacht.
Ja über diese Haltung kann man nur mal eine drastische Aussage treffen.

 

Dann hat der Statiker also auch eine Kostenberechnung gemacht (wie sonst könnte er auf den Wert sonst gekommen sein?).

Um das Honorar würde ich mich daher nicht sorgen. Ob das nachher 10k EUR oder 20k EUR oder gar 30k EUR werden ist m.E. nebensächlich. Ihr rechnet derzeit mit knapp 190k EUR + Honorar + Einrichtung (Küche usw.). Realistischer (je nach Ausstattung, Heizsystem, Energiestandard, Keller Ja/nein) ist sicher ein Wert, der irgendwo zwischen 320 - 400 kEUR zu verorten sein dürfte, also zw. 130 und 210k EUR mehr als kallkuliert. Wen interessiert da schon noch der Posten "Honorar"?????

 

188.xyz für 200 m² beim Statiker passen schon. Das werden seine anrechenbaren Kosten sein.

188.000 / 0,55 * 1,19 = 406k€ - ´s passt scho´

 

Es hängt doch einfach davon ab, ob der Versicherungsvertrag derartige Leistungen im Freundeskreis mit einschließt oder nicht. Wenn er sie mit einschließt, dann kannst Du davon ausgehen, dass sich das in der Prämie niederschlägt und dann wird auch niemand abgezockt. Dass man dem Freund die Zusatzkosten ersetzt, das versteht sich ja wohl von selbst.
Wenn die Versicherung das nicht abdeckt, dann bleibt man eben auf dem Schaden sitzen, auch dabei wird niemand abgezockt.
Wenn ein Versicherer eine Sparte dicht macht, so liegt das für gewöhnlich daran, dass sich das Geschäft für ihn in diesem Sektor nicht lohnt. So what?
Insofern kann ich Deine Anschuldigungen nicht ganz nachvollziehen.

 

Da fängt's doch schon an. Schon eine kleine Planung, Ausschreibung, Bauleitung hat - verantwortungsbewußt ausgeführt - schnell den Umfang von mehreren hundert Arbeitsstunden und entsprechend einen Wert von 10.000 € bis zum Mehrfachen davon. Allein die Haftflichtversicherung dafür ist schon vierstellig und Dein Freund haftet auch ohne Honorarvereinbarung voll für alles, was er sagt, schreibt und zeichnet. Hat Dein Freund wirklich soviel Zeit, magst Du so viel von ihm geschenkt nehmen?

Im Prinzip schon, aber im speziellen

Vorsicht, zu letzterem irrst Du gewaltig!

 

Vielleicht meinte er mit 188.400,- € nur den Materialpreis, oder er geht davon aus, dass die Baustoffhändler auch nach dem Prinzip verfahren "pay what you want"

 

Rosmarin,
ist das Dein Ernst? Eine Berufshaftpflichtversicherung, die Freundschaftsdienste mit einschließt? Die sozusagen der Schwarzarbeit Tür und Tor öffnet? Weil ich dann ja jeden zweiten Auftrag (ich habe einen großen Freundeskreis) als Freundschaftsdienst "deklarieren" kann?
Die Beiträge bemessen sich nach der Gesamthonorarsumme - da kann ich doch nicht sagen "und jetzt nehmen Sie doch noch mal 100T€ mehr mit rein, weil ich viel für Freunde mache".
Kann sein, dass mich jemand eines Besseren belehrt, aber von solchen Verträgen habe ich noch nie etwas gehört....

 

Sowas kann die beste Freundschaft ruinieren.

Der befreundete Statiker kann als Freundschaftsdienst ja die Funktion des eigenen Sachverstandes übernehmen - so hat man eine zusätzliche Meinung der man vertrauen kann. Ob er eine komplette Bauüberwachung stemmen kann? Vermutlich nicht - aber Pläne prüfen, Statik prüfen, Bewehrungsabnahme etc - das sind ja alles Sachen die man sonst auch einkaufen sollte...

 

@ bauliesl:

Absolut richtig!!

 

"Freundschaftsdienst"

Wie darf man das verstehen, was darf ma erwarten?

Auch ich habe schon für Freunde geplant. Und es sind immernoch meine Freunde!

Ich habe dafür aber auch das normale Honorar genommen. Ein Freund wird aber von mir erwarten, daß ich mich für ihn, dem Freund, ganz besonders ins Zeug lege. Ein Freund wird sicher auch nicht mit dem max. erzielbaren Honorarsatz belästigt, ein Freund wird sicher auch Leistungen so mitbekommen, die eigentlich honorarfähig wären (Entwässerunsgplanung).

Warum kehrt man das Ganze nicht um. Ein Freundaschaftdienst kann doch auch heißen: "bevor ich das blöde Honorar einem wildfremden zahle, gebe ich es doch lieber Jemandem, den ich mag und schätze!" Warum heißt Freundschaftsdienst eigentlich idR: " ich bekomme hier eine sauteure Leistung, die aber auch sehr viel Arbeit und Verantwortung bedeutet für umme. Geht zu Lasten des Freundes."

Denn: Wenn ich ein Haus für wenig Geld plane (gar nichts wird es ja wohl auch nicht sein, oder?), fehlen mir am Ende des Jahres viele tausend Euro. Ich kann es auch nicht kompensieren, in dem ich einfach ein weiteres Projekt stemme, denn dafür fehlt dann ja auch die Kapazität.

