Hochlochziegel: VD-Verfahren angewendet oder getaucht?

Diskutiere Hochlochziegel: VD-Verfahren angewendet oder getaucht? im Mauerwerk Forum im Bereich Neubau; Hallo liebes Forum, wir haben ein EFH mit GU bauen lassen und Ende 2022 fertiggestellt. Wir hatten einige Mängel, die meisten konnten behoben...

  1. #1 Fridolin77, 29.04.2023
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    Hallo liebes Forum,

    wir haben ein EFH mit GU bauen lassen und Ende 2022 fertiggestellt. Wir hatten einige Mängel, die meisten konnten behoben werden. Bei einem Punkt herrscht Uneinigkeit.

    Wir haben vom T8 auf den T8-MW gegen erheblichen Mehrpreis aufgemustert. Gründe für uns waren die (laut Datenblatt) besseren Schallschutzeigenschaften und die Vermeidung von Zugluft in den (offenen) Kammern.

    Jetzt stellt sich heraus, dass es dennoch aus den Steckdosen + Lichtschaltern an der dem Wind zugewandten Seite zieht.

    Wir vermuten, dass der Stein nicht im VD-Verfahren verarbeitet wurde. Laut allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung ist eine vollflächig gedeckelte Lagerfuge nötig, Tauchen ist unzulässig.

    Anbei mal ein Beispielfoto. Kann mir evtl. jemand erklären wie die Spuren an den unteren Ecken zustande kommen? (rot markiert)

    Anbei auch noch ein Foto von einer Kernbohrung. Hier müsste m.E. im rot markierten Bereich Mörtel zu sehen sein wenn der Ziegel voll gedeckelt wurde? Da ist kein Mörtel, auch nicht wenn ich eines der Mineralwolle-Stückchen rechts daneben entferne.


    Ich würde mich über eure Einschätzung freuen, bevor man tiefer "gräbt" (Bauteilöffnungen...). Danke!
     

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  2. #2 Gast 85175, 29.04.2023
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    Bei den mit Mineralwolle gefüllten Ziegeln, beidseitig verputzt, kann der „Durchzug“ fast nicht von der Fuge kommen… Dann sind die Gerätedosen im Mauerwerk auch regelmäßig noch voll eingemörtelt (sie sollten es sein)… Zu allererst musst in die Steckdosen reingucken und Leerrohre, oä. ausschließen können…
     
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  3. #3 Fridolin77, 29.04.2023
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    Hallo chilli80,

    danke für die schnelle Antwort! Davon sind wir auch ausgegangen, leider haben wir nun noch sehr imposante Zugerscheinungen je nach Windsitutation. Das Haus ist recht exponiert (an die Westseite grenzt ein ca. 1km breites Feld, erst weiter westlich kommt wieder dörfliche Bebauung).


    Eine der "ziehenden" Steckdosen ist die vorletzte im Raum, d.h. es geht ein Leerrohr auf dem Rohfußboden zu ihr. Dieses Leerrohr kommt zuvor aus einer Innenwand und geht wieder zu einer Innenwand.

    Anbei ein Foto.. die Netzwerkdose (einzeln, rechts) zieht nicht merklich. Ich werde mal sehen ob ich sehen kann ob auch hinter den Dosen satt "Gips" ist.

    Zum angewendeten Verfahren / Mörtelspuren an den Ziegeln möchtest du dich nicht äußern?
     

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  4. #4 Gast 85175, 29.04.2023
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    Ich halte das nicht für die Ursache des Luftzugs. Dass da die Luft theoretisch auch durch die Mineralwollefüllung und Blabla, OK, aber wo kommt die Luft her? Die muss ja auch irgendwo reinkommen, da würde ich mal suchen...

    Welches Verfahren da angewendet wurde weiß ich nicht, man sieht das den Spuren halt nicht sicher an. Dass eine Zulassungsbedingung kein Witz oder Vorschlag, sondern tatsächlich baurechtliches Gesetz ist, das ist ja vielen nicht klar, die Sachverständigen und Gerichte erklären das denen ja dann regelmäßig sehr geduldig und kostenintensiv. Es kommts halt drauf an, ob die in dem Punkt einfach nur irgendwen verklagen willst, oder ob die Zugluft weg soll. Weil beides hat mE nicht unbedingt was miteinander zu tun...
     
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  5. #5 Fridolin77, 29.04.2023
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    Das Problem ist, dass der GU dies nicht als Mangel anerkennen will (ist ja nun bereits nach Abnahme). Mein Sachverständiger ist nach Abnahme leider auch erstmal "entlassen". Sicherlich könnte (und muss ich auch, sollten sich die Anhalte verdichten) ihn neuerlich beauftragen.

