Fenstermontage an Styrodur zulässig?

An zwei Stellen in unserem neuen Haus wurde in unmittelbarer Nähe zum Fenster eine Stahlbetonstütze hergestellt.
Für die Schiebetür wurde ab Werkplan zwischen Stahlbetonstütze und Rahmen eine 6cm Dämmung geplant. Für das Bad-Fenster im OG ist der Stahlbetonträger näher an das Fenster gerückt als laut Plan, sodass statt Mauerwerk dort nun auch Styrodur verwendet wurde für den Fenster-Anschluss - hier nun sogar ca. 8 cm. Entspricht das einer fachgerechten Ausführung hinsichtlich der Schall-, Dämmeigenschaften und dergleichen? Der Fensterbauer meinte, über die Verankerung müsse ich mir keine Sorgen machen. Es wurden hochwertige Würth Amo Combi 7,5/11 x 242 mm verwendet. Ich mache mir aber Sorgen. Auf mich wirkt diese Ausführung Minderwertig und improvisiert. Welche Sanierungsmöglichkeit kann ich verlangen, wenn es nicht fachgerecht sein sollte?

Danke für Eure Einschätzung.

 

Die Ausführung scheint wohl derartig exotisch zu sein, dass sich niemand dazu äußern kann. Das nährt meinen Verdacht, dass es improvisiert ist. :-/

 

Sorry, wollte nicht drängeln. Ich habe nur leider am Montag das Gespräch mit dem Bauunternehmen zu den Punkten und bei dem Thema fehlte mir eben bislang eine Einschätzung. Ich wollte nicht unhöflich sein. ;-)

 

Das Fenster wurde nicht nach Plan ausgeführt. Dort war nach Plan zwischen Stahlbetonträger und Fensterrahmen noch Mauerwerk (Hohllochziegel geplant). Da die Stütze zu nah ans Fenster gekommen ist, wurde jetzt Alternativ wie auf dem Foto zu sehe auf der einen Seite vollflächig eine Art Styrodur aufgedübelt und darin die linke Fensterseite verankert. Bei der Hebeschiebetür im Wohnzimmer dagegen ist schon nach Plan mit einer 6cm breiten Styrodurplatte zwischen Rahmen und Stahlbetonstütze vorgesehen gewesen. Dieses Detail ist mir aber nicht aufgefallen bei Freigabe der Bauunterlagen. Ein allgemeiner Gutachter hat hier nun bemängelt, dass der Schallschutz nicht gegeben ist. Und in diesem Zuge habe ich allgemein die Frage mir gestellt, ob diese Form von Ausführung der allgemein anerkannten Regel der Technik entspricht. Das war schon alles.

 

Eine wirklich beeindruckende Antwort. Schon einmal gut zu wissen, dass zu dieser Lösung öfters in der Praxis gegriffen wird und offenbar auch Vorteile gegenüber herkömmlichen Lösungen hat, aber noch nich soweit sich durchgesetzt hat, dass man es zum "Standard" erklären kann - so verstehe ich den Begriff "Innovation" in dem Zusammenhang. Also für mich als Konsequenz folgt daraus, dass ich zumindest keine erhöhte Aufmerksamkeit auf das Thema lenken muss oder gar eine Mängelrüge erstellen muss. Der Gutachter hatte ja auch nur bzgl. des Schallschutzes bedenken geäußert, allerdings liegt das Haus in einem sehr ruhigen Anwohnergebiet (30 kmh Anwohnerstraße) und nächste Autobahn 2km Luftlinie. Ich wollte nur nicht, dass man das Gefühl hat, das Fenster sei gekippt vom Lärm. Wenn die Schallschutz-Befürchtung nur ein theoretisches Konstrukt ist, kann ich damit Leben. Zweiter Kritikpunkt war, dass man durch Dämmung mit Leichtigkeit durchbohren kann, wenn man dies als Einbrecher erkennt. Wobei hier auch keine Gefahr ist, weil der Hebel auf der anderen Seite ist bei der HST, und das Fenster im ersten OG. Bleibt nur noch der Punkt offen mit der Langlebigkeit der Dichtigkeit oder ob diese Konstruktion Risse begünstigt im Außen oder Innenputz. Das waren jetzt alle meine Gedanken dazu. Ich habe aber jetzt zumindest kein schlechtes Gefühl mehr bei der Sache.

 

Mir ist gerade aufgefallen, dass das Fenster im Wohnraum-Keller komplett von Styrodur ummantelt ist und so ab Werk mit der Sandwich-Betonwand gekommen ist. Das ist doch im Prinzip genau das selbe, oder?

 

Der Winkel ist doch nur am Fensterrahmen in dem Klebeband. Unten nicht. Das ist ein Problem?
Die Mauer haben Sie nicht gemacht, weil da ja nur noch 6-8cm ist (zur geplanten Position, damit es in Linie ist mit den Fenser darüber/darunter für die Fassaden-Optik. Allerdings hätte man die Stütze einfach weiter weg machen sollen. Das ist denke ich der Planungsfehler.

 

Faulheit kann es nicht gewesen sein, weil die Mauer ursprünglich da war!

 

Danke für die Klarstellung. Nur was folgt daraus jetzt konkret?

Es wurde nun mal jetzt so umgesetzt und das Bauunternehmen oder der Fensterbauer sieht keinen Grund, da was zu ändern. Es wird öftersso realisiert auch von anderen Unternehmen und es gäbe damit keine Probleme. Sollte ich dennoch hier auf Änderungen bestehen und wenn ja, in welcher Form oder genügt es, dies als "nicht konforme Ausführung" lediglich im Protokoll vermerken zu lassen für den Fall der Fälle, wobei es ja wie gesagt im Ausführungsplan so auch schon drin stand.

 

Ob die Lösung dauerhaft stabil ist oder ob mit frühzeitiger Materialermüdung zu rechnen ist. Und eben die Auflistung von User Profil, dass es bspw. keiner RAL Montage entspricht. Das wurde unter anderem vertraglich zugesichert.