Holzbalkendecke - Höhenausgleich + Wechsel mit Hindernissen (Stahlträger)

Diskutiere Holzbalkendecke - Höhenausgleich + Wechsel mit Hindernissen (Stahlträger) im Sanierung konkret Forum im Bereich Altbau; Guten Tag zusammen, Mein erst Beitrag hier, ich hoffe hier einige Anregungen und Tips für mein anstehendes Bauvorhaben zu finden: In einem Raum...

  1. #1 RobinE, 18.08.2023
    Zuletzt bearbeitet: 18.08.2023
    RobinE

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    Guten Tag zusammen,

    Mein erst Beitrag hier, ich hoffe hier einige Anregungen und Tips für mein anstehendes Bauvorhaben zu finden:

    In einem Raum einer Altbau-Eigentumswohnung soll die Balkenlage nivelliert und ein neuer Rohfußboden (OSB oder Fermacell) verlegt werden. Als späterer Bodenbelag ist Linoleum oder Parkett vorgesehen, im Badezimmer (falls möglich) Fliesen aus Naturstein. Besondere Anforderungen an Trittschall oder Wärmedämmung habe ich vorerst nicht, die zur Verfügung stehende Ausbauhöhe (max. 3-4cm, vorgegeben durch die Wohnungseingangstür) gibt wohl auch nicht viel her.

    Zuerst mal zum Aufbau der Decke:
    Der Balkenquerschnitt beträgt ca. 20x24, Achsabstand 75-80cm, Spannweite ca. 5,50m. Der Fehlboden scheint intakt zu sein, die Schüttung besteht aus Schlacke und diversem Bauschutt und soll nach Möglichkeit erhalten werden.

    Ursprünglich war geplant, die Balkenlage durch seitliches Anlaschen von getrockneten Dielen (160x40) zu nivellieren. Leider habe ich beim entfernen des alten Fußbodens feststellen müssen, dass zwei der Balken bereits beschädigt sind und mit seitlich angeschraubten 160mm U-Trägern verstärkt wurden, welche ebenfalls nicht waagrecht bzw. in einer Ebene verlaufen. Hier bleibt mir vermutlich nichts anderes übrig, als die Höhe durch aufgelegte Nivellierplättchen auszugleichen, ich dachte an 10x5cm Sperrholzplättchen in diversen Stärken, alle 30cm und mit Montagekleber gegen verrutschen fixiert? Oder hat hier jemand einen eleganteren Vorschlag?


    Zusätzlich soll ein Teil der Trockenbauwand mittig-parallel zwischen zwei Balken verlaufen. Ursprünglich war geplant, jeweils unter den Metallständern einen Wechsel (KVH 160x80) mit Balkenschuhen einzuziehen, allerdings machen mir auch hier wieder die U-Träger einen Strich durch die Rechnung. Wäre es möglich, bzw. ratsam die Wechsel per Balkenschuh an dem noch intakten Balken zu befestigen und die andere Seite in den U-Träger ‚einzuzapfen‘ (?), wie hier gezeigt:

    Balken.jpg

    Oder muss hier zwangsläufig ein Statiker hinzugezogen werden, da die U-Träger nicht für eine solche Lastenaufnahme gedacht sind und sich u.U. verdrehen könnten?


    (Das Bild stammt aus einem Anwendungsbeispiel des Herstellers Festool namens "Stahlträger mit eingeschobenen Deckenbalken", leider kann ich den direkten Link nicht einfügen, da ich noch keine 10 Beiträge verfasst habe.)

    Vielen Dank schonmal im voraus!

    Robin
     
  2. Alex88

    Alex88
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    Der Festoollink hilft nicht weiter, mach Fotos und stell die ein über Datei hochladen
     
  3. RobinE

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    Hallo Alex,

    Stand jetzt gibt es leider nicht viel, was ich fotografieren könnte - die alte Schüttung liegt noch zwischen den Balken. Das Bild von Festool habe ich nur als Beispiel eingefügt, wie ich die geplanten Wechsel mit den U-Trägern verbinden wollte, also eine Seite per Balkenschuh an den intakten Balken, die andere Seite ins U-Profil eingesteckt, als Tischler würde ich wohl sagen "Zapfen in Nut". Meine Befürchtung war, dass die angelaschten U-Träger (alle 50cm mit dicken Gewindestangen durch die beschädigten Balken verschraubt, sieht für mich grundsätzlich solide aus) nicht dafür gedacht sind, Lasten über den unteren Flansch abzutragen und ggf. die Balken verdrehen könnten? Falls dem so wäre, müsste ich den geplanten Grundriss wohl nochmal abändern und könnte mir das Abtragen der alten Schüttung an der Stelle sowieso sparen, deswegen wollte ich erstmal fragen, bevor ich anfange zu buddeln. ;)

