Holzbalkendecke sanieren oder nicht? Geringe Balkenhöhe

Diskutiere Holzbalkendecke sanieren oder nicht? Geringe Balkenhöhe im Sanierung konkret Forum im Bereich Altbau; Moin moin zusammen, habe vor kurzem ein Nachkriegshaus aus 1952 erworben und arbeite mich peu a peu durch die Sanierungsthemen. Habe kürzlich...

  1. #1 teflondon, 04.11.2023
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    Moin moin zusammen,

    habe vor kurzem ein Nachkriegshaus aus 1952 erworben und arbeite mich peu a peu durch die Sanierungsthemen.

    Habe kürzlich die Schilfrohr/Putz Decke entfernt, um mir ein Bild zum Zustand der Decke selbst machen zu können. Riesen Sauerei, aber das Gefühl der Gewissheit war es wert.

    Aufbau ist wie folgt:

    PXL_20230902_143517715.jpg PXL_20231028_120406940.NIGHT.jpg

    Holzbalkenaufbau in Abstand von 80cm. Länge ~4m


    Nun stellen sich folgende Fragen:
    • Im OG sind die Balken teils etwas abgesackt. Delta liegt im max. bei 2cm und schwingen doch etwas arg bei punktuell starker Belastung.
      • Seltsam hierbei: Im Bauplan ist von 24cm Balkenhöhe die Rede. Real sind es nur 18cm (unterdimensioniert?)
      • Zwischenboden hat aufgrund Verwendung von Restholz sehr undicht. Schüttung dringt zwar nicht aus, aber weiß nicht wie sich das mit der Zeit weiter verhält.
    • Würde die Balken daher gerne mit Schalbretter begradigen und stabilisieren und spiele mit dem Gedanken, die Schüttung zu tauschen. Aktuell ist eine undefinierbare Masse drin, die nicht lose ist, sondern fest. Bekomme ich nur mit Schlagmeisel raus.

    1. Kann ich bei der geringen Höhe der Balken überhaupt sinnvoll mit Schalenbretter arbeiten? Im Grunde hab ich ja nur 8cm Luft bis zum Boden der Schüttung. Zum Begradigen reicht es theoretisch.
    2. Kann/ sollte man die Schüttung wiederverwenden oder sind die aktuellen Produkte da in Sachen Schallisolierung besser als das bestehende System?
    3. Würdet ihr den Boden der Schüttung gleich mit tauschen?
     
  2. #2 petra345, 04.11.2023
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    Die Schüttung, damals Sand oder ein Schlackenabfall, dämpfen durch ihre Masse den Trittschall. Wenn das Material bereits fest ist, dürfen die Schalbretter ohne weiteres Baumkanten und offene Stellen haben. Es fällt ja nichts durch und die Schüttung darf verbleiben.

    Bei den Deckenbalken hat man etwas gespart. Man müßte die alte Statik sehen oder selbst nachrechnen ob 18 cm ausreichen. Offenbar war es jahrelang ausreichend.

    Ob man heute die verbleibenden 8 cm mit EPS oder eine Glas-, Steinwolle gegen Wärmeverluste dämmt , ist die Frage. Bei der obersten Geschoßdecke oder wenn die Decke einen kalten Raum darüber trägt, sollte man aber an eine Dampfbremse denken. Sonst kann warme Luft durch die Decke strömen, abkühlen und ihr Wasser ausfallen lassen.

    Vermutlich kann ein dichter Deckenputz auf Gipsbasis mit Streckmetall als Träger, schon als eine ausreichende Dampfbremse angesehen werden. In der Vergangeheit war es ausreichend. Aber da wurden die Räume auch nicht so oft und auf so hohen Temperaturen beheizt.
    .
     
  3. #3 teflondon, 04.11.2023
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    Hi,

    ich habe das Objekt selbst fast 20J vorher bewohnt. Beide Etagen wurden und werden beheizt. An der Konstruktion selbst sind keine Schäden erkennbar, auch keine Feuchtigkeit, alles staubtrocken.

    Unten soll es eine abgehängte Trockenbaulösung werden. Oben wie gesagt am besten mit Schalen ergänzt, hierzu muss aber leider die Schüttung raus und somit dann auch wahrscheinlich die Bretter darunter, da die neue Lösung dann durchsickern wird.

    Oder vllt vorher mit nem Gewebe unterlegen?
     
