Haus ohne Abwasseranschluss

Diskutiere Haus ohne Abwasseranschluss im Sonstiges Forum im Bereich Haustechnik; Hallo liebe Leute, ich hoffe, meine Frage ist hier richtig. Meine Freundin hat vor 2 Jahren ein Haus ihres verstorbenen Vaters geerbt mit 4...

  1. #1 FrancyDD, 12.12.2023
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    Hallo liebe Leute, ich hoffe, meine Frage ist hier richtig.
    Meine Freundin hat vor 2 Jahren ein Haus ihres verstorbenen Vaters geerbt mit 4 weiteren Erben. Einfamilienhaus BJ 1987, 150 qm Wohraum, 2 Garagen, viel Platz... eigentlich ein schönes Teil. Ein Gutachten bewertete es mit 288.000 €. Wegen bestehender Erbstreitigkeiten, die jetzt hier nicht Thema sein sollten, konnte es immernoch nicht verkauft werden und steht eben seit 2 Jahren leer.
    Wir haben nun herausgefunden, dass das Grundstück im Siedlungsaußenbereich liegt und es daher keinen Anschluss an die öffentliche Kanalisation hat. Im Prinzip ist es ein Wochenendhaus-/Gartengrundstück mit einem Wohnhaus in DDR Zeiten bebaut.
    Abwässer vom Haus werden über eine vollbiologische KKA entsorgt, welche sich aber auf dem Nachbargrundstück befindet und die geklärten Abwässer über eine private Leitung durch das Ufergrundstück in den Fluss leitet. Die wasserrechtliche Genehmigung die Abwässer so abzuleiten haben wir, allerdings läuft die 2027 aus. Für eine Verlängerung müssten Nachbargrundstück und Ufergrundstück wieder der Nutzung zustimmen, da keine Leitungsrechte für das Erbgrundstück eingetragen sind. Eine Nachfrage beim Nachbarn verlief schon mal negativ. Er will seine KKA alleine benutzen. Vor allem, weil er nicht weiß, wer in unser Haus einzieht und ob die Leute ihm dann die Leitungen kaputt machen wenn die eben Binden etc reinwerfen. Der Eigentümer vom Ufergrundstück lebt wohl auch nicht mehr.
    Abflusslose Sammelgrube ist auch noch eine Option, bräuchte aber für 4 Personen (die in dem Haus mal leben könnten) ein Volumen von 15.000 l, welche aller 4 Wochen abgepumpt werden. Kostenpunkt 450 €, aller 4 Wochen! Wir sind im Prinzip völlig am Ende, weil wir nicht wissen, wie wir das Haus mal verkaufen oder teilungsversteigern sollen mit diesem eklatanten Mangel. Es fallen ja weiterhin Kosten an für Grundsteuer, Strom, Gase, Wasser, die dann bis zum Sankt Nimmerleinstag bezahlt werden müssen von den Erben.
    Komisch finde ich auch, dass im Gutachten der fehlende Abwasseranschluss gar keine Beachtung fand. Steht nur drin, "Abwasserentsorgung über KKA des Nachbargrundstückes".
    Hat von euch jemand eine Idee, was man noch machen könnte. Wir sind völlig ratlos und verzweifelt.

    Danke euch im Voraus.
     
  2. #2 ichweisnix, 12.12.2023
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    Aus der Erbengemeinschaft austreten.
     
  3. #3 FrancyDD, 12.12.2023
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    Leider geht das nicht.
     
  4. #4 ichweisnix, 12.12.2023
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  5. #5 FrancyDD, 12.12.2023
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    Ja danke für den Tip. Die Seite kenne ich bereits. Letzte Möglichkeit wäre eine Teilungsversteigerung des Grundstücks. Damit diese erfolgreich ist, muss es in den Bieterstunden entsprechende Interessenten geben, die mindestens 50 Prozent des Verkehrswertes bieten...für ein Haus ohne Abwasseranschluss ist wohl auch dies ausgeschlossen.
    Aber danke trotzdem
     
  6. SvenvH

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    Habt ihr denn überhaupt schon mal versucht das Haus zu inserieren und zu verkaufen? Ist doch völlig wurscht was letztendlich dabei rausspringt. Oder hat irgendjemand darauf spekuliert? Wie macht ihr das denn jetzt mit den laufenden Kosten?
     
