Beurteilung Horizontalsperre

Diskutiere Beurteilung Horizontalsperre im Abdichtungen im Kellerbereich Forum im Bereich Neubau; Hallo, ich habe derzeit ein Problem mit aufsteigender Feuchtigkeit in einem Wohngebäude. Es handelt sich um eine 2019 in einem ehemaligen Stall...

  1. #1 Toby250375, 02.07.2023
    Toby250375

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    Hallo,

    ich habe derzeit ein Problem mit aufsteigender Feuchtigkeit in einem Wohngebäude.

    Es handelt sich um eine 2019 in einem ehemaligen Stall (BJ ca. 1920) errichtete Wohnung
    die ich 2021 zusammen mit dem Hauphaus erworben habe.

    Die Wohnung wurde vom Vorbesitzer des Hauses errichtet, war bis jetzt vermietet und stellt sich gerade als ein buntes Sammelsurium von Pfusch heraus.

    Ich versuche nun, herauszufinden, was man daran retten kann, ohne das ganze abzureißen.

    Neben vielen anderen Problemen gibt es in den Wänden des Wohnzimmers Feuchteprobleme.

    Um die Bauverhältnisse darzustellen habe ich mal eine Skizze angehängt und würde auch Fotos nachreichen, wenn welche angefragt werden.

    Zum Aufbau der Wohnung:
    Das Gebäude schließt an ein Haupthaus an.
    Die Außenseite des Hauses ist vollständig und riss frei mit einem Strukturputz versehen und gestrichen.
    Von außen ist an keiner Wand Feuchtigkeit sichtbar.
    Der Putz endet an allen Wänden auf der Oberfläche.
    Die Ostwand zum Garten und die Westwand zum Bürgersteig sind mit Styropor (unbekannter Dicke) gedämmt, Die Nordwand ist ungedämmt.
    Es könnte sein, dass unter den jeweiligen Oberflächen im Außenbereich die Dämmung ohne Unterbrechung fortgeführt wurde und dass diese somit erdberührend und Feuchte ziehend ist.
    Die Innenseite der Wände ist mit Haftputzgips geputzt mit teilweise bis zu 50 mm Auftragsdicke.
    Darunter zeigen sich Braun/rote Backsteine mit einem gelblichen Mörtel.
    Die Südwand, mit der es an das Haupthaus anschließt, ist trocken.
    Das Gebäude steht ebenerdig und besitzt keine Unterkellerung.
    Die Wohnung hat Böden auf unterschiedlichen Höhen.
    Das Wohnzimmer liegt 25 cm tiefer als der Rest der Wohnung und wird über eine Stufe erreicht.
    Ob es eine Horizontalsperre und eine Vertikalsperre gibt, weiß ich (noch) nicht, ich vermute aber, dass das nicht der Fall ist.
    Auch eine Dämmung unter dem Estrich scheint es nur rudimentär zu geben.
    Am Rand lässt sich mit dem Finger an einer angestemmten Stelle feststellen, dass der Estrich vor dem Verputzen der Wände gegossen worden sein muss und dass er scheinbar nur auf einer ca. 10 mm dicken Styroporschicht aufliegt. Ein überputzer Randstreifen zwischen Estrich und Mauerwerk ist in der Wand eingeputzt zu finden.

    Der Boden der Wohnung liegt teilweise deutlich über, teilweise deutlich unter dem Boden im Außenbereich.
    An allen Wänden des Wohnzimmers findet sich im Bereich der Fußleisten und darüber aufsteigend Feuchtigkeit.
    Die Feuchte ist an der Innenwand und an der Westwand zum Bürgersteig am geringsten ausgeprägt,
    am stärksten auf der Nordwand zur Einfahrt. Hier findet sich aufsteigende Feuchte bis ca. 30 cm Höhe, obwohl die Außenwand auf ganzer Breite über dem Boden der Einfahrt liegt.
    Auch an der unter der Erde befindlichen Wand zum Gartenweg findet sich Feuchtigkeit, jedoch "nur" bis auf Höhe der Pflastersteine.


    Nun zu meinem Vorhaben.

