Decke gegen Trittschall?

Diskutiere Decke gegen Trittschall? im Trockenbau Forum im Bereich Neubau; Liebes Forum, wir wohnen in einem Mehrfamilienhaus, Baujahr 1956. Jeder Schritt von oben klingt wie lautes Donnern. Der Vermieter spricht von...

  1. Minobo

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    Liebes Forum,

    wir wohnen in einem Mehrfamilienhaus, Baujahr 1956. Jeder Schritt von oben klingt wie lautes Donnern.
    Der Vermieter spricht von einer Massivdecke, wobei wir von unten nur gegen eine verputzte Schilfdecke klopfen können, über der es hohl ist.

    Eine Messung auf Laminat hat ergeben: Normtrittschall liegt bei 59 dB. Problematisch sind vor allem die tiefen Frequenzen um 100 Hz (hier über 70 dB). Zusätzliche Auslegware bringt interessanterweise kaum etwas.

    Kann man den tieffrequenten Trittschall von unten mit einer abgehängten oder freitragenden Decke in den Griff bekommen? Könnte es helfen, die Schilfdecke zu entfernen oder zu füllen, damit der Hohlraum nicht wie eine Trommel wirkt?

    Wir sind ziemlich verzweifelt, weil die Wohnung ansonsten sehr schön ist. Wenn es aussichtlos ist, würden wir aber schnellstmöglich ausziehen. Von "oben" wird baulich leider nichts unternommen, Mieter verhalten sich zudem rücksichtslos.

    Ganz vielen Dank im Voraus!

    Beste Grüße

    Minobo
     
  2. #2 Fred Astair, 29.05.2023
    Fred Astair

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    Wo habt Ihr denn die zusätzliche Auslegware verlegt, wenn die Obermieter so unkooperativ sind?
    Hätte er das als zugesicherte Eigenschaft in den Mietvertrag geschrieben, könntet Ihr daran anknüpfen. So ist das nur unsubstanziiertes Geschwätz ohne Verbindlichkeit.
     
  3. Minobo

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    Im Schlafzimmer liegt Auslegware. Das mit der Massivdecke habe ich nur als Info erwähnt.
    Uns geht es nur um eure Einschätzung, ob Maßnahmen von unten überhaupt viel bringen können. Vielen Dank!
     
  4. #4 Fred Astair, 29.05.2023
    Fred Astair

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    Das dachte ich mir fast. Klar, dass bei Euch verlegte Auslegware nicht gegen trampelnde Obermieter hilft.

    Nein, da hilft nur Umzug.
     
  5. Minobo

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    Die Auslegware liegt natürlich im Schlafzimmer der Mieter über uns. Aber die gemessenen Trittschallwerte waren auch ohne, also auf Laminat, nahezu identisch.
     
  6. #6 Gast 85175, 29.05.2023
    Gast 85175

    Gast 85175 Gast

    Mit einer freitragenden Decke wie zB "Knauf System D13" bekommt man den Schallschutz sicher verbessert, ob es dann "gut" ist, ist aus der Ferne nur schlecht abzuschätzen.
    Abgehängte Decken mit mehr oder weniger starren Abhängepunkten sind da einen ganzen Zacken schlechter als die freitragenden Decken.

    Ja, sowas "hilft" wohl, nur darf man da keine Wunder erwarten und am Ende hat man für teuer Geld irgendwas in die Decke eingeblasen und das Ergebnis ist dann halt trotzdem noch weit weg von "gut"...

    Es ist halt mittelgradig teuer und wenn man es sauber machen will mit viel Staub und Dreck verbunden. Eigentlich gehört die Schilfmattendecke raus bevor man da was drunter hängt, mach sowas mal in einer bewohnten Wohnung... Das Ergebnis ist dann auch noch ein Stück weit fraglich, weil beim Trittschall sollte eigentlich parallel die Einleitung des Schalls gemindert werden, dazu müsste man also noch von oben her an die Böden ran. Abseits einer "Kernsanierung" macht man sowas nur selten. Ich habe es schon gesehen, dass sowas über Jahre hinweg "wohnungsweise" gemacht wurde, also immer wenn ne Wohnung zufällig leer stand oder wenn man die Mieter dazu bewegen konnte die Wohnung zu "wechseln" halt, sowas tun sich aber die allermeisten Vermieter dann doch nicht an...
     
