Dachentwässerung mündet im Drainagensumpf

Diskutiere Dachentwässerung mündet im Drainagensumpf im "Bautenschutz" Forum im Bereich Altbau; Liebe Leute, das von mir vor 2 1/2 Jahren gekaufte Haus (Bj 2001) hat eine Ringdrainage. Seit Juli 2023 fiel mir im Keller aufsteigende...

  1. Flojoe

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    Liebe Leute,

    das von mir vor 2 1/2 Jahren gekaufte Haus (Bj 2001) hat eine Ringdrainage. Seit Juli 2023 fiel mir im Keller aufsteigende Feuchtigkeit in einigen Wänden auf.

    Vermutung war zuerst Heizungsrohre im Boden, da alle anderen Wasser und Abwasserleitungen sichtbar entweder an der Decke oder nicht niedriger als 40cm verlaufen. Das Abwasser wird sofort auf 40cm über Kellerfußboden nach draußen geleitet. Eine Druckprüfung der Frischwasserleitung ergab auch „dicht“. Also konnte alles oben beschriebene als Ursache ausgeschossen werden.

    Der Ortungsdienst hat dann mit der Kamera beide Dachentwässerungen befahren. Beide Entwässerungen scheinen verbunden zu sein, eine hinterm Haus und eine vor dem Haus Vorgarten. 2 Meter entfernt im Vorgarten lieget der sog Pumpensumpf für die Drainange.

    Dort läuft auf Kellerniveau ein Rohr in den Sumpf und höher Richtung Straßenniveau ein nicht auf Rückstau verschlossenes Steinzeugrohr weg vom Sumpf in Richtung Regenabwasserkanal. Dort gehen auch die beiden Pumpenschläuche rein.

    Jetzt kommt’s: bei der Befahrung der Regenrohre sind wir im Drainangensumpf gelandet. Auf dem Weg vom Regenrohr und dem Sumpf, so 2-3 Meter stand etwas Wasser im Regenrohr. Was verwunderlich scheint. Denn die Rohre sahen frei und sauber aus.

    Unabhängig davon darf doch das Dach nicht in den Drainangensumpf geleitet werden um dort gehoben zu werden, oder? Für mich ist das ganz klar die Ursache für die eintretende Feuchtigkeit im Keller genau an der Garagenwand.

    Bitte Eure Meinungen oder Rückfragen dazu und Empfehlungen wie damit umzugehen ist?

    Liebe Grüße
     
  2. #2 VollNormal, 25.09.2023
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    Die weitere Beschreibung liest sich eher nach einer Versickerungsanlage. Gibt es davon ein Foto?

    In der Hausakte sollte auch ein Plan der genehmigten Entwässerung enthalten sein. Entspricht die Leitungsführung dem Plan?
     
  3. #3 petra345, 25.09.2023
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    Wie wäre es mit einer möglicht maßstabsgerechten Zeichnung der Rohre?
    Regenwasserrohre vom Dach transportieren eine Menge Schmutz, auch wenn keine Bäume ihr Laub auf dem Dach ablagern, daß man da auch mit einer Rohrverstopfung rechnen muß.
     
  4. Flojoe

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    Moin, es ist ein Betonring-Pumpensumpf mit Betonboden. Zumindest die Beschreibung in der Zeichnung ist korrekt. Die Lage des Pumpensumpfes hat sich aber verschoben (siehe rote Markierung).

    Mann sieht das auf dem Plan Regenwasser und Drainage vor dem Pumpensumpf zusammenlaufen.

    Wie gesagt das Regenwasser und Drainange zusammenlaufe und dann gehoben werden, kann doch nur schiefgehen, oder?
     

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  5. BaUT

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    Da drückt wohl Dach-Regenwasser rückwärts in die Ringdrainage und führt von dort aus zu einem Sickerwasserstau in der Sockelzone der Kelleraußenwände deren Abdichtung offenbar nicht für zeitweise drückendes Wasser (stauendes Sickerwasser) ausgelegt ist.

    1. RW und Drainage komplett voneinander trennen und separat in den Schacht mit der Hebeanlage führen.
    2. Fördermenge der Hebeanlage nachrechnen und ggf. größere Pumpe einsetzen.
    3. Einbau eines Stromzählers in die Elt-Pumpenleitung damit man sehen kann wann und wie lange die Pumpe lief UND bitte jährlichen Pumpencheck nicht vergessen.
     
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  6. #6 Flojoe, 25.09.2023
    Zuletzt bearbeitet: 25.09.2023
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    Sollte nicht besser das Regenwasser direkt an den Regenabwasserkanal angeschlossen werden, warum sollte das extra gehoben werden?

