Bruchstein Ziegenstall zum Büro umgebaut (Pfusch und Probleme)

Diskutiere Bruchstein Ziegenstall zum Büro umgebaut (Pfusch und Probleme) im Sanierung konkret Forum im Bereich Altbau; Hallo zusammen, das ist mein erster Beitrag hier und ich hoffe das ich hier ein paar Antworten bekommen. Zur Situation: Wir haben 2020 ein...

  1. #1 cypress0815, 07.04.2022
    cypress0815

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    Hallo zusammen,


    das ist mein erster Beitrag hier und ich hoffe das ich hier ein paar Antworten bekommen.

    Zur Situation:

    Wir haben 2020 ein Haus mit einem etwa 90 Jahre alten Anbau gekauft. Das Nebengebäude besteht aus einer Garage und einem Raum unterhalb selbiger. Dieser Raum ist eine Mischung aus Keller und ebenerdigem Souterrain. Das Gebäude besteht aus Bruchstein. Der Raum wurde nie beheizt und diente als Ziegenstall, später als Weinkeller und ist etwa 22m² groß.

    Der Plan war ein Umbau zum Büro mit Pelletheizung.


    Die Wände wurden vom Vorbesitzer bereits saniert.
    upload_2022-4-7_8-50-34.png


    Die Fugen wurden 3-4 Zentimeter ausgeschlagen und mit Zement neu verputzt. Wie ich mittlerweile höre ist das auch ein Fehler, allerdings machen diese Wände null Probleme (Obwohl 50% direkt Erdreich hintendran haben)


    Dann gab es noch diese Ecke mit Werkbank. Nachdem die OSB Platten von er Wand gerissen wurden, ergab sich dieses Bild. DIeser Bereich wurde vom Vorbesitzer nicht saniert.
    upload_2022-4-7_8-52-5.png



    Ich wollte mir die Aufwendige Sanierung sparen und wir beschlossen diese Ecke einfach Clean zu verputzen. In die Ecke kam später dann der Pelletofen. Die hintere Wand ist übrigens komplett unter der Erde und recht seht ihr ja bereits das Fenster, hier befindet sich die Wand 50% oberirdisch. Die Wand wurde mit Zementputz verputzt. Wohl der nächste grobe Fehler...


    Im nächsten Schritt wurde ein Sockel für den Ofen gemauert (Ytong)
    upload_2022-4-7_8-52-45.png



    Danach wurde die Decke mit 40mm Styrodur gedämmt und anschließend verputzt:
    upload_2022-4-7_8-53-16.png




    Der Ofen ist eingezogen und das Man Cave aka Büro war bezugsbereit

    upload_2022-4-7_8-50-13.png


    Bis auf einen neuen Boden (der irgendwann mal reinkommt) war ich super zufrieden mit dem Umbau.


    Nach ca. 6 Monaten ging der Mist mit Stockflecken und Salpeter Ausblühungen los. Das Thema wurde immer schlimmer. Ich habe mit viel Lüften gegengearbeitet, das Fallrohr der Regenrinne mit einer Kamera inspiziert (hätte ja Ursache für die nasse Ecke sein können) und seit diesem Winter habe ich eine

    Lüftung mit Wärmerückgewinnung installiert (seitdem ist das Raumklima wesentlich angenehmer). Zur Nutzung des Raumes kann ich noch anmerken, dass ich täglich von Mo-Fr etwa hier 8-10 Stunden auf 23°C heize. Während der Arbeitszeit läuft die Lüftung alle 20min für 5min. Nach Feierabend fährt der Ofen runter, ich lüfte eine gute Stunde durch und ab 19Uhr läuft die Lüftung permanent bis zum nächsten Morgen.


    Hier nun aktuelle Fotos meiner Wand:

    upload_2022-4-7_8-53-38.png

    Was also tun? Folgende Möglichkeiten wurden bisher diskutiert:

    - Es einfach sein lassen, Schimmel ist bisher hicht zu sehen.

    - Aussen aufbaggern und abdichten. Vom Aufwand die Katastrophe weil die Außenanlage vorm Haus zerstört wird. Abgesehen davon höre ich öfter, man soll den Sandstein von außen nicht abdichten.

    - Ecke komplett wegstemmen und mit Kalkputz verputzen. Ebenfalls vom Aufwand eine Katastrophe. Im Anschluss mt Silikatfarbe streichen.

    - Farbe runter schleifen und mit einem Produkt wie z.B. MEM Kellerdicht bearbeiten, danach wieder Farbe drauf

    - Farbe runterschleifen, Tiefengrund Kleber drauf, 25mm Kalziumsilikatplatten aufkleben, 2mm Kalkputz mit Armierung drüber und mi Silikatfarbe streichen.

    Die zuletzt genannte Option hört sich für mich irgendwie am sinnigsten an. Zumal sich der Aufwand und Dreck noch relativ in Grenzen hält ...es fühlt sich mehr nach Tuning als nach Abriss an. Mir ist es nur wichtig es richig zu machen um Ruhe zu haben.

