Die Lastflexibiliserung kommt

Diskutiere Die Lastflexibiliserung kommt im Regenerative Energien Forum im Bereich Haustechnik; Jetzt macht einfach mal und dann in ein paar Monaten mal Erfahrungsberichte hier rein. Ich möchte nicht immer nur Erfahrungsberichte von Leuten...

  1. #81 Holzhaus61, 05.12.2023
    Holzhaus61

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    Wir haben ja nu seit über 15 Jahren alle möglichen flexiblen Tarife. Der Anteil "Stundenpreise" im Land beträgt 5 (Fünf!!) % der ist jetzt auf 11 % gestiegen. Nicht, weil jetzt alle nachts um 1 anfangen zu waschen weils dann zum Verbrauch sogar noch Geld dazu gibt, sondern weils der aktuell günstigste Tarif ist. Wer hat denn auch Lust, den ganzen Tag die Strompreise an der Börse zu kontrollieren, das ist was für Freaks, nicht weiter. Allerdings sind es genau diese Freaks, die am lautesten krakeelen, prächtig unterstützt durch unsere Medien. In der Hochpreiszeit 17.00 Uhr kommt nu mal die arbeitende Bevölkerung nach Hause und macht Licht, TV und alles an, heißt, da wird sich nichts ändern. Unterm Strich also wird sich nichts wesentliches ändern, insbesondere deshalb nicht, weil der Staat prächtig von hohen Strompreisen profitiert.
     
  2. #82 WilderSueden, 05.12.2023
    WilderSueden

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    Und heute haben alle Flatrate-Tarife. Warum? Nicht weil es so viel günstiger ist, sondern weil es für den Verbraucher bequemer ist und für den Anbieter schöner zu kalkulieren.
    Natürlich wird das automatisch kommen müssen. Als Softwaremensch habe ich da aber eine gewisse Skepsis, wonach man das regelt. Grobplanung kann man nach Day-Ahead-Preis machen, aber wenn sich alle nach dem Day-Ahead richten, wird der Spotpreis deutlich abweichen. Dazu will man vielleicht noch eine PV berücksichtigen und in größeren Tiefgaragen noch das ganz normale Lademanagement. So eine FBH hat eine gewisse Trägheit, da kann man nicht im 15-Minuten-Takt an- und abschalten. Da eine vernünftige Vorhersage zu treffen, ist schwierig. Gerade, weil man eben die Herde mit Vorlauf ausgleichen muss.
    Ansätze dazu gibts auf jeden Fall, ich hatte mich vor kurzem auch bei einem Startup für Lademanagement beworfen. Leider hatten die dann die Stelle schon besetzt, sonst könnte ich vielleicht mehr aus dem Maschinenraum plaudern. Klar ist aber, dass das auch bedeutet, dass man sich auf Interfaces einigen muss und die ganzen Geräte auch irgendwie am Internet hängen müssen. So rein aus der Sicherheitsperspektive ist es sicherlich keine gute Idee, wenn jeder Chinakracher jetzt mit dem nackten Arsch am Internet hängt
     
  3. #83 Fasanenhof, 05.12.2023
    Fasanenhof

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    Das Maß an Automatisierung was erforderlich wäre, um von Flextarifen tatsächlich zu profitieren holt doch niemals die Ersparnisse raus.

    Nehmen wir die typischen Verbraucher, welche hohen, kurzzeitigen Verbrauch haben:
    - Kochen: Herd, Wasserkocher, Kaffemaschine, Fritteuse, Dörrautomat, etc...
    -> Davon ist fast nichts regelbar oder zu verzögern
    - Waschen: Waschmaschine, Trockner, Spülmaschine
    -> Technisch gesehen kann man diese dann schalten, wenn der Strom billig ist.. man braucht nur neue Maschinen, welche ein entsprechendes Interface und Intelligenz haben.
    - Heizen, Wärme: Heizstab, Wärmepumpe, Speicherheizung
    -> Wärmepumpen haben die "heize bitte jetzt" Schnittstelle, andere Geräte nicht. WäPu sind leider darauf ausgelegt (gerade im Winter) das Haus auf Grundtemperatur zu halten und nicht von einem Tiefpunkt hochzuheizen.
    -> Speicherheizungen und Heizstäbe müssten um den Faktor COP günstiger Strom ziehen, damit sich das irgendwie gegenüber der Wärmepumpe rechnet.
    - Stromspeicher: Pufferspeicher im Haus, E-Auto
    -> Automatisierung gegeben, Opportunität unwahrscheinlich... wenn leere Autos an der Wallbox hängen während der Flextarif ins minus geht wäre das schon ein echtes Wunder.

