Dumm wie Brot! Finanzmarktsteuer!

Diskutiere Dumm wie Brot! Finanzmarktsteuer! im Sonstiges Forum im Bereich Sonstiges; Na dann erklär doch mal bitte, wie sich Deiner Meinung nach die "kleinen" deutschen Autobauer z.B. gegen die Preisentwicklungen bei "seltenen...

  1. bismku

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    da du anscheinend keinerlei Vorwissen über Derivate etc. hast, kann man ja mal mit einem nicht ganz so wissenschaftlichen Wikipedia Link anfangen.
     
  2. Orkati

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    wenn man das auf einen Beitrag antwortet, der inhaltlich 100%ig korrekt war, ist das schon ein Armutszeugnis.

    Ich arbeite in einem größerem mittelständischem Unternehmen und bei uns ist es genauso wie bismku beschrieben hat.
    Unsere Kunden verlangen Verträge mit langfristiger Preisbindung... auf der Einkaufs-/Rohstoffseite haben wir dagegen starke Schwankungen. Einmal durch die Preise selber anderseits, da wir einen großen Teil in Dollar kaufen müssen.

    Ohne die Existenz von Finanzprodukten zur Absicherung der Preise wäre ein wirtschaften mit vertretbaren Risiko in unserer Branche nicht möglich.
    Für den Laien kann man das Prozedere am besten mit einer Versicherung vergleichen. Hört sich besser an als Spekulation, im Ergebnis ist es komplett gleich und führt zu mehr Planungssicherheit (die auch etwas kostet, "Versicherungprämie").

    Wenn die EK-Preise niedriger sind als geplant, haben wir den Vorteil im Einkauf und das Finanzgeschäft ist ein 100% Verlust.
    Sind die EK-Preise höher als geplant, haben wir den Nachteil im Einkauf und das Finanzgeschäft wirft einen Gewinn aus, der diesen Nachteil auffängt.

    Ich hoffe, dass war einfach genug erklärt.
     
  3. #103 Sveni Lee, 14.06.2012
    Sveni Lee

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    Ich versuche es mal so zu erklären: Der Staat mußte sich bisher das Geld bei den Privaten Banken bzw. Privatanleger leihen in Form von Staatsanleihen weil die Europäische Zentralbank nicht berechtigt ist, dass Geld direkt an die Staaten zu verleihen. Zur Zeit ist der
    Leitzins bei 1% und für wieviel leihen sich andere europäische Staaten doch gleich das Gelb bei deren Gläubigern... aha, die Differenz ist der Risikoaufschlag -> soweit auch in Ordnung... bis zu dem Zeitpunkt wo die Bank Systemrelevant ist. Sollte es also zu einem zahlungsausfall kommen, zahlt der Steuerzahler für den entgangenen Gewinn er Bank. Bekommt die Bank ihr Geld, behält sie den Gewinn für sich!
    Spekulation ist eben nicht genau und sicher vorhersehbar sonst würde man es ja kalkulation nennen!
    Wenn Spekulation die bestmögliche art ist gewinne zu erzielen, dann frag ich mich warum sich so viele Banken mit den Immobilien in den USA verSPEKULIERT haben? Es ist nämlich auch die bestmögliche art Geld zu verlieren...

    Super sache... Spekulanten sind Wohltäter!!!
    1.) spekulation mit Nahrungsmitteln hat dazu geführt, das die Preise fürhr Nahrungsmittel nach oben gegangen sind... frag mal bei der Welternährungorganisation nach... Eine "normale" Spekulation ist tatsächlich wichtig und auch gut NUR sollte doch allen klar sein, dass wir hier über zunehmende "exzessive Spekulation" reden...

    2.) Sorry aber das kann einfach nicht dein ernst sein...
    Wir reden hier von Spekulanten die den Sprit nicht selber verbrauchen sonder ihn "billig" einkaufen um ihn dan zu einem späteren Zeitpunkt zu verkaufen, wenn er wieder teurer ist!

