Außendämmung 10cm ausreichend?

Diskutiere Außendämmung 10cm ausreichend? im Außenwände / Fassaden Forum im Bereich Neubau; Nein eine Wirtschaftlichkeitsrechnung kann nur auf die verringerten Heizkosten bezogen werden. Alles andere ist extrem spekulativ. Bereits bei...

  1. R.B.

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    Bereits bei den zukünftigen Heizkosten steckt ja eine Menge Spekulation drin, warum also sollte man die Wertentwicklung seiner Investition völlig unter den Tisch fallen lassen? Dann dürfte mich beim Hausbau die Wertentwicklung (Grundstück, Haus) ja auch nicht interessieren, es wäre also von vornherein ein Verlustgeschäft, denn mit der gesparten "Miete lässt sich diese Investition nicht schönrechnen, trotz niedrigster Zinsen.

    Es kann über die Lebensdauer einer Investition immer unvorhergesehene Ereignisse geben, bis hin zum völligen Wertverlust. Ob und wie man dieses Risiko einpreisen möchte, das ist eine andere Frage. Gegen einen Teil der Risiken kann man sich ja wieder versichern, was dann aber wiederum höhere laufende Kosten zur Folge hat.
     
  2. #102 Gast56083, 19.06.2015
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    hm...noch nicht so richtig oder? ;)

    also gut, lass uns (weiter unten) bissi spielen.

    Vorab: Jede Instandhaltung, Wartung, Modernisierung "steigert" in der Regel den Wert des Hauses. Man könnte auch das Bad aus den 70ern gegen ein modernes ersetzen, steigert auch den Wert. Oder eine Garage anbauen oder oder oder. Man könnte jetzt noch Fälle nennen, bei denen der Wert durch WDVS eher nicht gesteigert wurde (historische Altbauten) sondern eher abschreckt, aber auch ein Bad kann man neu so gestalten, dass eher wertmindernd ist ;). Bleiben wir bei der breiten Masse.

    Rechnet man diese Wertsteigerung durch ein neues Bad o.ä. in die Kostenrechung mit ein? Eher nein, wenn man vorhat das Haus selbst weiter zu bewohnen. Wenn doch, wäre ja quasi jede Massnahme auf Dauer "kostenneutral".
    Ein Investor oder Makler denkt da anders. Der wird versuchen, mit möglichstem geringem Invest möglichst hoch den Wert vor Wiederverkauf zu steigern. Und wenn man das vorhat, ist die energetische Sanierung idR nicht erste Wahl sondern die Instandsetzung der "Optik", und sei es nur die Aussenanlagen aufzuhübschen.

    Auch hier gibt es natürlich Ausnahmen. Wir haben hier in der Nähe ein 10stöckiges Hochaus aus den 70ern mit über 60 Wohnungen. Hier wurde die Fassade gedämmt und die Fenster getauscht. Auffällig: Nach Fertigstellung stehen urplötzlich viele Wohnung zum Verkauf (nicht selbst genutzt sondern vermietete). Die Dämm- und Fenstertauschkosten für den einzelnen sind relativ gering und werden unter der Wertsteigerung der einzelnen Wohnung liegen. (Nur Vermutung, näher Infos habe ich nicht und es kann auch andere Gründe geben, warum aktuell viele Wohnungen zum Verkauf stehen; evtl. darf auch die Miete nicht entsprechend erhöht werden o.ä.)
    Aber auch hier: wir reden doch von selbst genutzem Wohneigentum in einem EFH.

    Ein neues Bad oder Garage für den Eigenheimbesitzer steigert vorwiegend den Komfort, senkt die Kosten aber idR nicht (mal sowas wie "günstigere Versicherung fürs Auto wenn in Garage" oder "weniger Wasserverbrauch durch sparsame Armaturen/Spülungen" nicht betrachtet). WDVS hingegen zielt vorwiegend auf Senkung der lfd. Kosten und erst dann, je nach Qualität der Ursprungswand, auf eine Komfortsteigerung.

