Dämmung unrentabel....?

Diskutiere Dämmung unrentabel....? im Energiesparen, Energieausweis Forum im Bereich Altbau; Das ist leider die Realität. Ob die Qualität darunter leidet wenn ein Trupp aus Osteueropa die Baustelle macht, das würde ich nicht sagen. Das...

  1. R.B.

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    Das ist leider die Realität.

    Ob die Qualität darunter leidet wenn ein Trupp aus Osteueropa die Baustelle macht, das würde ich nicht sagen. Das hat man früher auch schon von Italienern, Spaniern usw. gesagt die damals auf den Baustellen in DE zuhause waren....und die Häuser stehen heute noch. Ob eine Arbeit fachgerecht ausgeführt wird, hängt in meinen Augen mehr von den Personen selbst ab, bzw. von demjenigen der sie anleitet, als von der Nationalität. Wenn ich einen Fachbetrieb hole, dann werden viele Arbeiten auch von Lehrlingen ausgeführt die davon schlichtweg noch keine Ahnung haben, und auch das funktioniert. Es muss halt einer auf der Baustelle sein der ihnen sagt was Sache ist und wie die Arbeit richtig gemacht wird. Es ist ja nicht so, dass jeder Handgriff so komplex ist, dass er ein Hochschulstudium und ein Dutzend Jahre Berufspraxis erfordert.

    Gruß
    Ralf
     
  2. #62 Jessi75, 17.05.2013
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    Da gebe ich dir grundsätzlich recht Ralf. Es hat nichts damit zu tun woher jemand kommt.
    Ich kann jetzt auch nur dazu was sagen, wie ich das hier ein paar mal bei anderen mitbekommen habe.
    Die Leute die da arbeiten, haben noch nie von irgendwelchen DIN oder Verareitungsrichtlinien gehört. Auf Nachfrage nur Schulterzucken. Oft werden Dinge so gemacht, wie es im Heimatland üblich ist. Ich glaube auch nicht, dass das alles schlechter als deutscher Standard ist. Es ist halt anders. ABER: Wenn ich eine deutsche Firma beauftrage und viel Geld dafür bezahle, möchte ich auch deutschen Standard nach deutschen Richtlinien. Und nicht irgendwas was halt auch irgendwie funktioniert. Ich glaube, Thomas brachte das Beispiel mal sinngemäß in einem anderen Thema, das fand ich sehr gut: Wenn ich im Restaurant Schnitzel bestelle und dreckigen Salat bekomme, werde ich davon auch nicht sterben und vielleicht werde ich sogar satt davon. Aber ich hab ihn nicht bestellt und muss trotzdem das Schnitzel bezahlen.
    Dazu kommt, dass die Kolonnen oft unter enormem Druck stehen. Der Bruder eines Freundes ist so Sub eines deutschen Unternehmens. Ich weiß wie er arbeitet und ich weiß, wie die dort behandelt werden. Das kann man sich teilweise nicht vorstellen.

    Was mich hier manchmal ein bisschen stört ist, dass von einigen alles immer als Wunderwerk hingestellt wird, wofür man auf jeden Fall die von dir erwähnten Menschen mit Hochschulstudium und dutzend Jahren Berufspraxis braucht. Manche Dinge kann man aber sehr wohl mit Willen, Geschick, ZEIT und Interesse auch selbst machen. Keinesfalls alles aber es ist meiner Meinung nach auch nicht so, dass man wirklich für alles immer eine hochbezahlte Firma braucht. In unserem Beispiel mit der Dämmung hätte sich das niemals gerechnet. In wieviel Jahren hätten wir min. 25.T Zusatzkosten sparen sollen? Eine (gute) Firma wäre sicher schneller gewesen aber ob sie genauer gearbeitet hätte, wage ich zu bezweifeln. Das Haus ist wie gesagt nicht noch nicht verputzt aber die Fassade ist nahezu 100%-ig gerade. Im Ganzen gibt es sicher hier und da Dinge, die der Fachmann anders und besser gemacht hätte, die uns gar nicht auffallen, aber wir sind mit dem Ergebnis unseres Baus mehr als zufrieden.
     
  3. R.B.

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    Deswegen ist es wichtig, dass jemand auf der Baustelle ist der weiß was Sache ist. Es ist unverantwortlich einfach ein paar Subs zu holen die dann irgendwie auf der Baustelle werkeln. Da kann man nur hoffen, dass die Bauüberwachung funktioniert.