  7. #7 FrancyDD, 12.12.2023
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    Ja haben wir. Es gab einen Interessenten. Leider wird von Seite des einen Erben nicht zum Verkauf zugestimmt. Gründe unbekannt.
    Der Interessent ist aber auch mittlerweile auf die Abwasserproblematik aufmerksam geworden und war dann eher abgeneigt. Von daher gehe ich davon aus, dass das Grundstück eben so nicht verkaufbar sein wird (unabhängig von dem blockierende Erben jetzt). Die Möglichkeit eine Erbimmobilie zwangsweise auch ohne Zustimmung der Miterben loszuwerden, besteht in der Teilungsversteigerung. Das würden wir auch anstreben, da es uns tatsächlich egal ist, in was bei rausspringt oder nicht. Wir wollen das Grundstück einfach los werden. Aber auch bei einer Versteigerung muss es Bieterinteressenten geben und mindestens 50 % des Verkehrswertes müssen geboten werden. Auch das sehe ich eben als aussichtslos an, weil die Interessenten, sind ja auch nicht blöd.
    Schön wäre eben, wenn das Grundstück durch die fehlende Abwasserentsorgung (spätestens ab 2027) als eine Art Garten angesehen werden würde und dementsprechend nicht so hoch bewertet wird von dem Gutachter. Allerdings steht da eben das riesen Wohnhaus drauf, was natürlich immer in die Bewertung mit einfließt und den Gutachter interessiert es nicht, ob man es zu diesem Preis auch verkauft bekommt.
     
  8. #8 simon84, 12.12.2023
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    Wusste der Gutachter bei Erstellung des Gutachtens von der Abwasser Situation ? Das ist definitiv zu berücksichtigen
    So eine Anlage kostet schnell mal 50T oder mehr
     
  9. #9 FrancyDD, 12.12.2023
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    Naja, momentan wird ja noch über die Kläranlage des Nachbarn das Abwasser unseres Hauses entsorgt. Das wusste der Gutachter, hat es auch so ins Gutachten geschrieben aber keine Wertminderung oder so mit rein geschrieben. Logisch, weil für den Gutachter war ja alles tutti.
    Wie wir jetzt herausgefunden haben, läuft diese wasserrechtliche Genehmigung des Erblassers, also den Vater von meiner Freundin, die Abwässer des Hauses über 2 Grundstücke in den Fluss einzuleiten 2027 aus. Es muss dann neu genehmigt werden, aber das geht nur, wenn die beiden Grundstücke, durch die durchgeleitet wird, auch in einer Stellungnahme zustimmen. Und wir gehen davon aus, dass das nicht passieren wird, weil es der Nachbar schon verlauten lassen hat.
    Dass es sonst keine Möglichkeit zur Abwasserentsorgung gibt, ist auch nicht ganz korrekt. Die Variante zum Bau einer abflusslosen Grube besteht, aber die müsste für das Haus und einen darin wohnenden 4 Personen-Haushalt 15.000 l fassen und aller 4 Wochen abgepumpt werden vom örtliche .Abwasserverband das kostet jedes Mal 450 €. Also auch keine wirkliche Alternative oder Kaufargument.
    Im Prinzip müsste man das gesamte Grundstück auf einen Garten oder Wochenendhaus/ Bungalow zurück bauen ,wo man sich nur vorübergehend aufhalten kann und eben eine entsprechend kleine Sammelgrube baut. Sowas ist nämlich gerade bei Kleingärten relativ häufig der Fall. Die wird dann ein oder zweimal im Jahr abgepumpt und gut und das Grundstück wird nicht mehr als Wohngrundstück angesehen. Blos Ehm für die Abrisskosten könnte man wahrscheinlich 30 Jahre lang die Grundsteuer bezahlen. Also alles sinnlos.
    Wir sind einfach nur am Ende.
     
  10. Oehmi

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    Warum keine eigene Kleinkläranlage bauen?
     
  11. #11 FrancyDD, 12.12.2023
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    Ja auch das haben wir schon in Betracht gezogen. Die Kosten wären noch überschaubar, allerdings müsste das gereinigte Abwasser dann wieder über eine private Leitung in den Fluss gehen. Also über das Einverständnis des Eigentümers des Ufergrundstückes kommt man nicht drumrum. Und die brauch man dann immer wieder neu, wenn die wasserrechtlichen Genehmigung nach 15 Jahren ausläuft Auch wäre der Anschluss an diese private Leitung dann nicht mehr in unserem Grundstück sondern unter einem Waldweg der Gemeinde.
    Es gibt noch Kläranlagen, die ins Grundwasser versickern anstatt in ein Gewässer einzuleiten,aber auch das ist bei der Menge anfallenden Abwassers eines Einfamilienhauses nicht möglich bzw muss diese Versickerungsanlage unter der Erde dann so groß sein, das kriegen wir auf dem Grundstück nicht realisiert.

