Dampfbremse oder -sperre

Guten Tag Community,

aktuell sanieren wir einen Bungalowbau mit einem Dach, welches etwa 8-9° Steigung aufweist.
Das gibt in einigen Räumen wunderbar hohe Decken und auch einige Sparren, die freigelegt werden können. Bisher war der gesamte Bau von innen bei ca. 260cm grade abgehangen.
Auf dem Gipskarton lagen je nach Stelle ca 15-20cm Mineralwolle lose auf. Bis zu den Sparren war Luft.

Das Dach ist (von außen nach innen) mit

• Ziegel
• Trag-/Konterlattung
• Elastomerbitumenabdichtung PYE G 200DD
• Holzschalung 24mm imprägniert
• 4cm Konterlattung + Vollsparren 18cm

aufgebaut.

Laut dem Dachdecker ist es aufgrund der Bitumenschicht diffusionsdicht aufgebaut.
Der Plan ist folgender nach Rücksprache mit dem DD, der allerdings trotzdem weitere Ratschläge zur Bauphysik empfahl:
Wir werden die 4cm Konterlattung bis an die Holzschalung auffüllen, in die Zwischensparren 18cm Dämmung einsetzen und dann nochmal 4cm Untersparrendämmung anbringen. Das alles mit der SteicoFlex 036 (Holzfaser). Zu guter Letzt landet entweder

• eine Bahn MultiRenova (von Steico empfohlen) oder
• eine Dampfsperre auf dem Aufbau,

bevor wir mit Hölzern die Installationsebene erstellen.
Verschlossen wir das Ganze mit Isover MultiTape+ sowie der dazugeörigen Paste.

Die Argumentation des DD, dass aufgrund der Bitumenbahn das Dach nach außen hin diffusionsdicht ist, um somit eintretende Feuchtigkeit auf dem Wege nicht entweichen kann, auch von innnen diffusionsdicht gearbeitet werden sollte, damit von dort eben gar keine Feuchtigkeit eintreten kann.

Da er die Steicoprodukte und MultiRenova als Dampfbremse nicht kennt, tendiert er zu einer Dampfsperre.

Welcher Aufbau kann hier empfohlen werden bzw. welche Aspekte sollte ich betrachten, um eine richtige Entscheidung zu treffen?
Vielen Dank!

 

Tut mir leid! Bitte in den "Altbau -->Sanierung konkret" verschieben. Da habe ich nicht genau hingeschaut.

 

Ich habe mal den Ubakusrechner in der kostenlosen Version verwendet. Habe ich alles richtig eingegeben? Die Holzlatten konnte ich nicht drehen, daher ist der Aufbau etwas merkwürdig dargestellt.
Als einzige Parameter habe ich in den drei Screenshots die Außentemperatur (letzte) Zeile und dazugehörige Luftfuchtigkeit angepasst, die ich als rel. Luftf. interpretiert habe.
Die Trocknungsreserve scheint hier problematisch zu sein.
Vielleicht noch zur Info dass wir planen, eine (zentrale) Wohnraumlüftung einzubauen. In Zukunft auch noch Klimaanlagen (mit PV auf dem Dach).

Vielen Dank für eure wirklich guten Beiträge. Die Isover XtraSafe scheint ein sehr interesantes Produkt in diesem Zusammenhang!

Und den Dachschrägenwinkel gehe ich nochmal nachmessen ;-)

 

Das kommt daher, dass wir zwischen der Schalung und den Sparren noch 4cm Lattung haben. Die wollte ich verfüllen. Natürlich könnte ich dann aber die Sparren aufdoppeln und die weiteren 18cm + 4cm als 22cm installieren. Holz muss ich eh anschrauben! Danke für den Hinweis.

Wie sehen die Werte zur Bauphysik aus? Ich habe grade gesehen, dass ich die Dachziegel oben drauf vergessen habe. Hatten etwas Einfluss auf die Werte.

 

Guten Morgen zusammen!
Leider habe ich keine Mailbenachrichtigung bekommen, dass hier Beiträge gekommen sind, daher tut es mir total leid, so lange keine Rückmeldung auf eure Hilfsbereitschaft gegeben zu haben.
Zu euren Fragen:

Die Ziegel sind Nibra DS5, das uralte Dach aus den 60ern wurde 2006 in dieser Form erneuert. Alle Festlegungen bzgl. der G200DD müssen also damals vom Dachdecker getroffen worden sein. Die Nutzung des Daches war quasi nicht vorhanden, da ja überall Mineralwolle auf den Gipskartonplatten lag. Nur an einer Stelle war eine Revisionsluke. Da war es auch ordentlich kalt drin. Einerseits einfach die Durchlässigkeit der Außenwände, und evtl. nach innen hin verbaute, undichte Rollokästen.
Zum Teil waren die Sparren ausgestopft mit Wolle, zum Teil nicht.

Andere baulich vorgesehene Lüftungen sehe ich nicht. Den First habe ich nicht geprüft, stelle mir aber vor, dass auch dort nichts verbaut ist, was mit einer Lüftung zu tun hat. Das kann ich in den nächsten Tagen nochmal genau anschauen und nachreichen.
Evtl. zieht es noch an den Außenwänden rein, wo die Sparren etwas über die Wand überstehen. Das war mit Wolle ausgestopft und ebenfalls mit Holz von innen zwischen den Sparren und mit Holz von außen verkleidet.
Könnte das zur Hinterlüftung der 4cm beitragen?

Es ist übrigens auch geplant, die Rollokästen auszufüllen und diese nach außen (inkl WDVS) zu verschieben.
Alle Änderungen an dem Aufbau passieren seit dem jetzt, erstmalig.

 

Guten Abend Allerseits,

habe nochmal ein paar Updates…
So wird aktuell das Dach auf einer Seite belüftet, das ist an einem flachen Ende.
Am First ist mir nichts aufgefallen!

An anderen Hausseiten allerdings auch nicht.

Es ist geplant, dass diese Öffnungen verschwinden, sobald ein WDVS auf die Fassade kommt.

Ich denke, da ergibt der angedeutete Aufbau immer noch am meisten Sinn, richtig?