    Jetzt zum "rechnen".
    Im anderen Fred drüben über geringe Heizkosten im Neubau, hab ich zum Vergleich meine aktuellen Energiekosten und auch die von einem Freund 2 Straßen weiter gezeigt. Gerade mit dem hab ich gestern Abend (nach der Diskussion im thread drüben und hier) über den Sinn von WDVS für Ihn gesprochen.

    Ausgangslage: DHH, Bj 1962, 30er Mauerwerk rel. leichter Hohlblock U-Wert ca. 1-1,2 W/m"K (hat er mir gestern gezeigt), 140m² Wfl, ca. 160m² Aussenwandfläche, 2fach KS Fenster aus Mitte 80er intakt. Dach minimal gedämmt Zwischensparren. 2 Seiten (Nord/Süd) Aussenputz intakt, Farbe aber nicht mehr schön, Wetterseite West Eternit (intakt aber Asbest).
    Energieverbrauch 30-35.000kWh/a, Gasheizung aus den 90ern, HK. Alle Räume warm, kein nennenwerter Zug o.ä.

    Ich denke, das ist ein rel normales Beispiel aus der breiten Masse.

    Jetz mal ohne alle Nebenkriegsschauplätze: Dämmung der Aussenwand von U=1,1 auf U=0,2 bringt rechnerische 13.000kWh/a. kWh Gas kostet aktuell 5 Cent = 650€/a weniger.
    Kosten: nicht andeutungsweise bekommst Du hier den m² unter 120€ all in, eher deutlich mehr. Grobes Angebot eines bei Kauf vor 2 Jahren angefragten Unternehmens (Maler innen): 22-25.000€ zzgl. Eternit Entsorgung. Kannst davon ausgehen aktuell noch mehr.

    Wann(ob) sich das amortisiert kann sich jeder selber ausrechnen, weil es von den Annahmen der Energiepreise, der Zinsen (entweder für Kredit oder Geldanlage) und Instanhaltungskoten & Lebensdauer WDVS abhängt. Das alles unbetrachtet liegen wir bei grob 23.500/650=~36 Jahren.

    Dann ist ja nicht geklärt, was mit den Fenstern passieren soll. Eigentlich gute Fenster aber nicht mehr aktueller Dämm-Stand jetzt tauschen weil das WDVS gemacht wird? Wenn jetzt nicht tauschen sondern erst in 15a aber jetzt das WDVS?...hm. Was passiert mit den Dachüberständen die plötzlich schrumpfen?
    Die Risiken eines WDVS kann man auch nicht ganz ausser acht lassen. Probleme durch nicht fachgerechte Verarbeitung (siehe den Gutachter Fred mit den feinen Putzrissen wg. vermutlich fehlender Armierung und den Fensterbrettern), Risiko von Veralgung ist höher als bei monolithisch und damit wieder früher streichen...
    Die Risiken kann man minimieren, wenn man das unabhängig planen und überwachen lässt. Die höheren Kosten (für Planer/Überwacher/höherwertige Ausführung) müssen aber wieder in die Amortisationszeit gerechnet werden.

    Warum also eine intakte Fassade die nur einen Anstrich braucht für teuer Geld dämmen lassen, wenn man sich rechnerisch 650€/a spart (die einem natürlich aber keiner zusichert. Können ja auch Nutzerverhalten bedingt oder durch die schlechtere Effizienz der Heizung auch nur 500-450€/a werden)

    Langer Rede, kurzer Sinn. Für Ihn ist klar, dass da nix an der Fassade gemacht wird und ich bestärke Ihn dabei. Einzig die Nord und Südseite werden in EL gestrichen (6m). Wenn innen alles aufgehübscht ist so wie er sich das vorstellt (es wird nach und nach renoviert, ein Bad fehlt noch, teilweise Böden noch alt), bekommt das Dach eine vernünftige Dämmung, dann wenn eh zwei DFF eingebaut werden. Ende.