    Ich werde mich morgen mal an einer Skizze versuchen, die das Problem etwas verdeutlicht, auf die Baustelle komme ich leider nicht vor Montag. Trotzdem schonmal vielen Dank und viele Grüße,

    Robin
     
  4. #4 RobinE, 19.08.2023
    Zuletzt bearbeitet: 19.08.2023
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    Hallo nochmal,

    Hier wie versprochen ein paar Skizzen. Querschnitt der Balkendecke:

    Scan 1.jpeg

    Wie man sieht, sind zwei der Balken vollkommen intakt, die anderen beiden sind beschädigt und wurden mit angeschraubten U-Trägern verstärkt.

    Nun soll zwischen den beiden mittleren Balken eine Trockenbauwand parallel zur Balkenlage gestellt werden und ich bin mir nicht ganz sicher, wie ich die notwendigen Wechsel am U-Träger befestigen kann. Hier mein Lösungsvorschlag:

    Scan 3.jpeg

    Kann man das so machen oder lieber "Finger weg"?

    Der Vollständigkeit halber noch eine sehr vereinfachte Skizze vom Balkenverlauf und dem geplanten Grundriss: (nicht Maßstabsgetreu)

    Ohne Titel 3.jpg


    Ich hoffe das macht die ganze Sache etwas anschaulicher, Fotos von den Balken und U-Trägern werde ich machen, sobald ich wieder in die Wohnung komme. Danke und Gruß

    Robin
     
  5. SIL

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    Diese verdrehen sich nicht.
    Das kann so ausgeführt werden.
    Allerdings muss deine rechte Seite , deine Wechsel auch verschraubt werden , du hast nun schon GeWi drinne , das einfachste wäre eine zweite Bohrung und dann mit Winkel deine Wechsel verschrauben ( mit Winkel meine ich auch Winkel und keine Holzbauwinkel und dieser Balken ist beidseitig verstärkt ?) oder du schweißt einige Laschen ein, Brandschutz dabei beachten.
    Wenn ich es richtig interpretiere doppelst du ja den linken Balken auch auf , wegen der Höhenlage diese Bohle kommt dann links an den Balken und die Wechsel enden nicht mit deiner TB Wand setze noch weitere ein.
     

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  6. RobinE

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    Hallo und vielen Dank für deine Antwort!
    Schon mal sehr beruhigend, dass ich hier nicht komplett auf dem Holzweg war!

    Oh, über eine Befestigung der Wechsel am U-Träger per Winkel und Schrauben habe ich ehrlich gesagt noch gar nicht nachgedacht. Ich ging bisher davon aus, dass die Last sowieso auf den unteren Flansch abgetragen wird und dass die Wechsel, sobald mit UW-Profil und Rohboden verschraubt, sich auch nicht mehr großartig seitlich bewegen können. Du gehst also davon aus, dass es nicht ausreicht wenn die „Zapfen“ der Wechsel auf dem unteren Flansch (Innenmaß ca. 55mm) aufliegen und gegen seitliche Bewegung gesichert sind, sondern dass hier noch eine zusätzliche tragende Verbindung notwendig ist?

    Ferner dachte ich daran, die Trockenbauwand direkt auf die Balken aufzubauen, eventuell mit einem Rahmenholz 50x75 als Unterlage unter dem UW-Profil, um die Last besser zu verteilen, in dem Fall könnte ich womöglich auf die zusätzlichen Wechsel verzichten, oder? Zumindest die zwei unteren, die du eingezeichnet hast?
     
  7. SIL

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    Du solltest deine Last über den Steg abtragen möglichst nicht über die Flansche/Gurte.
    Lichte oder Achse? Bei Achse reicht dann auch Bohlen anstatt
    Rahmenholz
    Wie willst du dies erreichen ohne Befestigung im Steg ...da ich deine Balken und deren Zustand nicht kenne und hier Stahl / Holz Kombination vorliegt ist eine reine untere Flansch / Gurtsicherung nicht ausreichend.
     
  8. RobinE

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    Danke, Achsmaß war gemeint und die Rahmen sind bereits vorhanden.

    Mit "seitlicher Bewegung" war das eventuelle "rausschwingen" der Zapfen/Balkenköpfe aus dem U-Träger gemeint, was ja nicht mehr möglich ist, sobald Trockenbau und Rohboden verlegt und mit den Wechseln ordentlich verschraubt sind, so war zumindest meine Vorstellung.

