Gipskarton vor Estricheinbau - Gibt es außer Lüften sonst noch Möglichkeiten gegen Schimmel?

Diskutiere Gipskarton vor Estricheinbau - Gibt es außer Lüften sonst noch Möglichkeiten gegen Schimmel? im Trockenbau Forum im Bereich Neubau; Hallo Leute, da ich in meinem Berufsleben noch nicht viel mit Gips und GK Platten zu tun hatte, fehlen mir hierfür leider die Erfahrungswerte >...

  1. #1 Michael1009, 04.01.2024
    Michael1009

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    Hallo Leute,
    da ich in meinem Berufsleben noch nicht viel mit Gips und GK Platten zu tun hatte, fehlen mir hierfür leider die Erfahrungswerte > deshalb hier mal meine Frage an die Profis:

    Bei meinem Ausbau geht es leider zeitlich nicht anders, dass zuerst die GK Platten, und dann der Estrich verlegt wird. Vielleicht ist dies nicht die optimale Lösung, weil GK Platten bei übermäßiger Feuchte zur Schimmelbildung neigen. Aber es geht leider nicht anders.

    Es soll ein Zementestrich verlegt werden, hat also nicht ganz soviel Wasser, wie ein Anhydritestrich.
    Lüften könnte ich mehrmals am Tag.
    Die GK Plattenstöße wollte ich zwar gleich spachteln, habe aber mal gehört, dass man das besser nach der Estrichtrocknung machen sollte.

    Was kann man sonst noch tun, um Schimmel entgegenzuwirken?
    Decke und Ecken regelmäßig mit trockenem Tuch abwischen?
    Ventilator zur besseren Luftumwälzung laufen lassen, sobald es der Trocknungsfortschritt des Zementestrichs zulässt?
    Würde eine Grundierung, zb. mit Gisogrund einer möglichen Schimmelbildung entgegenwirken oder wäre das bei Gipskarton eher kontraproduktiv?

    Wie sind denn eure Erfahrungswerte hinsichtlich Schimmelbildung bei GK Platten, wenn der Estrich erst nach der Gipskartonverkleidung reinkommt?
     
  2. #2 Fabian Weber, 04.01.2024
    Fabian Weber

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    Der Estrich kommt ja fast immer nach den Wänden. Ich sehe da überhaupt keine Probleme.

    Die Schimmelvermeidung ist die Aufgabe der Baufirma.
     
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  3. #3 Michael1009, 05.01.2024
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    Echt jetzt? Meinte nur, weil ich schon öfter darüber las, dass es Probleme mit Schimmel geben kann, und man die GK Platten besser nach dem Estrich einbauen sollte. Aber das waren teils schon ältere Texte, und vielleicht hat sich ja zwischenzeitlich hinsichtlich der Materialzusammensetzung der GK Platten etwas verändert.

    Und was ist mit dem Spachteln? Gibt es auch keine Probleme, wenn man vor dem Estrich spachtelt?

    Schön wär's...die GK Platten mach ich selbst und deswegen muß ich mich drum kümmern.
     
  4. mk940

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    Das Zauberwort heißt einfach lüften. Die Feuchtigkeit muss raus aus der Bude
     
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  5. #5 Michael1009, 05.01.2024
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    Wie wahr

    Macht es dann nichts aus, wenn man vorher spachtelt?
     
  6. mk940

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    Fachlich korrekt wäre es nach dem Estrich zu spachteln. Man sollte halt den Bereich einmal vorspachteln, der vom Estrich eingegossen ist, den rest danach. Kommt aber oft genug vor, dass schon vor dem Estrich einbringen diverse Wände fertig gespachtelt sind und mir wäre auch kein Fall bekannt, an dem das irgendwelche Folgen gehabt hätte.
    Trotzdem haben solche Herstellerrichtlinien in der Regel ihre Gründe, von daher ist dieser Erfahrungswert von mir keine verbindliche Aussage
     
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  7. #7 Gast 85175, 05.01.2024
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    Bei Metallunterkonstruktionen geht das oft noch gut, bei Holzunterkonstruktionen wäre ich aber doch vorsichtig...
     
  8. #8 Doc Peter, 06.01.2024
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    Ich hänge mich mal mit einer Zwischenfrage dran:
    Wie ist es mit der Decke? Wenn ich eine Decke abhängen will, ist es dann auch sinnvoller, das erst nach Einbringen des Estrichs zu machen?

    Grüße,
    DP
     
  9. #9 Gast 85175, 06.01.2024
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    Definiere: Sinnvoll?

