Falsches Aufmaß Außentüre / Eingangstüre - Mangel?

Hallo zusammen,

meine Mutter hat bei einer überregionalen Vertriebsfirma (H.... & H....) eine Außentüre bestellt. Nach ewigen Lieferverzögerungen und sonstigen Ärgernissen wurde dann der Montagetermin angekündigt.

Ich wurde dann eingebunden und habe mir den Vorgang genauer angesehen. Dabei ist mir aufgefallen, dass das Rahmenmaß der neuen Türe 1020 mm x 2010 mm betragen soll. Die ursprüngliche Türe von 1982 hatte 1100 mm x 2050 mm, wobei natürlich der Putz berücksichtigt werden muss.

Ich habe dann selbst mit dem Lasermessgerät nachgemessen und 1070 mm x 2045 mm Maueröffnung gemessen. Nach Abzug einer Fuge von 10 mm in der Höhe und 20 mm in der Breite wäre ich als Laie auf ein Rahmenmaß von 1050 mm x 2035 mm (statt 1020 mm x 2010 mm) gekommen.

Dies hat die Firma angezweifelt und ihren Montageleiter für ein erneutes Aufmaß vorbeigeschickt. Dieser ist dann ebenfalls auf ein Rahmenmaß von 1050 mm x 2035 mm (statt 1020 mm x 2010 mm).

Die Firma ist dennoch sehr auf Konfrontation aus und fordert nun eine Stornogebühr von 20 % des Auftrags. Vor Gericht hätte ich keine Chancen, da ein Gutachter bestätigen würde, dass diese Abweichung unerheblich ist.

Ich finde es aber schon erheblich, wenn ein Türdurchgang 30 mm schmäler und eine Türhöhe 25 mm niedriger wird.

Hat von Euch jemand Erfahrung, welche Abweichungen hier im Rahmen liegen und nicht zu beanstanden sind bzw. welche Toleranzen es gibt?

Vielen Dank :-)

 

Die lichte Breite (Durchgangsmaß) ist eben nicht 1 Meter. Die angegebenen Maße sind Rahmenaußenmaße.

Bisher ist die lichte Breite ca. 95 cm und die lichte Höhe ca. 202 cm.

Mit der neuen Türe wäre die lichte Breite auf ca. 83 cm und die lichte Höhe auf ca. 190 cm reduziert worden.

Mit den korrekten Maßen wären es bei dem gleichen Lieferanten wenigstens 86 cm in der Breite und 193 cm in der Höhe (Stichwort: Barrierefreiheit).

 

Nein, die Firma. Meine Mutter würde sich das nicht zutrauen ;-)

 

Das wäre auch mein Ansatz gewesen, denn warum sollte ich mich auf solche Kompromisse einlassen. Die Firma hat bei Bestellung im Februar 2022 als Liefertermin Mai 2022 mit meiner Mutter vereinbart. Als im Juni 2022 immer noch keine Lieferung absehbar war, ist meine Mutter per Brief vom Auftrag zurückgetreten. Auf dieses Schreiben wurde nicht reagiert. Das war dann der Zeitpunkt als ich das Thema übernommen habe. Habe mich im August 2022 an die Firma per E-Mail gewendet und das Rücktrittsschrieben nochmals übermittelt. Nachdem nach drei Wochen immer noch keine Reaktion kam, habe ich an die GF eskaliert. Und plötzlich kam die Mitteilung, dass die Türe nun produziert und ein Rücktritt nicht mehr möglich sei und sie das Schreiben vom Juli 2022 auch nicht erhalten hätten. Die Lieferverzögerungen seien höhere Gewalt. Die Firma hat mir auch direkt mit einer gerichtlichen Auseinandersetzung gedroht, falls wir die Türe nicht abnehmen. Dann wollten sie 80 % der Auftragssumme, was immer noch gut 3.000 € gewesen wären und nun wollen sie 20 %, nachdem ich sie auf ihre AGBs hingewiesen habe, die sie anscheinend selbst nicht kannten (jederzeit Rücktritt gegen 20 % Entschädigung möglich).
Nachdem die ganze Kommunikation sehr komisch ablief, habe ich mir das Ganze eben genauer angesehen - u.a. auch, was überhaupt geliefert wird und ob das passt. Ich bin der Meinung, dass man von einer Fachfirma (größere Kette) ein exaktes Aufmaß erwarten kann und sehe nicht ein, nun 20 % zu bezahlen.

Allerdings kenne ich die genauen Toleranzen nicht und bin gerade erst dabei, mich einzulesen. Letztlich wird der Streitwert aber "nur" ca. 700 € (= 20 %) sein.

Die Firma / Kette ist übrigens für ihre Praktiken bekannt bzw. es gibt eine Vielzahl von Erfahrungsberichten dazu. Ich hätte dort auch nicht bestellt, aber der Vertriebsmitarbeiter hat meine Mutter eben "überzeugt" und ich habe erst sehr spät davon erfahren.

Soviel zu den Hintergründen.