Außenwand, "Kältestrahlung" (gefühlte Kälte) verringern

Diskutiere Außenwand, "Kältestrahlung" (gefühlte Kälte) verringern im Sanierung konkret Forum im Bereich Altbau; Hallo zusammen, an einer Außenwand wurde damals vom Vorbesitzer eine Holzwand hochgezogen, um die "Kältestrahlung" (ja, gibt es nicht, aber jeder...

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    Hallo zusammen,

    an einer Außenwand wurde damals vom Vorbesitzer eine Holzwand hochgezogen, um die "Kältestrahlung" (ja, gibt es nicht, aber jeder weiß, was gemeint ist ;) ) zu verringern. Davor gab es wohl noch andere Versuche, denn hinter der Holzwand befindet sich unter der Lattung die alte Tapete, die nur noch punktuell an der Wand klebt. Unter dieser Tapete ist eine 4-5mm Dämmbahn (weißlich, recht weich) - allerdings nur auf halber Wandbreite :irre

    Gemacht wurde das damals wohl deswegen, weil an besagter Außenwand auf etwas über halber Raumhöhe von außen das massive Dach der überdachten Parkplätze anschließt und aufgrund dessen die Wand gefühlt immer kälter war, wie andere Außenwände.

    Die Hälfte der Wand mit Dämmbahn ist zumindest Handwarm. Die andere (ungedämmte) Hälfte zeigt hingegen leichte Flecken auf der Tapete (sieht nicht wirklich nach Schimmel aus, eher in Richtung Stockflecken). Diese Dämmbahn scheint also irgendwas bewirkt zu haben.

    Nun die Frage, wie wir das im Zuge der Renovierung angehen sollen. Eine Holzwand soll an der Stelle nicht mehr hin, da es bereits eine Holzdecke und Laminat gibt. Es ist einfach zu viel Holz.
    Was für Möglichkeiten haben wir also, diese gefühlte Kälte zu verringern, ohne gleich von außen dämmen zu müssen ;)

    • Eine richtige Innendämmung soll es nicht werden. Alleine schon deswegen, weil die wohl sehr problembehaftet sein kann
    • Die Dämmbahn ergänzen bzw. mit einer Variante ersetzen, die tapeziert werden kann.
      • wäre die einfache Lösung, aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass das nicht Standhaft genug ist. Einmal blöd an die Wand gekommen und es gibt eine Delle in dieser Dämmung?
    • Die Dämmbahn auf der zweiten Wandhälte ergänzen und mit OSB beblanken:
      • Hat das ähnliche Nachteile ähnlich einer richtigen Innendämmung?
      • Muss es eine Lattenkonstruktion geben oder könnte man das direkt auf die Wand schrauben?
        • Braucht es die Lattenkonstruktion zwecks Hinterlüftung, wobei eh rundum zugefugt werden müsste, da sonst nicht gescheit tapeziert werden kann.
        • Ohne Lattenkonstruktion hätte man den Vorteil, dass bei Befestigungen an der Wand nicht erst noch der Hohlraum überwunden werden muss, wenn etwas schwereres dran müsste.
      • Kann man OSB überhaupt gut tapezieren (es wird Tapeziergrund verwendet)?
    • Die Dämmbahn weglassen und direkt OSB auf die Wand, ansonsten die gleichen Fragen wie im vorherigen Punkt.
    • OSB durch Gipskarton-/faserplatten ersetzen. Die anderen Fragen gelten auch hier.

    Viele Fragen, ich hoffe mir kann geholfen werden.
    Danke.
     
  2. #2 Fabian Weber, 08.10.2020
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    Doch eine richtige Innendämmung aus Multipor, KaSi-Platten o.ä. würde viel bringen und wäre weniger schadensanfällig als als irgendein Gebastel mit Ständerwerk und OSB usw.
     
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  3. #3 petra345, 08.10.2020
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    Wenn eine Außendämmung aufgebracht wurde, und wenn es nur 5 cm waren, habe ich bisher solche Probleme immer ohne Ausnahme, in den Griff bekommen.
     
