Funktionsheizen zwingend notwendig bei kleinen, schwimmenden Estrichflächen?

Diskutiere Funktionsheizen zwingend notwendig bei kleinen, schwimmenden Estrichflächen? im Estrich und Bodenbeläge Forum im Bereich Neubau; Hallo zusammen, ich habe gerade eine spannende Diskussion zwischen Heizungsbauer und Estrichleger. Wir haben ein RMH saniert und dort eine FBH...

  1. #1 BiallaC, 13.10.2023
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    Hallo zusammen,

    ich habe gerade eine spannende Diskussion zwischen Heizungsbauer und Estrichleger.

    Wir haben ein RMH saniert und dort eine FBH eingebracht. Estrich wurde letzte Woche eingebracht.

    Nun kommen wir ein bisschen ins Schlingern mit unserem Timing, weil der Heizungsbauer die Heizung noch nicht angeschlossen hat und wir das Funktionsheizen erst in der kommenden Woche starten können. Es dauert insgesamt 12 Tage.

    Der Estrichleger (der auch das Parkett verlegt) sagt uns nun, dass wir das Funktionsheizen nicht zwingend vor dem Verlegen des Parketts durchführen müssen da:
    • Die "Estrichschollen" so klein sind (ist ein kleines RMH), dass dort das Material nicht viel arbeiten wird
    • Der Estrich schwimmend verlegt wurde und so genug Platz hat zum Arbeiten
    • Das Parkett im Zweifel die Spannung abfedern wird; wenn dann entstehen eh nur Mikrorisse und die werden kein Problem sein
    Anders sieht er es mit den Fliesen - da würde er vorher einmal durchheizen.

    Klingt das für euch auch plausibel oder ist das Unsinn?

    Danke für eure Einschätzungen!
     
  2. #2 Fabian Weber, 13.10.2023
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    Das Funktionsheizen ist nicht mit dem Belegreifheizen zu verwechseln.

    Das Funktionsheizen dient als Test, ob die Heizung korrekt funktioniert und zum Beispiel noch dicht ist. Der mögliche Schaden, wenn das Parkett schon liegt, ist halt viel größer.

    Gerade bei Parkett muss außerdem die Restfeuchte aus dem Estrich noch viel geringer sein, als bei Fliesen zum Beispiel.
     
    Fred Astair gefällt das.
  3. #3 BiallaC, 13.10.2023
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    Danke Dir!
    Eine CM-Messung findet auf jeden Fall vor der Verlegung des Parketts statt - das Thema Restfeuchte ist damit dann abgesichert.

    Okay, das heißt also: Funktionsheizen kann auch nach der Parkettverlegung stattfinden (mit dem Risiko, dass es Probleme bei der Hzg selbst gibt)? Wie ist mit dem Parkett-Kleber? Kann das ein Problem werden?
     
  4. #4 Fred Astair, 13.10.2023
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    Frag den Estricher, ob er er alle Folgekosten für einen evtl. Parkettschaden übernimmt und Dir das auch schriftlich gibt.
     
  5. #5 Fabian Weber, 13.10.2023
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    Der Heizungsbauer ist dann jedenfalls aus dem Schneider.

    Dem Kleber ist das egal, dafür macht man ja die CM-Messung.

    Und dem Parkett würde ich die hohe Vorlauftemperatur auch nicht antun wollen.
     
  6. #6 nordanney, 13.10.2023
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    Die Frage ist, mit welcher Vorlauftemperatur das Funktionsheizen durchgeführt wird. Im Neubau setzt sich immer mehr die maximale Vorlauftemperatur der WP durch - also +/- 35 (wenn überhaupt). Das würde dem Parkett nicht wehtun.
    Wird es klassisch volle Pulle (z.B. 55 Grad) beim TE gemacht, habe ich ein komplett anderes Ausdehnungsverhalten beim Estrich (bei vier m Kantenlänge und Aufheizung von 15 Grad auf Maximaltemperatur sind es 0,96mm zu 1,92mm - also annähernd eine doppelt so große Dehnung). Da wäre ich dann auch mehr als vorsichtig.
     
  7. #7 BiallaC, 13.10.2023
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    Spannende Infos! Danke euch allen.
    Ich glaube ich werde jetzt einen Mittelweg fahren.
    • Ich mache einmal klassisches Funktionsheizen, das 7 Tage lang geht - das passt dann noch einigermaßen in den Zeitplan; und es fühlt sich einfach sicherer an
    • Das Belegreifheizen, das eigentlich durch den Hersteller vorgegeben ist und 14 Tage dauert, spare ich mir, da der Estrichbauer ja das Thema Belegreife auf seine Kappe nimmt
     
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