    Ok, das macht Sinn, stellt mich allerdings vor ein Problem.. Da der betroffene Balken beidseitig verstärkt ist (es geht übrigens um den dritten von Links in der Querschnitts-Skizze) und die Träger mehr oder weniger dicht an den Balkenseiten anliegen, müsste ich also durch Steg->Balken->Steg bohren und die Winkel auch wieder mit Gewindestangen durch den kompletten Verbund befestigen? Bei vier Wechseln mit Winkeln rechts/links und zwei Gewindestangen pro Winkel wären das 16 Bohrungen auf 2 Meter Strecke.. wäre das dann nicht auch schon wieder ein Fall für den Statiker, wenn ich den Verbund so sehr zerlöchere?

    Bliebe noch das Anschweißen, aber das traue ich mir leider nicht zu. Einen seriösen Handwerker vor Ort zu finden, der für solche Kleinigkeiten überhaupt den Hörer abnimmt, ist leider schwieriger als gedacht, sonst hätte ich da schon jemanden hinzugezogen. Die Empfehlung eines Trockenbauers aus dem entfernten Bekanntenkreis war übrigens: "Rohboden legen, Trockenbau drauf, wen interessiert der Balkenverlauf?" :(
     
  9. SIL

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    Ja.
    Mach einseitig, das langt vollkommen bei den Abmessungen.
    Nein , du sollst ja keine 40 mm bohren ...für 12 GeWi das langt insofern ist diese Schwächung des Querschnitts irrelevant, beim Wechsel ist der Mindestabstand 4*d deiner Verschraubung also nicht extrem randnah gehen , beim Stahl kannst knapper bohren oder wie es passend ist eventuell kannst ja auch bestehende GeWi mit nutzen und ausholzen zum Untergurt musst eh , meist bekommt die eingelassen Wechsel keiner so exakt hin.
    Du willst ja irgendwo auch deine Schwingung und Biegung begrenzen , dein TB ja auch entkoppeln , insofern ist deine Verschraubung/ Bohrung / Nagelung mit dem folgenden Aufbau ja notwendig aber als Last - und Lagesicherung eher nur bedingt zu betrachten und eventuell baust ja wieder einmal um oder entfernst den TB ..
    Ich kenne deine Fußbodenkonstruktion nicht und auch nicht deine Nutzung , wenn die Balken in Ordnung sind kannst die Wechsel auch weglassen bzw reduzieren bei der relativ engen Achse.
     
  10. RobinE

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    Der Fußbodenaufbau soll getrennt erfolgen, deswegen auch die Idee, das Ständerwerk + untergelegte Rahmenhölzern direkt auf die Balken bzw. Wechsel zu stellen und danach erst den Rohboden zu verlegen. Mehr Aufwand klar, aber so bin ich flexibler und kann ggf. einen etwas steiferen Rohboden im Badezimmer verlegen (Gifafloor o.ä.). Von großformatigen Fliesen auf OSB+Holzbalkendecke haben mir nun schon mehrere Personen abgeraten.


    Ok, klingt zwar machbar, aber ist durchaus aufwändiger als ich mir das zunächst vorgestellt habe. Bin davon ausgegangen, dass der Untergurt des Trägers die Wechsel + Trennwand ohne weiteres Tragen kann, aber ich habe damit leider keinerlei praktische Erfahrung und vertraue da auf deine Einschätzung. Notfalls muss ich die Wand wohl oder übel um 40cm verschieben, so dass sie wieder auf dem Balken verläuft, so war es nämlich im vorherigen Grundriss gelöst. Wäre Schade, aber auch kein Weltuntergang. Trotzdem vielen Dank schonmal, du hast mir sehr weitergeholfen!
     
  11. RobinE

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    Hallo nochmal,
    Wie versprochen hier noch einige Bilder der aktuellen Baustelle:
    IMG_4210.jpg

    IMG_4211.jpg

    Mir stellt sich langsam auch die Frage, ob hier nicht sowieso mehr gemacht werden muss, ich habe leider keine Erfahrung in der Hinsicht. Ich habe mich nun jedenfalls wieder auf die Suche nach einem Fachbetrieb mit freien Kapazitäten gemacht und warte auf Rückmeldung, aber falls sonst noch jemand eine Idee und/oder Einschätzung zur Situation hat, würde ich mich sehr freuen.
     
  12. SIL

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    Räum das ganze Gerassel raus zumindest in dem Bereich wo du verstärken musst , Korrosionschutz an den Profilen soweit halt zugänglich, was vom Balken lose ist auch mit raus - ansonsten schon schlimmeres gesehen.
     
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