Aufsteigende Feuchtigkeit innen - Ursachensuche

Bitte mal ein Aktuelles Foto von außen = Ganzes Fenster mit Angrenzenden Mauern/Laibungen/Rollladenkasten/Gartenboden einstellen.

 

Finde den Fehler!

Die Abdichtung erfolgt hinter der Fensterbank und nicht oberflächlich mit der Fensterbank und schon garnicht mit Silikon.
Bild …842 zeigt das betroffene Fenster mit dem entsprechenden Fleck im Mauerwerk?!
Genügend Gefälle der Fensterbänke ist vorhanden?

 

Jein... Das "nächste Gewerk" wäre da mE die Bauwerksabdichtung...

Es gibt da zwei Ebenen der Abdichtung (sollte es geben..), zuerst die Bauwerksabdichtung und dann noch die Putzabdichtung/Fensterebene. Bei dir stimmt mit beiden Abdichtungsebenen was nicht, ihr macht gerade aber nur an dieser "vorderen" Abdichtungsebene Putz/Fenster herum...

Bei derartigen bodentiefen Fenstern im EG hat man im Standardfall über die Bauwerksabdichtung auch gleich noch eine "zweite Dichtungsebene" unter den Fensterbänken, das ist in dem Spezialfall ein und dieselbe Sache. Und genau mit der Ebene stimmt was nicht, weil sonst wäre da unabhängig von der Situation an den Fensterbänken/Rolloschienen niemals Wasser im Haus. Dass an der vorderen Dichtungsebene was nicht stimmt ist offensichtlich, wenn es da "Löcher" gibt durch die man bis aufs Mauerwerk kucken kann, dann ist das halt nicht dicht.

Du solltest dich hier gedanklich nicht verwirren lassen, diese beiden Abdichtungsebenen, also die Bauwerksabdichtung "unter" dem Putz und die Putzabdichtung "auf" dem Putz hat man in solchen Sockelbereichen regelmäßig ein Stück weit "übereinander", die gibt's da also beide gleichzeitig (sollte es geben)...

Nur mal kurz wie die "untere" Bauwerksabdichtung an solchen fenstern in der Praxis aussehen kann ergoggelt:
Anschlussarbeiten mit Fluessigkunststoff (pewa-flachdachbau.de)

Und genau das fehlt bei dir, oder ist halt falsch gemacht. Wäre das vorhanden, dann könnte durch diese "Löcher" in der vorderen Ebene nur noch maximal ein Putzschaden außen entstehen...

Jetzt versucht man das alles rein durch die vordere Abdichtungsebene zu heilen. Das kann man in der "Sanierung" tun, dann muss diese vordere Ebene aber sitzen. Mit "Silikon" alleine wird das nicht dauerhaft dicht... Das "lehrbuchmäßig" hin zu bekommen wird aufwändig. Diese Rolloschienen sollten unten abgeschrägt sein, da sollte dann hinten ein UV-stabiles Kompriband drin sein, die Putzabdichtung muss in die Leibungen rein geführt werden, usw...

Ich sehe da keine "einfache" Lösung, bei der es damit getan ist mal eben kurz irgendwo etwas Silikon reinzuspritzen...

Das ist wieder so ein umfassender Alptraum, wer hat es wie geplant, wer hat hat was und wie gemacht, wer ist seinen Anzeigepflichten nicht nachgekommen, usw... Da kannst jetzt wegen dem kleinen Detail ein Fass aufmachen, oder halt mit Silikonfugen die vielleicht ein paar Jahre lang dicht sind, oder halt auch nicht, leben...

 

So ungefähr.. Dazu noch tauschen/anpassen der Rolloschienen inkl. Zerstörung der kompletten Putzleibung... Es ist fast gar mit Kanonen auf Spatzen, aber halt nur fast, das kommt aber doch dabei heraus, wenn man "lehrbuchmäßig" machen will...

Das Thema ist, wenn Du da keinen haftbar machen kannst, dann wird das teuer... Und genau da, also bei der Haftung, da geht der Ärger dann los...

 

Hast Du den Mangel nachweisbar angezeigt? wenn ja bei Wem? wer hat das Haus gebaut/Geplant/Überwacht... Bauträger? GU? Architekt?...? Du eigenverantwortlich?
Ich Denke Du brauchst erstmal einen Baurechtsanwalt...

 

Ja gut, das ist eine sehr weltfremde Sichtweise... Theoretisch hast Du Recht... Praktisch hat da selbstverständlich keiner was falsch gemacht und wenn doch, dann war es immer ein anderer und selbst wenn man es selbst war, dann hat irgendwer sonst immer eine Teilschuld, über deren Höhe man natürlich jahrelang unterschiedlicher Ansicht sein kann...

Potentielle Schuldige sind:
- Der Planer.
- Der Bauleiter.
- Die Handwerker bezüglich ihres Gewerks (Rohbau, Fenster, Fensterbänke, Putz).
- Der Bauherr (mittels fragwürdiger Anordnungen).

Potentielle Mitschuldige sind:
- Der Planer (über Anzeigepflichten denen nicht nachgekommen wurde).
- Der Bauleiter (über Anzeigepflichten....).
- Die Handwerker (über Anzeigepflichten...).

Nur mal als Beispiel:
Der Planer der die Abdichtung hätte planen müssen hat das "vergessen". Der Bauleiter der das hätte merken müssen hat nix gemerkt. Der Handwerker der den Fehler in der Vorleistung/Planung/eigenem Gewerk hätte bemerken müssen hat es zwar gemerkt, sogar noch eine Email geschrieben, dem Bauherr war das damals aber egal...

Aufgabe:
Bitte verteilen Sie die Kosten so, wie das der Bundesgerichtshof in diesem Fall wohl machen würde...

Ich wünsche ja viel Freude bei dieser Aufgabe, bei der ja vollkommen klar ist wer da den Schaden verursacht hat und deshalb auch klar ist, wer ihn bezahlen wird...

Rate mal, wer eigentlich dafür zuständig ist, dass sowas auf dem ganzen Weg von Planung über Ausschreibung, der Ausführungsüberwachung und auch der Abnahme, sozusagen gleich mehrmals nicht passieren kann...