    Das es zurück drückt in den Drainangengang kann daher abgeleitet werden das etwas Wasser in dem Verbindungsstück des RR zum Sumpf steht? Das Rohr in den Sumpf liegt jedenfalls höher als der soll Wasserspiegel. Es läuft auch immer ein wenig Wasser raus in den Sumpf…nach normalem Regen.

    Wer macht das am besten, ein Tiefbau-Unternehmen?
     
  7. Oehmi

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    Zum Beispiel. Gute Galabauer können das auch.

    Muss Regenwasser zwingend gepumpt werden oder ginge das auch im Freigefälle?
    Für mich sieht es so aus, also sollte das Regenwasser im Schacht durchverrohrt sein, wo dann die Pumpe anschließt, was ohne Rückschlagklappe natürlich auch suboptimal wäre.
    Auf Welcher höhe kommen die Rohre an?
    Wurde die Pumpe mal gewartet oder ausgetauscht?
     
  8. Flojoe

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    Okay, danke für die Hinweise.

    Regenwasserkanal liegt zu hoch, daher müssen alle mit Keller heben…habe die Stadt befragt.

    Ich denke nicht, dass es zukunftssicher ist es so zu belassen und Regenwasser und Drainange über denselben Pumpensumpf zu entwässern…oder? Regenmenge pro qm2 nimmt weiter zu. Und wie geschrieben immer die Gefahr das es in die Drainange zurückläuft.

    Auf über 2 Meter tiefe nun alles aufzubuddeln, um nun das einzige Rohr an das die RR und beide Drainagenrohre angeschlossen sind und das dann erst in den Sumpf läuft umzuarbeiten, bzw. RR getrennt auf über 2 Meter Tiefe an den Sumpf anzuschließen und eine Rückstausicherung ans Drainangenrohr anzubauen (das dann immer umständlich auf 3 Meter gewartet werden muss), könnte aufwändiger sein, als

    alternativ:

    RR vom Dach hinten in neues RR leiten Tiefe 1 Meter oder weniger, dann mit vorderem RR verbinden und separaten Regenwassersumpf herstellen und von dort eigens in den Regenwasserkanal pumpen.


    So hätte man Regenwasser und Drainage komplett entkoppelt.

    Alternative 2:

    Regenwasser hinter dem Haus (Dachfläche 1) über Sickergrube im Garten entwässern und nur Regenwasser von vorne (Dach 2) über den Drainagensumpf entwässern….aber auch da müsste ich ganz runter buddeln lassen um die Anschlüsse neu zu machen und RR von Drainanage getrennt in den Sumpf zu leiten…
     
  9. #9 VollNormal, 25.09.2023
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    Wieso überhaupt RW pumpen? Ist das Gelände unterhalb der Rückstauebene?
     
  10. Oehmi

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    Was hat die Dachentwässerung mit dem Keller zu tun?

    Zumindest das vordere Fallrohr sollte doch im Freigefälle an den Kanal angeschlossen werden können.
     
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  11. Flojoe

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    Das ist eine gute Frage. Wieso eigentlich muss gepumpt werden? Der Typ vom Bauamt meinte das sei normal. Wir sind mehr oder weniger ebenerdig. Der RW Kanal wird wohl wie alle RW Kanäle so liegen das man direkt anschließen kann. Keine Ahnung wieso der Vorbesitzer die RR soweit nach unten führt, um sie dann wieder hochzupumpen…
     
  12. Flojoe

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    Ja das habe ich mich gerade auch gefragt. Wieso bei einem ebenerdigen Grundstück, wie alle hier, die RR erst nach unten in den Sumpf geführt werden…wie gesagt der Typ vom Bauamt hat gesagt es sei normal, ich muss das noch mal checken…
     
  13. Flojoe

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    Die Regenkanalisation verläuft tatsächlich zu hoch, um direkt Regenwasser anschließen zu können…
     
  14. #14 Flojoe, 25.09.2023
    Zuletzt bearbeitet: 25.09.2023
    Flojoe

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    Hallo,

    was habe ich gewonnen, wenn ich Drainage und RW separat in denselben Schacht führe, außer, dass ich dadurch sicherer sein kann das es vor dem Schacht nicht zurückläuft in die Drainage über das Verbindungsstück an dem alles angeschlossen ist?

    Dennoch können die heutigen Wassermassen bei Starkregen doch von keiner Pumpe dieser Welt in eine dann sowieso schon hoffnungslos überforderte Regenwasserkanalisation gepumpt werden…oder?