    @bismku
    ersteinmal ist Größe relativ! Ich bewege mich hier schon im 7stelligen Bereich aber das spielt ja auch keine Rolle.
    Wenn du eine normale Dollar-Kurssicherung schon als Derivat bezeichnest bitte schön, ja das mache ich aber auch in dem wert in dem ich Ware einkaufe, somit ist der Geldwert durch ware gedeckt! Das hat nun aber wirklich auch gar nichts mehr mit Leerverkäufen oder ähnlichen "exzessiven Spekulationen" zu tun.

    Gruß
    Sveni_Lee
     
  4. #104 Sveni Lee, 14.06.2012
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    Das ist sehr gut erklärt, hat aber fast nicht mit dem zu tun auf das was ich gemeint habe.
    ich wiedr hole mich gern ich spreche hier von "exzessiver Spekulation". Was ihr mach ist die Absicherung eines tatsächlichen Handelsgeschäftest. Ihr sichert Kurs- und Rohstoffschwankungen ab.
    Anders gefragt, kauft ihr Versicherungen für den Kapitasausfall eurer Wettbewerber oder anderer Institute?
    Weil genau das die Finanzgeschäfte aufbläht. Ihr habt dann dafür keinen Gegenwert mehr sondert würdet nur noch mit finanztechnischen Mitteln spekulieren...

    Gruß
    Sveni_Lee
     
  5. Orkati

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    ah ok, dann hatte dein "absolut gar nichts mit den Finanztransaktionen von Banken, Fonds und Versicherungen... " nur auf nicht durch Realgeschäft gedeckte Transaktionen bezogen gewesen. Verständlicher aber da steckt meiner Meinung nach mehr Zusammenhang hinter:

    Durch die Möglichkeit der "ungedeckten" Spekulationen entsteht doch gerade ein ausreichender Markt für solche Derivaten. Ich bin nicht gebunden genau die eingekaufte Menge abzusichern. Ich kann nur 50% absichern, wenn ich will aber auch 150%. Letzteres wäre dann die Spekulation und eigentlich nicht Sinn und Zweck des Derivats für ein Unternehmen im originären Sinn.
    Zum Glück gibt es aber genug, die damit nur spekulieren. Wenn es eine Kopplung gäbe könnten solche Absicherung nur über Versicherungsunternehmen gemacht werden und nicht im freien Handel. Dadurch würde es sehr wahrscheinlich teurer werden, wenn es denn überhaupt angeboten würde bei zu großen Schwankungen.
     
  6. #106 Sveni Lee, 14.06.2012
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    Ja und nein, natürlich hast du Bezug auf diese Art der Versicherung recht. dadurch wird sie günstiger und wir, die dies als Instroment der Spekulation sehen sonder eher als Absicherung profieren davon...
    Im Bereich von Aktien sehe ich das etwas skeptischer. Wenn ich eine bestimmte menge an Aktien habe, können auch nur diese gehandet werden. Das das heist, es können nur so viele Aktien gekauft werden wie zum Verkauf angeboten werden.
    Bei Leerverkäufen kann ich aber nur allein mit der Kursentwicklung spekulieren. Das heist, das handelsvolumer der Aktie ist viel höher als der tasächliche im Umlauf befindliche Wert der Aktien. Und schon baut man wieder eine Blase auf... Der kritische Pinkt ist inmeinen Augen dann ereicht wenn mehr Anleger von einem negativer Trend des Kurses profitieren als von einem positiven.
    Umgekehrt ist es aber genauso schlimm, wenn eine Anlage einfach mal maßlos überbewertet wird... siehe Imobilien in den USA oder auch die New Economy zur Jahrtausenwende... Beides kann wür eine funktionierende Wirtschaft nicht Gesund sein...

    Allerdings und damit komm ich auf den Ursprung allen Übels zurück, liegt das Hauptproblem in der Haushaltspolik jedes einzelnen Staates. Ein permantes Leben auf Basis von Umschuldung kann einfach nicht funktionieren... Eine Finanztransaktionsteuer wird dieses Grundlegende Übel nicht beseitigen! Aber es würde ein hoffentlich ein wenig von dem Schaden auffangen der durch hochspäkulative Finanzgeschäfte angerichtet werden.
     
