Flachdachabdichtung ohne Gefälle auf intensivbegrünter Garage

Hallo zusammen,

ich hoffe, dass ich hier ein paar Meinungen und evtl. auch Empfehlungen bekomme. Bin absoluter Laie.

Folgender Sachverhalt:

Wir bauen ein Fertighaus in Holzständerbauweise mit Keller. Am Keller anschließend sitzt unsere Garage (6m x 4,5m), welche vom Fertighausanbieter ebenfalls mit Fertig-Kellerelementen gestellt wurde. Die Garagendecke (ca. 22cm Stärke) wurde nachträglich gegossen, da eine Intensivbegrünung (Vorgabe Landratsamt) und zum Teil Holzterasse geplant ist. Attika ist ca. 34cm hoch. Die Garagendecke an sich hat kein Gefälle.

Die Architektin hat nach vorgaben des Fertighausanbieter die Entwässerung der Garage ohne Ablauf und Notentwässerung geplant. Auf der „hinteren“ Seite der Garage fehlt ca. die Hälfte der Attika. So soll so das Wasser „hinten“ an der Garage bzw. in das Gelände abließen. Geplant ist das „hinter“ der Garage angefüllt wird und die Intensivbegrünung auf der Garage quasi mit unserem Garten anschließt von der Höhe her (Hanggründstück).

Vor dem Winter haben wir die Flachdachabdichtung erstellen lassen. Das Abdicht-Unternehmen (nicht vom Fertighausanbieter sondern in EL) hatte uns dazu beraten, dass keine Gefälledämmung notwändig wäre – auch nach unseren Nachfragen „ginge das so“. Da dieses Unternehmen vor Ort bekannt ist und man soweit nur positives hört und man sich als Laie eben drauf verlässt wurde folgender Aufbau erstellt:

Garage, Dampfsperre schweißen, sowie Attikabrett erstellen. 8cm alukaschierte Dämmung verlegen. 1. und 2. Lage schweißen.
Materialien wurden von der Firma Bauder verwendet.

Jetzt ist es so, dass das Wasser natürlich permanent und vollflächig steht und nicht abfließt. Über die Attika-Freie Seite fließt das Wasser nicht ab, da es dort eine Mulde gibt wegen der Dämmung und Schweißnaht. Zudem sind die Bahnen so gelegt, dass sie nicht in Richtung geplanten Wasserablauf liegen – sondern quer dazu. Auf Grund dieser Wannenform muss sich das Wasser nach meiner Leienhaften-Messung fast 3cm vollflächig ansammeln, bevor der überschüssige Teil an der offenen Seite abfließen kann. Somit wird auch immer Rest-Wasser auf dem Dach bleiben, welches nicht abfließt und dann natürlich weiter steht. Und man sieht schon an der Bitumenbahn, dass durch die Kapilarwirkung, die Feuchtigkeit unter dem Erker ,der an der Garage grenzt, nach oben zieht. Wie gesagt – wir haben ein Holzständer-Fertighaus (!).

Bzgl. der Intensivbegrünung war nie eine Retentions- oder Anstaubewässerung geplant. Der GaLa will ledglich eine 2-4cm hohe Drainagebahn verlegen.

Anbei ein paar Bilder.

Die DIN-Normen und Flachdachrichtlinien hab ich versucht zu studieren - aber ehrlich - ich werde nicht ganz schlau draus, ob es so jetzt eben ok ist weil Intensivbegrünung (aber keine Anstaubewässerung), wir einen Totalschaden haben oder der GaLa mit seiner Drainagebahn am Ende alles rettet.

Bin auf die Meinungen gespannt und über jede Hilfe dankbar, da uns aktuell einfach jeder im Stich lässt.

 

Erstmal danke für die Antwort !

Wir wollen am Ende lediglich ein paar Stauden auf dem Dach. Man kommt nicht direkt vom Haus auf die Garage. Der Erker an der Garage hat zwei Festverglasungen. Unsere Terrassentüre führt auf das Gelände "hinter" der Garage. Ich habe eine Skizze angehängt. Dann versteht man es besser.

Die Attika ist nur die Hälfte der Garagenrückwand und ein kleines Stück an der Seite offen. Sieht man ebenfalls auf dem Bild. In blau wie die "geplante" Entwässerung vom Fertighausanbieter gedacht ist. Grün dargestellt, die Drainage im Erdreich an der Garagenrückwänd bzw. Rund um den Keller. Orange (also der Versatz hoch zum Erker) ist die Kellerwand. Unser GaLa hat auf der Abdichtung mit 0,5 cm Gleit-/Schutzvlies und 2 cm Dränagebahn z.B. Zinco Fixodrive 50 gerechnet. Danach kommt Substrat/Erde, an einigen Stellen Kies und ein Teil der Garage wird vom Holzdeck überdeckt sein. Von Holzdeck zu Attika sind es ca. 25cm Höhenversatz. Das sieht man auf den Bildern ganz gut. Auf dem Detailfoto sieht man noch die Bitumenbahn, die mit einer Wandanschlussleiste unterhalb des Erkers an der Kellerwand verschraubt wurde. Das Braune ist die Dichtschlämme, mit welche die Folie der Außenwand an die Kellerwand bzw. Sockel abgedichtet wurde.

Tatsächlich ist meine Befürchtung garnicht so sehr die Dichtigkeit bei stehendem Wasser auf der Garage (2 Bahnen == höhere Anforderungskategorie genügend?), sondern das sich anstauende Wasser welches eben stehen bleibt und quasi nie abfließen kann, solange es eine bestimmte Höhe nicht erreicht (fehlendes Gefälle). Und daher die Frage, ob in unserem Falle nicht doch ein Gefälle hatte hinmüssen bzw. ob so eine Entwässerung in der Art überhaupt zulässig ist.