    Genau das ist die Gefahr, dass man irgendwo einen Mangel versteckt hat, den man nicht kennt bzw. kennen konnte, und der später zum Bumerang wird. Wenn ich eine Fachfirma beauftrage, dann gehe ich davon aus, dass die Leute dort über die notwendigen Fachkenntnisse verfügen und auch Erfahrung haben. Um beim WDVS zu bleiben, es ist keine Kunst ein paar Styroporplatten an die Wand zu kleben, das schafft wohl so ziemlich jeder der nicht gerade 2 linke Hände hat, aber der Teufel steckt in den vielen Details. Wenn man die nicht kennt, produziert man automatisch Murks, auch wenn es auf den ersten Blick nicht auffällt. Diese Details kann man sich auch nicht so schnell an einem Abend anlesen, und somit besteht bei DIY immer ein erhöhtes Risiko, dass man etwas aus Unwissenheit falsch macht.

    Ärgerlich wird es aber vor allen Dingen dann, wenn man eine Fachfirma beauftragt hat, die sowieso schon einen unverschämten Preis verlangt, und dann kriegt man noch irgendwelchen Mist fabriziert. Und seien wir mal ehrlich, wer bitteschön möchte/kann wegen jeder Arbeit am Haus gleich noch ein Dutzend Sachverständige beschäftigen? (die auch nicht unfehlbar sind).

    Die Problematik ist ja nicht neu, aber ich kenne keine Lösung, und ich befürchte, es wird auch in Zukunft keine Lösung geben.

    Gruß
    Ralf
     
  4. #64 sk8goat, 17.05.2013
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    Gerade bei dem Bauboom im Großraum Stuttgart geht es wohl einigen Firmen zu gut. Wahnsinn was da an Preisen aufgerufen wird.

    Ist zwar jetzt ein anderes Thema, aber dazu fällt mir grad was ein:
    Hatte hier grad einen Estrichlegermeister, der auch als Sachverständiger in seinem Handwerk tätig ist. Der wirft seit Jahren mit Überzeugung nicht gebundene Schüttung auf die am Rohboden verlegten Rohre. Das gleiche Gespräch ein paar Minuten später. "Mir geht das voll auf den Sack, dass ich mit jedem Bauherr hinterher über Estrichrisse diskutieren muss. Ist doch völlig normal, dass der Estrich an dieser Stelle einen Riss hat."
     
  5. R.B.

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    Mir hat mal ein Handwerker gesagt, "warum soll ich günstiger anbieten, wenn ich mit 1 Auftrag pro Monat auch gut leben kann"....da ist was Wahres dran, und es zeigt das Dilemma in dem DE steckt.

    Gruß
    Ralf
     
  6. #66 Ungarnfreund, 17.05.2013
    Ungarnfreund

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    Hi,

    diese Subunternehmer machen zum großen Teil gute Arbeit.

    Aber in jedem Land wird anders gebaut weil es da andere
    klimatische Bedingungen etc. gibt.

    Erkläre mal einem ungarischen Handwerker wie wichtig es ist das die Anschlüsse
    zu den Fenstern und Türen absolut dicht sein müssen.
    Seine Antwort "Ich habe es bei mir zu Hause auch so gemacht und mein Haus ist
    absolut trocken."

    Stimmt - in der Puszta regnet es auch kaum und das Klima ist sooo trocken im
    Gegensatz zum norddeutschen Klima.

    Und da mangelt es am Verständnis füreinander --> Also "Ich will es so!"

    Gruß

    Michael
     
  7. #67 dquadrat, 21.05.2013
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    wer sich freiwillig unter wert verkauft, hebt mal bitte eben die hand ;)

    ansonsten, was mir bei dem thema immer zu kurz kommt, ist die angestrebte nutzungsdauer. ein 65jähriger wird wahrscheinlich nicht mehr ökonomisch sinnvoll sanieren können, für einen 35jährigen, der vielleicht noch 40 jahre in seinem haus lebt sieht die rechnung eventuell schon anders aus. pauschal eine aussage zu treffen ist irgendwie realitätsfremd.

    bzgl. dem energiekostenthema - die sind weltweit auf sinkflug. und deutschland wird seinen sonderweg hoher energiekosten nicht ewig gehen können. sagt jetzt mal meine glaskugel.
     
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