  7. bismku

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    Volle Zustimmung, siehe auch mein Kommentar #97!
     
  8. Orkati

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    Stimmt, im Bereich von Aktien haben diese Finanzprodukte keinen Bezug zur Realwirtschaft und dienen nur zur Spekulation und Möglichkeit mit weniger Kapitaleinsatz Gewinne (oder Verluste) zu hebeln. Andererseits richten sie bei Aktien ja auch weniger Schaden an, da niemand gezwungen wird sich an deren Handel zu beteiligen. Von daher kann man das als Spielcasino sehen, was keinem so richtig schadet.

    Problematischer wird es dann bei Währungen und Rohstoffen, die direkten Einfluss auf die Realwirtschaft haben. Dort stellt dich die Frage nach dem Ei und der Henne. Man braucht die Produkte um die hohen Schwankungen abzudecken, aber wahrscheinlich wären die Schwankungen ohne die Spekulationen auch etwas geringer. Wenn es dann um Nahrungsmittel geht hat es spätestens nicht mehr nur einen wirtschaftlichen sondern auch humanistischen Hintergrund.

    Aber mit dem Thema sind wir eigentlich sehr stark abgeglitten und führt v.a. in einem Bauexpertenforum deutlich zu weit. Zum eigentlichen Ursprung allen Übels sind wir uns 100%ig einig mit der Schuldenpolitik der Staaten. Das leidige Übel einer Demokratie, ohne Versprechungen die nur mit Schuldenrealisiert werden können, wird man nicht gewählt.
     
  9. Orkati

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    Dass es uns so gut geht und wir im realen Leben nichts davon merken ist doch die Ursache der "Krise". Uns geht es viel zu gut. Wir haben jahrelang unseren Wohlstand auf Pump finanziert und immer mehr gemehrt. Wer hat uns das Leben u.a. ermöglicht? Die Banken mit per Blase geschaffenem Geld. Jetzt wird langsam realisiert dass das Ende der Blase erreicht ist (=Krise).
    In Deutschland haben wir noch das Glück, dass wir im Vergleich zu anderen Ländern eine starke Realwirtschaft haben- Daher merken wir immer noch nichts. Fahr aber mal nach z.B. nach Spanien mit vielen Regionen in den junge Menschen zu 50% arbeitslos sind und erzähl denen, dass die Krise nur ein großes Theater ist...
     
  10. #110 dquadrat, 14.06.2012
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    try and error gehören nunmal zum (markt)erkundungsverfahren. ganz normal und nix über was man sich aufregen müsste, im normalfall.

    kann man über umwege so sehen, ja.

    würde mich ernsthaft interessieren, ob es dafür ernsthaft belastbare belege gibt. nicht, daß die nahrungsmittelpreise steigen (schutzzölle, bioenergie), sondern daß dafür spekulanten zuständig sind.

    der volle ernst.

    und? was würde denn geschehen, wenn bei hohen spritpreisen, also bei knappem angebot, die spekulanten das zeug nicht verkaufen würden? denk mal nach. ganz scharf.
     
  11. gonso

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    Nein sorry darum geht es nicht, denn hier könnte man wenn man wollte mit bestehenden Gesetzen was machen nur tun will man nicht. Kontrollbehörde hat kein Interesse.

    In Deutschland werden Steuern primär nicht als Einnahmequelle sondern als politische Steuerung genutzt. Dh. Subventionen werden nicht direkt sondern als Steuervergünstigungen ausgestaltet.
    Für die breite Masse wäre da die MWSt ein gutes Beispiel. Das Gegenteil von Gut ist halt oft gut gemeint.

