Hilfe! Ist in meiner Wohnung Wärmedämmung vorhanden?

DAS glaube ich nicht. Wird denn dabei auch die Wärmespeicherfähigkeit der Bauteilschichten berücksichtigt? Werden bei Temperaturänderungen die Messergebnisse nicht verfälscht? Für mich ist das keine seriöse Art der U-Wert zu ermitteln und daraufhin die Wärmeverluste eines Bauteils zu beurteilen.

 

Erstens hast Du im Bestand gar keine andere Möglichkeit der zerstörungsfreien Prüfung. Genauer als die beeindruckenden Farborgien der Infrarotfotos ist es allemal und billiger auch.
Und zweitens schrieb ich (und auch Herr Nilson) von hinreichender Temperaturkonstanz.
Die Wärmespeicherfähigkeit des Bauteils spielt bei der Ermittlung des Wärmedurchgangswiderstandes keine Rolle, dafür aber die Phasenverschiebung, sprich die Dauer, die eine Temperaturänderung braucht, auf der anderen Seite messbar zu sein.

 

Tagsüber wäre das Verfahren wohl völlig untauglich, da man
- die Erwärmung der Außenhaut durch Sonneneinstrahlung heraus rechnen müsste.
- eine Abkühlung durch Wasserverdunstung heraus rechnen müsste
- eine Abkühlung durch Wind heraus rechnen müsste

Darüber müssten alle Parameter (Innen- und Außentemperatur, Luftfeuchte) über einen langen Zeitraum konstant gehalten werden (Stichwort Phasenverschiebung).

Kann mir nicht vorstellen, wie das in der Praxis funktionieren soll.

@ R. B.
Hast du eine Quelle für diese Geräte? Adresse? Link? Würde mich trotz meiner o.g. Argumente interessieren.

Edit: Ich sehe gerade, mein Beitrag hat sich mit dem Letzten von ThomasMD überschnitten

 

Natürlich muß man das Gehirn bei der Benutzung einschalten und nicht bei Sturm oder nach stundenlanger Sonnenaufheizung der Fassade messen.

Hier mal den Ausriss mit der Berechnungsformel. Mein Thermometer rechnet noch nicht. Das muß ich selber tun, finde es aber nicht so schlimm.

Herstellerangaben gern per PN.

 

Ich darf mal zitieren:

"EnEV 2004 - § 2

Begriffsbestimmungen

Im Sinne dieser Verordnung

sind Gebäude mit normalen Innentemperaturen solche Gebäude, die nach ihrem Verwendungszweck auf eine Innentemperatur von 19 Grad Celsius und mehr und jährlich mehr als vier Monate beheizt werden, ..."

Wenn das als Ferienwohnungen genehmigt wurde, gilt die EnEV nur soweit, als dass keine Anforderungen bestehen. Die Folgen des Wärmedurchgangs sieht man auf der Heizkostenabrechnung.

 

Die meisten die ich bisher gesehen habe, verwenden "normale" Temp.messer mit mehreren Fühlern, wobei die Daten exportiert und in einem notebook verrechnet werden.

Die Temperaturmethode ist sicherlich nicht der Weisheit letzter Schluß, da man einige Randbedingungen beachten muss, aber sie ist allemal genauer als Pi*Daumen den Wandaufbau geschätzt.

Ach ja, Du hast PN.

Gruß
Ralf

 

Das hier

lässt das hier

natürlich in einem anderen Licht da stehen. Hätte die WE ohne Hinweis dann als dauerhafte Wohnung vermietet werden dürfen, und wenn ja, dann mal in den bereits angesprochenen "Energiepass" schauen...............wenn es denn einen gibt, für das "Ferienhaus".

 

Natürlich spielt die Wärmespeicherfähigkeit bei der Ermittlung des Wärmedurchgangswiderstandes keine Rolle....bei der Methode mit dem Messgerät aber schon !!!!

 

Ich habe hier noch eine Kiste Ausrufezeichen rumstehen, die ich nicht brauche.
Soll ich Dir die schicken?


Ach ja, richtiger wird Deine Behauptung dadurch nicht.

 

Nee? Was ist denn an meiner Aussage falsch? Hat die Wärmespeicherfähigkeit eines Bauteiles nichts mit der Dauer zu tun, die eine Temperaturänderung braucht, um auf der anderen Seite messbar zu sein? Guckst Du, nur jeweils ein Fragezeichen und kein Ausrufezeichen

 

Ich habe mich dank Ralfs PN mal umgesehen. Also Geräte gibt es am Markt, allerdings verlangen diese gewisse Randbedingungen. Falls diese instationär sind leidet die Genauigkeit. Außerdem wird die Messung umso ungenauer, je besser der U-Wer eines Wandaufbaues ist. Fazit: Wo die Berechnung nicht möglich ist weil der Wandaufbau unbekannt ist kann so ein Gerät helfen, den U-Wert abzuschätzen bzw. Näherungsweise zu bestimmen. Wenn gedämmt werden soll muss man halt einen gewissen Sicherheitszuschlag einkalkulieren um geforderte Werte zu sicher zu erreichen.

 

Was soll ich gucken?

Nochmal: Die Wärmespeicherfähigkeit hat keinen direkten Bezug zur Temperaturleitfähigkeit.
Normalbeton hat z.B. eine vierfach höhere Wärmespeicherzahl gegenüber Gasbeton (2400 kJ/m³K zu 600 kJ/m³K).
Trotzdem ist die Geschwindigkeit der Temperaturleitung, der Wärmeeindingkoeffizient, nicht einmal doppelt so hoch (4,14 cm/h zu 2,38 cm/h).
Ergo ist vor allem Letztere bei der Beurteilung von Temperaturschwankungen auf der Außenseite von Bedeutung.