Holzbalkendecke zum Dachboden mit OSB -- Dampfsperre notwendig?

Diskutiere Holzbalkendecke zum Dachboden mit OSB -- Dampfsperre notwendig? im Bauphysik allgemein Forum im Bereich Bauphysik; Moin. Dies ist mein erster Beitrag hier -- bislang habe ich hier nur gelesen, davon aber viel. Ich bin begeistert über die überaus hohe Expertise...

  1. #1 TrockeneLuft, 09.05.2019
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    Moin. Dies ist mein erster Beitrag hier -- bislang habe ich hier nur gelesen, davon aber viel. Ich bin begeistert über die überaus hohe Expertise der Mitglieder hier.

    Ich selbst bin auch Experte für Raumlufttechnik und werde hier möglicherweise anderen Menschen helfen können. Aktuell habe ich ein Fragezeichen bezüglich einer Bauphysikalischen Frage. Ich muss leider etwas weiter ausholen...

    Wir sanieren derzeit ein Einfamilienhaus zur Selbstnutzung, Baujahr 1934. Es geht um die oberste Geschossdecke in Verbindung mit dem darüberliegenden Dachraum.

    Die Gesschossdecke zwischen 1. OG und Dachraum ist eine Holzbalkendecke mit Einschub und Lehm/Schlackefüllung. In der Geschossdecke haben wir nach dem Entfernen der Deckenbekleidung (Gipsputz auf Schilfrohrmatten) an drei Stellen einen Schwamm entdeckt. Der Schwamm hatte glücklicherweise nur den Blindboden befallen. Wir haben einen Sachverständigen eingeschaltet und haben nach seiner Empfehlung die betroffenen Stellen von oben geöffnet, die Schüttung entfernt und die Stakungsbretter großzügig enfernt und durch neue ersetzt. Damit soll sich die Sache mit dem Schwamm erledigt haben.

    Es ist nicht ganz klar, wie und wann der Schwamm entstanden ist. Laut Sachverständigem könnte er bereits vor langer Zeit entstanden sein, als evtl. mal das Dach undicht war o.ä. und seitdem in "Trockenstarre" sein. Die Decke ist jetzt jedenfalls staubtrocken und im Dachraum ist auch nichts zu erkennen.

    Der Fußboden im Dachraum ist mit einfachen Brettern ausgeführt, die mit ca 1 cm breiten Spalten an die Deckenbalken genagelt sind. Auf diesen Brettern wurde vor ca. 30 Jahren eine Art Bodenbelag aus 3 mm Hartfaserplatten genagelt, um eine geschlossene Oberfläche zu erhalten. Vor etwa 20 Jahrem wurde das Dach neu eingedeckt und in diesem Zuge mit einem Unterdach aus EPS-Formteilen versehen ("Thermodach Temda Protect", falls das jemandem etweas sagt). Über dieses Unterdach bin ich nicht besonders froh, aber es ist nunmal da.

    Das Dach soll ausgebaut werden, aber erst zu einem späteren Zeitpunkt. Bis dahin soll der Raum als Speicher genutzt werden. Und für diesen Zweck suchen wir nach einem geeigneten Bodenaufbau, der aber bei einer späteren Nutzung als Wohnraum erhalten bleiben kann.

    Ich dachte hierfür an eine einfache Beplankung der Deckenbalken mit OSB-Platten. Problematisch könnte hier natürlich eventueller Tauwasseranfall unterhalb der OSB-Platten sein. Für eine Taupunktberechnung müsste ich Annahmen bezüglich Temperatur und Feuchte im Dachraum treffen, aber ich habe keine Ahnung, was sich im Winder da oben für ein Klima einstellt. Ein bisschen gedämmt ist das Dach ja, aber ob es da im Winter 5 oder 8 oder sogar 15 Grad hat, wage ich nicht zu sagen. Man kann sich das so hinrechnen, dass es klappt (bei 10°C und 80% im Dachraum und 20°C bei 60% im darunterliegenden Geschoss erreicht man höchstens 85% r.F. in der Deckenkonstruktioon), aber von dieser Herangehensweise halte ich nicht viel. Möglicherweise ist ja der Schwamm, den wir gefunden haben, genau auf diese Weise entstanden!? (Durch die Hartfaserplatten wurden ja die ursprünglich vorhandenen Lüftungsschlitze zwischen den Brettern verschlossen).