    Klar gibt es Fälle, wo das anders ausschaut. Noch deutlich schlechterer U-Wert aus den 50ern oder der Komfort ist so im Keller, dass es ohne quasi nicht bewohnbar ist. Ich denke aber: Für eine große % Anzahl an Häusern dieser Bj schauts aber so oder ähnlich wie oben in dem Bsp. aus und da ist rein wirtschaftlich eine Fassadendämmung ohne Not nicht wirtschaftlich. Wenn man ohnehin Fenster und Fassade in Angriff nehmen muss, dann verschiebt sich die Rechnung und die Wahrscheinlichkeit steigt, dass es sich in überschauberen Zeiträumen bezahlt macht. Das Alter und die sonstigen Lebensumstände der Eigentümer muss man dann aber auch noch betrachten.
     
  3. R.B.

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    Ja, die Investitionskosten sind das Zünglein an der Waage, habe ich schon oft geschrieben. Manchmal habe ich den Eindruck, dass die Verputzer ein schlechtes Gewissen haben wenn auf einer Rechnung rechts unten weniger als 20T€ stehen. Der Materialaufwand für´s Dämmen ist überschaubar. Dämmplatten 16cm in WLG032 kosten um die 10,- €/m2 zzgl. MwSt, 18cm dann 11,- €/m2 und 20cm halt 12,- €. Die Platten in 14cm gibt´s für unter 9,- €/m2.
    Selbst mit Dübeln, Kleber, Armierung, Farbe und Gerüst kommt man da nur schwer auf 25,- €/m2 und man muss sich mit dem Kleinkram schon sehr anstrengen wenn man einmal in Richtung 30,- €/m2 kommen möchte.

    Mir ist auch klar, dass die Arbeitskosten einen Großteil des Preises ausmachen, aber jeder der schon einmal gesehen hat, wie schnell so ein Haus gedämmt ist, wird sich danach fragen, wie der freundliche Verputzer da kalkuliert. Ich habe sogar schon Angebote für über 150,- €/m2 gesehen für eine Fassadendämmung mit 14cm in WLG035, und da meinte der Verputzer doch tatsächlich, dass er dabei noch drauflegt. Ich hatte damals wirklich überlegt, ob ich ihm nicht einen Taschenrechner aus meiner Schublade mit Werbegeschenken vermachen soll.

    Ein weiterer Faktor der für eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung nicht unter den Tisch fallen darf, ist der Energiepreis. Die letzten 3 Jahre war es ja ziemlich ruhig am Markt, aber bereits auf Sicht der letzten 10 Jahre sieht man, dass die Gaspreise um mehr als 20% zugelegt haben. Die Erhöhungen waren teilweise noch deutlich stärker ausgeprägt (>40%), aber ich unterstelle mal, dass jeder regelmäßig schaut ob er einen günstigeren Anbieter findet. Trotzdem, wenn man beispielsweise an das Jahr 2009 zurück denkt, da lag der Gaspreis in der Region um die 8Ct./kWh, das sollte man nicht vergessen.
    Ölheizer hatten noch stärkere Schwankungen zu verkraften, auch wenn im Durchschnitt (Mittelung) die Steigerungen ähnlich waren, und selbst Pellets steigen bei einer langfristigen Betrachtung.

    Ob man noch längere Zeiträume zum Vergleich heranziehen sollte, da habe selbst ich meine Zweifel. Ich glaube nicht, dass die Sitution in 10 oder 20 Jahren mit den 80er oder 90er Jahren vergleichbar sein wird, aber wer weiß das schon. Für eine langfristige Betrachtung wäre aber eine Energiepreissteigerung um die 2-3% p.a. sicherlich eine realitätsnahe Annahme.

    Das mit den Putzrissen würde ich nicht so unterschreiben. Nur mal zur Erinnerung, es gibt mehr als genug Fälle bei denen Putzrisse bei monolithischem Mauerwerk aufgetreten sind. Das kann man nicht als WDVS spezifisch betrachten. Das mit dem Planer ist richtig, doch wenn ich ehrlich sein soll, wenn ich bei einer Fassadensanierung einen Fachbetrieb beauftrage, "Meisterbetrieb", und dann noch Planer, Überwacher und SV beistellen muss, dann kann ich mich auch selbst hinstellen und die Platten an die Wand kleben, schlechter mache ich das dann sicherlich auch nicht, und es sind ja genügend Leute da die mir auf die Finger schauen.

