Frage zu Wasserdampfdiffusionswiderstand

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  1. #1 kulldorf, 12.01.2014
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    Hallo,

    ich habe eine Frage an die Diffusionswiderstand Experten.
    Wie würde sich der Wasserdampfdiffusionswiderstand verringern wenn man in ein Bauteil X-Löcher hineinbohrt.
    (Bsp. Spanplatte µS u. Luft µL)

    µs = 50
    µL=1
    µSL=?

    Linear würde es sich sicher nicht verhalten. Würde sich das Bauteil nun wie eine diffusionsoffenes verhalten?
    Könnte man so etwas abschätzen?

    Gruß
     
  2. #2 baudummie, 16.01.2014
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    Achtung, das sind nur meine laienhafte Einschätzung und ein paar Gedanken dazu:

    Ich glaube nicht, dass es Sinn macht, einen Wasserdampfdiffusionswiderstand für ein solches Bauteil (Spanplatte mit Löchern) anzugeben. Der Wasserdampfdiffusionswiderstand bezieht sich auf ein einziges Material und ist unabhängig von irgendwelchen anderen Größen.

    Eher zu gebrauchen ist vielleicht der Wasserdampfdiffusionsstrom, also die Menge an Wasserdampf (kg), die pro Zeit- (s) und Flächeneinheit (m²) durch die Gesamtkonstruktion transportiert wird.

    Voraussetzung für eine Wasserdampfdiffusion ist erstmal, dass es ein Druckungleichgewicht zwischen den Ebenen gibt. Bsp.: Außenluft bei einer Temperatur von -14°C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 50% enthält weniger Wasser als Raumluft bei einer Temperatur von 20°C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 50%. Somit herrscht innen ggü. außen ein Überdruck und es kommt zu einer Diffusion von innen nach außen.

    Bei der Diffusion geht der Wasserdampf den Weg des geringsten Widerstandes, also zunächst durch die Löcher. Je nach Fläche der Löcher und Druckdifferenz kann der Wasserdampf durch die Löcher komplett entweichen und es entsteht ein Druckgleichgewicht. Bei kleineren Lochflächen und hoher Druckdifferenz wird der Dampf auch durch Flächen mit höheren Wasserdampfdiffusionswiderständen diffundieren.

    Bitte an die Bauphysiker unter euch: Bitte zerpflücken und weiterspinnen. :think
     
  3. #3 baudummie, 16.01.2014
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    Nichts anderes wird doch bei der kontrollierten Wohnraumlüftung (KWL) gemacht, nur dass es dort noch Ventilatoren gibt, die den Unterdruck im Hausinneren erzwingen...
     
  4. #4 baudummie, 17.01.2014
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    Ich habe in Google Books in "Bauphysik kompakt: Wärme, Feuchte, Schall" nachgelesen.

    Das muss ich verbessern. Die Einheit g/(m²h) gehört zur Diffusionsstromdichte, der Diffusionsstrom ist unabhängig von der Fläche.

    Im Buch wird die Abhängigkeit der Diffusionsstromdichte von der diffusionsäquivalenten Luftschichtdicke sd gezeigt. Und es ist auch ein Beispiel für den mittleren sd-Wert (flächengemittelt) enthalten, siehe Seite 212:

    sd_mittel = A_gesamt / (A_1 / sd_1 + A_2 / sd_2)

    Um zu deinem Beispiel mit der durchlöcherten Spanplatte zurückzukommen.
    Spanplatte: L x B x H = 2,44m x 1,22m x 19mm, µ_Span = 50
    Bohrlöcher (5 Stück): ⌀ = 10cm, µ_Luft=1

    Dann sind A_Spanplatte=2,98m², sd_Span=0,98m, A_Bohrlöcher=0,039m², sd_Luft=0,019m und A_gesamt=3,02m².
    Somit wäre sd_mittel=0,59m. (Ob es Sinn macht, daraus auf µ_mittel=31 rückzuschließen, weiß ich nicht.)

    Wegen sd_mittel>0,2m wäre die Spanplatte mit den gewählten Bohrlöchern nicht diffusionsoffen. Jetzt könnte man natürlich weiterspinnen und berechnen, wieviele Löcher mit welchem Durchmesser in die Platte gebohrt werden müssten, damit das ganze rein rechnerisch als diffusionsoffen gilt. (Wahrscheinlich bliebe von der Platte nicht mehr viel übrig.)


