Erdwärmepumpe – FBH – viele Fragen (mit Fotos)

Moin allerseits,

seit vergangenem Herbst wohnen wir (erstmals) in einem EFH (BJ 2005), das mit einer Erdwärmepumpe (NIBE F 1245, installiert 2014) und einer Fußbodenheizung (oder –erwärmung?) ausgestattet ist.
Seit einigen Wochen befasse ich mich mit der Heizungsanlage. Es geht mir erst mal nur darum, sie so gut es geht zu verstehen und ich verfahre nach dem Motto „(erst mal) nur gucken, nicht anfassen“.
Nun habe ich ein paar Fotos gemacht und hoffe, Ihr könnt mir einige meiner vielen Fragen beantworten:

1. Pumpe:
Habe im Heizungsraum bislang nur 1 Pumpe gefunden. Es scheint eine Umwälzpumpe zu sein, die das Brauchwasser zirkulieren lässt. Schaltet man sie ab, dauert es ewig lange, bis warmes Wasser aus dem Hahn kommt.
Ist sie auch für die Heizwärme zuständig? Wenn nicht (was ich vermute): Müsste dann nicht woanders noch eine weitere Pumpe sein, die die Heizwärme in der FBH zirkulieren lässt?
Die Pumpe zieht dauerhaft 25W. Würde es sich lohnen, ein moderneres Gerät einzubauen oder ist das Blödsinn, solange sie nicht defekt ist?
Wenn darüber nur Brauchwasser läuft, könnte ich sie über die Zeitschaltuhr doch wenigstens nachts abstellen, wenn kein Bedarf da ist?

2. Druckanzeigen:
Im Heizungsraum habe ich zwei Druckanzeigen vorgefunden. Sie zeigen relativ konstant 1,5 bar bzw. 1,0 bar an. Ist das Vorlauf und Rücklauf oder bezieht sich das auf den Druck in der Erdwärmeanlage im Boden?

3. Heizvorgang:
Im HKV habe ich diese Röhrchen vorgefunden, an denen man die Fließgeschwindigkeit der einzelnen Heizkreise ablesen kann. Durch längere Beobachtung habe ich gemerkt, dass immer, wenn die WP Wärme hochpumpt (ca. 2x pro Stunde), die Geschwindigkeit bei allen Anzeigen für ein paar Minuten auf 0 zurückgeht und danach „frische“ Wärme in die Anlage gepumpt wird. Ist das so korrekt interpretiert oder was passiert da genau?

4. Hydraulischer Abgleich:
Ich habe den Verdacht, dass hier nie ein hydraulischer Abgleich durchgeführt wurde. Zum einen ist festzustellen, dass es im OG nie vernünftig warm wird (unten 2° wärmer), im Bad oben bekommt man z.B. nicht mehr als 20,5°C hin. Wenn sich die Wärme den Weg des geringsten Widerstands sucht, ist es ja logisch, dass oben unterversorgt ist?!

Die Fließgeschwindigkeit zeigt für das WC unten (2m²) z.B. 2,5 l/min. an, während das vier mal so große Büro (auch unten) lediglich 1,0 l/min. hat. Solche Beispiele gibt es mehrere. Flur, WC und HWR (alles unten) sind die wärmsten Räume des Hauses (23°), aber auch die kleinsten. Kann das am fehlenden hydr. Abgleich liegen? Ist evtl. die Vorlauftemperatur zu gering, um das Bad warm zu bekommen?

5. Heizverteiler:
Für das Obergeschoss ist dieser HKV verbaut (siehe Foto), das ist ein völlig anderes Modell als unten (Cosmo). Funktioniert es prinzipiell genau so? Was ist das für ein Modell? An den Zeigern kann man offenbar eine Temperatur ablesen, das geht unten nicht. Leider komme ich da nicht vernünftig ran, da es in 3,5 Metern Höhe hängt und ich noch keine passende Leiter habe L

6. Wartung WP:
Wie oft sollte die WP gewartet werden? Manche sagen 1x jährlich, andere alle 2 Jahre, andere sagen die ist wartungsfrei.
Lohnt sich evtl. ein Wartungsvertrag? Was könnte eine Wartung durch NIBE kosten?