    Ich verstehe den Ruf nach Planern, und die Praxis zeigt leider, dass Planer selbst für solche "Kleinigkeiten" oft auch erforderlich wären, aber dann frage ich mich zugleich, ob ich dann noch einen Fachbetrieb brauche. Ich würde daher diesen Aufwand nicht von vornherein in die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung mit einbeziehen und das Risiko eingehen, in der Hoffnung, dass ich jemanden finde der etwas mehr kann als nur seinen Namen schreiben.

    Also, zuerst muss man schauen was an der Fassade sowieso ansteht. Dann kann man den Mehraufwand für das WDVS ermitteln. Dementsprechend wird sich dann ein Aufwand von irgendwas zwischen 50,- €/m2 und 100,- €/m2 ergeben. Wird´s teurer dann mal nach Alexej oder Vladimir fragen und denen einen Überwacher zur Seite stellen.

    Wenn ich nun davon ausgehe, dass das Haus komplett beheizt wird, und somit jeder m2 Fassadendämmung auch einen Nutzen liefert, dann kann ich abhängig von Mauerwerk und Dämmstärke mit einer Einsparung zwischen 80kWh p.a. und 100kWh p.a. rechnen. Wird bisher nur ein oder mehrere einzelne Räume richtig beheizt, dann ist ein Teil der Fassade natürlich wirkungslos.

    Unterstelle ich nun weiterhin einen Energiepreis von 6Ct./kWh, für eine langfristige Betrachtung müsste ich aufgrund der zu erwartenden Steigerungen eher mit 7Ct./kWh rechnen (Durchschnitt auf < 20 Jahre), dann liefert mir jeder m2 Fassadendämmung zwischen 5,60 € und 7,- € Einsparung pro Jahr bei Investitionskosten von 50,- € bis 100,- €. Eine Amortisation in < 20 Jahren ist somit gar kein Problem, bei einer zu erwartenden Lebensdauer von 50 Jahren, ist das auf jeden Fall rentabel. PV Anlagen liefern eine schlechtere Rendite.

    Wohlgemerkt, ich habe bisher nur den Einfluss auf die Einsparung bei der Heizenergie betrachtet. Weiche Faktoren, wie Komfort, sind noch nicht berücksichtigt.

    Auch das Thema Werterhalt sollte man nicht unterschätzen. Schau Dir mal an, wie eine Wertermittlung gemacht wird. Da wirkt sich die Fassadendämmung sowohl bei der Standardstufe als auch als Modernisierung bei der Restnutzunsdauer aus (bringt 4 Punkte). Klar kann man sagen "mich interessiert das nicht, da ich das Haus selbst bewohne", aber mit diesem Argument könnte man alle Modernisierungen gleich von vornherein bleiben lassen. Es soll ja Leute geben die in einer alten Ruine ganz zufrieden leben. Wer aber daran denkt bzw. denken muss, dass er das Haus vielleicht nicht ewig bewohnen kann, der sollte diesen Punkt schon mit einbeziehen. Wer weiß, ob wir nicht im Alter woanders wohnen müssen und auf die Einnahmen aus dem Haus bzw. dessen Verkauf angewiesen sind.

    Fazit: Ein WDVS amortisiert sich da es die Investition deutlich schneller einspielt als seine Lebensdauer ist. Bei so einer langfristigen Betrachtung kommt es aber auf 1 Jahr mehr oder weniger sowieso nicht an.
     