    Es ist alles aussichtslos. Man hat nicht mal die Möglichkeit das Grundstück zu verschenken oder zu einem schleuderpreis anzubieten.
     
  12. Oehmi

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    Sicher?
    Was habt ihr denn für Bodenverhältnisse?
    Wie groß ist das Grundstück?
     
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  13. #13 FrancyDD, 12.12.2023
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    Die Bodenverhältnisse weiß ich nicht. Das müsste ja dann durch eine Fachfirma geprüft werden.
    Das Grundstück ist 1000 qm, und geht eher langgezogen leicht abschüssig. Also es ist eher schmal und lang und dreiviertelst bebaut. Nur der untere Teil ist "frei".
     
  14. #14 simon84, 12.12.2023
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    Die Versickerung des vorgeklärten Abwassers ist normal schon machbar, es gibt da je nach Grundstück Größe verschiedene Varianten

    allerdings schätze ich für eine eigene Bio klein Klär Anlage und allem drum und dran gute 50T
     
  15. #15 FrancyDD, 12.12.2023
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    Ja das ist natürlich utopisch. Das kann keiner der Erben bezahlen. Zumal dann immernoch fraglich ist, in das Grundstück jemand kauft oder ersteigert. Sollte es nicht so sein, wird man ewig daran gebunden sein, hat aber 50T ausgegeben.
     
  16. #16 msfox30, 12.12.2023
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    Sagt wer?
    Mein Schwiegereltern haben letztes Jahr auch eine KKA neu setzen lassen. Vom Amt wollt man ein abflusslose Sammelgrube und hat argumentiert, dass der Boden das nicht aufnehmen kann. Obwohl der Boden das die letzten 30 Jahre aufgenommen hat.
    Das Bodengutachten ergab, dass eine Versickerung doch möglich ist.
    -> Darum der Hinweis auf das Bodengutachten und nicht auf irgendwelche Annahmen und Amtschimmel vertrauen.
    --
    Ansonsten ist die Anlage für 2 Personen nicht so groß. Ich glaube 2x 2m³ Behälter.
    Für 4 Personen müsste das bei euch etwas größer werden.
    Hast du dich da mal erkundigt, wie groß die KKA für euch wirklich ausfallen muss?
     
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  17. #17 FrancyDD, 12.12.2023
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    Ich kann nur von dem urteilen, was ich im Internet auf den Seiten der Fachfirmen darüber lese. Eine Firma zur Prüfung habe ich noch nicht kontaktiert.
    Dass der Behälter für 2 Personen nur so klein sein soll, irritiert mich etwas.
    Und deine Eltern wohnen auch dauerhaft dort oder ist es nur ein Garten, wo nur ab und zu Abwässer anfallen?
    Glaub ich, dass das Amt eine abflusslose Grube bevorzugt, denn die Abpumpkosten sind wirklich utopisch. Da macht der Abwasserverband ordentlich Kasse.
    Was hat denn die Kläranlage zur Versickerung bei deinen Eltern gekostet?
     
  18. Oehmi

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    Du kannst doch den Gutachter bitten in seinem Gutachten die Kosten für eine neue KKA zu berücksichtigen.
    Grundsätzlich ist eine KKA bei der Größe des Grundstücks problemlos möglich. Zumindest unter der Annahme, dass eine Versickerung möglich ist.
     
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  19. #19 simon84, 12.12.2023
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    Ist das Haus denn inseriert und es gibt keine Interessenten? Ich lese immer wieder unverkäuflich etc., aber das definiert doch der Markt und kein Gutachten

    wenn das Haus für 200K verkauft wird dann ist es eben so
    Die KKA kann doch der neue Besitzer auch selber einbauen
     
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  20. #20 FrancyDD, 12.12.2023
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    Nein leider ist es so nicht. Der Nachbar, an dessen Klärgrube wir noch angeschlossen sind (zumindest bis 2027) lässt bei seiner Kläranlage die Abwasser in ein Gewässer ableiten, auch über ein fremdes Grundstück das am Ufer liegt. Im Prinzip hat auch er das Problem, wenn der Eigentümer des Ufergrundstückes ab 2027 das Einverständnis nicht weiter erklärt,muss er auch sehen, wie er sein Abwasser weg kriegt. Allerdings hat der Nachbar tatsächlich nur ein Wochenendgrundstück mit Bungalow, dh es könnte eine abflusslose Grube machen, da er sich nicht zu Wohnzwecken dort aufhält und diese nicht so oft abgepumpt werden muss.
     
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