    Also wäre ja die logische Konsequenz, eine Dampfsperre unterhalb der obersten Geschossdecke anzubringen, sodass darüber alles trocken bleibt. Die wird allerdings überflüssig, wenn der Dachraum ausgebaut wird.

    Und nun kommt endlich meine Frage: Ist diese dann überflüssige Dampfsperre in der obersten Geschossdecke möglicherweise sogar schädlich? Die Holzbalkendecke ist dann ja sowohl von oben (durch die OSB-Platten) as auch von unten (durch die Dampfsperre) recht gut eingepackt.

    Eine andere Möglichkeit wäre, den Dachraum bis zum Ausbau auf 10° zu heizen...

    Ich danke schonmal allen, die bis hier gelesen haben und würde mich freuen, wenn ich die eine oder andere Meinung dazu lesen kann.

    Schöne Grüße
    Benjamin
     
  2. #2 Gast 85175, 10.05.2019
    Gast 85175

    Gast 85175 Gast

    Nö, die ist später nicht schädlich.
     
  3. #3 TrockeneLuft, 13.05.2019
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    Jut, danke für die schnelle Antwort!

    Hinsichtlich der Rücktrocknung nach unvorhergesehenem Feuchteeintrag ist es doch aber eher problematisch, wenn die Decke oben UND unten diffusionshemmend ist oder?
     
  4. #4 Gast 85175, 14.05.2019
    Gast 85175

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    Joa, schon. Ich frage mich gerade nur was „unvorhergesehener Feuchteeintrag“ ist?

    Also die gesamte Konstruktion eignet sich eigentlich nicht für „unvorhergesehenes Irgendwas“..,
     
  5. Alex88

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    nö, ist alles vorhersehbar, vor allem der Schimmel...
    such mal nach "abgesoffene Dächer"
     
  6. #6 Gast 85175, 14.05.2019
    Gast 85175

    Gast 85175 Gast

    Was ist vorhersehbar?
     
  7. #7 TrockeneLuft, 14.05.2019
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    Ein unvorhergesehener Feuchteeintrag wäre zum Beispiel: der Wischeimer kippt um und es dringt Wasser (flüssig) durch Ritzen im Fußboden in die Deckenkostruktion ein. Ohne unterseitige Dampfsperre bzw. mit Holzdielen statt OSB auf der Oberseite könnte das Wasser deutlich leichter (in Form vom Dampf) entweichen als mit...

    Das setzt natürlich auch voraus, dass es überhaupt wasserdurchlässige Ritzen in der OSB-Plattenlage gibt. Ich gebe zu -- eher unwahrscheinlich.
     
  8. #8 TrockeneLuft, 14.05.2019
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    P.S. die Suche nach "abgesoffene Dächer" führte zu keinem Ergebnis.
     
  9. #9 Gast 85175, 15.05.2019
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    Wenn Du da eimerweise Wasser reinkippst, dann kann die zweite Dampfbremse wirklich zum Nachteil werden, mach das einfach nicht. Es ist aber auch so, damit das passiert muss die obere Dampfbremse Löcher haben, sonst steht die Brühe nämlich dort.

    Das wäre dann so: Obere Dampfbremse hingemurkst, dann eimerweise Wasser reingekippt und am Ende ist dann die untere Dampfbremse ein „Nachteil“...

    Bist Du Berufspolitiker?
     
  10. Alex88

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    versuch es mal mit "OSB im Dachgeschoß" oder "verschimmelte OSB"
    da findest du einige Beispiele warum bei vorhandenen funktionierenden Dampfsperre
    kein OSB darüber verwendet werden sollte
     
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