Einblasdämmung bei Altbau und aufgedoppelter Dachstuhl

Diskutiere Einblasdämmung bei Altbau und aufgedoppelter Dachstuhl im Energiesparen, Energieausweis Forum im Bereich Altbau; Hallo vom Neuling, wir haben vor einigen Jahren ein altes Bauernhaus erworben. Natürlich haben wir hier keine wahnsinns Dämmwerte erwartet,...

  1. #1 waltschrat, 17.04.2020
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    Hallo vom Neuling,

    wir haben vor einigen Jahren ein altes Bauernhaus erworben.
    Natürlich haben wir hier keine wahnsinns Dämmwerte erwartet, dennoch müssen wir an der einen oder anderen Stelle noch mal ran.
    Das Haus ist primär im UG ausgebaut, das Dach nur zu einem 1/4.
    Jetzt hat das Dach eine Besonderheit - Das Haus hatte ursprünglich eine Reetdach. Um die Stärke des Reets auszugleichen ist auf den alten Dachstuhl mit ungefähr 20cm Abstand ein neuer Dachstuhl gezimmert worden.
    Das bedeutet, dass unsere Zwischenräume zwischen der offenen Dachhaut und den Wänden enorm groß sind.
    Jetzt möchte ich gerne in die Zwischenräume eine Einblasdämmung einbringen, da die alte Glaswolle mittlerweile zu Staub zerfallen ist.

    Jetzt meine zwei Probleme:

    1. Das Volumen. Durch die großen Zwischenräume müsste am Ende des Tages knapp 40 cm Dämmschichtdicke eingebracht werden, was ich für ein bissel übertrieben halte.

    2. Die offene Dachhaut. Das Dach ist recht steil und wir haben noch nie einen Wassereintritt feststellen können, aber eine Dämmung unter eine offene Dachhaut blasen bringe ich nicht übers Herz.

    Meine Überlegung waren Säcke, in die die Dämmung eingeblasen wird. diese gibt es am Markt auch mit einer wasserundurchlässigen Seite (Richtung Dachhaut) und einer dispersionsoffenen Seite (zum Ausbau).
    Doch habe ich keinerlei Informationen finden können, wie ich vorgehe bei so großen Zwischenräumen.

    Hat irgendwer Erfahrungen oder eine Idee?

    Vielen Dank im Voraus ;)
     
  2. #2 Andreas Teich, 17.04.2020
    Andreas Teich

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    Es gab von Isofloc vor vielen Jahren Untersuchungen zu Dächern, bei denen Zellulose direkt gegen die Dachpfannen eingeblasen worden war-offenbar i.d.R problemlos.
    Dämmstärken um 40 cm sind bei Passivhäusern ziemlich normal.
    Dachaufbau außen wasserdicht und diffusionsoffen- innen luftdicht und diffusionsbremsend/ dampfbremsend.

    Wenn die Dachpfannen von innen sichtbar sind können außenseitig seitlich an die Sparren Latten und innen dazwischen Holzfaserunterdachplatten angeschraubt werden um die Regendichtigkeit bei defekter Abdichtung und eine feste Schicht zum Einblasen zu konstruieren.
    Innen dann eine Dampfbremse mit 2-4 m Sd Wert.
    Bei steilen Dächern höhere Verdichtung der Zellulose anstreben, ca 55-60 kg/ m3.
    Bei Fragen anrufen
     
    waltschrat gefällt das.
  3. #3 Fabian Weber, 18.04.2020
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    Das ganze Gewicht sollte aber mal ein Statiker mindestens aber ein Zimmermann überprüfen auch wenn das Reet-Dach sicherlich auch nicht ganz leicht war.
     
  4. #4 Gast85808, 18.04.2020
    Gast85808

    Gast85808 Gast

    Ach ja, unser Teich wieder mit seinen Harakiri-Vorschlägen...

    Also: egal wie man es dreht, ohne Unterdach ist es gegen jede Norm, Fachregel, nenn es wie Du willst. Man kann eine Bastellösung schaffen, da müsste man die genauen Verhältnisse vor Ort aber kennen. Dämmen gegen Dachziegel macht man vielleicht in Österreich, hier in Deutschland nicht.

    Aber, auch das muß klar sein, auch diese Bastellösung entspricht nicht den Normen! Um den Dämmstoffhersteller zu zitieren: na ja, aber immer noch besser als nix.

    Also seitlich an die Sparren pro Feld eine Unterspannbahn/Unterdeckbahn antackern, mit Leiste fixieren, in der Mitte des Feldes Auch ein Leiste anbringen, so daß quasi ein Senke geschaffen wird.

    Dadurch bekommst Du sogar noch ne Hinterlüftung, setzt aber voraus, daß da auch was Hinterlüften kann, sprich Anschlüsse unten und oben.

    Der Rest ist ein bischen Zimmereiarbeit.
     
  5. #5 Andreas Teich, 18.04.2020
    Andreas Teich

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    Das Einblasen der Zellulosedämmung gegen Dachpfannen wurde von Isofloc ausgeführt nicht von mir,
    Erfahrungswerte dort abfragen.
    Unterspannbahnen eignen sich nicht zum Gegenblasen mit Zellulosedämmungen
    sondern nur druckfeste Platten wie von mir beschrieben.
    Dadurch reduziert sich ohnehin der Hohlraum.

    Wenn der Zimmermann ohnehin schon den zweiten Dachstuhl für ein Ziegeldach errichtet hat dürfte die Statik kein Problem sein, wenn ein späterer Ausbau berücksichtigt wurde.

    Nimm ein Bild von innen auf
    Wie soll die Innenverkleidung ausgeführt werden?
    U-Wert kann mit Ubakus ermittelt werden
     
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