Bodenplatte

Diskutiere Bodenplatte im Beton- und Stahlbetonarbeiten Forum im Bereich Neubau; Hallo zusammen, Ich weiss gar nicht wie ich anfangen soll, daher hier vorab ein paar Hintergründe: Wir haben und letztes Jahr zum Hauskauf...

  1. Nexym

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    Hallo zusammen,

    Ich weiss gar nicht wie ich anfangen soll, daher hier vorab ein paar Hintergründe:

    Wir haben und letztes Jahr zum Hauskauf entschieden. Bei der Suche sind wir dann über ein Objekt gestolpert das bereits seit über einem Jahr in der Bauphase war. Als wir es das erste Mal besichtigt hatten war es bereits verputzt und außen gestrichen aber der Innenausbau fehlte komplett, ebenso die Außenanlagen (Carports, Pflaster etc.). Zu dem Bauvorhaben zählen außerdem noch zwei weitere Einfamilienhäuser und ein Doppelhaus die zu dem Zeitpunkt bereits fertiggestellt waren.

    Nun muss man sagen dass wir zum einen recht Ahnungslos bei der Thematik sind und zum anderen vielleicht auch etwas zu blauäugig an die Sache herangetreten sind, aber letztendlich haben wir uns dann zum schlüsselfertigen Kauf vom Bauträger entschieden.

    Über einen Baugutachter haben sich dann nähmlich zahlreiche Mängel gezeigt. Am gravierendsten ist dabei wohl ein falscher Unterbau vom Pflaster und völlig verpfuschte Beronfundamente der Carports die Gründung reicht nur in bis zu ca. 20 cm tiefe, es wurde der Falsche Beton verwendet etc. Ähnlich war das bild Mängel haben sich bei größeren Mauern gezeigt. Diese stützen das Doppelhaus mit Garage an einem Hang ab, hier endete die Gründung direkt unter dem Pflaster.

    Ein Bodengutachten, das wohl nachträglich angefertigt wurde, steht im Verdacht gefälscht zu sein. Es bescheinigt dass keine Entwässerungen erforderlich wären, defakto ist aber der Komplette Boden lehmig.

    Nun macheb wir uns natürlich auch sorgen um unser Haus, insbesondere um die Bodenplatte (Das Haus ist wegen der Hanglage halbseitig unterkellert) Wir befürchten hier ebenfalls massive Baumängel zumal diese nicht begutachtet werden konnte.

    Meine frage ist daher: muss eine Bodenplatte vor Beginn des Aufbaus von einem Statiker oder ähnlichem 3. abgenommen werden? Berechnet müssen sie ja meines Wissens nach werden? Was wäre die Folge von dem Pfusch im schlimmsten Fall? Kann man da noch nachbessern?

    vielen Dank schon vorab für eure Hilfe! Das Thema macht mich echt wahnsinnig… wir wollten nur ein Haus und haben aktuell das Gefühl von vorne bis hinten nur belogen und betrogen worden zu sein. Und das wo da wirklich Existenzen dran hängen…
     
  2. #2 Fabian Weber, 17.03.2024
    Fabian Weber

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    Ob für die Bodenplatte ein Statiker zur Bewehrungsabnahme kommen muss, hängt vom Gebäudetyp und vom Bundesland ab.
     
  3. Nexym

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    Das Haus steht in Bayern und ist ein freistehendes EFH. Ist da der Statiker pflicht?
     
  4. #4 Fabian Weber, 17.03.2024
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    Sowas weiß @simon84 vielleicht.
     
  5. #5 simon84, 17.03.2024
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    Prüfstatik bei gebäudeklasse 1-3 in Bayern nicht notwendig
    Baybo 62a
     
    Fabian Weber gefällt das.
  6. Nexym

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    Danke für deine Antwort, vor allem in der Schnelle! Leider habe ich sie erst jetzt gesehen - bin halt noch Forenneuling ^^

    Mittlerweile konnte ich noch ein Paar Infos rausleiern bzw. Habe ich noch ein paar Bilder vom Bau sehen können. Ich hoffe ich bekomme diese auch wirklich mal zugeschickt.
    Beim Fundament handelt es sich wohl um ein Streifenfundament. Der Untergrund hier ist, soweit ich das beurteilen kann recht Lehmig wobei das Baugrundgutachten etwas anderes sagt.