    Ich sehe hier kaum das Potential. Mal gucken ob und wann sich das ändert.
     
  4. #84 Gast 85175, 05.12.2023
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    Bei dieser Software bin ich überhaupt nicht skeptisch. Es werden natürliche epische Gefechte in Foren stattfinden, die Frage ob die Logik xyz oder zxy sein muss, ist eine erste Sache, da versteht der Optimierer keinen Spaß, alle anderen werden wohl so ein App-Dingelchen haben an dem sie irgendwas einstellen können und dann zufrieden sein... Die Leute werden sehr schnell merken, dass eine 100%-Optimierung sehr aufwändig ist und daher wohl mit 80% zufrieden sein.
    Das ist das Prinzip wie bei den Tankstellen, die allermeisten tanken wenn sie eh vorbeifahren und es gerade billig erscheint, manchmal wartet man noch, wartet man zu lange kann es sein man hat sich verzockt. Da braucht man einfach gute Nerven und Sportsgeist...

    Ihr Softwaremenschen solltet übrigens jetzt lieber erst einmal diese Netz-Software schreiben, also die die 100 Mio. winzige Generatoren in ganz Europa in Echtzeit koordiniert... Das wär gerade wichtiger.


    Du bist da viel zu rigoros. Deine Frau wird sich scheiden lassen wenn die Flextarife kommen...

    Spaß beiseite. Schon mit den zwei Komponenten Batteriespeicher und WP bekommt man schnell 10-20kWh am Tag verschoben, ohne es auch nur zu bemerken... Also da geht schon viel ohne sich groß anstrengen zu müssen, aber wenn man es dann bis hin zur Kaffeemaschine optimiert... Das kann man tun, nur das macht den meisten dann halt doch keinen Spaß...

    Ich weiß nicht wieso ihr das alle total optimieren wollt und die Last gedanklich irgendwie vollkommen glätten wollt. Das was im Wohnhaus passiert ist nur eine Komponente und die muss halt ihren Beitrag leisten, nicht mehr und nicht weniger, aber der "totale Strom-Krieg" im EFH ist eigentlich nicht angedacht, den bildet ihr euch gerade nur ein....
     
    Oehmi gefällt das.
  5. #85 Gast 85175, 05.12.2023
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    Das stimmt überhaupt nicht. Es gibt ja für den Anbieter nichts bequemeres, als einfach nur Börsenpreise durchzureichen und dann noch jeden Monat eine fixe "Servicepauschale" zu kassieren...
     
  6. #86 Gast 85175, 05.12.2023
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    Nur mal um gedanklich kurz aufzuräumen...

    Das Agorameter ist gerade blöd, weil wir kommen gerade aus einer Dunkelflaute mit 90% konventionell und da sind wir bei den Langzeitspeichern und den H2-Kraftwerken, euopäischer Netzausbau und Gedöns, darum gehts hier eigentlich nicht, bei dem hier geht's um die Kurzfristspeicher, kurzfristige Glättung der Peaks...

    Stellt da mal eine beliebige Woche im Sommer ein. Die haben das übrigens nicht ganz kaputt gemacht, man muss jetzt nur von Hand auf stundenweise Auflösung stellen, dann sieht man die Peaks wieder.