  4. #104 Gast56083, 19.06.2015
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    da können wir uns lang im Kreis drehen. Nach dem Bsp. oben reden wir auch mit Energie-Preissteigerungen (denn dann muss man auch die Kapitalkosten etc. ansetzen) von weit über 30a und das wäre mir für eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung im priv. Sektor deutlich zu lang.
    Die Argumente mit dem "Risse gibt es auch bei monolithisch" lass ich deswegen nicht gelten, weil da eine Fassade seit 53a ohne Risse ist und man ohne Not das Risiko von Probleme eingehen würde.
    Und würdest Du meinem Kumpel raten WDVS zu machen statt selber nur mit dem Roller und ner Leiter die 2 Seiten zu streichen und die gesparte Kohle besser in Tilgung oder ein neues Bad zu stecken? Ich nicht...

    ist aber auch völlig egal: jeder der mit dem Gedanken spielt, soll sich ein Angebot machen lassen. Ich empfehle nur, selber in die Materie so tief einzusteigen (und nicht irgendwelchen pauschalen Werbeversprechen zu glauben), dass man das für sich halbwegs sinvoll bewerten kann. Wer dann mit seinen Annahamen auf einen für Ihn sinnvollen Gesamtmehrwert (Kosten, Komfort etc.) kommt, soll es gerne machen. Nur pasuchal zu sagen, es ist immer sinnvoll halte ich für grundlegend falsch.
    Ich sehe das bei dem Großteil der EFH Gebäude und deren Nutzer nicht, Du schon. :bierchen:
     
  5. R.B.

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    hoffentlich, sonst haben wir nächstes Jahr nichts mehr zum Diskutieren. :D

    Es ging mir auch nur darum, dass ein WDVS nicht zwangsläufig ein Grund für Risse ist. Wenn die bisherige Fassade 53 Jahre funktioniert hat, warum soll das WDVS nicht auch 50 jahre funktionieren? Bis dahin ist das Haus dann ziemlich am Ende und man baut Häuser mit Wänden die einen U-Wert von 0,01W/m2K haben. ;)

    Ich zwinge doch niemanden zu seinem Glück. Nur weil eine Maßnahme wirtschaftlich ist, oder sein kann, bedeutet das noch lange nicht, dass jeder diese auch umsetzen muss. Ich lass mir ja auch nicht vorschreiben, dass ich morgen ein E-Auto fahren muss.
    Wenn Dein Kumpel das Geld für etwas Anderes ausgeben möchte, warum nicht? Es steht ihm doch frei wofür er sein Geld ausgibt. Er könnte damit auch an der Börse spekulieren, einen Urlaub machen, oder in´s Spielcasino gehen, oder er bestellt sich in Ingolstadt ein richtiges Auto.

    Ich wehre mich nur dagegen, dass immer behauptet wird, dass ein WDVS nicht wirtschaftlich wäre. Dem ist nicht so, ein WDVS kann sehr wohl wirtschaftlich sein. Ob es für den einzelnen Hauseigentümer sinnvoll ist, das steht auf einem anderen Blatt. Jeder setzt da seine eigenen Prioritäten. Sollte er sich jedoch für ein WDVS entscheiden, dann kann er davon ausgehen dass es deutlich schlechtere Investitionen gibt, zumindest so lange er sich nicht über den Tisch ziehen lässt.
     
  6. #106 Frau Maier, 19.06.2015
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    Naja, diese Fassadeneinpackaktionen sehe ich auch eher kritisch. Stimmt schon, wie im Zoom+ Bericht gesagt wurde. Es bringt erst mal recht viel Decke UG, Decke OG/Dach zu dämmen und gute Fenster einzubauen. Vor allem aber auch zusammen mit einer modernen Heizung. Die Fassade wäre das letzte und wann kommt es vor, dass man mal den Putz komplett sanieren und neu aufbringen muss? Von daher sehe ich diese Fassadeneinpackaktionen als puren Aktionismus der vielen Hausbesitzern von windigen Beratern eingeredet wird. Alle anderen Maßnahmen (bis auf die Fenster) lassen sich relativ preisgünstig realisieren und nach und nach verwirklichen, ohne, dass man von jetzt auf sofort gleich nen Batzen Geld auf der hohen Kante haben muss.

    Bei all der Diskussion hätten die Kollegen aber mal Beispielrechnungen bringen sollen, damit der Laie mal selbst nachvollziehen kann wie weit gespart wird. Mal gucken ob ich mal zufällig eine solche auftreibe, denn zum selber rechnen habe ich gerade keinen Bock...
     