  7. Minobo

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    Vielen Dank, chillig. Weißt du, was für Material da eingeblasen wird und ob das auch viel Dreck macht? Muss man dafür die Wohnung leerräumen? Als laie würde ich denken, man bohrt an einigen Stellen Löcher und füllt darüber alles.

    Von Knauf wird die Silentboard für den tieffrequenten Bereich beworben. Hatte gerade mal im Forum gesucht, die Meinungen, wie viel sie für Tritschall bringt, gehen auseinander. Tendenz: eher wenig. Schwierig, schwierig.
     
  8. #8 Tilfred, 30.05.2023
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    Moin,

    das führt doch alles zu nichts. Es ist eine Mietwohnung. Da muss doch der Eigentümer zustimmen sofern ihr was am Deckenaufbau ändern wollt (ich würde das nie erlauben). Klärt das erstmal ab, ob das überhaupt in Frage kommt. Es wäre eine große Investition in fremdes Eigentum mit zweifelhaftem Nutzen. Ferner bin ich bei Fred: Zieht aus, so werdet ihr nicht glücklich.
     
    Gast 85175 gefällt das.
  9. #9 Gast 85175, 30.05.2023
    Gast 85175

    Gast 85175 Gast

    Ohne weitere Infos zum Gebäude würde ich da erstmal von Mineralfasern ("Glaswollefasern" ausgehen (wegen Brandschutz im MFH). Das geht tatsächlich mit "wenig Dreck", so ähnlich wie du dir das auch vorstellst, ganz klinisch steril geht's natürlich trotzdem nicht.

    Diese "Silentboard" ist relativ schwer und daher für die tiefen Frequenzen sicher besser geeignet als leichtere Platten. Das bringt aber alles nichts wenn man "starre" Verbindungen/Abhängungen schafft, daher auch der Vorschlag mit der (eher teuren) freitragenden Decke. Bei abgehängten Decken die Abhänger zu "entkoppeln" geht auch, das ist dann aber halt nur der zweitklassige "Trostpreis"...
     
  10. Minobo

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    Danke für die ehrlichen Worte. Ein Umzug kostet allerdings auch Geld und eine neue Wohnung mindestens 300 Euronen mehr im Monat. Deshalb die Überlegung mit der Investition in die Schalldämmung. Glücklich werden wir hier allerdings nicht, wenn sich am Trittschall nichts wesentlich bessert, dann lieber gleich umziehen.

    Vielen Dank, Chillig. Vielleicht wäre das Einfüllen ein Versuch. Und falls das nicht ausreicht, freitragende Decke.
    Teilweise sind die Wände innerhalb der Wihnung nur 7/8 cm dick - kann daran überhaupt eine freitragende Decke befestigt werden?
     
  11. #11 Gast 85175, 30.05.2023
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    Man müßte mal kucken was das genau ist und ob man die Decken ggf. nicht anders herum spannen könnte um die dünnen Trennwände meiden zu können…

    Du meinst eine Wohnung mit gutem Schallschutz kostet tatsächlich mehr?

    Wer investiert denn da in das Experiment?
     
  12. Minobo

    Minobo

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    Wenn das geht, dass man die vor allem nur an zwei Seiten befestigt, wäre das sehr gut. Vielen Dank, du hilfst uns sehr mit deinen Ideen/Erfahrungen. Wir sind absolute Laien.

    Eine vergleichbare Wohnung (wohnen in Großstadt) kostet uns heutzutage mind. 300 € mehr. Nach diesen Erfahrungen versuchen wir Nachkriegsbauten und alles was davor gebaut wurde zu meiden. Wir denken an Neubau ab frühstens 70er Jahre. Vielleicht haben wir aber auch einfach nur Pech gehabt, es können ja nicht alle Altbauten so hellhörig sein.

    Das wären allein wir. Der Vermieter wird die Wohnung so oder so wieder los.
     
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