    Danke vorab für eure EInschätzung und Ideen.
     
  2. #2 Manufact, 07.04.2022
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    @BaUT : Bitte Du den Wahnsinn aufklären, bin zur Zeit zu beschaftigt.
     
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  3. #3 BaUT, 07.04.2022
    Zuletzt bearbeitet: 07.04.2022
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    Naja - 90 Jahre altes Gebäude mit erdberührten Kellerwänden, offensichtlich ohne ordentliche Bauwerksabdichtung...
    Und dann lese ich das hier :wow
    Was bitte sollen wir dazu noch sagen?
    Glaube und Hoffnung können vielleicht Berge versetzten (wenn man den Worten der Bibel glauben schenkt) aber sie können keine Keller trocken legen!
    Deine erdberührten Außenwände brauchen eine Abdichtung!!!

    Dir ist klar, dass du die Durchfeuchtung der Wände und den damit verbundenen Salztransport und die Kristallbildungen an der Trocknungszone (Innenoberfläche) durch "Lüften" nicht verhinderst?!?! Das wird immer weiter gehen. Gegen Feuchteschäden hilft nur eine nachträgliche Bauwerksabdichtung. Die Gibt es als Außenabdichtung und als Innenabdichtung. Beiden Varianten sollte vorher erstmal eine Mauerwerksdiagnostik (Bestimmung von Feuchteverteilung, Feuchtegehalt und Salzgehalt) voraus gehen, um dann ein ordentliches Sanierungskonzept zu erstellen und nicht blind drauflos zu sanieren :think.
    upload_2022-4-7_10-30-54.jpeg
    Eine nachtröägliche bauwerkssanierung erdberührter Kelleraußenwände sollte bevorzugt von außen erfolgen, insbesondere wenn du innen Sichtmauerwerksoptik ohne Ausblühungen haben willst. Nur wenn das von außen mangels Zugang nicht möglich ist sollte man über eine innenseitige Abdihtung nachdenken (Nachteil: Die Wand bleibt feucht).
    upload_2022-4-7_10-38-23.jpeg
    Auf die raumseitig verputzten Flächen hätte dann zumindest eine Dichtschlämme gehört, die gegen rückwärtige Durchfeuchtungen geeignet ist und sulfatbeständig ist. Nur ein Zementputz reicht nicht - siehst du ja!
     
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  4. #4 cypress0815, 07.04.2022
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    Hallo @BaUT

    danke für die Infos. Das größte Problem ist tatsächlich, dass ich an die Außenwände nicht rankomme (Nachbarhaus ohne Keller, also Erde hinter mein Wand)
    Diese Tatsache betrifft etwa 80% der Erdberührten Wände. Gravierende Probleme habe ich ohnehn nur in der Ofenecke mit dem falschen Putz, die ja wie beschrieben nur ca 50% Erdberührt ist.

    Der Zementputz muss ohen wenn und aber runter, oder?

    Grüße
    Daniel
     
  5. #5 JohnBirlo, 07.04.2022
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    Bevor du jetzt weiter drauf los sanierst, such dir jemanden der sich damit auskennt, sich das vor Ort alles anschaut und dann die Sanierung plant
     
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  6. BaUT

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    Mit wem und wo? Kneipengespräche mit Nachbars Lumpi bringen dich nicht weiter! Hast Du ja schon gemerkt!
    CaSi-Platten verhindern raumseitiges Oberflächenkondensat, aber nicht die Durchfeuchtung des Kellermauerwerks. Es werden sich also in der Klebezone der Platten weiterhin Salzkristalle bilden oder dann fallen die Platten irgendwann von der Wand oder es bilden sich auch in den CaSi-Platten Feuchtigkeitsflecken.
    Klingt wie die von mir benannte Innenabdichtung. Beachte die o.g. Anforderungen an die Dichtschlämme
     
  7. #7 Manufact, 07.04.2022
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    Kompletter Kladdaradsch ab.
    Oben Horizontale Sperre einbohren
    2 x bis 3 x Dichtputz
    2 x DS inc. Spritzbewurf
    KS-Leichtputz oder CaSi Platten
    Silikatfarbe

    Geschätzter Aufwand ca. 10 K.
     
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  8. BaUT

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    Aua - das wollte @cypress0815 sicher nicht lesen :wow
    Da gibt's doch bestimmt auch was von ratiopharm :bierchen:
     
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  9. #9 simon84, 07.04.2022
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    du solltest nach Temperatur und Luftfeuchtigkeit lüften.

    Für mich hört sich das grade so an, als ob du evtl je nach Wetter nach Feierabend die Luft reinziehst, sie innen weiter runter kühlst und damit das ganze noch verschlechterst.

    befasse dich mit dem Thema richtige Lüftung für Keller am besten noch mal ausführlicher.

    Zu der Ecke, runter reißen musst du sowieso alles.
    Du kannst ja auch erst mal ne Weile beobachten wie sich das Ganze komplett ohne putz verhält
     
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