  7. #107 Gast56083, 19.06.2015
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    Schön gesagt Fr. Maier :bierchen:
     
  8. R.B.

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    Das Problem ist doch, dass jeder meint er müsse dabei dick absahnen. Ob Hersteller, Handwerker, Handel, Verkäufer, jeder hält die Hand auf. Das betrifft aber nicht nur die Fassade sondern auch Fenster, Dachdämmung, Heizungsaustausch. Überall wird das große Geschäft gewittert.

    Geh´ doch mal zum Fensterbauer um die Ecke und frage ihn was es kostet alle Fenster an Deinem Haus zu tauschen. Dann rechne was Du sparst wenn Deine Fenster danach einen Uw-Wert von 1,2W/m2K (günstigste Ausführung) oder 0,8W/m2K (da geht´s schon richtig in´s Geld) haben. Das rechnet sich wenn die Fenster schon 40 Jahre auf dem Buckel haben und sowieso getauscht werden müssten, aber wenn sie nur 15 oder 20 Jahre alt sind wird´s schon verdammt eng, wenn dann auch noch die Rahmen, Dichtungen, beschläge in Ordnung sind, lohnt es sich nie und nimmer. Selbst wenn man nur die Scheiben tauscht kriegt man das aufgrund der hohen Lohnkosten nicht mehr gerechnet. Da ist eine Fassadendämmung deutlich rentabler.
     
  9. #109 Gast56083, 19.06.2015
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    Mir würde auch im Leben nicht einfallen die Fenster, wie beim Kumpel aus den 80ern mit U irgendwas um 2,5, ohne Not zu tauschen nur um "zu sparen". Ist genau das gleiche. Wenn ich natürlich 1fach verglaste habe wo sich innen der reif bildet, dann sollte man sich was überlegen. Ansonsten wird getauscht wenn end of life.

    Edit: und "absahnen" tut doch jeder am Bau, egal welches Gewerk. Meinst du die sanis verjubeln ihr Zeug wenn Bäder saniert werden? Es kostet was es kostet, wenn man das nicht zahlen will, muss man selber pfuschen. Auch ne Option. Wenns WDVS hält, kommen wir damit in rentable Regionen ;)
     
  10. R.B.

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    Dann fassen wir mal zusammen.

    Fassade wird nicht gedämmt, lohnt nicht.
    Fenster werden nicht getauscht, lohnt nicht
    Dach wird nicht gedämmt, lohnt auch nicht.

    Dann wird die Bude halt verwohnt bis sie auseinander fällt, dann irgendwann das Grundstück verhökert. Na gut, vom gesparten Geld könnte man einen Eimer Farbe kaufen oder eine neue Badewanne, aber genau betrachtet lohnt das ja auch nicht. Wohnen wie vor 50 Jahren, das war ja auch irgendwie schön.....mehr oder weniger. :D
     
  11. #111 Gast56083, 19.06.2015
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    Ne, Dach wird gedämmt. Lohnt :D
     
  12. R.B.

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    Nö, lohnt nicht wenn Du dafür einen Handwerker beauftragen musst. ;)
     
  13. #113 Gast56083, 19.06.2015
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    Echt? Elendige Absahner ;)
    Aber im Ernst: bei der Betrachtung gesparte kWh pro investiertem Euro ist idR das Dach weit vorne.
    Oft kommt da ja auch dazu, dass man damit kostbaren Wohnraum erschließt, abet das erst mal unabhängig von der Wirtschaftlichkeit...
     
  14. R.B.

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    Wohnraum erschließen lohnt doch nicht. Wenn´s billig werden muss dann die obere Geschossdecke mit Dämmung auslegen, Zugang zum DG absperren, vernageln, fertig. Nix Dampfsperre, nix Verkleidung, auch keine Konstruktion, einfach den Kram auf den Boden legen, und so lange da oben niemand herum tanzt, tut´s die einfachste Dämmung. Zudem ist die Fläche geringer als bei einer Steildachdämmung, spart also noch einmal.