    Aber halt zu einer späteren Zeit, woher soll die Zusätzliche Kaufkraft kommen? Es handelt sich um ein Missverständnis das sich durch Zinsen ein Kaufkrafterhöhung Eintritt. In einem ausgeglichenen Markt sollte der Zins nur die Inflation ausgleichen. Alles was darüber hinausgeht ist eine Auszahlung auf ein Risiko welches halt auch zu Verlusten führen kann.

    Ein 50 jähriger Maurer Baut einem 20 jährigem Becker eine Backstube, dafür verlangt er bis an sein Lebensende Brötchen zum Frühstück. (Umlagenfinanzierte Rente) Wenn jetzt nach 10 jahren der Becker bei einem Unfall stirbt is essig mit die Brote. Und weil einige schlauen Leute erkannt haben das es bei der Abmachung zwischen Bäcker und Mauerer für den Staat und die Banken nichts zu gewinnen gibt hat man die private Rente erfunden. Der Maurer baut zwar wieder das Haus für den Bäcker bekommt aber dafür Geld, für das Geld bekommt er dann später die Brötchen. Und weil man ja jetzt nach dem Tod des Bäckers immer noch sein Geld hat glaubt der Mauerer er bekommt auch ohne Bäcker seine Brotchen. Private Rentenversicherung - das erwachen kommt bei Auszahlung - aber die Banken/Versicherungen haben gut verdient.
    Es basiert alles auf der Annahme man könnte sich die Brötchen jetzt auszahlen lassen und im Garten vergraben. Bis zur Rente werden die dann wachsen und ich kann später mehr ausgraben als ich zuerst reingesteckt hab. Im realen wirtschaften ist das sogar möglich entweder weil später mehr arbeiten oder weil efektiver gearbeitet wird.


    kleiner Tip "seltene Erden" sind nicht selten und nicht aus Erde. Is wie mit Leberkäse keine Leber kein Käse. Nur ist der Abbau nicht gerade Landschaftsförderlich und etwas gesundheitsschädlich. Da is es bequemer das in China machen zu lassen.

    Das beste is die Sache mit wo is nur das Geld hingekommen, es hat nie existiert. BMW hat an die Grichen Autos geschenkt (reale wirtschaft) es ist alles schon vorbei.
    Verpackt in wirtschaft mit Geld: Banken geben Griechen Geld, von dem Geld kaufen die BMWs, BMW zalt Arbeiter, Arbeiter legen Ihr Geld bei der Bank an, die Bank schreibt nun die Schulden ab und teilt dem arbeiter mit du bekommst weniger Rente.
     
  12. gonso

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    das schöne ist Deutschland macht gerade groß Kasse in der Kriese.
    Die einzige Währung die Zählt "Humankapital" es kommen gut ausgebildete junge dynamische aus den Kriesenländern. Und die arbeiten dann für unsere Rente.
     
  13. #113 Sveni Lee, 15.06.2012
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    dir ist aber bewußt, dass du damit auch den Verlust der durch die Spekulationen ensteht als ein durchaus wertzuschätzendes Mittel hältst. Klar dürfte sein, wo Gewinn ist, ist auch im gleichen Maße Verlust. Kennst du den Spruch "Mein Geld ist nicht weg, es hat jetzt nur ein Anderer" Auf welcher Seite möchtest du gern stehen, Gewinn oder Verlust?

    Der markt regelt den Preis. konkret bedeutet das, Angebot und Nachfrage bilden den Preis. Das ist in der normalen Marktwirtschaft auch so. Durch exessive Spekulationen werden diese Ausschläge nach unten und oben aber extrem verschärft also werden die Amplituden in beide Richtungen höher. Das Problem ist doch damit verbundene Profitgier! Jeder Gewinn zieht einen Verlust bei jemand Anders nach sich! Wenn das jemand mit seinem Geld an der Börse im freien Aktienhandel mach ist mir das doch egal. Wenn ich meine Aktien die ich besitze Verkaufe dann ist das mein Gewinn oder Verlust. Wenn ich aber mit Aktien handle die ich gar nicht habe, fehlt der reale Wert hinter dem Geschäft und damit habe ich ein Problem!
    Aber das ist vielleicht auch eine Einstellungsfrage!
     