    Meine Laienmeinung zur Herkunft der Zugluft ist:

    Die Mauerkronen (unter Ringbalken und die Krone der Giebelwand) wurden nicht abgedeckelt, sondern direkt mit XPS-Dämmung dagegen gearbeitet, sowohl seitlich am Ringbalken als auch auf der Krone des Giebelmauerwerks über dem Ringbalken.


    Trotzdem finde ich das einen sehr weiten Weg, da liegt (zumindest teilweise) ja auch noch eine Betondecke dazwischen. Aber aus dem Sockelbereich kann ich es mir erst recht nicht erklären, zumal es ja sowohl im OG als auch im EG auftritt.

    T8MW-Detail2 zeigt mal einen Teil des unverputzten Mauerwerks im Dach, da lässt sich eine EC-Karte über mindestens zwei Kammern in das Mauerwerk einschieben.

    Der GU erkennt aus diesem Bereich im untergeordneten Bauteil der Wand über dem Ringbalken keinen Mangel an.
     

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  6. #6 Gast 85175, 29.04.2023
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    Gast 85175 Gast

    Dann schreib ihm halt, dass da das Mauerwerk deiner Ansicht nach komplett entgegen der Zulassungsbedingungen ohne VD verklebt wurde, somit die Zulassung erloschen ist, das Haus deshalb ohne Tragfähigkeitsnachweis dasteht und du deshalb einen Gesamtschauen von 750.000€ befürchtest und du ihnen für die ausführliche schriftliche Stellungnahme 72 Stunden Zeit gibst.

    Dann rufst den Tag später mal an und fragst ob sie sich nicht doch lieber um die scheiß Steckdosen kümmern wollen.

    DIe sind alle so bekloppt, lassen es immer drauf ankommen wo sie den Ball eigentlich verdammt flach halten sollten...
     
  7. Berndt

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  8. #8 Gast 85175, 30.04.2023
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    Ja ist doch wahr. Da bauen die Niedrigenergiehäuser im hochpreisigen Markt und wenn dann der Wind aus den Steckdosen pfeift sagen die da könne man nach der Abnahme nichts mehr machen... Wenn die keinen Bock auf ihre Arbeit haben, Busfahrer und Müllmänner sind doch sehr gesucht...
     
  9. #9 Fridolin77, 30.04.2023
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    Da hast du genau meinen Wunden Punkt erwischt. Der GU sagt laut BDT (0,8) ist doch alles ok. Im Gegenteil, man solle lieber noch ein paar Falzlüfter zusätzlich einbauen. (Also keine KWL).

    Mir liegt der BDT aber noch nicht vor, genauso wie der Energieausweis. Obwohl auf dem Mängelprotokoll erwähnt soll ich erst nach Unterzeichnung der Mangelfreiheit diese Dokumente erhalten :mega_lol:. Da beißt sich die Katze in den Schwanz, aber ohne Mängelfreiheit auch keine Freigabe des Geldes vom Notaranderkonto... Ich habe den Vertrag nicht gemacht, sondern sie selbst...

    @chillig80 Danke, ich werde mal versuchen so zu argumentieren! Tatsächlich geht es mir nicht darum hier irgendwo einen Rechtsstreit vom Zaun zu brechen, sondern mich nervt der Rolloschalter (Leerrohr zum Rollokasten bereits vom Bauherr mit Isoband abgedichtet) der mir auf Kopfhöhe im Bürostuhl ins Ohr bläst.


    Noch eine Frage: würde ich denn im VD-Verfahren so eine (sinnlose) Treppe mauern? Da ist die Garage, da kommt 6m Lang kein Fenster!
     

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  10. #10 Gast 85175, 30.04.2023
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    Das ist halt maximal unseriös, ich wusste nicht, was da das Eine mit dem Anderen zu tun hätte.
     
  11. #11 Fridolin77, 09.07.2023
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    Hier hat sich leider noch nichts getan.. Der GU wollte noch einen etwas wichtigeren statischen Mangel "lösen" - hat dann aber vor ca. 6 Wochen den Termin dazu abgesagt (obwohl der Mangel und dessen Beseitigungsmöglichkeit schon von der Statikabteilung vorgerechnet wurde...). Seitdem Funkstille, obwohl ich unseren Bauleiter ca. 30x angerufen habe.


    Wir haben bisher 10% der Bausumme einbehalten (inbesondere wegen dieses eben genannten Mangels) - (5% auf Notaranderkonto, 5% Schlusszahlung).

    Hat evtl. noch jemand eine Meinung zu den verarbeiteten Ziegeln? Nach ein bisschen hin-und-her kam die Option auf, eine Fachunternehmerklärung zu übersenden (naja...) aber selbst die kam noch nicht...
     
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