    Zunächst möchte ich gern eine Horizontalsperre erzeugen durch Injektionsverfahren ohne Druck.
    Hier gibt es ja verschiedene Werkstoffe mit unterschiedlichsten Eigenschaften, Trockenzeiten und Haltbarkeiten.
    Außer mit Remmers Kiesol vor über 12 Jahren an einer Innenliegenden Kellerwand habe keine Erfahrungen damit.
    Die Kellerwand ist aber nach der damaligen Injektion dicht.
    Ich finde es schwer, die einzelnen Produkte auseinander zu halten und zu erkennen, woraus sich ein Produkt überhaupt zusammensetzt und welcher Wirkstoff zu meinem Gebäude am besten passt.
    Gibt es da Unterschiede oder erreicht man im Prinzip mit jedem zugelassenen Produkt den gleichen Erfolg oder Misserfolg?
    Ist Silikat und Silikon Harz das gleiche?
    In vielen DIY Videos ist zu beobachten, dass der Putz vor der Injektion nicht entfernt wird.
    Ich gehe daher davon aus, dass es Produkte gibt, die den Putz ebenso hydrophobieren wie das Mauerwerk selbst.
    Ich habe aber Zweifel, ob das für Haftputzgips ebenso gilt wie für Kalk oder Kalk Zementputze?
    Ich habe das Gefühl, das es besser wäre, den Rotband zu entfernen und dann mit Sanierungsputz o.ä. bis an oder über die neue Horinzontalsperre neu zu verputzen, oder?

    Was die Vertikalsperre angeht, so überlege ich, den vorhandenen Boden einfach als Untergrund zu nutzen, eine Wasserdichte Dampfsperrfolie auszulegen, diese an der hydrophobierten Wand anzukleben und zu überputzen und dann darauf einen neuen Estrich zu verlegen, mit anständiger Dämmungsdicke, so das sich Wohnzimmer und die anderen Räume anschließend auch auf etwa der gleichen Höhe befinden.


    Auch die mögliche Erdberührung der Gebäudeaußenhaut macht mir etwas Sorgen.
    Ich habe aber bisher noch nicht überprüft, ob und wie das Styropor Richtung Erde "Abgeschlossen" wurde. Evtl. endet die Isolierung ja direkt auf dem Boden oder im Boden wurde Styrodur als Dämmstoff verwendet, das muss ich erst noch ermitteln.- Bei der Ausführungsqualität der anderen Gewerke gehe ich aber davon aus, dass mit dem schlechtesten zu rechnen ist.


    Für eure Tipps, Anregungen und Ideen bedanke ich mich im Voraus,

    Grüße, der Toby.
     

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  2. #2 Toby250375, 23.07.2023
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    Leider gibt es ja (noch) keine Antwort auf meinen Post.
    Mittlwerweile hab ich innen den Putz abgenommen und fest gestellt, das es eine Horizontalsperre in Form von Terpappe gibt, die aber über der heutigen Bodenhöhe und an der Erdberührenden Wand unter der Erdgleiche liegt.
    An der Erdberhrenden Wand habe ich zudem festgestellt, dass der Mauernmörtel an einigen Stellen eher die Konsistenz von Erdreich als von Mörtel hat. Ist das ein durch Feuchte möglicher Prozess, in dem der Mörel sich quasi "auflöst", oder gibt es Mauermethoden, bei denen z.B. Backsteine einfach in den Boden eingegraben wurden, und ich schaue hier schon auf ein möglicherweise nicht ausreichend tiefes Fundament?
    Fotos siehe anbei.
    Danke und Grüße,
    der Toby
     

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  3. Berndt

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    Hatte ich schon öfters mal und das noch vor Cremes, Flüssikeiten etc.
    Alleine schon das es mal Ställe waren würde ich zu Teilausbruch und neuem Mauerwerk tendieren, muß dann halt geplant und dementsprechend ausgeführt werden
     
  4. #4 Toby250375, 24.07.2023
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    Berndt,
    meinst du den stückweisen Austausch des gesamten Fundaments (also auch unterhalb des Bodens),
    den Stückweisen Austausch der gesamten sichtbaren Steinreihe,
    oder den Austausch der sichtbar schadhaften Stellen?
    Danke und Gruß,
    der Toby
     
  5. Berndt

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    alles komplett , anderst wirst du den Siff nicht los
     
    Toby250375 gefällt das.
  6. #6 Toby250375, 27.07.2023
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    Das hab ich befürchtet... dann suche ich mir mal nen Fachbetrieb, der das einschätzen kann. Danke!
     
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