    Es ist im Bauablauf oft so, dass man nach dem Estricheinbau oft wochenlang nicht viel tun kann, außer dem Estrich beim Trocknen zuzusehen. Es ist daher im Hinblick auf die Bauzeit oft sinnvoll, erst den Estrich einzubauen und die Decken dann während der Trocknungszeit zu machen. Das haut aber auch nicht immer hin…

    Generell ist so ein klassischer „Naßestrich“ eigentlich nichts anderes, als ein Wasserschaden mit Ansage. Diese tausende Liter Wasser, das ergibt rechnerisch Dutzende Badewannen voll Wasser, die man die binnen weniger Stunden einbringt… Und dann kommts halt drauf an. Wenn man ordentlich heizt und lüftet, dann ist das wenig problematisch, wenn man denkt das ginge alles ohne groß zu heizen und zu lüften, dann geht’s halt eher nie wirklich gut… da reden wir jetzt aber schon eher über massiven Schimmelbefall und solche Sachen…

    Rein nur bezüglich des Restrisikos bei angemessenem Verhalten bezüglich Heizung und Lüftung können wir eigentlich nur noch über die Rißbildung reden. Bei Metall-UK ist das Restrisiko eher gering, bei Holz-UK aber halt einfach „erhöht“… Die Gegenmaßnahme wäre erst nach den Estricheinbau und einer einigermaßen Trocknung zu spachteln. Aber auch das haut nicht immer hin.

    Wenn wir mal an Trockenbauwände denken, dann geht’s ja überhaupt nicht anders, als die Wände vor dem Estricheinbau zu machen und mindestens die Fugen unten im Estrichbereich zu spachteln. Über Holz- und Metall-UK können wir da gerne fachsimpeln, Aber so ganz grundsätzlich müssen die Wände halt trotzdem vor dem Estrich rein…

    In allen Fällen wäre es bezüglich der Rißgefahr mehr oder minder ratsam möglich spät im Bauablauf zu spachteln, einfach nur im die Komplikation der hygrischen Dimensionsveränderungen weitestgehend aus den Baustoffen raus zu haben.

    Und jetzt kommst Du und fragst so ganz pauschal was da „sinnvoll“ ist…
     
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  10. #10 Tikonteroga, 06.01.2024
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    Ich würde mich hier an die Vorgaben des Estrichherstellers zur Trocknung des Estrichs bzw. zum trocken heizen des Heizestrichs halten.

    Beispielhaft habe ich z. B. gelesen, dass man ab einem Tag nach Estricheinbau die Fenster kippen soll und nach 2 Tagen nach Estricheinbau die Fenster ständig geöffnet haben soll und das Stroßlüften am Morgen und am Abend nicht ausreicht.

    Nach meinem Verständnis wird der Estrich auch erst dann gelegt, wenn die Massivwände verputzt und die Trockenbauwände je nach Anforderung gespachtelt sind. Die Randdämmstreifen einschließlich der umgeschlagenen Folie liegen ja an der verputzten Wand an und nicht an der Rohwand.

    Es ist vielleicht sinnvoll impregnierte Gipskartonplatten und impregnierte Spachtelmasse (z. B. Uniflot Impregniert) zu verwenden.
     
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  11. #11 Michael1009, 07.01.2024
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    Danke für die vielen Antworten.
    Ich spachtel erst nach Estricheinbau, da hab ich ja Zeit.
    Die Fenster lass ich tagsüber die ganze Zeit offen, damit die Feuchtigkeit abziehen kann.
    Zusätzlich stell ich noch ein paar Hygrometer auf, um zu sehen, wie sich die Luftfeuchte entwickelt.
    Dann müsste das hinhauen.
     
  12. Alex88

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    der erste Spachtelgang ist ok, die weiteren nach dem Estrich, da es durch Feuchtigkeitsaufnahme der GK Platten und Wiederabgabe
    der Feuchtigkeit zu Rissbildung kommen KANN, nicht muss....
     
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  13. #13 Michael1009, 07.01.2024
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    Gut zu wissen. Die Fugen in der Fläche bekommen alle EasyTape Gitter und Glasfaserbänder verpasst, damit ist die Rissbildung auch erschwert.
    Dann müsste es mit viel Lüften auch problemlos hinhauen.
     
  14. Alex88

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    davon halte ich gar nichts, besser Glasfaserband
     
  15. #15 Michael1009, 07.01.2024
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    okay..kommt ja bei mir eh bloß bei der Werkskante zum Einsatz und da denke ich schon, dass es praktisch ist.
    Aufkleben, drüberspachteln, Abziehen.
    Die Kanten auf der kurzen Seite der GK-Platten tu ich erst grundieren und dann spachteln, und dann das Glasfaserband einlegen und abziehen.
    (Fliesenleger grundieren fast alles vorher hihi :-)
    > Haben wir schon vor 30 Jahren gemacht, wenn wir einen Estrichboden (ZE) abgesaugt hatten: Obwohl wir noch nicht drauf fliesen wollten, haben wir grundiert, um die Oberfläche etwas zu verfestigen. > Sonst hatte man da immer so einen gemeinen Feinstaub, der durchs Hin- und Herlaufen vom Zementestrich absandete.
     
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