    P.s. Ich hoffe, es meldet sich noch jemand zu Wort, auf Monolog habe ich wenig Lust.
     
  5. H.PF

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    Diese Frage ist doch hypothetisch da durch die Löcher plötzlich das Thema Konvektion viel interessanter wird. Und schwupp hat man gaaaaaaanz andere Massen an Feuchtigkeit hinter der Platte...
     
  6. #6 baudummie, 17.01.2014
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    Nur der Vollständigkeit halber: In die Spanplatte mit L x B x H = 2,44m x 1,22m x 19mm müsste man (rein rechnerisch) fünf Löcher mit jeweils mind. 13,6cm Durchmesser bohren, um von einem diffusionsoffenen Bauteil sprechen zu können.

    Natürlich ist das alles reine Theorie. Wie H.PF schon schreibt, gibt's dann wieder andere Effekte, die hier vollkommen außer Acht gelassen wurden.
     
  7. #7 Kalle88, 17.01.2014
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    Thermik in der Waagerecht funktioniert nicht, so ist es völlig überflüssig da Stellenweise zu perforieren. Die Feuchte wird nicht mit Pfeilen auf das Loch hingewiesen, sondern will dort diffundieren wo es anliegt. Ist da kein Loch, dann Bullshit. Zumal die Perforation nicht gerade zuträglich für die Festigkeit der Platte ist. Zum Rest hat HPF, schon alles gesagt.

    Sowas muss man nicht rechnen, um zu wissen das es größter Quatsch ist.
     
  8. #8 baudummie, 17.01.2014
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    Schon mal was vom Weg des kleinsten Widerstandes gehört?
     
  9. H.PF

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    Kalle, da gibts DOCH wieder Thermik, das ganze Haus kannst du dann so rechnen wenn du die Luftdichtigkeit in der Waagerechten durchbrichst. Da ziehts wie Hechtsuppe...
     
  10. #10 Kalle88, 17.01.2014
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    Stimmt die Feuchtigkeit, sofern sie denn anliegt, wird solange warten bis es in der Fläche das Loch gefunden hat bevor sich Tauwasser am kalten Bauteil ablegt... Warum bohren wir nicht alle einfach punktuell ein paar Löcher in die abgesoffenen Dächer - Problem behoben... Perforierte OSB, da sollte ich mal drüber nach denken...

    Hä hab ich was verpasst? Hier gehts doch nur darum nen Loch in die Platte zu bohren, die Luftdichtigkeit wird damit doch nicht beschädigt? Weiß schon was du meinst, aber, ach ich bin verwirrt. Ich glaube ich lese noch mal den Eingangsbeitrag.
     
  11. #11 Kalle88, 17.01.2014
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    So habs mir noch mal durchgelesen. Irgendwie komme ich da nicht mit, mir fehlt der Sinn dieser Rechnung. Hier fehlen mir irgendwie Werte, die eine Rechnung sinnvoll machen.

    Was bringt es mir zu wissen das eine Spanplatte mit X-Löchern eine X-beliebige Dicke an ruhender Luftschicht gleichsetzt. Und wie ermittel ich die Sorptionsfähigkeit des Werkstoffes? Naja, offenbar ist mir das zu Hoch. Vielleicht äußert sich Herr Fischer ja noch dazu.
     
  12. #12 Alfons Fischer, 18.01.2014
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    Der Diffusionswiderstand ändert sich insgesamt schon.
    Um für die Fläche eine Aussage treffen zu können, wird man im Labor messen müssen.

    Aber ich weiß von Schaum-Innendämmungen, wo man in Löcher mineralisches Material reinstopft und von WDVSs, die microperforiert sind.

    Aber ich sage auch: so richtig viel halten tu' ich davon nichts... Wenn ich diffusionsoffen bauen will, nehme ich entsprechende Materialien. Das Bohren kann nur eine lokal begrenzte Notlösung sein.
     
  13. sniper

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    das mit der diffusion ist immer so eine dache

    diese werte wurde alle im labor untersucht oder errechnet ,draußen an der front sieht es ganz anders aus

    größte unbekannte im labor ist der staub ,der sich draußen an der front auf den diffusionsoffenen materialien ablegt und schon verändern sich die werte um x
     
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