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  4. #4 simon84, 08.10.2020
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    Seh ich genauso, wenn es eh nur um eine kleinere Fläche geht, dann mach das ordentlich.
    Ist die Tapete im Oberbelag obligatorisch ? Würde hier eher verputzen....
     
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    Danke für die Rückmeldungen.

    Was ich bisher bzgl. Innendämmung so aufgeschnappt habe, geht immer in die Richtung Verschiebung vom Taupunkt, Schimmelgefahr, problematische Wand-/Decken-/Bodenanschlüsse... Daher mein erster Punkt.

    Beim nachlesen der bennanten Materialien scheint es aber zumindest Taupunkt-/Schimmelprobleme eher nicht zu geben, weil diese diffusionsoffen sind, korrekt?
    Bleibt als fader Beigeschmack nur, dass es eine teurere Geschichte zu werden scheint, wie angedacht. Sind zwar nur knapp 7qm, aber wenn ich mir die qm-Preise so anschauen und dass es dann wohl noch fachmännisch gemacht werden sollte :wow

    Falls das zu teuer wäre (habe ich nicht zu entscheiden):
    Was wären mögliche Alternativen? Bzw. was spricht gegen Dämmbahn + Tapete/Farbe/... ohne irgendeinen Vorbau, wäre das eine Variante, wenn es wirklich nur um die gefühlte Kälte geht?

    Der Oberflächenbelag wäre an der Wand erstmal zweitranging, da diese eh nicht 100% sichtbar ist.
     
  6. #6 petra345, 08.10.2020
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    Jede Innendämmung führt dazu, daß die Wand auskühlt und diese Kälte sich in den benachbarten Bauteilen ausbreitet. Es kann daher in der Umgebung der Innendämmung zu Schimmel führen. Muß aber nicht. Besonders wenn die Dämmung bescheiden ist.

    Trotzdem vermittelt die Innendämmung, besonders mit Holzbeplankung, ein intensives Wärmegfühl.
     
  7. #7 simon84, 08.10.2020
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    Was ist denn eine „dämmbahn“ überhaupt ?

    Natürlich kann man 2 oder 3 cm Styropor an die wand kleben und das streichen.
    Seit Jahrzehnten wird’s mit diesen „verbundplatte „ gemacht und oft problemlos.

    Je weniger du innen dämmst, desto geringer das Risiko von Kapitalen bauschäden.

    Ich weiß ja auch nicht was die Definition von „teuer“ ist.
    Sogar bei 100 Euro pro qm würde das bei den 7 qm unter 1000 Euro kosten.

    was ist hier die Erwartungshaltung ? Für 50 Euro kann ich natürlich nur billigste Styroporplatten an die wand kleben. Wobei sogar das wird knapp .

    Die vorher angesprochene Lösung mit OSB und Unterkonstruktion ist noch viel teurer.


    Auf der einen Seite soll eine Holzverkleidung weg weil Holz nicht gut aussieht, auf der anderen Seite ist die Optik bzw oberbelag wieder egal.

    bitte um folgende Angaben:

    was ist das Budget
    Wie soll es aussehen (Optik)
    Eigenleistung oder Fachbetrieb

    für knapp 500euro hättest du hier eine schöne Lösung für 7,5 qm auf Basis von Kalziumsilikat Platten: nur mal als Beispiel, gibts sicher vielerorts

    https://kalziumsilikatplatten.com/shop/kombi-sparpacks/plus3-50mm-1000x625
     
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  8. #8 BaUT, 08.10.2020
    Zuletzt bearbeitet: 08.10.2020
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    Kennste nicht? Das Heimwerkerpflaster für zu kalte Wände hieß in den 90ern Depron-Tapete und war ca. 5mm dicke Plattenware aus extrudiertem Polystyrol-Hartschaum mit Flammschutzmittel und raumseitiger Haftbeschihtung zum Aufkleben normaler Papiertapete mit üblichem Tapetenkleister - gibt's auch heute noch.