Tolle Freundschaft!

Ich kenne Freundschaftsdienste im Rahmen von Muskelhilfe (z.B. beim Umzug helfen) oder gerne (speziell in meiner Branche) einen Freund bei einem Bierchen abends mal beraten was er tun kann oder was nicht (im bezug auf Hausbau/ Umbau). Das kann ein lockerer Abend werden, kostet mich nicht viel Schmalz und bringt dem Freund etwas. Aber leistungen im zweistelligen Tausenderbereich für umme, geht natürlich gar nicht.

@Ralf: 188.000 / 0,55 * 1,19 = 406k€ - ´s passt scho´

Ja...so macht es Sinn. Hoffentlich weiß das die TEin auch, daß das so zu verstehen ist.

Wenn nicht und sie geht hier von diesen Baukosten aus, dann sehe ich hier (abgwandeltes Zitat aus "Casablanca): "....das könnte das Ende einer wunderbaren Freundschaft sein...."

 

Bauliesl, weil Du das nicht kennst heisst das ja nicht, dass es das nicht gibt. Kann natürlich sein, dass Deine Branche einfach nicht interessant genug für die Versicherungen ist und es tatsächlich keine Angebote gibt. Mein befreundeter Arzt jedenfalls hat sowas.
Skeptiker, mag sein, dass die erbrachte Leistung in diesem Fall sehr hoch ist. Andererseits spricht der TE ja von Unterstützung, was impliziert, dass der TE auch einen gewissen Teil der Arbeit selbst erledigt. Auch wissen wir nicht, welche Gegenleistung zurückfließt. Ich gebe aber zu, dass die Frage des TE nach der angemessenen Höhe einer Gegenleistung nichts Gutes vermuten lässt.

 

Ich sehe schon, dass Forum wird von Kleinbürgern dominiert.

Das wird so nix, fragt doch mal Wulff, Hoeness usw, da sind Freundschaftsdienste vom Bobbycar bis zu zweistelligen Millionen drin.
Sogar Peer S. würde von seinen Freunden nicht mehr als ein leckeres Abendessen beim guten Italiener für einen Vortrag verlangen (und glaubt mir, er kriegt sonst locker 20.000€ Honorar für einen langweiligen 1-stündigen Vortrag, wenn man überhaupt einen Termin bekommt).

 

was heißt hier "meine Branche"...? Ist das nicht die Branche, von der wir hier reden?
Und ganz ehrlich - ich bezweifle stark, dass es sowas für Ärzte gibt.... Ich operiere meinen Freund mal eben als Freundschaftsdienst, und falls was schief geht springt die Versicherung ein?? Schwer vorstellbar.....

 

Mal ganz blöd nachgerechnet (unabhängig von haftungsrechtlichen UNwägbarkeiten): Eine Freundschaftsdienst - OP (sagen wir Blinddarm?), dauert vielleicht ein paar Stunden (inkl. der notwendigen Vor- u. Nacharbeiten). Ob das andere Personal (Anästhesie,..) auch auf Geld verzichten wird hängt wohl davon ab, ob solche auch im Freundeskreis vorrätig sind.

Eine Hausplanung + Bauüberwachung usw. dauert viele Hundert Stunden.

Insofern ist der Zeitaufwand gar nicht vergleichbar.

Hat meine Freunbd als Arzt und fragt ihn "Du...hier zwickts's...was mach' ich jetzt?", wird der befreundete Arzt sich das sicher honorarfrei kurz anschauen und ggf. an einen Kollegen verweisen. Das spart, da man nicht von Pontius zu Pilatus rennen muß um überhaupt erstmal den Richtigen zu finden. Finde ich auch in Ordnung.

 

Aber nochmals:

Das Projekt dürfte wohl eher daran scheitern:

Das Gebäude ist zweigeschossig und hat eine Wohnfläche von ca. 200qm mit einem Flachdach. Er geht von reinen Baukosten i.H.v. 188.400 € aus.

Also....wozu Gedanken über das Honorar machen?????????

 

Wieso geht Du immer vom Extremfall aus? Beweis durch Gegenbeispiel, ich zitiere von http://www.aerzteversicherung.de/servlet/PB/menu/1116049_l1/index.html "...
sowie bei außerdienstlichen Risiken wie Erste-Hilfe-Leistungen, Nachbarschaftshilfe und Freundschaftsdiensten genießen Sie einen umfassenden Schutz."

uban hat da nicht unrecht, ein Freundschaftsdienst hängt nicht unbedingt von der Größe ab. Es ist klar, dass großen Freundschaftsdiensten auch große Gegenleistungen und Gefälligkeiten gegenüberstehen. Vielleicht solltet ihr einfach mal ein bisschen großzügiger zu euren Freunden sein .

 

Ok, ich bin raus hier. Freundschaftsdienste von mehreren Zehntausend Euro übersteigen mein Vorstellungsvermögen.

 

Leute - ich würde hier nicht so eine grosse Klappe haben, denn:
1) hat der Freundschaftsdienende trotzdem die MWST für das 0,0 Honorar abzuführen - selbst bei Leistungen für gemeinnützige Organisationen
2) hat der Freundschaftsbediente einen Geld werten Vorteil, der zu versteuern ist!

Also macht es Hr. Schäubles Mitarbeitern mal weiter so leicht, Steuern ohne CD-Ankauf nachzufordern