7. Zusammenspiel Raumthermostat, Fließgeschwindigkeit, Vorlauftemp.
Mir ist noch unklar, wie im Idealfall die Heizung optimal eingestellt werden kann. Die Raumthermostate (Bimetall) haben doch nur die Funktion, über die Stellantriebe die Ventile entweder auf- oder zuzumachen? Ist die gewünschte Raumtemperatur erreicht, fließt durch die entsprechende Schleife keine Wärme mehr. Ich überlege, smarte Raumthermostate (Homematic) zu installieren, aber macht das überhaupt Sinn, z.B. für ein Wochenprogramm? Man könnte auch die WP selber „smart machen“ und mit einer NIBE-App bedienen, aber da sehe ich nicht den Sinn drin, denn Veränderungen (z.B. Vorlauftemp.) merkt man ohnehin erst nach 12-24 Stunden.

Wird durch die Fließgeschwindigkeit je Heizkreis auch die Temperatur reguliert, die man maximal in dem Raum erreichen kann oder geht es dabei nur darum, wie schnell sich ein Raum aufheizt? Anders gefragt: Wird ein Raum wärmer, wenn er 2,5 l/min. hat, als ein gleich großer Raum mit 1,0 l/min., oder wird er nur schneller warm?

Wie ermittelt man die notwendige, aber ausreichende Vorlauftemperatur (mal vom Einfluss der Außentemperatur und der Heizkurve abgesehen)? An der WP kann ich die Temperaturen Vorlauf/Rücklauf ablesen – die Differenz ist meist nur zwischen 0° und 2°.


Danke für Eure Geduld mit einem blutigen Anfänger – für Hilfe wäre ich sehr sehr dankbar.

Schönes Wochenende
Jotrocken

***FOTOS***
Pumpe:



Druckanzeigen:


HKV Obergeschoss:

 

Vielen Dank @Fabian Weber und @msfox30 !

Das hat mir schon sehr weitergeholfen.
In der Tat ist die Heizungspumpe in der SWP drin. Es ist offenbar eine automatische Pumpe (an der man allerdings auch über die Menüführung Einstellungen vornehmen kann). Das erklärt wohl auch, warum die Fließgeschwindigkeiten in den Tacos von Tag zu Tag unterschiedlich sind, obwohl man an den Einstellungen nichts geändert hat?

Von der Homematic-Idee bin ich runter und habe nun die ERR deaktiviert und die Ventile auf dauer-geöffnet.
In der Installationsanleitung von NIBE habe ich rausgefunden, wie man die Heizkurve anpasst. Die werde ich etwas erhöhen und dafür die Neigung etwas senken, damit es in den Übergangszeiten muggeliger ist, aber bei Winter nicht (noch) wärmer.

@Fabian Weber: Was ist denn das rosa Forum?

 

Das rosa Forum habe ich nun von vorne bis hinten gelesen, was meine WP angeht, und bin sehr viel weiter gekommen.
Nun habe ich mich mit den Tacos befasst und gemerkt, dass ein und dasselbe Röhrchen unterschiedliche Werte an unterschiedlichen Tagen anzeigt (ohne etwas geändert zu haben). Liegt das daran, dass die Heizungspumpe automatisch ihre Leistung reguliert? Soll ich den thermischen Abgleich dann einfach vom Verhältnis her machen, aber ohne absolute l/min-Werte? Also Raum A soll wärmer als Raum B usw.?

Habe mich auch mit dem Brauchwasser befasst und sehr sehr viel gelesen. So wie es hier ist, gefällt es mir auf Dauer nicht (Zirku nur mit Zeitschaltuhr, zieht durchgehend 25W und zieht vor allem auch die Wärme aus dem Kreislauf). Da will ich irgendwann auch was dran ändern.

 

Habe die Thermostate bzw. die Stellantriebe abmontiert. Läuft so gesehen also auf Volldampf.