    Etwas dicker gibt es das als "Korff Superwand" da kannste dann auch gleich noch Dämmkeile für Decken und Innenwandeinbindungen kaufen. :wow
     
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  9. #9 gruste, 08.10.2020
    Zuletzt bearbeitet: 08.10.2020
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    Rein vom optischen her würde ich sagen, dass es sowas wie "Dämmtapete unkaschiert" sein dürfte. Zumindest passt die Beschreibung dazu.

    Mit "Oberbelag egal" war gemein: Egal ob direkt gestrichen oder Tapete. Holz _sollte_ nicht mehr hin, weil es schon genug Holz gibt. Wenn Holz alles leichter macht, dann kann auch das wieder in Betracht gezogen werden.

    OSB wäre dahingehen günstiger, weil eben nur OSB notwendig gewesen wäre.
    Die Holzlatten der Unterkonstruktion sind ja aufgrund der abgebauten Holzwand schon vorhanden.
    Teuer deshalb, weil Faktor 5 zu den angedachten Ausgaben für die Wand doch etwas mehr ist.

    Anfangs wäre die Holzwand auch geblieben und hätte nur gestrichen werden sollen. Zum entfernen der Decke und des Fußbodens musste diese allerdings weichen, weil beides jeweils hinter der Holzwand befestigt war.
    Es wird auch "nur" ein Gästezimmer. Daher sind größere Investitionen eigentlich nicht eingeplant gewesen, weshalb dann die 400€ mehr für eine Innendämmung doch ein Wort sind.
    Wenn es keine "günstigere" Lösung gibt, dann wird wohl alles von der Wand runter geholt und nur tapeziert,

    Ich bin auch nicht der Entscheider, ich darf es nur umsetzen. Laminat verlegen, Deckenpaneele anbringen, tapezieren - das sind Dinge die ich gut hinbekomme. Mit dem Dämmthema kenne ich mich dafür zu wenig aus, weshalb es dann eben auch noch ein Fachbetrieb machen müsste, wenn wirklich nur eine richtige Innendämmung sinnvoll wäre.

    Edit:
    Diese "Depton-Tapete" ist sogar der gleiche Hersteller von den Produkten die man als "Dämmtapete" im Baumarkt von angeblich verschiedenen Marken bekommt. Klebt überall deren Logo drauf (mit Ausnahmen).. Interessant
     
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  10. #10 Fabian Weber, 08.10.2020
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    Statt Multipor zum Beispiel 7,5cm Yton Planbauplatte.

    Oder Du lässt doch die alte Holzunterkontruktion und machst die OSB-Lösung. Dann würde ich den Hohlraum einfach mit Perlite zuschütten, dämmt schön und schimmelt nicht.
     
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    Hieße dann aber alter Putz ab (oder könnte der bleiben), Wand davor hochmauern (vom Fußboden/Estrich entkoppeln), neuer Putz drauf, dann tapezieren/streichen. Muss beim Mauern sichergestellt sein, dass es zwischen alter Wand und neuer Wand keine Hohlräume gibt? Oder ist das nicht so kritisch? Oder gibt es andere Punkte, die diese Umsetzung problematisch werden ließen?

    Bei der Lösung müsste man dann aber vermutlich sicher stellen, dass keine warme, feuchte Luft hinter die Konstruktion kommt, damit es nicht zu Kondensation an der Außenwand kommt. Oder sehe ich das falsch?
    Bei weiterem Stöbern im Forum bin ich auf Threads gestolpert, bei denen sich solche warme Luft unter OSB recht viel Schaden verursacht haben soll, weil es recht diffusionsdicht sei.
     
  12. #12 simon84, 08.10.2020
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    Jetzt verstanden. Kannte das nur als Heizungsrückwand Dämmung :)
     
  13. #13 simon84, 08.10.2020
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    Wenn du nur tapezierst denk dran eine geeignete Tapete, Kleber und Farbe zu verwenden die nicht besonders Schimmelbildung begünstigt.
     
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