Gipsfaserplatten trotz Imprägnierung diffussionsoffen?

Diskutiere Gipsfaserplatten trotz Imprägnierung diffussionsoffen? im Trockenbau Forum im Bereich Neubau; Hallo, ich finde verschiedenste Werte was den sd-Wert von Gipsfaserplatten angeht. Ich hätte gedacht, dass Gipsfaserplatten imprägniert sind....

  1. JanSN

    JanSN

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    Hallo,

    ich finde verschiedenste Werte was den sd-Wert von Gipsfaserplatten angeht.

    Ich hätte gedacht, dass Gipsfaserplatten imprägniert sind. Die meißten Gipsfaserplattenhersteller werben allerdings mit einem sehr guten sd-Wert.

    Wenn ich jetzt die Gipsfaserplatten als Zwischenwand verbaue bzw. die Dachschräge damit verkleide, habe ich da eine diffussionsoffene oder eine releativ diffussionsdichte Oberfläche.

    Und wie steht das die klassische Gipskartonplatte im Vergleich dazu da?
     
  2. Alex88

    Alex88
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    Gemäß der DIN 4108-7:2001-08 Gipsfaserplatten als luftdicht,
    GK Platten dagegen sind diffusionsoffen
     
  3. BaUT

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    Wusste nicht dass die DIN 4108-7 einen Unterschied zw. Gipskarton- und Gipsfaserplatten macht :wow

    DIN 4108-7 zur Herstellung der Luftdichtheitsebene
    5.2.3 Plattenmaterialien
    Gipsfaserplatten, Gipskarton-Bauplatten, Faserzementplatten, Bleche und Holzwerkstoffplatten sind luftdicht. Mit diesen Plattenmaterialien lässt sich in der Fläche eine Luftdichtheitsschicht herstellen. Gesonderte Maßnahmen sind im Bereich von Stößen, Anschlüssen und Durchdringungen zu ergreifen (siehe 7.3).

    Um jetzt mal auf die Frage des TE zurück zu kommen:
    Guck doch in die Angaben des Herstellers zum müh-Wert oder sd-Wert und dann spiele mal ein bissl mit dem U-Wert-Rechner von UBAKUS rum, dann bekommst du ein Gefühl für die Dampfdichtheit der verschiedenen Schichten.
     
  4. #4 Andreas Teich, 16.02.2024
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    Ggf anrufen sofern sich’s im Rahmen hält…
    Sd-Werte wie geschrieben sind beim jeweiligen Produkt und Hersteller ersichtlich,
    die können wie bei OSB-Platten von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich sein.

    Bei nachträglichen Imprägnierungen hängts von der Auftragsmenge ab- diffusionsdicht werden die Platten dadurch nicht

    Luftdichtigkeit und Diffusionsfähigkeit sind ganz unterschiedliche Eigenschaften-
    ein Baustoff kann diffusionsoffen sein und trotzdem luftdicht.

    Bauphysikalisch sind Innenwände unproblematisch und eher z.B. bei Bädern die Sorptionsfähigkeit von Bedeutung.
    Bei Außenwänden Gesamtaufbau in Ubakus eingeben und beurteilen
     
  5. Alex88

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    hab ich auch nicht geschrieben, vielleicht missverständlich, ok
    aber Luftdicht und Diffusionsoffen schließt einander doch nicht aus
     
  6. #6 Hercule, 16.02.2024
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    Ich hatte schon mal gefragt aber keine Antwort bekommen.
    Annahme: wie üblich eine 12,5mm Gipskartonplatte auf der Decke im Bad.
    Wie lange braucht Luftfeuchtigkeit (z.B. vom Duschen) um dort durchzudiffundieren ?
     
  7. #7 VollNormal, 16.02.2024
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    Sobald sich das Gleichgewicht eingestellt hat, diffundiert in den Zwischenraum genau so viel rein wie raus, in Summe also gar nichts mehr.
     
  8. BaUT

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    Solche Diffusionsberechnungen ließen sich linear schon in den 80ern rechnen, wenn alle Randbedingungen klar waren
    Was für ein Gleichgewicht?
    Bei gleichen Temperaturen auf beiden Seiten der Platte wird die Diffusion nur noch durch einen ggf. vorhandenen Konzentrationsunterschied angetrieben.
    Wenn unterschiedliche Temperaturen vorhanden sind, dann folgt die Diffusion in erster Linie dem Temperaturgradienten.
    .
    Heute würde man sowas mit WUFI simulieren.
     
  9. BaUT

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    Da hast du Recht.
    Beide Plattenarten ermöglichen Diffusion.
    Aus beiden Platten kann man Luftdichtheitsebenen herstellen.
     
  10. #10 VollNormal, 16.02.2024
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    Feuchtegleichgewicht. Sobald die Luft über der angehängten Decke genauso feucht ist, wie darunter, ist Schluss mit Diffusion.
     
  11. #11 Hercule, 16.02.2024
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    Faszinierend - das hätte ich mir jetzt nicht gedacht :)
    Aber wie lange dauert es bis dieses Gleichgewicht hergestellt ist ?
    Mir gehts da hauptsächlich um die Auslegung von Lüftungsgeräten. Deren Leistung in m³ pro Stunde um die Feuchte innerhalb einer sinnvollen Zeit raus zu bekommen.
    Zusätzlich muss man natürlich auch noch Farbschichten Dispersion oder Latexähnliche Dispersionsfarben berücksichtigen.
     
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  12. BaUT

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    Finde jemanden der WUFI oder das Orakel von DELPHI befragen kann.
    Dafür gibt es pauschale Ansätze nach DIN 18017-3 oder wem das "zu pauschal" ist, der nehme einen Lüfter mit Feuchtesensor.
     
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  13. #13 Hercule, 17.02.2024
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    Ich werde es dieses Jahr mal messen. Hab die Möglichkeit bei einem Projekt in dem Hohlraum ein Hygrometer einzusetzen. Dann hab ich endlich Klarheit.
    Aber es nervt das man keine Infos im Netz dazu findet.
     
  14. SIL

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    Das ist ein theoretischer Ansatz , praktisch kommt dies nicht vor , es gibt eventuell eine Annäherung.
    Einen vollständigen sozusagen 'ruhenden Status' wirst du nie erzielen.
     
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