Dämmung Flachdach Wohnraum

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  1. MP2790

    MP2790

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    Guten Morgen zusammen,

    ich habe folgendes Problem und hoffe auf Hilfe.

    In unserem Haus haben wir ein Anbau von 1956, mit Flachdach weder mit Aussen- oder Innendämmung.
    Nun habe ich den Raum renoviert und an der Decke sämtliche Installationen und die dazugehörigen Leitungen untergebracht.
    Die Idee war, die Decke im Nachgang abzuhängen, zu dämmen und somit Platz für die Installation zu haben und trotzdem etwas gegen den Wärmeverlust zu tun.

    Problem:
    Bei jeglicher Innendämmung an dieser Stelle habe ich das Problem mit Taufeuchte und weiß nicht so recht wie man dies Umgehen kann bzw. wie man das nun umsetzt.

    Auf der Decke waren ca. 20mm Styropor auf den Putz geklebt, welche vermutlich als eine Art Innendämmung gedacht waren.
    Laut Taupunktrechner oder U-Wert-Rechner müsste mit dem jetztigen Aufbau ohne Innendämmung und auch mit der Styroporlage permanent Tauwasserausfall sein. Das ist aber nicht der Fall.

    Dachaufbau von Innen nach Außen:
    -ca. 20 mm Putz (Kalkzementputz)
    -ca. 200mm Beton
    -Bitumenbahn als Abdichtung

    Lösungsansätze:

    1. Decke abhängen mit Rigips und Dämmung aus Mineralwolle inklusive Dampfbremse. Davon wurde mir bis jetzt aber abgeraten, da man dies wohl nicht dauerhaft dicht bekommt.
    2. Selbe Aufbau wie 1. nur ohne Dampfbremse und die Dämmung mit z.B. Einblaszellulose realisieren.
    3. Die Decke nicht abhängen und einen Dämmstoff nehmen wie Kaziumsilikat oder Holzfaser als Platte, welcher Feuchtigkeit aufnimmt und aber auch wieder in den Raum abgibt. Was macht man dann mit Kabeln und Rohren? Aussparen?
    4. Decke abhängen mit Rigips und Dämmung ohne Dampfbremse und die Konstruktion hinterlüften?
    5. Decke abhängen mit Rigips, gar nicht Dämmen und die Konstruktion hinterlüften.

    Vorab vielen Dank
     
  2. #2 Gast 85175, 19.04.2023
    Gast 85175

    Gast 85175 Gast

    Der Architekt. Beim Flachdach hattest einen Künstler, beim normalen Dach einen Rowdy.
     
  3. #3 Fasanenhof, 20.04.2023
    Fasanenhof

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    Frage, weil ich das ähnliche Problem habe.

    Warum nicht das Dach auf dem Flachdach dämmen? Mir wird hier gerade eine aufgesetzte Dämmung (Schaumprofilplatten) empfohlen, da ich durch die schlechte/nicht vorhandene Dämmung auch ein Kondensatproblem im Wohnraum habe. Normalerweise (Daaaaaamaaaaals) würde man dagegen je Heizen, bis die Betondecke warm und trocken ist. Aber das kann und will ich mir nicht antun.

    Was spricht grundsätzlich für und gegen eine Dämmung von Außen in diesen Fällen?
     
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  4. #4 Dietrich von Bern, 20.04.2023
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    Grundsätzlich ist die Dämmung auf der Dachbahn die einzige Lösung welche bauphysikalisch problemlos ist. Allerdings könnte Wasser zwischen den Platten in den Stößen zirkulieren und so Wärmebrücken verursachen.
    Der große Vorteil ist aber, dass die Dachbahn im Winter warm bleibt und sich kein Wasser aus dem Innenraum in Form von Eis auf der Unterseite sammelt welches bei Tauwetter nach innen tropft. Zudem wird die Dachbahn vor hohen Temperaturen bei Sonne geschützt, was die Lebensdauer ein vielfaches erhöht.
    XPS (extrudiertes Polystyrol) hat sich als Material für die Dämmplatten nun schon viele Jahre bewährt.
    Damit die Dämmung bei stärkerem Regen und verstopften Abläufen nicht aufschwimmt, ist eine gute Kiesbedeckung nötig.
     
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  5. #5 Hercule, 20.04.2023
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    Klar bekommt man das dicht.
    Als Folie rate ich zur ISOVER XtraSafe.
    Rechne den Aufbau im Ubakus durch - die Folie ist dort gespeichert.
    Dann schau dir auf Youtube die Videos von Isover genau an. So wird das auch dicht.
    Die Folie ist ideal für solche Extremlösungen.
     
  6. #6 Gast 85175, 20.04.2023
    Gast 85175

    Gast 85175 Gast

    Bei BJ 1956 ist es halt oft nicht mit der flächigen Dämmung der Decke getan. Egal ob von außen oder innen. Da hast dann das Kondensat gerne sofort wo anders, also zB in den Ecken (oben) oder irgendwo an den Wänden…

    Also erstens einmal die Kosten, die selbst gebastelte Innendämmung ist gerne ne Größenordnung günstiger… Und dann hast bei solchen Flachdachsanierungen eine Menge Details, bei denen man eigentlich gleich entscheiden müßte wie es da weitergeht mit der energetischen Sanierung. Aufgehende Bauteile, Durchdringungen, Attikas, etc… Wenn man da kein Gesamtkonzept hat, dann reiht sich da Wärmebrücke an Wärmebrücke, spätere Fassadendämmungen etc. werden erschwert, man müßte da dann immer die Flachdachdämmung an den Schnittstellen aufwändig anpassen, etc.

    Das ist in der Praxis ein echtes Problem. Ich sehe das an einem Spezialfall vom Flachdach sehr regelmäßig, bei den alten Balkonen. Da „saniert“ man diese auskragende Betonplatte gleich nach dem Kauf vom Haus für fünfstellige Beträge (incl. Geländer, etc) und wenn man später ein bodentiefes Fenster oder eine Fassadendämmung machen will, dann müßte man da erstmal wieder nen größeren Schaden am teuer sanierten Balkon anrichten um das ordentlich hin zu bekommen, das ist dann ein finanzielles und vor allem psychologisches Hemmnis, da macht man dann lieber Jahrzehntelang überhaupt nichts mehr.

    Die Leute denken nicht sehr langfristig, da wird immer punktuell vor sich hin gewerkelt, dass das was sie da machen oft über die Lebensdauer von über einem halben Jahrhundert oder mehr betrachtet werden müßte kommt da nicht vor. Und wenn der teure Fehler erst gebaut ist, dann tut man sich ein halbes Jahrhundert lang schwer damit das einzusehen…
     
  7. BaUT

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    Ein beheizter Raum von 1956 - Stahlbetondecke mit Pappdach OHNE Dämmung? Glaub ich nicht!
    Da ist doch unter der Dachpappe mind. 35 mm HWF oder HWL drunter und auch als Randdämmung der Betonplatte.

    Egal - da gehört außen eine ordentliche Dämmung drauf
    - als "Umkehrdachdämmung" oder
    - als "normale" Falchdachdämmung unter einer Abdichtung
     
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