  14. #114 dquadrat, 15.06.2012
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    die amplituden fallen durch spekulation, das liegt in der natur der sache, geringer aus. du solltest doch noch mal scharf nachdenken, hab ich dir gesagt. was passiert, wenn ein spekulant sein produkt bei hohen preisen, also geringen angebot verkauft?

    und ja, verluste sind gut. nicht für den einzelnen, aber gesamtgesellschaftlich
     
  15. #115 Sveni Lee, 15.06.2012
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    Ja, das ist richtig. Deutschland kann sich sein Geld zur Zeit auch fast zum Nulltarif leihen. Aber das ligt an unser noch starken Realwirtschaft. Bedeutet Deutschland produziert und ist stark exportlastig und damit profitieren wir vom schwachen Euro! Dadurch werden deutsche Waren im Ausland billiger. In anderen Ländern die mehr Binnenhandel- oder Importlastig sind hat es die genau umgekehrte Wirkung, die Waren werden teurer. Und genau dieser deutsche Vorteil ist der EU ja auch ein Dorn im Auge.

    Bsp. Großbritanien hat einen schwachen Export. Die "stärke" liegt im Finanzsektor, von hier beziehen sie ihre Steuern... In GB sind die meisten Hedgefonds ansässig. Diese Produzieren aber nicht, tragen also auch nichts zur Realwirtschaft bei. Es werden aber auch kaum Arbeitskräfte beschäftigt. Ziehen diese also aus der EU ab wg. der Finanztransaktionssteuer verliert GB ein großen Teil seiner Einnahmen ohne das sich in der Realwirtschaft was ändert und damit rutscht GB weiter ab. Das ist nicht die Schuld der Hedgefonds aber es zeigt wie negativ sich die einseitige Ausrichtung auswirken kann.

    Und so kann man das mit Spanien fortsetzen. Spanien hat sich stark auf die Baubrange gestützt und dort gibt auch zur Zeit eine Immobilienkriese.

    Kurz gesagt, Deutschland Vorteil ist der hohe Exportanteil an der Realwirtschaft. das hat nicht viel mit "Humankapital" zu tun. Ich sehe es eher in die andere Richtung. deutschland könnte duch die Kriese in Europa durch "billigere" qualifizierte Arbeiter aus der EU "überschwämmt" werden...

    Gruß
    Sveni_Lee
     
  16. #116 Sveni Lee, 15.06.2012
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    nicht ganz.

    Bsp. Aktienhandel: ich habe nur eine bestimmte Anzahl an augegebenen Aktien. Ein Börsenunternehmen wir positiv bewertet und der Kurs steigt. aber nur solange wie die Aktionäre ihre Aktien veräußern wollen. Wenn keine Aktie mehr zur Verfügung steht kann sie auch nicht mehr gekauft werden also wird der reale Handel eingestellt. durch Leerverkäufe geht der handel aber weiter obwohl keine Aktien mehr zur verfügung stehen und das geht in beide Richtungen...

    Wenn bei niedriegen Preisen aber keine Waren durch Spekulanten in hohem Maße gekauft werden, kommt es auch nicht zu Preissteigerungen...

    Gruß
    Sveni_Lee
     
  17. gonso

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    Richtig und genau das ist der Gewinn, es kommen Personen für deren Ausbildung man nicht bezahlt hat die jetzt aber zu BIP beitragen.
    Man kann entweder Kinder kriegen und die Ausbilden, was Geld kostet, oder man lässt einfach Ausgebildete Personen Einwandern.
    Du bewertest das aus der Sicht eines Arbeiters, jeder Rentner freut sich wenn mehr kommen die für Ihre Rente arbeiten oder jeder Unternehmer der weil mehr Angebot für Arbeit einen geringeren Preis zahlen muss.