    Gebaut wurde ein Streifenfundament. Das Haus ist eben halb unterkellert durch die Hanglage. An der vom Hang abgewandten Seite wurde ein Höhenunterschied mit Schalsteinen ausgeglichen. Der „Hohlraum“ zwischen Bodenplatte und eigentlichem Boden (Durch den Höhenausgleich) wurde wohl mit so einer Art Betonschutt aufgefüllt (ich meine der Bauträger hat es Betoneinkorn genannt). Klingt das so plausibel und richtig? Wie sollte sowas denn gebaut werden? Könnt ihr mir das ungefähr beschreiben? Mich würde vor allem interessieren wie Tief das Fundament gegründet sein muss, frostfrei heißt in Bayern ja ca. 1 m tief, aber wenn ich es richtig verstehe sind die Streifen den Fundaments eh schon eingegraben. Und wie genau sieht eine feostschürze aus?

    vielen Dank schon wieder! Es ist wirklich viel Wert eine unabhängige Meinung hon euch zu hören! Unseren Gutachter bequatsche ich dazu zwar auch regelmäßig aber leider geht er da nie ins Detail.
     
  7. #7 simon84, 19.03.2024
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    wer hat das gutachten erstellen lassen ? Ist es spezifisch für dein Grundstück?
     
  8. Nexym

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    Das ist leider etwas diffus. Beim Kauf hieß es nur es liegt vor, wir habens mehrfach angefragt aber leider nie zu gesicht bekommen. Der Nachbar meinte er habe sehr lange mit dem Bauträger gestritten bis er nachträglich eins anfertigen lassen hat. Das wurde dann wohl neben den Gebäuden angefertigt und interpoliert. Der Baugrundgutachter ist wohl ein unabhängiges Büro und kein angestellter. Unser Baugutachter zweifelt jetzt die Echtheit aber auch wegen der Begebenheiten vor Ort an und meinte auch, dass darin von nicht unterkellerten bauten gesprochen wird.
     
  9. #9 simon84, 19.03.2024
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    Also gibt es wohl keins (zumindest nicht spezifisch fuer dein grundstueck und bauvorhaben) ... ok
     
  10. Nexym

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    richtig, eben wohl nur interpoliert was aber laut unseres Gutachters auch ok wäre. Aber die Aussagekraft muss man definitiv in Frage stellen.
     
  11. Nexym

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    Sonst niemand eine idee?
     
  12. #12 Fabian Weber, 20.03.2024
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    Eine Frostschürze und ein Streifenfundament sind in der Regel ein kombiniertes Bauteil, das heißt, dass oft die Streifenfundamente die Funktion der Frostschürze gleich mitübernehmen.

    Wenn frostfrei auf gewachsenen Boden gegründet wurden, klingt das ja erstmal stimmig.

    Wenn das Bodengutachten natürlich irgendwelche weiteren Maßnahmen erfordert hat, weil der Boden vielleicht nicht ausreichend trägt, dann wäre es gut, wenn der Bauträger dem auch folgt.

    Eine Auffüllung zwischen den Fundamenten mit einer Schotterschicht ist nicht unüblich. Mancherorts ist allerdings Recyclingschotter nicht gestattet.
     
  13. Nexym

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    Vielen Dank für deine Antwort! Was könnte ein Bodengutachten denn fordern? Also wirklich angenommen es ist eine direkte Lehmschicht darunter. Muss dann drainiert werden?
     
  14. #14 Fabian Weber, 20.03.2024
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    Nö muss nicht, man kann ja einfach eine stinknormale Abdichtung bauen.

    Das Gutachten könnte aber zum Beispiel eine Torflinse finden oder Schichten im Boden, die nicht gut tragen.

    Dann steht dann da eine Empfehlung zur Bodenverbesserung drin.

    Kann sein, muss aber nicht sein.
     
  15. Nexym

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    Ah verstehe. Also diese Wasserdichte Wanne die man da im Erdreich hat ist sozusagen nicht abhängig von Drainagen? Givt es dann Fälle wo ich so eine Drainage wirklich brauche?

    weisst du auch wie es da mit der Geündun der Fundamentszreifen aussieht? Also von wo aus zählen die 80 cm?
     
  16. #16 Fabian Weber, 20.03.2024
    Fabian Weber

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    Die 80cm zählen von Geländeoberkante abwärts.

    Eine Drainage macht man üblicherweise bei Sanierungen, wenn eine Kellerabdichtung von unten nicht mehr möglich ist.

    Bei Lehmboden kann eine Drainage sogar kontraproduktiv sein.
     
  17. Nexym

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    Und die Geländelante ist dann die Bodenplatte die oben aufliegt oder der tatsächliche Boden bei Baubeginn?

    Interessant das mit der Drainage. Das heißt die wird bei Sanierungen nachträglich um das Gebäude herum gelegt? Vermutlich auch in einem Kiesbett? Wo können da Probleme bei einem Lehmboden auftreten?

    entschuldige die vielen Fragen, aber finde es immer schön wenn man mal was lernen kann und freue mich sehr über deine Hilfe!
     
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