    Agorameter (agora-energiewende.de)

    Wenn ihr eine Woche im Sommer eingestellt habt, dann drückt alles weg ausser PV (das heisst jetzt "Solar" bei denen). Diese Peaks die ihr da in der stundenweise Auflösung seht wollen wir jetzt noch ungefähr verfünffachen, darunter liegt dann immer noch ein "Zufälliger" Anteil Windkraft. Ihrendwie werden wir diese Spitzen dan fressen müssen und die Dellen nachts sind dann auch nicht ganz ohne.

    Ob es euch passt oder nicht, irgendwas wird da geschehen müssen. Von mir aus können wir auch den Staat für teuer Geld irgendwelche vollkommen aberwitzigen Speicher bauen lassen, das ist dann aber alles nur noch teurer und ziemlich sicher führt das auch nicht zu besseren Ergebnissen...

    Oder mal anders herum, wollt ihr wirklich, dass am Ende die Bundesregierung euren Stromverbrauch optimiert? Also ich tu das dann doch lieber selbst...
     
  7. Oehmi

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    Ich hätte jetzt eher erwartet, dass die Leitungsnetze mit der zeit abgeschrieben waren und es dann billiger wurde.
    Aber dann fiel mir ein, dass die von der Bundespost gebaut wurden. Wie das genau war, kann ich nicht sagen, da war ich noch Pudding im Schaufenster, wie man so schön sagt. Vielleicht ist es ja auch nur der Wettbewerb gewesen und der Markt regelt dann doch?
    Egal. Es ging mir nur um den Gedanken, dass funktionieren kann, dass die Haushalte bzw. deren Bewohner ihr Verbrauchsverhalten ändern.
     
  8. #88 Gast 85175, 05.12.2023
    Gast 85175

    Gast 85175 Gast

    OK, ihr redet vom Telefonnetz...
     
  9. #89 WilderSueden, 05.12.2023
    WilderSueden

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    Ja, da gings ums Telefon als Beispiel, was Leute machen um zu sparen. War meiner Meinung nach einfach ein Hype, der sich dann in der Praxis schnell wieder verlaufen hat, da es einfach doch ein bisschen umständlich war, abhängig von der Mondphase eine bestimmte Nummer zu wählen. Es hat natürlich auch geholfen, dass die Telefonkosten insgesamt geringer wurden. Aber wenn ich mir jetzt zum Beispiel mein Handy anschaue...von den 8€ monatlich telefoniere ich vielleicht für 1-2€. Mit den 200MB Daten der letzten 4 Wochen käme ich zwar theoretisch drüber, aber nur weil einzelne MB zu Freudenhauspreisen verkauft werden. Theoretisch könnte man darauf aber auch verzichten, WLAN gibts zu Hause, im Büro und mittlerweile auch an vielen öffentlichen Orten.

    Flexible Tarife werden sich außerhalb der Nerdecke nur durchsetzen, wenn es nicht zu viel Aufwand bringt. Ist wie mit den Elektroautos. Die natürliche Zielgruppe mit eigener Garage und PV sowie viel Geld für Spielzeug ist befriedigt. Der Rest muss jetzt mit Subventionen oder Zwang (Verbrennerverbot) zum Umstieg gedrängt werden.
     
  10. #90 Gast 85175, 05.12.2023
    Gast 85175

    Gast 85175 Gast

    Wenn man halt verschiedene Leute fragt wie man diese Energiewende wirklich hin bekommen soll, dann erhält man ungefähr folgende Antworten:

    Ingenieure: Gebt mir 100 Billionen und 50 Jahre, dann bau ich das!

    Juristen: Wir schreiben es in Gesetze, dann wird es wahr!

    Sozialwissenschaftler: Wir müssen die Leute umerziehen!

    Kaufleute: Der Markt wird das regeln!

    Grüne: Wir müssen die Zivilisation aufgeben und zurück ins Mittelalter! Und Zuwanderung!

    Linke: Wir brauchen mehr Sozialismus, dann geht das schon! Und Zuwanderung!

    Rechte: Die Ausländer hier brauchen zuviel Strom! Abschieben!

    usw....

    Vielleicht brauchen wir aber auch einfach von allem etwas, vom Mittelalter und vom Sozialismus möglichst wenig. Meine Meinung...
     
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