    Das Problem sind die Sparer, denn diese Häufen das Geld an und erwarten eine Rendite. Ich denke auch das ist eher ein Problem was nicht von den 10% Reichen ausgeht, die haben Ihr Kapital nicht in Geld angelegt. Das Problem sind die 90% welche riesige Summen in Versicherungen und Anlagen stecken. Diese erwarten das der Wert des Geldes steigt, dh. man immer mehr Brote für das Geld bekommt. Aber warum soll das so sein? Wenn ich heute ein Brot backe und es existieren 100 Bäcker dann bekomme ich einen Euro12. Den Euro lege ich 30 beiseite, mitlerweile gibt es nur mehr 50 Bäcker (Alterspyramide). Wie viele Brote bekomme ich für den Euro12? Der Euro12 wurde über die Zeit zu 1,811 Euro42 (2% Inflationsausgleich), aber ich würde erwarten der gegenweit ist nur mehr ein halbes Brot.

    Wichtig ist zu verstehen das nur das Geld was ausgegeben wird in der Wirtschaft effekte Zeigt. (Nullen auf der Bank beruhigen vielleicht die Anleger ändern aber am Warenwert nichts. Buchgeld) Wenn man also die Schulden oder das angesammelte Kapital betrachet muss man immer sehen wann aus dem Geld wieder eine Ware werden soll. Vorteil bei Umlagefinanzierung von Rente (oder allgemein dem durchfüttern von nichtarbeitenden) das Geld bleibt im Umlauf. Privat finanziert heißt ich entziehe jetzt Geld aus der Wirtschaft und lege es über eine Zeit von 30-40 Jahren an, dann schicke ich das Geld wieder zurück und erwarte etwas zu bekommen. Die Annahme das ich das Geld ja nicht aus der Wirtschaft nehme sondern nur an jemanden gebe der jetzt Kapital benötigt unterliegt der Fehlannahme das zu jeder Zeit beliebig viel Geld benötigt wird. Da dem nicht so ist müssen für das Geld (welches ICH ja anlege) auch Anlagen gefunden werden. Jede Anlage ist mit Risiko behaftet, solche mit wenig Risiko werden derzeit weit unter der Inflationsrate verzinst - manchmal sogar negativ.

    Einzige Alternative wäre den Leuten die Wahrheit zu sagen, der Wert des Geldes wird durch die Summe des verfügbaren (im Wirtschaftsystem, nicht die Nullen auf der Bank) und den verfügbaren Waren/Dienstleistungen bestimmt.
    Er ist immer an einen Zeitpunkt gekoppelt, 1 Euro10 also ein Euro aus dem Jahre 2010 hat einen anderen Wert als 1 Euro aus dem Jahr 2012.

    Sveni_Lee: Würde der reale Preis nicht steigen könnten die Spekulanten aber auch nicht zu einem höheren Kurs verkaufen, ergo sie machen keinen Gewinn haben keinen Vorteil. Das Problem bei Spekulationen ist eher ob das Risiko allen beteiligten bekannt ist. Ein Leerverkauf ist ja eigenlich nur ein Versprechen später zu liefern, das macht jeder Zwischenhändler bei Vorauskasse.
     
  18. #118 Sveni Lee, 15.06.2012
    Sveni Lee

    Sveni Lee

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    Richtig, das geld wird der Realwirtschaft entzogen und geht in Kapitalwirtschaft. Das Geld der Anleger wird nicht mehr in der Realwirtschaft inverstiert sondern fließt in den Finansektor und wird dort investiert...

    Allerding wird man ja durch Regierung und Medien geradezu genötigt sein Geld zusammenzuhalten und zu sparen. Ich persönlich habe in ein eigenheim Investiert und sehe das als Altervorsorge. Ob es Klug ist oder nicht wird die Zukunft zeigen. Nur kann ich es auch niemand übel nehmen der sein Geld zusammenhält bei den Horrornachrichten jeden Tag...

    gruß
    Sveni_Lee
     
  19. #119 dquadrat, 15.06.2012
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    und wo investiert der finanzsektor? realwirtschaft, oder?
     
  20. #120 Sveni Lee, 15.06.2012
    Sveni Lee

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    leider nicht...
     
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