Bestandsimmobilie 1986 was beachten?

Diskutiere Bestandsimmobilie 1986 was beachten? im Sanierungskonzept & Kostenschätzung Forum im Bereich Altbau; Hallo zusammen, mein Mann und ich haben die letzten Tage eine Bestandsimmobilie besichtigt die uns (zumindest von Lage, Größe und Preis) zusagen...

  1. #1 Schlaglein, 08.06.2023
    Schlaglein

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    Hallo zusammen,
    mein Mann und ich haben die letzten Tage eine Bestandsimmobilie besichtigt die uns (zumindest von Lage, Größe und Preis) zusagen würde.

    Wir sind aber was die Renovierungskosten angehen etwas überfordert. Wenns nach uns gehen würde, würden wir gerne nur die nötigsten Schönheitsrenovierungen (Wand, Böden, Neue Küche) mehr nicht, machen, Bad dann erst in 1-1,5 Jahren. Fenster würden wir auch so lassen.

    Könnt ihr mir eine Einschätzung geben, auf was wir achten sollen? Ein guter Freund von uns kennt sich sehr gut mit dem Thema aus und hat sich das Haus angeguckt und uns das Feedback gegeben, dass das Haus gut steht und in 10 Jahren das Thema Heizung kommen würde. Ein Gutachter oder Energieberater war nicht da - ist das notwendig?

    Hier die Eckdaten

    - Bj 1986
    - 184qm Wohnfläche davon 40qm Keller
    - 824qm Grundstück
    - Haus sieht insgesamt sehr gepflegt aus
    - Fenster aus 1986 2 Fach verglast Holz, gepflegter Zustand - laut unserem Freund reicht es erst mal aus wenn man die Fenster bisschen pflegt
    - keine Feuchtigkeit
    - Dach sah aus gut aus
    - Heizung Öl aus 2007 die Rohre sind gedämmt
    - Dachüberstand viel vorhanden
    - Keller könnte man eine Einliegerwohnung machen - wir müssten nur Wasser verlegen für die Küche - was würde sowas kosten? Bad ist im Keller vorhanden. Deckenhöhe ist ausreichend. Separater Hauseingang möglich

    Sind wir da arg naiv unterwegs? Bisschen renovieren und einziehen?
    Mit welchen Kosten müssen wir langfristig rechnen? Was könnte auf uns zukommen? Wie viel Rücklagen sollten wir auf die Seite legen?

    vielen Dank für eure Hilfe!
     
  2. #2 Blackpiazza, 08.06.2023
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    Also erstmal wenn bis auf die Heizung alles aus 86 ist kann man schon mal was zur Seite legen für eventuelle Reparaturen sind immerhin gute 37 Jahre dann wie ist das Haus gedämmt ? Und ja man kann sicherlich erstmal so einziehen aber es ist einfacher ein leeres Haus an eure Bedürfnisse anzupassen als ein bewohntes falls ihr was an der Raumaufteilung ändern wollt oder einfach nur Steckdosen ändern wollt . Das müsst ihr aber für euch selbst ausmachen
     
  3. #3 Schlaglein, 08.06.2023
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    Wir wollen nur eine Wand wegmachen sonst gefällt uns die Raumaufteilung sehr gut. Dämmung sagte der Freund gut aber wie kann man das prüfen? Er ist selbst übrigens von der Baubranche. Wir sind da leider bisschen vom Wissen aufgeschmissen. Was müssten wir denn als erstes angehen und wann? 10 Jahre? 15 Jahre? Müssen auch die Fenster gleich gemacht werden oder kann man alles nach und nach machen? Erst Heizung dann Fenster? Dann Außendämmung? Verteilt über die nächsten 15 Jahre? Können wir mit Förderungen rechnen?
     
  4. #4 Fasanenhof, 08.06.2023
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    Am Anfang ist man immer Naiv, aber diese Lektion muss man lernen.

    Beachtet bitte folgende Dinge:
    - Die Heizung wird nicht allzu Effizient sein
    - Gepaart mit alten Fenstern und keiner energetischen Sanierung werdet ihr erhebliche Heizkosten haben
    - Das BJ 1986 ist noch vor dem Verbot diverser Baugifte. Auch einfache Sanierungen sollten daher mit entsprechender Vorsicht umgesetzt werden
    - Sobald ihr eingezogen seid, werden große Sanierungen ad infinitum nach hinten geschoben. Dies bedeutet, ihr werdet Mängel mit eurem Einzug "Konservieren" und die Kosten für die Korrektur nach oben drücken

    Plant folgende Maßnahmen so früh wie möglich:
    - Tausch der Heizkörper und Einbau einer FBH wo sinnvoll, Nachträglich werdet ihr keine Bodenbeläge bis 2035 tauschen wollen
    - Erneuerung der Fenster, zumindest der Scheiben
    - Prüfung einfacher energetischer Maßnahmen wie Einblasdämmung (am Besten von innen, wenn die Tapeten gerade runter sind)
    - Badezimmer. Die sind meistens einfach nur unschön und gerade Dusche/Badewanne geht heute deutlich besser.