    Mein Bauch sagt trenne Regen komplett von der Drainange und mache einen eigenen Regenwasser-Pumpensumpf, weil der direkt Anschluss nicht geht, wegen des Gefälles zur Kanalisation.

    Ich freue mich über fachkundige Meinungen zum Thread von mir…
     
  15. seaway

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    Sobald die Pumpen für komplett Regenwasser ausgelegt sein müssen eskaliert das sowas von.
    Fangen wir an mit redundanten Pumpen also schon mal zwei Stück usw.
    Hier sollte wohl mal jemand mit mehr Ahnung vor Ort und einer DIN 1986-100 drauf schauen...
    Die Gefahr, dass das Forum etwas nicht erkennt oder sieht ist recht groß.
     
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  16. #16 Fred Astair, 26.09.2023
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    Wie denn das? Läuft die bei Euch in einem spätrömischen Aquädukt über der Straße oder liegt Euer Haus mehrere Meter unter der Straße?
     
  17. Oehmi

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    Oder Haus steht in zweiter Reihe.
    Manchmal lässt es die Topografie halt nicht zu.
    Aber wir schon vorgeschlagen führt der sinnvollste Weg zum Fachbetrieb vor Ort.

     
  18. BaUT

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    Ja haben wir auch in einer Wohnanlage gehabt, da lagen 5 MFH in einer Senke und die Regenwasserkanäle in der Straße lagen deutlich höher so dass das gesamte Dachwasser der Wohnanlage in den Straßen-RW-Kanal "gehoben" werden musste.

    In dieser Wohnanlage liefen auch die Dränageleitungen in die Sammelschächte - ALLERDINGS GETRENNT VON DEN RW-LEITUNGEN - so dass ein Rückstau aus den RW-Leitungen in die Drainage nur vom Sammelschacht aus möglich gewesen wäre wenn denn die Hebeanlage ausgefallen oder überlastet worden wäre. Überlastung gab es dann tatsächlich bei den Jahrhundertregen in 2017 gleich 2x.

    Anschließende Arbeiten
    1. Sanierung der 30 Jahre lang nicht gewarteten und teils völlig zugesetzten Drainage
    2. Kamerabefahrung aller RW-Grundleitungen mit anschließender Rohrsanierung
    3. Erneuerung der Pumpen
    4. Partielle Sanierung der Kellerwandabdichtungen
     
  19. Flojoe

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    Hallo zusammen,

    danke für die vielen Antworten. Es stellte sich heute nach vielen "Falschaussagen" folgendes bei der erneuten Befahrung des RR mit einer "richtigen" Kamera des Rohrreinigers heraus dass, "illegalerweise" aber ortsüblich, die Dachentwässerung nicht wie auf der Planung im Drainagensumpf angeschlossen ist, sondern in den Schmutzwassersumpf/Kanal geleitet wird.

    Ergo:
    • Es ist schon mal gut, dass Drainage und RW getrennt entwässert werden
    • Aussage des Rohrreinigers passt zu einigen Aussagen von Euch: "natürlich kann das RW an die Regenwasserkanalisation angeschlossen werden, es gäbe kein Gefälle-Problem" (warum nicht geschehen, weiß keiner)
    Fazit: Jetzt liegt die Vermutung wieder Nahe, dass die Befeuchtung der Kellersohle über die Drainage stattgefunden hat und zwar aufgrund der fehlenden Rückstausicherung des Abflussrohrs im Pumpensumpf angeschlossen an die Regenkanalisation. Diese wird nun verschlossen und die beiden Pumpen lasse ich in dem Zuge vom Rohrreiniger auf Funktion und Spezifikationen prüfen. Gleichzeitig wird er unten im Sumpf, mit der Kamera die Drainange befahren und vermessen, sodass ein Bild vom Zustand der Drainange in diese Richtung entsteht. Andersherum war die Drainange völlig intakt und trocken.

    Wenn die Rückstausicherung fertig ist, messe ich die Feuchtigkeit im Keller von Zeit zu Zeit. Trockne zusätzlich etwas und sehe ob die Feuchte zurück geht. Wenn ja, war die fehlende Rückstausicherung des Regenwasserkanals die Ursache.
     
  20. #20 petra345, 27.09.2023
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    RW-Fallleitungen dürfen nicht mehr mit RW-Ableitungen vom Balkon zusammengeführt werden.
    Da hat sich wohl in einigen Fällen, bei verstopftem RW-Abfluß, das Regenwasser über den Balkon ins Wohnzimmer ergossen.

    Also sollte man aus diesem Grund die RW-Leitungen nicht mit anderen Ableitungen zusammenführen.
     
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