Garagendach – Reserve für Solarpanele berechnen?

Diskutiere Garagendach – Reserve für Solarpanele berechnen? im Bauphysik allgemein Forum im Bereich Bauphysik; Guten Abend, ich würde mir gerne auf meine Garage zwei PV-Panele aufstellen, bin allerdings etwas ratlos, ob hier ausreichend Reserven vorhanden...

  1. #1 Stefan1978, 25.06.2023
    Stefan1978

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    Guten Abend,
    ich würde mir gerne auf meine Garage zwei PV-Panele aufstellen, bin allerdings etwas ratlos, ob hier ausreichend Reserven vorhanden sind.
    Ich habe mich auch schon durch diesen Rechner gespielt, bin aber nicht endgültig schlau daraus geworden: eurocode-statik-online.de/berechnungen
    Ich wäre hier für ein paar Tipps sehr dankbar!

    Zur Garage: Diese ist zwischen zwei Wänden (Hauswand und gemauerte Nachbargarage) als Holzkonstruktion eingebaut. Die vertikalen Stützen sind 8x8er-Kanthölzer auf Betonfundament. Hier sollte es laut Rechner kein Problem mit der Tragfähigkeit geben.

    Die Dachkonstruktion besteht aber nun ebenfalls aus nur 8x8cm dicken Querbalken, die mit 75cm Abstand eine Länge von 3m überspannen. Das 10° geneigte Flachdach darauf selbst besteht aus einfachen OSB-Platten mit Dachpappe darauf und hat also ein sehr geringes Eigengewicht. Leider kenne ich die Holzqualität der Querbalken nicht.

    Die PV-Panele würde ich nun aufständern und entsprechend der Windlastzone ballastieren, das bedeutet für ein 2m2 großes Modul etwa 20 kg Eigengewicht plus 70 kg Ballast. Die Module würden quer zu den Balken stehen, d. h. das Gewicht würde sich auf möglichst viele Balken verteilen. Außerdem würden die Module eher am Rand des Daches stehen und nicht in der Mitte.

    Jetzt habe ich den Rechner für die Berechnung einer Holzbalkenfläche bemüht:
    Die Verkehrslast für das Dach habe ich mit "0" angenommen. Außer zu Reparationszwecken betritt niemand das Dach – und das nur, wenn kein Schnee liegt.
    Die Schneelast liegt hier (Brandenburg) bei 85 kg/m2.
    Nun die Fixlast: Hier habe ich für die OSB-Platten 14 kg/m2 angenommen. Außerdem verteilen sich die beiden PV-Panele mit insgesamt 180 kg auf mindestens fünf Querbalken (Fläche 5 x 0,75 m x 3,0 m = 11,25m2) – das wären also 16 kg/m2 auf die betroffene Dachfläche gerechnet (ergibt das Sinn?).

    Damit wäre ich unter der Annahme, dass die Holzqualität mindestens C24 beträgt, gerade noch im grünen Bereich. Mit C16 wäre ich allerdings bei der Biegespannung bei fast 150% des Zulässigen.

    Jetzt meine Fragen:
    - Gibt es eine Möglichkeit, die Holzqualität der Querbalken abzuschätzen? Kann ich hier bei einem vernünftigen Bau von C24 ausgehen?
    - Ergibt meine Rechnung überhaupt Sinn? Und wie wirkt sich das aus, wenn sich das Gewicht der PV-Panele eben nicht gleichmäßig über das Dach verteilt, sondern die Panele eher am Rand der Garage stehen?
    - "Verteile" ich ein PV-Modul plus Schneelast mit dem o.g. Rechner ("Berechnung eines Holzbalkens") auf zwei Querbalken, dann lande ich selbst mit C16 noch im grünen Bereich. Welche Herangehensweise ist hier nun valide?

    Ein Risiko möchte ich nicht eingehen – dann ziehe ich lieber das Dach runter und tausche die Querbalken durch dickere Exemplare aus oder stütze an einer Stelle noch in der Dachmitte ab (würde sich tatsächlich anbieten)... aber vielleicht ist das ja gar nicht notwendig.

    Ich freue mich auf Euren Input!
    Herzlichen Dank für die Mühe,
    Stefan
     
  2. #2 thomenec, 25.06.2023
    thomenec

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    Hallo Stefan1978,
    zu Deinen statischen Berechnungen kann ich leider nichts beitragen, vielleicht aber zur Deiner geplanten Vorgehensweise.

    Neben einer weiteren Ertüchtigung der Konstruktion durch zusätzliche einzubauende Verstärkungen möchte ich noch einen weiteren Ansatz einbringen :

    Warum verzichtest Du nicht auf die Ballastierung und verschraubst die Module fest mit dem Dach ? Dein statisches Problem resultiert primär aus dem Ballast und nicht dem Gewicht der Module wenn ich das richtig lese. Lasse Dir eine Befestigung einfallen die sich gut abdichten lässt und Du bist einen Großteil Deiner Sorgen und des möglichen Aufwandes los, oder ?

    Grüße
     
  3. #3 Stefan1978, 25.06.2023
    Stefan1978

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    Hallo thomenec,

    danke für Deine Idee - ich hatte auch schon darüber nachgedacht. Allerdings sträube ich mich ein wenig davor, das Dach zu durchbohren. Daher wäre meine bevorzugte Lösung gewesen, einfach ein paar Rasenkantensteine auf Bautenschutzmatte aufs Dach zu legen und hier die Panele zu verschrauben :)

    Schöne Grüße
    Stefan
     
  4. #4 thomenec, 25.06.2023
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    Hallo Stefan,
    ich würde an den Befestigungspunkten lange Stockschrauben durch das Dach in die Balken darunter eindrehen und die Eintrittsstelle satt / großzügig mit einer guten flexiblen Dichtmasse abdichten, die Unterkonstruktion der Paneele wenige cm schwebend auf die Stockschrauben aufsetzen, festschrauben und kontern.

    Somit bleiben die Eintrittsstellen zugänglich falls Du nachdichten musst und es kann sich auch kein Wasser unter der Konstruktion stauen.

    Zur Abdichtung etwas hochwertiges verwenden, versteht sich.

    Vielleicht gibt es aber auch soetwas Ähnliches bereits fertig ? Stockschraube mit Dichtkragen ? Mal google befragen oder im Dachdeckereinkauf schlau machen ?

    Grüße
     
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