    Ergänzung: Man kann anstatt MiWo, EPS o.ä. natürlich auch alte Klamotten stapeln. Den U-Wert müsste man dann einmal rechnen, aber bei 1m Stapeln dürfte das schon in die Größenordnung von 20cm MiWo kommen. :D
     
  15. #115 Rudolf Rakete, 19.06.2015
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    Ralf hat Jehova (E-Auto) gesagt.......nächstes Diskussionthema. :bierchen:

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  16. Kalle88

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    Trugschluss! Die wenigstens Dächer sind definitiv an ihrer Lebenszeitende angekommen. So dass ein Tausch unabdingbar ist. Für das Dach besteht auch keine Pflicht, für die Geschossdecke schon. Über deren Sinn lässt sich aber streiten, wenn es so ausgeführt wird wie R.B schrieb. Wenn dann noch die Wohnraumerweiterung in stümperhafter Manier durchgezogen wird - dann ist gänzlich die Wirtschaftlichkeit versaut. Ob nun Fassade, Fenster, Dach es kommt auf das Konzept drauf an - pauschal passt da nirgends wat.

    Wenn du ein Dach sanierst was noch locker 20 Jahre gehalten hätte und es nur aus energetischen Gründen anfässt dann musst du die Wirtschaftlichkeit auch um den Wert vor Ablauf der Endzeit mindern. Ansonsten lügt man sich wie in jeder anderen Statistik selber in die Taschen.
     
  17. #117 Frau Maier, 20.06.2015
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    Wenn jeder nach dem Billigsten greift, also Kunststoff, dann sollte sich die Dämmindustrie mal Gedanken machen, wie sie die Massen an Dämmmaterial in Zukunft entsorgen will. Da das Zeug mit Putz und sonstigen Materialien verbunden ist dürfte eine Trennung und ein Recycling nicht einfach sein. Bisheriges Material war ja irgend wie naturverträglich. Beton, Ziegel, Glas und Holz schaden niemanden. Kunststoffe hingegen schon. Wir packen heute zwar munter alles ein, ohne viel nachzudenken, Hauptsache man spart Heizung. Aber das ist IMHO zu kurz gedacht. Das ist fast schon wie mit dem Atommüll.
     
  18. R.B.

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    Recycling ist bei allen Baustoffen ein Thema, hatte ich schon geschrieben. Lackiertes Holz, Gipsplatten (mit und ohne Fasern), Porenbeton, Holzböden, Laminat, Span- oder OSB Platten usw. usw. die Liste ist unendlich lang.
    Was machst Du mit den Ziegeln mit Mörtelresten?
     
  19. #119 Frau Maier, 20.06.2015
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    Ziegel mit Mörtelresten belasten nicht die Umwelt. Daraus ergeben sich keine Kunststoff Micropartikel die in die Nahrungskette gelangen, von deren Auswirkungen noch keiner bescheid weiß.
     
  20. rage82

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  2. KFW 55 Fertighaus Aufbringung zusätzliche Außendämmung

    KFW 55 Fertighaus Aufbringung zusätzliche Außendämmung: Hallo zusammen, früher hatte ich desöfteren in diesem Forumg geschmökert, um etwas Wissen aufzusaugen, jetzt habe ich mich angemeldet, weil ich...
  3. Flachdach Außendämmung, DachÜberstand verbreitern?

    Flachdach Außendämmung, DachÜberstand verbreitern?: Moin ihr, wir haben ein BungalowHaus 70er Jahre mit sowie ich das verstehe eine Hinterlüftetem Flachdachdach. Der Sommer naht und ich bin dabei...
  4. Hanf als Außendämmung eines WDVS

    Hanf als Außendämmung eines WDVS: Hallo, was ist davon zu halten, die Außendämmung eines WDVS mit Hanf als Dämmstoff zu planen? Aus der Vorlesung kenne ich Hanf nur als...
  5. Innendämmung PU oder HWF bei Außendämmung 10cm EPS

    Innendämmung PU oder HWF bei Außendämmung 10cm EPS: Guten Morgen:) nachdem ich hier schon einmal kompetenten Rat erhalten habe: in unseren 60er Altbau soll eine Sole Wasser WP rein, Platz und...