  4. ynnus

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    Ich habe gerade die gleiche Arbeit vor mir. Bei mir sind es nur 14x15 cm Balken. Dafür ist der Fehlboden komplett bündig mit der Unterkante bzw die Leisten, wo der Fehlboden aufliegt, sind es. Die sind bei dir ja eher mittig. Bei uns ergibt das ca 10 cm Höhe ab Zwischenboden-Leiste bis Oberkante. Und da die Balken bei uns auch stark abgesackt sind liegen da 6 - 7 cm Leisten drauf. Zu den Rändern teils aber nur noch 3 cm. Ist also ordentlich Gefälle drin. Zum Anflanschen bräuchten wir also so 160 - 200 mm hohe Bretter...

    Bei uns war Schlacke als Schüttung drin und die hab ich komplett entfernt. Der Fehlboden ist auch eher aus Resthölzern und wird ersetzt. Dann mache ich was anderes rein (weiß noch nicht genau ob Sand oder Kies oder Schotter oder so). Hab die Schlacke entfernt weil man dann besser an die Balken dran kommt, um diese zu beurteilen und Anflanschen oder aufdoppeln zu können. Und die Schlacke ist auch super staubig und da macht das Arbeiten wenig Freude, wenn das drin bleibt.

    Seitliches Anflanschen wird schwierig wenn die Schüttung noch drin ist. Wenn die auch komplett hart ist ist es womöglich eine gebundene Schüttung? Jedenfalls viel Arbeit, die raus zu bekommen. Fürs Anflanschen sollten die Balken auch gerade Kanten haben. Also rechteckige sein. Manchmal hat man Balken mit "Baumkante", die teils abgewinkelt sind. Da flanscht es auch natürlich schlechter an und wenn von 8 cm schon 4 cm abgeschrägt wären würde es schwierig werden.
    Wenn du die Schüttung und den Fehlboden entfernen möchtest könnte man natürlich die Leisten für den Fehlboden auch tiefer legen und damit mehr Höhe oben gewinnen. Aber macht natürlich nicht weniger Arbeit...

    Dampfbremse braucht es meiner Meinung nach nicht, wenn unten und oben die Räume beide beheizt sind bzw ähnliche Temperaturen haben. Da fällt die Lufttemperatur ja nicht wirklich ab und verliert nicht großartig an Feuchtigkeit.

    Mach doch mal Fotos von oben, von der Schüttung etc. Dass man sich ein Bild machen kann.
     
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  5. #5 teflondon, 04.11.2023
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    Von oben aktuell schwer, da hab ich bisher nur einen halben QM in einer Ecke aus den Dielen geschnitten. Um die ist es mir auch schade, da die sehr massiv und noch top Holzqualität haben.

    Leider alles genagelt und schwierig, wieder zu verwerten.

    Das mit dem Versetzen des Fehlbodens kam mir auch direkt in den Sinn. Wieder ein Mehr an Arbeit, das stimmt. Wobei die noch überschaubar wäre im VGL zum Rest des Unterfangens
     
  6. #6 teflondon, 05.11.2023
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    Welche Schüttung hast du danach genommen? Mir geht es primär um den Schallschutz. Bevor ich neue Kaufe, kann ich meine gebundene ja theoretisch wieder verwenden.
     
  7. ynnus

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    Bis jetzt ist noch nix wieder drin. Bin noch am nivellieren der Balken. Die Schlacke hatte aber ein Gewicht von 0,8 t/m³. Das ist relativ wenig. Ich werde wohl Kies oder Sand oder sowas verwenden. Das wiegt dann 1,3 - 1,5 t/m³ und man benötigt entsprechend weniger Material für das gleiche Gewicht. Wobei ich zwecks Reduzierung der Schwingung mehr Gewicht einbringen will. Muss aber noch schauen ob die Balken das aushalten.

    Gebundene Schüttung wirst du nicht nochmal verwenden können. Die musst du ja Rausstämmen und kannst sie dann nicht mehr verwenden. Die wird ja nicht mehr fest.
     
  8. #8 teflondon, 05.11.2023
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    Schade, aber ohne das Zerstören der Bindung kriegt man die Balken leider nicht nivelliert.

    Mir scheint meine ebenfalls nicht arg schwer zu sein. Den größten Effekt wird in dem Umfeld wohl eher die Aufschalung/ Nivellierung + Auffüllung der Schüttung bis Unterkante + Dämmstreifen auf Balken haben.

    Ob es noch Trockenestrichelemente on Top sein werden, muss ich schauen. Die alten 25er Dielen werde ich auch nicht wiederverwenden können :(
     
  9. #9 teflondon, 22.11.2023
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    Konnte sie doch wiederverwenden: Als neuer Fehlboden sehr praktisch :)
     
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