    Ansonsten ist 1986 jetzt nicht schlecht. Das setzt zumindest schonmal vernünftige Elektrik voraus und ihr werdet keinen Mangel-Pfusch auf der Westdeutschen Seite wie bei vielen Siedlungshäusern aus den 50ern erleben. Wenn das ein DDR-Haus könnte das anders sein, aber da habe ich noch keine Erfahrungen gesammelt.
     
  5. #5 driver55, 08.06.2023
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    Also, entweder kennt er sich aus oder eben nicht.

    Einziehen und in 1 Jahr dann mit Bad sanieren/renovieren anzufangen, ist Kappes.

    @Fasanenhof: wenn sie das Ding nur hübsch machen wollen, werden sie sicherlich keine Komplettsanierung anstreben. Auch in einem Haus ohne FBH kann man (über)leben.
    Für die 100-200 k€ („Rundumschlag“) kann man viele, viele Jahre heizen.
    (Wohnkomfort unberücksichtigt)

    Die Hütte wird komplett im Originalzustand sein.
    Gibt’s Bilder, ist das Ding online?
     
  6. #6 Tikonteroga, 08.06.2023
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    Hallo,
    1. Wenn man eine Trennwand entfernt, müsste man neben der statischen Betrachtung auch noch beachten, welche Auswirkungen das auf den Fußbodenbaubau (..., Estrich, ..., Bodenbelag) der Räume hat, die durch diese Trennwand getrennt waren. Ich würde erwarten, dass die Trennwand auf der Rohdecke steht. Wenn man die Trennwand dann entfernt hat man eine Fuge in der Stärke der Wand im Fußbodenaufbau...
    2. Vielleicht kann man in der Baubeschreibung nachsehen, was für eine Dämmung vorhanden ist. Falls der Verkäufer keine Baubeschreibung vorliegen hat, könnte man spätestens nach dem Eigentumswechsel bei der zuständigen Baubehörde nachfragen. Man könnte auch zur groben Abschätzung einen Dämmung annehmen, die der Dämmung entspricht die durch die beim Bau gültigen Wärmeschutzverordnung (z. B. Wärmeschutzverordnung von 1984) gefordert war.
    3. Bei den Fenstern sollte man bei der Planung beachten, dass eine Erneurung mit Auflagen durch das Gebäudenergiegesetz (GEG) verbunden ist (U <= 1,3 W/m²K). Ich persönlich würde darauf achten, dass der U-Wert der Fenster möglichst größer ist, als der U-Wert der Außenwände. So dass die Fensterglasinnenoberfläche kälter ist, als die Innenwandoberfläche. Dann würde Kondensat ggf. Fensterglas anfallen und nicht an den Innenwandoberflächen.
    4. Die Heizanlage würde ich möglichst erst dann einplanen, wenn (größere) energetische Maßnahmen erstmal abgeschlossen sind und man den eigenen individuellen Verbrauch und die eigene individuelle Heizlast (abhängig u. a. von der Rauminnentemperatur und dem Warmwasserverbrauch) kenn. Dann kann man die Heizung möglichst auf die eigenen Bedürfnisse hin dimensionieren. Die Erneuerung der Heizung ist in einigen Bundesländern mit Auflagen verbunden. Hier sollte man die entsprechenden Landesgesetze kennen, damit man den Tausch der Heizung gut planen kann.
    5. Bei Förderungen wäre ich vorsichtig, da in der Regel nur die Maßnahmen gefördert werden, wofür keine Pflicht besteht und welche man aus eigenen Antrieb nicht oder nicht in diesem Umfang durchführen würde. Die Förderung ist halt ein Steuerungsinstrument der Politik und dient evtl. auch der Wirtschaftsbelebung. Und wenn man etwas zu einem niedrigerem Preis bekommt, was man ansonsten nicht gewollt hätte, ist halt immer noch teurer, weil der Vergleichswert erstmal 0 EUR ist.
    Grüße
     
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